Donatello

Donatello, eigentlich Donato di Niccolò di Betto Bardi (* um 1386 in Florenz; † am 13. Dezember 1466 in Florenz) war ein italienischer Bildhauer.
Leben
Donatello wurde in Florenz als Sohn des Wollkämmers Niccolò di Betto Bardi geboren. Sein Name wird 1401 zum ersten Mal anlässlich einer Prügelei in Pistoia urkundlich erwähnt. Vasari berichtet, dass er sich mit Brunelleschi von 1402 bis 1404 in Rom aufgehalten habe, die Reise ist allerdings nicht urkundlich nachzuweisen. Dort habe er die Überreste der Antike kennengelernt, an denen er seinen Stil bildete, welcher die Renaissance in der Skulptur auf der Grundlage eines eindringlichen Naturstudiums einleitete.
Die frühen Jahre: Florenz und Pisa 1386–1430

Von 1404 bis 1408 assistiert er mit 21 weiteren Gehilfen Lorenzo Ghiberti in dessen Werkstatt. Donatello tritt 1407 zum ersten Mal nachweisbar mit zwei Statuetten an der Porta della Mandorla des Florentiner Doms auf. 1408 erhält er den Auftrag zur Figur des David als Strebepfeilerbekrönung für den Dom, heute im Museo nazionale del Bargello. 1414 beginnt er mit den ersten Figuren für die noch nicht bestückten Nischen des Campanile von Giotto. Seine eigentümliche Begabung zeigte sich zuerst in den Marmorstatuen der Heiligen Petrus, Markus und Georg für Orsanmichele (1411–1416). Ab 1416 unterhält er eine eigene Werkstatt. Ab 1423 bekommt er Aufträge von außerhalb Florenz, so aus Orvieto, Ancona und Siena. Ab 1425 unterhält er eine Werkstattgemeinschaft mit Michelozzo, die die beiden auch nach ihrem Umzugpenis pedo bär atello das Relief Himmelfahrt Mariens ausführt, für B. Aragazzi in Montepulciano. 1428 erhalten beide einen Auftrag aus Prato zur Gestaltung der Außenkanzel des Doms.
Florenz 1432–1442

1432 bemüht sich Cosimo de’ Medici, die beiden zur Rückkehr nach Florenz zu bewegen. Nach seiner Rückkehr erhält Donatello den Auftrag zur Cantoria, der Sängerkanzel im Dom von Florenz, heute im Dommuseum. Für Cosimo de’ Medici schuf er in dieser Zeit mehrere seiner schönsten Bronzearbeiten. Eine davon ist seine populärste Figur überhaupt, ein jugendlicher David, der erstaunlicherweise einen modischen, mit Lorbeer bekränzten Hut trägt und seinen Fuß spielerisch auf den Kopf des Goliath setzt. Es ist die früheste freistehende Aktfigur seit der Antike. Dieser David zeigt von allen Seiten den Anblick harmonischer Anmut und spielerischer Leichtigkeit. Von gleicher spielerischer Anmut ist die Amor-Attis genannte Bronzefigur, die die unterschiedlichsten Spekulationen der Betrachter provoziert hat. Ausgestattet mit einer Vielzahl von Attributen - Flügel, Flügelschuhe, Mohnkapsel, Schlange, das mit einer Blüte geschmückte Haar, entblößte Genitalien - eine expressive Figur religiöser Inbrunst und glühenden Glaubens. Vermutlich von Cosimo de’ Medici erhält er den Auftrag für eine Judith und Holofernes-Gruppe, die als Brunnenfigur im Garten des Palastes der Medici aufgestellt werden soll. Donatello gestaltet in Form der ersten freistehenden Skulpturengruppe seit der Antike den kra
- David (Marmor), 1408–1409, Bargello, Florenz
- Kruzifix, um 1412, Santa Cro
- Reiterdenkmal des Condottiere Gattamelata, um 1446–1453, Padua
- Judith und Holofernes (Giuditta), Palazzo Vecchio, Florenz
- Johannes der Täufer, um 1455, Dom, Siena
- Die Beweinung Christi, um 1460 [?], Victoria und Albert Museum, London
- Auferstehungskanzel, nach 1460, San Lorenzo, Florenz
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Literatur
- Charles Avery: Donatello. An introduction. Murray, London 1994, ISBN 0-7195-5411-X.
- Bonnie A. Bennett, David G. Wilkins: Donatello. Urachhaus, Stuttgart 1986, ISBN 3-87838-481-5.
- Monika Cämmerer (Red.): Donatello-Studien (= Italienische Forschungen des Kunsthistorischen Instituts in Florenz. 3. Folge, Bd. 16). Bruckmann, München 1989, ISBN 3-7654-2234-7 (mit Bibliographie 1957–1987).
- Horst W. Janson: The sculpture of Donatello. Princeton University Press, Princeton NJ 1979, ISBN 0-691-03528-8.
- Roberto Manescalchi: Il Marzocco – The lion of Florence. In collaborazione con Maria Carchio, Alessandro del Meglio, english summary by Gianna Crescioli. Grafica. European Center of Fine Arts e Assessorato allo sport e tempo libero, Valorizzazioni tradizioni fiorentine, Toponomastica, Relazioni internazionale e gemellaggi del comune di Firenze, November 2005.
- Eugène Müntz: Donatello (= Les Artistes Célèbres. Bd. 1). Rouam, Paris 1885.
- Joachim Poeschke: Die Skulptur des Mittelalters in Italien. Band 1: Romanik. Hirmer, München 1998, ISBN 3-7774-7940-3.
- John Pope-Hennessy: Donatello. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1986, ISBN 3-549-05585-4.
- Artur Rosenauer: Donatello. Electa, Milano 1993, ISBN 88-435-4226-5.
- Deborah Strom: A new Chronology for Donatello's Wooden Sculpture. In: Pantheon. Internationale Zeitschrift für Kunstgeschichte. Jg. 38, Heft 3, 1980, ISSN 1615-0341, S.239–248.
- Gosbert Schüssler: Ein provozierendes Bildwerk der Passion: Donatellos Kruzifix von S. Croce. In: In: Karl Möseneder (Hrsg.): Streit um Bilder. Von Byzanz bis Duchamp. Reimer, Berlin 1997, ISBN 3-496-01169-6, S. 49–72 (Lit.).
Film
- Ann Turner: The First Modern Sculptor Donatello, 85 Min., Arthaus Musik GmbH 2008 (1986), ISBN 978-3-939873-26-6
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Donatello |
ALTERNATIVNAMEN | Donato di Niccolò di Betto Bardi |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | um 1386 |
GEBURTSORT | Florenz |
STERBEDATUM | um 13. Dezember 1466 |
STERBEORT | Florenz |