Fulfulde
Fulfulde ist der östlich Dialekt der "Ful" (franz.: peul oder peulh, engl:. fulani) genannten Sprache. der westliche Dialekt wird Poular genannt. Es gehort zum atlantischen (auch "westatlantischen") Zweig des Kongo-Kordofanischen. Eine nah erwandte Sprache ist das Wolof.
Verbreitung
Ful wird in einem langen Band durch den Sahel und der Savanne vom Senegal und Guinea bis in den Sudan gesprochen. Großere Gebiete in denen Ful gesprochen wird sind das Futa Djalon, das Futa Toro, das Niger-Binnendelta um Djenné sowie Nordnigeria, Südniger und vor allem Nordkamerun (Adamaua), wo es als Lingua franca dient. Das Ful gehört neben dem Hausa zu den weitestverbreiteten Sprachen (West)-Afrikas.
Grammatik und Phonetik
Das Ful gehort zu den Sprachen mit Nominalklassensystem, wobei es über 24 Nominalklassen verfügt (eine Nominalklasse ist so etwas ähnliches wie unser grammatikalisches Geschlecht. Sogesehen hätte das Deutsche drei Nominalklassen: männlich, weiblich, sächlich). Die Interesannteste Nominalklasse ist die Personenklasse, die über die Suffixe "o", pl. "be" verfügt, die in der ganzen Sprachfamilie verbreitet sind und ihr equivalent in Bantu "mu", pl. "ba". haben und in der Form "Muntu", pl.: "Bantu" Mann. Männer dem ganzen Sprachzweig seinen Namen gaben. (bekannt ist dieses Präfix z.B. im Namen "Watussi", eigentlich eine Pluralform von "Tutsi".) Darüberhinaus verfügt das Ful, ähnlich dem in keiner Weise verwandten Keltischen über so genannte Anlautmutationen (wie auch andere atlantische Sprachen). Typisch für das Fulfulde sind so genannte Implosiv-Laute.
Die Sprecher
Das Ful wird von drei verschiedenen Gruppen gebraucht:
- den so genannten "Bororo" oder im pl.: "Wororbe", die bis heute nur wenig islamisiert sind und einen recht ursprünglichen Rindernomadismus betreiben.
- den so genannten "Haus-Fulbe" die mit Osman dan Fodio die Stadtstaaten Nordnigerias erobert haben, einem strengen Islam anhängen und heute immer mehr in den Hausa aufgehen.
- der Bevölkerung Nordkameruns, die ein grammatikalisch vereinfachtes Fulfulde als Lingua franca gebraucht, jedoch ihre ethnische Identität meist bewahrt.
Forschung
Die so genannte Fulistik ist heute ein Teil der Afrikanistik, der auf August Klingenheben, den Begründer der Fulistik zurückgeht.
Literatur
August Klingenheben: Die Sprache der Ful. 1963, Hamburg: J.J.Augustin