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World War Z

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Film
Titel World War Z
Produktionsland Vereinigte Staaten, Malta[1]
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Marc Forster
Drehbuch Matthew Michael Carnahan,
Damon Lindelof,
Drew Goddard,
J. Michael Straczynski (Story)
Produktion Brad Pitt,
Dede Gardner,
Jeremy Kleiner,
Ian Bryce
Musik Marco Beltrami
Kamera Ben Seresin
Schnitt Roger Barton,
Matt Chessé
Besetzung

World War Z ist ein US-amerikanischer Actionfilm des deutsch-schweizerischen Regisseurs Marc Forster aus dem Jahr 2013. Der Film mit Brad Pitt und Mireille Enos in den Hauptrollen wurde von Plan B Entertainment produziert und basiert auf dem Buch Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot von Max Brooks. Er feierte seine Premiere am 2. Juni 2013 in London. In Deutschland lief er am 27. Juni 2013 an.[1]

Handlung

Der frühere UN-Mitarbeiter Gerry Lane ist mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern unterwegs in Philadelphia, als dort eine Zombie-Pandemie ausbricht. Aufgrund seiner Kampferfahrungen, die er bei UN-Aufträgen in verschiedenen Krisengebieten erlangen konnte, gelingt es ihm, sich mit seiner Familie in einem Hochhaus in Sicherheit zu bringen. Es gelingt ihm, Kontakt mit seinem früheren Chef bei der UN aufzunehmen, der eine Evakuierung Lanes und seiner Familie per Hubschrauber organisiert. Sie werden in das Hauptquartier der US-Streitkräfte auf einem Kriegsschiff der US-Navy verbracht.

Dort angekommen zeigt sich, wie aussichtslos die Lage ist: weite Teile der Welt werden von den Zombies überrannt. Lane wird beauftragt, einen Virologen zu begleiten, der den Ursprung der Seuche ermitteln soll, um so die Grundlage für die Entwicklung eines Impfstoffs zu schaffen. Lane weigert sich zunächst, seine Familie zu verlassen. Da das Schiff für Funktionsträger im Kampf gegen die Seuche reserviert ist und seine Familie an Land gebracht würde, wenn er nicht an der Mission teilnehmen würde, willigt er schließlich ein und fliegt mit einem Trupp Soldaten sowie einem Wissenschaftler los.

Erstes Ziel ist eine US-Militärbasis in Südkorea, von der bereits einige Tage vor dem globalen Ausbruch der Zombie-Pandemie über ähnliche Phänomene berichtet wurde. Der mitgereiste Wissenschaftler kommt dort ums Leben. Lane findet keinen Auslöser für die Pandemie, erhält dort jedoch die Information, dass Israel bereits Tage vor dem Ausbruch der Seuche mit der Errichtung einer Mauer um Jerusalem fertig wurde, um die Stadt zu schützen. Lane beschließt nach Israel zu fliegen um dort weitere Informationen einzuholen.

Während seines Aufenthalts in Israel wird auch Jerusalem überrannt und er muss zusammen mit der israelischen Soldatin Segen in einem Flugzeug fliehen. Durch verschiedene Beobachtungen der Zombies konnte Lane ein seltsames Verhalten beobachten: Kranke Personen werden von den Zombies ignoriert. Basierend auf diesen Erkenntnissen lässt er sein Flugzeug nach Cardiff in Wales, umleiten, da sich dort die nächstgelegene, noch funktionsfähige medizinische Forschungseinrichtung der WHO befindet. Auf dem Weg dorthin stürzt seine Maschine wegen einer Zombie-Infektion an Bord ab.

Lane und Segen überleben schwer verletzt. Im US-Hauptquartier auf dem Kriegsschiff geht man, da der Kontakt mit Lane abgebrochen ist, inzwischen davon aus, dass er und seine Begleiter gestorben oder infiziert sind. Lanes Familie hat nun auf dem Schiff kein Aufenthaltsrecht mehr und wird in ein Flüchtlingslager in Nova Scotia, Kanada gebracht.

Via Satellitentelefon kann Lane jedoch wieder Kontakt mit dem Hauptquartier aufnehmen. Er wird von diesem über den Verbleib seiner Familie informiert. Dadurch angespornt, setzt er alles daran, seine Theorie zu überprüfen. Die medizinische Einrichtung hat laut den dort stationierten Mitarbeitern ausreichend Proben von verschiedenen Krankheiten. Diese befinden sich allerdings in einem von Zombies kontrollierten Bereich. Mit Hilfe Segens und des Direktors der Forschungseinrichtung gelingt es Lane dennoch, das Hochsicherheitslabor der Einrichtung zu erreichen und sich dort mit einer schweren, nicht näher bezeichneten Krankheit zu infizieren. Auf dem Rückweg in den nicht durch Zombies bevölkerten Teil der Einrichtung bleibt er von diesen unbehelligt und sieht seine Theorie bestätigt.

Die Nachricht über seine Entdeckung wird weltweit verbreitet. Zudem wird auf Basis von Lanes Entdeckung ein spezieller Virus entwickelt und weltweit verteilt, der die Menschen für die Zombies "unsichtbar" macht. So gelingt es der Menschheit gegen die Zombies zurückzuschlagen. Lane wird nach Nova Scotia geflogen, wo er seine Familie wieder trifft. Der Film endet mit den Worten, dass der Krieg gerade erst angefangen habe.

Hintergrund

Grundlage des Films ist der Roman Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot (deutscher Titel) von Max Brooks, in dem ein UN-Angestellter Interviews mit Überlebenden eines weltweiten Zombiekriegs führt.

Das Budget des Films belief sich auf 200 Millionen US-Dollar.[3][4] Wenn die Marketing-Kosten sowie das Geld für eingesetzte 3-D-Techniken mit in die Rechnung aufgenommen werden, könne man laut Branchenberichten ein Gesamtbudget von rund 400 Millionen US-Dollar vermuten.[5]

Im Juli 2011 begannen die Dreharbeiten auf Malta, ehe sie ab August desselben Jahres in Schottland fortgesetzt wurden. Ab Oktober 2011 folgten weitere Dreharbeiten in Ungarn. Produziert wurde der Film von Brad Pitts Produktionsfirma Plan B Entertainment. Als ursprünglicher Premierentermin war der 21. Dezember 2012 geplant, Paramount Pictures entschied sich jedoch, auf diesen Termin stattdessen die Premiere von Jack Reacher zu legen.[6] Als neuer weltweiter Kinostart wurde der 21. Juni 2013 festgelegt.

Während der Dreharbeiten wurde das Drehbuch mehrfach geändert sowie teilweise Szenen und Handlungsstränge komplett neu gedreht. Die ursprünglich von J. Michael Straczynski stammende, wohl näher am Buch liegende Story wurde durch Matthew Michael Carnahan umgeschrieben, der auch die Figur des Gerry Lane einbrachte. Damon Lindelof und Drew Goddard entwickelten das in der gezeigten Kinofassung des Films verwendete Ende. Das zuvor gezeigte Finale in Moskau wurde nach Testvorführungen verworfen.[7] Anfangs sollte der Ursprung der Zombie-Epidemie in China liegen, äquivalent zur Romanvorlage. Da man allerdings ein Aufführverbot in China befürchtete, wurde dieser Bezug nachträglich geändert.[8]

Musik

Die Musik stammt größtenteils aus dem Album The 2nd Law von Muse. Einige Filmszenen wurden mit dem Intro des Titels Up in the Air aus dem Album Love Lust Faith + Dreams der Band 30 Seconds to Mars unterlegt.

Kritiken

Bei Kritikern in den Vereinigten Staaten wurde der Film bislang mit vorwiegend positiver Kritik bedacht. Von über 200 ausgewerteten Kritiken bei der Rezensionssammlung Rotten Tomatoes erhielt der Film 67 % positive Bewertungen.[9]

„Foster gelingt es, das Spektakuläre mit betontem Understatement zu inszenieren. Keiner der aufwändigen CGI-Effekte steht etwa als bloße Attraktion für sich, sondern bleibt stets der Erzählökonomie verpflichtet. Ähnlich effizient setzt der Film auch die 3D-Technik ein. Da laufen keine Zombies in den Zuschauerraum, um protzig die Räumlichkeit des Films anzupreisen. Vielmehr wird das Publikum auf subtile Weise in das Geschehen auf der Leinwand eingebunden. Gerade eine Szene in der Innenstadt Philadelphias konzentriert sich ganz darauf, das Gefühl der Desorientierung zu vermitteln, das man empfindet, wenn man sich inmitten einer aufgebrachten Menschenmenge befindet. Die gestaffelt hintereinander stehenden Statisten deuten einen räumlichen Eindruck an, während die schnellen Schnitte und nahen Einstellungen für eine Form von Verwirrung sorgen, die in vielen Filmen wie Bequemlichkeit wirkt, hier aber durchaus Sinn ergibt.“

critic.de – die Filmseite[10]

„Schade, dass Forster diesen furiosen Einstieg in ein insbesondere von George A. Romeros Meisterwerken ‚Dawn of the Dead‘ und ‚Day of the Dead‘ inspiriertes Zombieversum nicht als Sprungbrett für einen episch-existenzialistischen Apokalypse-Reißer genutzt hat. Die Anlage dafür wäre da gewesen, etwa auch in den klaustrophobischen Szenen, in denen sich Brad Pitt als Familienpapa mit Kurt-Cobain-Frisur samt Sippe aus einem Wohnhaus befreit. Stattdessen entschied man sich für eine eigentlich recht fade Weltenrettergeschichte.“

taz, die tageszeitung[11]

„Erzählerische Mängel mindern das Vergnügen an der globalen Schnitzeljagd ebenso wie die familienfreundliche Entschärfung des Stoffes, aber der adrenalingetränkte Zombie-Action-Thriller „World War Z“ bietet schlichtweg grandiose Schauwerte und damit gute Sommer-Blockbuster-Unterhaltung.“

Filmstarts[12]

„Mir fällt kein Zombiefilm ein, der so fade, ja steril schmeckt wie dieser. Konsequent werden guts and gore, wo sie überhaupt (genretypisch) aus verwundeten Körpern ins Offene drängen dürfen, aus den Bildern getilgt oder ins Off gebannt. Dieser Gewaltverzicht zielt jedoch nicht auf eine Aktivierung der Fantasietätigkeit, sondern im Gegenteil auf ihre totale Einhegung und Kontrolle: ein Film wie unter Quarantäne, der sich gegen das Leid, das er angeblich beschwört, so gut es nur geht immunisiert.“

Einzelnachweise

  1. a b World War Z in der IMDb. Abgerufen am 4. Juni 2013
  2. Freigabebescheinigung. (PDF; 34 kB) Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, 11. Juni 2013, abgerufen am 27. Juni 2013 (Prüf-Nr.: 139 266 K).
  3. Brad Pitt’s World War Z Could Be (Un)Dead If Paramount Can’t Find a Partner, vulture.com. Abgerufen am 4. Juni 2013.
  4. http://www.vanityfair.com/online/oscars/2013/04/brad-pitt-world-war-z-budget
  5. Bericht über die Produktion des Films auf spiegelonline, abgerufen am 27. Mai
  6. Paramount Release Shakeup: Tom Cruise's 'One Shot' to Christmas; Brad Pitt's 'World War Z' to Summer, hollywoodreporter.com. Abgerufen am 4. Juni 2013.
  7. Bericht über die Produktion des Films auf spiegelonline, abgerufen am 27. Mai
  8. Wenn die Form vor dem Inhalt kommt, abgerufen am 26. Juni 2013.
  9. http://www.rottentomatoes.com/m/world-war-z/
  10. Michael Kienzl: World War Z. critic.de - die Filmseite, 14. Juni 2013, abgerufen am 17. Juni 2013.
  11. Thomas Groh: Wieder mal die Welt retten. taz, die tageszeitung, 26. Juni 2013, abgerufen am 26. Juni 2013.
  12. Carsten Baumgardt: Die Filmstarts Kritik zu World War Z. Filmstarts, abgerufen am 3. Juli 2013.
  13. Nikolaus Perneczky: Verrat am Zombiefilm. Perlentaucher, 27. Juni 2013, abgerufen am 27. Juni 2013.