Justus von Liebig
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Justus von Liebig (*12. Mai 1803, †18. April 1873), deutscher Chemiker.
Lebenslauf
Justus von Liebig wurde in Darmstadt geboren. Da sein Vater Farben und Firnisse herstellt, entwickelt er bald ein Interesse für die Chemie. Er wiederholte chemische Experimente, die von Schaustellern auf Jahrmärkten vorgeführt wurden, zuhause und in der Schule. Nach einer großen Explosion beim Versuch, Knallpulver herzustellen, musste er im Alter von 15 Jahren das Gymnasium verlassen. Auch seine Apothekerlehre musste er vorzeitig beenden.
Obwohl er kein Abitur hatte, konnte Liebig ab 1820 an der Universität von Bonn studieren. Sein Doktorvater war der damals recht bekannte Karl Wilhelm Gottlob Kastner. Als dieser nach Erlangen umzog, begleitete Liebig ihn und promovierte 1822 an der Universität Erlangen. Durch ein Stipendium des hessischen Großherzogs konnte er in Paris weiterstudieren, damals ein führendes Zentrum der Chemie. Dort wurde er von einem der führenden Chemiker, Joseph Louis Gay-Lussac, in dessen Privatlabor aufgenommen.
Auf Fürsprache von Alexander von Humboldt wurde er 1824 außerordentlicher Professor an der Universität Gießen, ein Jahr später wurde er ordentlicher Professor. 1845 wurde er für seine Verdienste mit dem Titel Freiherr geadelt. Ab 1852 wechselte er nach München, wo ihm ein eigenes Labor nach seinen Wünschen errichtet wurde.
1873 stirbt Liebig an einer Lungenentzündung.
Werk
Liebig befasste sich hauptsächlich mit dem Stoffwechsel von Tieren und Pflanzen. Daneben beschäftigte er sich aber auch mit anorganischer Chemie. Er vertrat die Ansicht, dass die physiologischen Prozesse in Lebewesen nichts prinzipiell anderes wären als die chemischen Prozesse der unbelebten Natur.
Erfindungen:
Mit seinem Namen verbunden sind der Liebigsche Kühler sowie das Liebigsche Minimumgesetz.
Einfluss
Liebig wurde zum führenden Chemiker seiner Zeit. Sein wissenschaftliches Magazin (Annalen der Pharmazie, nach seinem Tod Liebigs Annalen der Chemie) war so angesehen, dass wissenschaftliche Arbeiten erst anerkannt wurden, wenn sie darin erschienen waren. Gleichzeitig wurde dadurch Französisch von Deutsch als internationaler Sprache der Chemie abgelöst.
Liebig hat in seinen Vorlesungen den experimentellen Unterricht eingeführt. Unter ihm wurde Chemie zur exakten Wissenschaft. Er begründete eine ganze Schule angesehener Chemiker. Unter den ersten 60 Nobelpreisträgern für Chemie waren 44, die aus dieser Schule stammten.