Deutenhofen (Hebertshausen)
Deutenhofen Gemeinde Heberthausen
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Koordinaten: | 48° 18′ N, 11° 29′ O |
Höhe: | 471 (496–499) m |
Einwohner: | 709 (2011) |
Postleitzahl: | 85241 |
Vorwahl: | 08131 |
Deutenhofen ist ein Dorf und einer der 15 Ortsteile der Gemeinde Hebertshausen im oberbayerischen Landkreis Dachau.
Lage
Deutenhofen liegt am Anfang des Donau-Isar-Hügellandes und damit am Anfang des Unterbayerischen Hügellandes, das zum Alpenvorland gehört, einer der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands.
Eeinwohnerzahl
1987 - 676 2000 - 666 2011 - 709
Geschichte
Die erste Urkundliche Erwähnung ist zwischen der Zeit von 926 und 937, als Titinhoua (Hof des Tito). Doch höchstwahrscheinlich ist Deutenhofen sogar älter, denn Siedlungen mit der Endung …hofen gehen bis auf das 8./9. Jahrhundert zurück.
Der Sedlhof ist der Hof, auf den die Anfänge der Hofmark Deutenhofen zurückzuführen sind, der sich im damals Besitz der Familie Hans Pütrich aus München befand. Schon im 13. Jahrhundert war es üblich, dass sich vermögende Münchner Kaufleute Besitztümer als Geldanlage auf dem Lande kauften.
Um 1440 berichtete der Dachauer Landrichter, dass dieser „maint, Tewtenhoven soll ain Hofmarch seyn“. So wurde Deutenhofen Sitz einer Hofmark und blieb dies bis 1834. Davor befand sich hier nur ein Dorfgericht. Bischof Wolfram tauschte Liegenschaften von dem Edlen Adalhoh aus Oberberghausen gegen Liegenschaften aus Deutenhofen.
1451 bestand Teyttenhouen aus dem Sedlhof, einer Mühle und einer Sölde.
Besitzer der Hofmark Deutenhofen waren ab dem Jahr 1625 die Freiherren von Mandl. 1457 übertrug Hans Pütrich dem bayerischen Herzog seinen Besitz zu Deutenhofen, bestehend aus dem Sitz und Sedl, der Hofmark, Anger und Wiesen zu Lehen. Danach war etwa eineinhalb Jahrhunderte lang von Deutenhofen als Hofmark nicht mehr die Rede. 1558, als bereits die Münchener Familie Reitmor Besitzer von Deutenhofen waren, wurde berichtet: „Ist kein Hofmarch, werden alle frevl daselbst, so durch des Reitmoors hintersassen oder ander begangen, zu Dachau gestraft. Doch hat der Reitmoor die Steur, Scharwerch und Musterung, müssen aber nicht destoweniger seine Hintersassen zum Heerweg in die Hauptmannschaft Hebertshausen ihr gebührlich und auferlegt Hilf tun.“
1618, als der Dreißigjährige Krieg begann, erwarb der Freisinger Tuchhändler Veith Tanner den Sitz Deutenhofen. Die Beziehungen des Hofkammerats Dr. Johann Mandl – er brachte sieben Jahre später den Sitz Deutenhofen an sich – brachte die Hofmark Deutenhofen wieder zum Aufleben. Es handelte sich um eine geschlossene Hofmark, d. h. das Recht der Gerichtsbarkeit erstreckte sich nicht nur auf die Pächter von Höfen des Hofmarksherrn, sondern auf alle Bewohner der Hofmark, auch wenn deren Höfe einem auswärtigen Herrn gehörten. 1654 kam Hebertshausen, das bis dahin ein Dorfgericht hatte, zur Hofmark Deutenhofen. Diese Hofmark blieb bis zum Kauf von Graf Siegmund von Spreti 1834 im Besitz der Mandls.
1671 bestand Deutenhofen aus dem Hof, der Mühle und aus drei Sölden, die sich bis 1750 auf vier vermehrten. 1810 gab es neben dem Hofbau im Ort noch sieben weitere Anwesen. 1950 bestand Deutenhofen aus 30 Wohngebäuden.
Schloss Deutenhofen

Das Schloss Deutenhofen, das zur Hofmark Deutenhofen gehörte, wurde vor 1341 von Ritter Ulrich Gruber errichtet. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss durch die Familie Reitmor in seiner heutigen Form umgebaut. In einer Urkunde heißt es, dass „das Schloss schön zuegricht und zierlich erbauet“ sei. 1632, im Dreißigjährigen Krieg, wurde der Sitz der Hofmark durch schwedische Truppen unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar niedergebrannt, aber nach den Krieg von den Freiherren von Mandl wieder auf- und ausgebaut. 1834 wurde das Schloss an die Grafen von Spreti verkauft. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das kleine Schloss als Krankenhaus verwendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es als Hilfskrankenhaus des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK) genutzt. Ab dem 1. Oktober 1970 war es bis Frühjahr 2012 Teil des Altenheims. Seit dem 29. Mai 2013 wird es als Asylbewerberunterkunft genutzt. Eigentümer ist der Landkreis Dachau.
Besitzer:
- Ritter Ulrich Gruber
- Familie Reitmor
- Freiherren von Mandl von und zu Deutenhofen
- Graf von Spreti
- Bayerisches Roten Kreuz
- Landkreis Dachau