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Zittau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Zittau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Löbau-Zittau
Fläche: 25,4 km²
Einwohner: 26.224 (30.06.2003)
Bevölkerungsdichte: 1032 Einwohner/km²
Höhe: 242 m ü. NN (Markt)
Postleitzahl: 02763
Vorwahl: 03583
Geografische Lage: 14° 49' 60" n. Br.
50° 53' 60" ö. L.
KFZ-Kennzeichen: ZI
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 14 2 86 470
Gliederung des Stadtgebiets: XX Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Rathaus, Markt 1
02763 Zittau
Website: www.zittau.de
E-Mail-Adresse: stadt@zittau.de
Politik
Bürgermeister: Arnd Voigt (Partei "Freie Wähler")

Zittau (sorb. u. tschech. Žitava) liegt am Fuße des Zittauer Gebirges im äußersten Südosten Sachsens im Dreiländereck "Deutschland - Polen - Tschechien". Zittau ist Kreisstadt des Landkreises Löbau-Zittau. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Mandau, der unweit in die Neiße mündet, welche das Zittauer Stadtgebiet im Osten gegen Polen begrenzt.

Ortsteile

Eichgraben, Pethau, Hartau

Sehenswürdigkeiten und Kultur

  • Altes Gymnasium, eines der ersten deutschen Gymnasien überhaupt - erbaut nach 1571 auf dem Grundstück des Kreuzhofes der Johanniterkommende, 1586 eingeweiht.
  • Johanniskirche 1291 war zum ersten Mal urkundlich erwähnt, stammt der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1837 und basiert auf Plänen Karl Friedrich Schinkels.
  • Kulturhistorisches Museum im ehemaligen Franziskanerkloster
  • Gerhart-Hauptmann-Theater
  • Von besonderer Bedeutung ist das spätmittelalterliche Fastentuch, das in der Kirche zum Heiligen Kreuz besichtigt werden kann. Es ist das einzige seiner Art in Deutschland und mit 8,20 Meter Höhe und 6,80 Meter Breite das drittgrößte überlieferte Fastentuch überhaupt.

Geschichte

König Ottokar II. von Böhmen umreitet 1255 die Stadt, legt die Grenzen für die Stadtmauer fest und verleiht das Stadtrecht. Bis zum 14. Jahrhundert gehört die Stadt zum Königreich Böhmen. Zittau war Mitglied im Oberlausitzer Sechsstädtebund, wodurch der Übergang der Stadt und ihrer Umgebung von Böhmen an die Oberlausitz eingeleitet wurde. Durch den Handel über die von Kaiser Karl IV privilegierte Straße durch das Neißetal wird Zittau eine reiche Stadt. 1424 erobern die Hussiten die Stadt. 1538 setzt sich die Reformation in Zittau durch. Nach der Niederlage der böhmischen Stände in der Schlacht am Weißen Berg (1620) emigrierten zahlreiche böhmische Protestanten nach Zittau. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es deshalb eine tschechischsprachige evangelische Gemeinde in der Stadt. 1635 kam Zittau zu Sachsen. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt von österreichische Truppen in Brand geschossen; dabei wurden die Johanniskirche und das Rathaus und ein Großteil der Wohnhäuser völlig zerstört. 1859 wird der Zittauer Bahnhof eröffnet. Die Stadt wird zu einem Zentrum der Maschinen- und Textilindustrie. In der Zeit des Nationalsozialismus werden sämtliche Tschechen aus der Stadt und ihrem Umland vertrieben. Direkt danach die Sudetendeutschen aus dem Umland. 1945 verliert die Stadt durch Festlegung der neuen Landesgrenze zwischen Polen und Deutschland seinen östlich der Neiße gelegenen Ortsteil Großporitsch (poln. Porajow). Die Stadt, die zentral in Europa lag war plötzlich abgeschnitte, Zittau hatte bis in die 1990er hinein keinen Grenzübergang nach Polen oder Tschechien. Mit der Gründung der Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz wird die Stadt 1992 Hochschulstandort.

Die zentrale deutsche, tschechische und polnische Feier zur EU-Osterweiterung im Mai 2004 findet in Zittau statt.

Verkehr

In Zittau enden mehrere Eisenbahnlinien: 1. Die Neißebahn von Görlitz, 2. die Strecke Bischofswerda - Zittau (von Dresden-Neustadt kommend) und 3. die Linie Eibau-Seifhennersdorf-Zittau. Es bestehen auch Verbindungen der Tschechischen Bahn nach Liberec und Varnsdorf. Eine dampfbetriebene Schmalspureisenbahn fährt vom Zittauer Bahnhof nach Kurort Oybin und Kurort Jonsdorf. Die Kleinbahn gehört zu den Sehenswürdigkeiten Zittaus. Zwischen 1904 und 1919 fuhren in der Stadt die Bahnen der SSZ.

Wirtschaft

Die Wende brachte schwere Verwerfungen in der Stadt. Im Robur-Werk beispielsweise wurden 5389 von ehemals 5400 Mitarbeitern entlassen. Die Stadt hat heute eine Arbeitslosenquote von etwa 25%. Seit 1990 verließen 8000 Einwohner die Stadt, ungefähr 4500 Wohnungen stehen leer. Neuansiedlungen entstanden vor allem durch Zulieferer der Automobilindustrie, die auf den Markt in Osteuropa setzen.

Partnerstädte

  • Villingen-Schwenningen (BRD)
  • Bogatynia (POL)
  • Liberec (CZ)
  • Pistoia (ITA)
  • Portsmouth (USA)