Lothar Friedrich von Hundheim
Freiherr Lothar Friedrich von Hundheim oder Hontheim (* 26. September 1668; † 25. Oktober 1723)[1] war ein Oberamtmann, General-Kriegskommissar, Staatsminister („Etatsminister“) und Diplomat der Kurpfalz.
Herkunft
Lothar Friedrich von Hundheim wurde als Sohn des metternichschen Amtmanns von Neckarsteinach geboren[2]. Vermutlich handelt es sich bei seinem Vater um Johann Wilhelm Hontheim, der dort 1677 und wohl auch 1685 urkundlich belegt ist.[3]
Die Ruine (Burgstall) einer Höhenburg unbekannten Namens, die um 1200 aufgegeben wurde und neuzeitlich Burg Hundheim genannt wird, liegt bei Neckarhausen, etwa drei Kilometer flussaufwärts von Neckarsteinach auf der hessischen Seite. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich dabei um den Stammsitz der Familie von Hundheim handelte. Wahrscheinlicher ist ein ursprünglicher Zusammenhang mit der Trierer bzw. Eifeler Ministerialenfamilie von Hontheim. Der Trierer Weihbischof Johann Nikolaus von Hontheim (1701–1790) führte dasselbe Wappen wie Lothar Friedrich von Hundheim.[4]
Leben
Lothar Friedrich von Hundheim war von 1694 bis 1710 kurpfälzischer Amtmann zu Dilsberg. Er wurde auch zum Oberamtmann von Kreuznach bestellt. Im Oktober 1696 wurde er zum kurpfälzischen Regierungsrat mit Sitz- und Stimmrecht und noch vor 1700 zum Kriegsrat ernannt, Er ließ sich in den Ämtern zumeist von Amtsverwesern vertreten.[5]
1697/98 waren Hundheim und Regierungsrat Johann Heinrich Violät als Katholiken sowie der protestantische Regierungsrat Johann Matthias Haumüller von Mühlenthal Mitglieder einer sogenannten „Admodiationskommission“, die das linksrheinische Kirchengut in der Kurpfalz zwischen den Konfessionen aufteilen sollte.[6]

1698 kaufte Lothar Friedrich von Hundheim Ilvesheim, Lützelsachsen, Hornbach und Kreidach von ihrem Pfandherren Graf Johann Jakob von Hamilton († 1716) und wurde 1700 von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1658–1716) damit belehnt. Um 1700 ließ er Schloss Ilvesheim neu erbauen, vermutlich von Johann Adam Breunig (* um 1660; † 1727).
1701 legte Hundheim im Namen des Kurfürsten zusammen mit dem Speyerer Weihbischof Peter Cornelius Beyweg (1670–1744) den Grundstein für die St. Rochus-Kirche (um 1839 niedergelegt) des Kapuzinerkosters in Mannheim.[7] Er wohnte in dieser Zeit wohl vor allem in Heidelberg, wo auch mindestens eines seiner Kinder geboren wurde.
Im März 1702 nahm Hundheim für die Kurpfalz am kurrheinischen Kreistag in Frankfurt am Main teil, bei dem in der Anfangsphase des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) der Beitritt zur Haager Allianz und die Aufnahme des Österreichischen Kreises beschlossen, die Aufnahme des Bayerischen Kreises dagegen abgelehnt wurden. Anschließend unterzeichnete er noch im selben Monat als Vertreter des Kurrheinischen Reichskreises die Bündnisvereinbarung von vier Reichskreisen auf dem „Nördlinger Assoziationstag“.
Von Graf Joseph Philibert von Lechraine erwarb Hundheim 1702 Eppstein, 1705 einige Besitztümer im heutigen Rheinhessen und das halbe Gericht Edigheim. 1707 übernahm er die sogenannte „Herrenschäferei“ in Seckenheim.[8]
General-Kriegskommissar und Diplomat in Düsseldorf

Von 1703 bis 1716 war Hundheim General-Kriegskommissar in Düsseldorf. Das 1709 bis 1713 von Matteo Alberti († 1735) erbaute General-Kiegskommissariat nahm die gesamte Südseite der Akademiestraße am alten Berger Hafen ein. Nach Schließung der kurpfälzischen Behörden in Düsseldorf erwarb Lothar Friedrich von Hundheim das Anwesen, trat es aus Kostengründen aber später wieder ab. Bis zu seiner Zerstörung 1944 wurde es als „Hondheimsches Palais“ bezeichnet.
Am 22. März 1709 schloss Lothar Friedrich von Hundheim für die Kurpfalz in Köln einen Unterstützungsvertrag mit dem kaiserlichen Oberkommandierenden der Alliierten im Spanischen Erbfolgekrieg, Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736).
Conrad Reiser aus Schnaittach widmete Hundheim 1710 seine juristische Disputations-Schrift Difficilis conditionum materia Juridicè expensa.[9] In der Zueignung wird Hundheim unter anderem als „Commendatorus in Waldeck“ bezeichnet.
1711 amtierte Lothar Friedrich von Hundheim einige Monate in Düsseldorf und im Schloss Schwetzingen kommissarisch als Reichsvizekanzler, als Kurfürst Johann Wilhelm nach dem Tod von Kaiser Joseph I. von Habsburg als Reichsvikar amtierte.
Mit dem Gesandten der Spanischen Niederlande, Hofkanzler Graf Philipp Ludwig Wenzel von Sinzendorf (1671–1742), schloss er am 29. Dezember 1711 für die Kurpfalz den Vertrag von Frankfurt am Main über die Herrschaft Obergeldern. In ihm war ein Tausch der pfälzischen Besitzungen in Italien[10] gegen Erkelenz und Viersen vorgesehen.[11] Die beiden Gesandten trafen sich in Frankfurt anlässlich der Kaiserkrönung von Karl VI. von Habsburg.
Mit dem preußischen Gesandten Gustav von Mardefeld (1664–1728) verhandelte Hundheim 1711/12 in Ilvesheim und Düsseldorf über die Umsetzung der Kurpfälzischen Religionsdeklaration in der zur Kurpfalz gehörenden Grafschaft Sponheim.
1712 bis 1713 war er kurpfälzischer Gesandter auf dem Friedenskongress in Utrecht. Das Angebot des englischen Unterhändlers Lord Thomas Strafford (1672–1739), Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz gegen die Abtretung der Oberpfalz an das Kurfürstentum Bayern den Königstitel und die Herrschaft über Sardinien zu verschaffen, lehnte Hundheim ab. Während der Belagerung von Freiburg im Breisgau führte Hundheim im Oktober 1713 in Biesheim ein Geheimgespräch mit dem französischen Marschall Claude-Louis-Hector de Villars (1653–1734), in dem beiderseitig die Bereitschaft zu Friedensverhandlungen ausgelotet wurde.[12]
Als kurpfälzischer „Extraordinair Ambassadeur“ (Sonderbotschafter) versuchte Lothar Friedrich von Hundheim 1714 in Wien, Luxemburg oder das Oberquartier Geldern im Austausch gegen die Oberpfalz für die Kurpfalz zu gewinnen. Er reiste mit Staatsminister Johann Christoph Beckers (* 1666; † nach 1714) zu Westerstetten nach Mainz, Metz und Straßburg und verhandelt mit Prinz Eugen und Villars. Hundheim wirkte entscheidend mit bei den Verhandlungen zum Frieden von Rastatt.
1715 wurde Hundheim zum Hofkanzler oder „Ober-Cantzlar“ ernannt.
Im März 1716 wurde Hundheim von Kurfürst Johann Wilhelm als Herzog von Jülich[13] und im Dezember 1716 von Erzbischof Joseph Clemens von Köln[14] mit der Herrschaft Gelsdorf belehnt, zu der auch das Schloss Gelsdorf und Ipplendorf gehörten. Er hatte den Besitz von den Grafen Ludwig Peter (1674–1750) und Julius August (1680–1753) von der Marck-Schleiden-Saffenberg erworben. Lothar Friedrich von Hundheims Erben veräußerten die Herrschaft 1737 für 63000 Gulden Rheinisch an den pfälzischen Hofkanzler Jakob Tillmann von Hallberg (1681–1744).[15]
Am 24. Mai 1716 vertrat Lothar Friedrich von Hundheim den schwer erkrankten Johann Wilhelm von der Pfalz als Pate bei der Taufe eines Mitglieds der Familie Süss-Oppenheimer aus Heidelberg auf den Taufnamen „Johann Wilhelm“ in der Düsseldorfer Schlosskapelle.[16] Im Juni 1716 unterzeichneten Hundheim und Geheimrat Freiherr von Beveren die Berichte über das Ableben des Kurfürsten.
Staatsminister in Heidelberg und Mannheim
In Düsseldorf bildete Johann Wilhelms Nachfolger Karl III. Philipp von der Pfalz (1661–1742) am 21. November 1716 eine Interimsadministration, der Hundheim als Staatsminister angehörte.[17] Hundheim wurde 1716 von Graf Edmund Florenz von Hatzfeldt-Wildenburg-Weisweiler (1674–1757) als „Kriegsminister“ (General-Kriegskommissar) abgelöst. Als als „Geheimer Etatsminister“ nahm er in wesentlichen die Aufgaben eines Finanzministers wahr. Die kurpfälzischen Behörden wurden von Düsseldorf nach Heidelberg bzw. Mannheim (1720) verlegt.
1717 wurden Hundheim, der pfälzische Hofkanzler Jakob Tillmann von Hallberg und der österreichische Regierungskanzler Freiherr Johann Engelhard von Coreth (1658–1724) bei einer Abendgesellschaft in Neuburg, die der Obrist-Jägermeister Freiherr Carl Sigmund von Tänzl zu Trazberg ausgerichtet hatte, von Geheimrat Heinrich Franz Xaver von Wiser (1665–1749)[18] angegriffen. Er warf ihnen Untreue bei den Verhandlungen über eine mögliche Abtretung der Oberpfalz vor: „Man sollte dem Freiherrn v. Hundheim das Wort: Aequivalent mit Gold auf die Stirne brennen“.[19] Wiser wurde von Kurfürst Karl III. Philipp in Monschau unter Arrest gestellt und reagierte mit der Veröffentlichung einer Schmähschrift. Der Reichshofrat verurteilte Wiser zu einer Geldstrafe von 1000 Dukaten. Außerdem musste er bei Hundheim Abbitte leisten. Kurfürst Karl Theodor besuchte Heinrich Franz Xaver von Wiser, als er 82 Jahre alt und seit 32 Jahren in Haft war.[20]
Lothar Friedrich von Hundheim, Kurfürst Karl Philipp und Minister Graf Edmund Florenz von Hatzfeldt beteiligten sich 1718 an einer neuen Gewerkschaft der Silber- und Bleibergwerke Wildberg und Heidberg.[21] Der Kurfürst, der sich von Mai 1717 bis August 1718 in Neuburg aufhielt, besuchte Hundheim im August 1718 zusammen mit Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt (1691–1768) und Obrist-Hofkämmerer Johann Ferdinand von Sickingen (* um 1664; † 1719) zu einem Jagdausflug in Ilvesheim, bei dem 60 Hirsche gestreckt wurden.[17]
In Mannheim überließ der Kurfürst Hundheim das Quadrat GG (Hof IV) in der Nähe des Schlosses (heute: A3). Es wurde von seinen Nachkommen an die Familie von Babo verkauft.[22] 1722 erwarb Lothar Friedrich von Hundheim von der Familie Horneck von Weinheim aus Ingelheim den Straßenheimer Hof, den seine Erben 1746 verpfändeten.[23] In Ladenburg waren die Hundheim im Besitz der Botzheimischen Güter. 1724 kaufte seine Witwe Barbara Theresia für 1800 Gulden die dortige Pflastermühle. Als Lothar Friedrich von Hundheim 1723 starb, soll er ein Vermögen von 500000 Gulden, eine „halbe Tonne Goldes“, hinterlassen haben.[24]
Hundheims Nachfolger als Staatsminister wurde Reichsfreiherr Heinrich von Kageneck (1668–1743), dem auch der Vorsitz der „HofCameral-Conferenz“ übertragen wurde.[25]
1728 verpfändete Damian Emerich von Metternich-Müllenark für 48000 Gulden Neckarsteinach an Hundheims Witwe.[26] Diese legte auch Kapitel bei den Bankiers Moses und Emanuel Mayer Reinganum an – Neffen von Lemle Moses Reinganum[27] –, das offenbar bald verloren war.[15] Außenstände in Höhe von 15000 Gulden bestanden auch bei dem Obristen von Sternenfels.[28] Die Familie geriet zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten und sah sich zum Verkauf verschiedener Besitztümer genötigt.
Familie
Lothar Friedrich von Hundheim war verheiratet (∞ vor 1700) mit [Barbara Maria] Theresia von Silbermann (* um 1675/85; † zwischen 1728 und 1737) zu Straß und Holzheim, einer Tochter von Gottfried Ignaz von Silbermann (1645–1691) zu Straß, Pfleger in Burgheim, und (∞ 1674) Maria von Müller zu Adolfingen, verwitwete Itter, und Nichte der Frau des kurpfälzischen Hofkanzlers von Wiser.[2][29] Ihre Kinder waren[15]:
- Ferdinand [Philipp] von Hundheim (* um 1695/1703; † um 1775), erstgeborener Sohn[15], 1724 mit Gelsdorf belehnt, 1724 oder 1740 kurpfälzischer Vogt in Heidelberg, 1750 Obrist-Silberkämmerling, 1755 bis 1775 Obrist-Küchenmeister in Mannheim, 1769 Träger des kurpfälzischen Roten Löwenordens, führte chemische oder alchemistische Experimente durch[30]
- Maria Franziska von Hundheim (* um 1695/1703; † nach 1737), heiratete (∞ vor 1730) den kurmainzischen Kämmerer und Oberforstmeister Freiherr [Franz] Adalbert von Schleiffras († nach 1757)
- Maria Anna von Hundheim (≈ 10. Dezember 1702 in Heidelberg)
- Johann Gottfried von Hundheim (≈ 8. August 1704 in Düsseldorf; † als Kind)
- [Adam] Friedrich (Fritz) von Hundheim (≈ 7. Oktober 1705 in Düsseldorf; † nach 1737), unter Vormundschaft wegen Geistesschwäche („blödsinnig“)[15]
- Polexina [Elisabeth] von Hundheim (≈ 12. November 1706 in Düsseldorf; † nach 1737), 1737 unverheiratet
- Franz [Moritz] von Hundheim (≈ 25. September 1708 in Düsseldorf; † um 1755), 1737 „erster großjähriger Hr Bruder“ von Ferdinand Philipp[15], 1726 immatrikuliert in Heidelberg, 1729 Jurastudium, 1734 kurpfälzischer Vogt in Heidelberg, Oberamtmann zu Kreuznach, 1743 Oberamtmann zu Germersheim
- Carl Ludwig von Hundheim (≈ 14. Juni 1711 in Düsseldorf; † 17. Juni 1777 in Seyboldsdorf)[31], 1726 immatrikuliert in Heidelberg, 1729 Jurastudium, 1735 Hofrat in Neuburg, 1740 Pfleger zu Konstein, erwarb die Pflege Seyboldsdorf von Freiherr Carl Ignaz Tänzel zu Trazberg (1696–1769)
- Theresia [Eleonora] von Hundheim (≈ 21. Februar 1714 in Düsseldorf; † nach 1767), lebte 1767 unverheiratet in Mannheim[32]
- Isabella [Florentina] von Hundheim (≈ 18. März 1716 in Düsseldorf; † nach 1767), lebte 1767 unverheiratet in Mannheim[32]
- Josepha Augusta von Hundheim (≈ 29. Januar 1719 in Heidelberg)
- Karl [Philipp] von Hundheim (* 1721; † 20. August 1774), 1739 immatrikuliert in Heidelberg, 1740 Baccalaureat, 1766 Regierungsrat, Oberappellationsgerichtsrat in Mannheim, verheiratet (∞ 1762) mit Friederike Katharina geb. von Geispitzheim (1737–1805), verwitwete von Geispitzheim[33]
Philipp Karl von Hundheim († 1737) war ein Bruder von Lothar Friedrich. Er wurde 1710 Amtmann zu Dilsberg und folgte seinem Bruder von etwa 1711 bis 1720/21 als Oberamtmann von Kreuznach nach. Der Mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn verkaufte ihm 1712 seinen Privatbesitz bei Kreuznach. 1713 wurde er Kämmerer und Geheimer Rat. Philipp Karl ließ 1717 bis 1719 in Heidelberg das „Palais Hundheim“ von Louis Remy de la Fosse erbauen (heute: Großherzogliches Palais, Sitz der Heidelberger Akademie der Wissenschaften). Eine Schwester Johanna Gertrud von Hundtheim war (∞ vor 1714) mit dem kurpfälzischen Generalmajor Johann Georg von Buchwitz und Buchau († 1739) verheiratet.[34] 1686 wurden die „Gebrüder Hontheim“ aus Neckarsteinach in Speyer tonsuriert[35]; bei ihnen dürfte es sich um nahe Verwandte Lothar Friedrichs gehandelt haben.
Ein kurpfälzischer Oberst Hundheim – vermutlich der Bruder Philipp Karl oder ein Cousin Lothar Friedrichs – erhielt 1695, noch als Kapitänleutnant, eine „Kompanie Carabiniers“ anvertraut. Von 1705 bis August 1709, als er abdankte, nahm er unter dem Kommando des kaiserlichen und kurpfälzischen General-Feldzeugmeisters Freiherr Franz Fortunatus von Isselbach († 1734) und des Feldmarschalls Graf Alexander Otto von Vehlen († 1727) am Spanischen Erbfolgekrieg teil.[36] Im Oktober 1706 meldete er Prinz Eugen die Eroberung der Festung Tortona durch Isselbachs Truppen. Im Februar beklagte er sich bei dem Prinzen, dass zwei der vier kurpfälzischen Regimenter seit 7 Monaten keinen Sold mehr erhalten hätten. 1707 gab Isselbach, als er in die Pfalz zurückreiste, sein Kommando an Oberst Hundheim ab, der die Truppen im Auftrag Prinz Eugens aus dem Neuburger Raum Richtung Frankfurt am Main führte.
Besitzungen
Die von Lothar Friedrich von Hundheim und seiner Witwe erworbenen Besitzungen liegen heute in vier Bundesländern:
Baden-Württemberg
Heutiger Rhein-Neckar-Kreis
- Ilvesheim
- Lützelsachsen (heute Stadtteil von Weinheim)
- Botzheimsche Güter und Pflastermühle in Ladenburg
- Nippenburgsches Lehen in Zuzenhausen (Lehen des Bistums Speyer)[37]
- Erblehen in der Gemarkung Heddesheim[38]
Heutige kreisfreie Stadt Mannheim
- Herrenschäferei in Seckenheim (heute Stadtteil von Mannheim)
- Gut Straßenheim (heute im Stadtbezirk Mannheim-Wallstadt)
- Hof IV, Quadrat A 3
Rheinland-Pfalz
Heutige kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein
- Edigheim, hälftig (heute im Stadtteil Ludwigshafen-Oppau)
Heutiger Landkreis Frankenthal
- Eppstein (heute Stadtteil von Frankenthal (Pfalz))
Heutiger Landkreis Alzey-Worms
- Äcker und Wingerte in Offstein
- Gefälle in Freimersheim und Biebelnheim
Heutiger Landkreis Mainz-Bingen
- Gefälle in Dexheim
Heutiger Kreis Ahrweiler
- Gelsdorf mit Schloss Gelsdorf (heute Ortsbezirk der Gemeinde Grafschaft)
Nordrhein-Westfalen
Heutiger Rhein-Sieg-Kreis
- Ipplendorf (heute Ortsteil von Wormersdorf)
Heutige Stadt Düsseldorf
- Hondheimsches Palais (nach 1716 für einige Jahre)
Hessen
Heutiger Kreis Bergstraße
- Hornbach (heute Ortsteil von Birkenau (Odenwald))
- Kreidach (heute Ortsteil von Wald-Michelbach)
- Neckarsteinach (ab 1728 Pfandbesitz der Witwe)
Wappen
In einem quergeteilten Schild oben ein springendes Windspiel mit goldenem Halsband in Blau, unten ein leeres goldenes Feld.
Auszeichnungen
- 1708 Hubertusorden
- (vor 1710) Komtur in Waldeck
Weblinks
- Allianzwappen Hundheim-Silbermann von ca. 1700, Schloss Ilvesheim, bei Foto Marburg (Online)
Quellen
- Kurfürst Karl Philipp, Pfalzgraf von Neuburg, belehnt als Herzog von Jülich Lothar Friedrich Frhr. von Hundheim mit der Jülich’schen Unterherrschaft Gelsdorf samt dazugehörenden Rechten und Einkünften, 1. Oktober 1717. In: Monika Gusone / Maria Rößner-Richarz: Belehnung. In: Gudrun Gersmann / Hans W. Langbrandtner (Hrsg.): Adlige Lebenswelten im Rheinland. Kommentierte Quellen der Frühen Neuzeit, Böhlau, Köln / Weimar /Wien 2009, S. 345–352 (Online; eingeschränkte Vorschau)
- Heinrich Xaver von Wiser: Facti species der Abentheuerlichsten Verfolgung so jemahls in der Weldt erhört worden. Ausgeübet ahn einem alten Chur Pfältzischen wohl meritirten Ministro Heinrich Xaverio Frey Herrn von Wiser, und von Ihme mit Christlicher Standhaftigkeit übertragen, auch endlich durch Göttlichen Beystand, und Rechtlichen Außspruch des Kayserlichen Höchstpreißlichen Reichs-HoffRhats überwunden, o. O. 1718 (Online)
- Abschrift des Kaufbriefes über die Herrschaften Gelsdorf und Ipplendorf mit Einschluß des von der Grafschaft Schleiden lehnrührigen Kurtenbusch bei Tomberg, und von selbiger Grafschaft lehnrührigen Zehenden auf dem Beienbruch zwischen Tomberg und Ipplendorf. Für FHerrn von Hallberg (1737). In: Heinrich Gottfried Wilhelm Daniels: Sammlung gerichtlicher Acten, und anderer Aufsätze für seine Zuhörer, Bd. I, J. F. Abshoven, Bonn 1790, S. 80–287, bes. 123–136 (Online)
- Stammtafel von Hundheim; Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 72 Lehen- und Adelsarchiv, Nr. 5817, 1623–1686) 1744–1745
Literatur
- Friedrich Karl von Moser: Der unbiegsame Staats-Märtyrer in dem Beyspiel des Freiherrn Henr. v. Wiser, … welcher wegen Beleidigung des Favorit-Ministers An. 1717 auf das Schloß zu Monjoye gefangen gesetzt worden und allda gestorben. Mit Urkunden und Beilagen. In: Mannichfaltigkeiten, Bd. I, Orell, Geßner & Füßli, Zürich 1795, S. 187–262 (Online)
- Hans Fahrmbacher: Kurfürst Johann Wilhelms Kriegsstaat im Spanischen Erbfolgekrieg 1700–1714. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 47 (1914), S. 11–84, bes. S. 79; 48 (1915), S. 105–195, bes. S. 125
- Georg Wilhelm Sante: Die kurpfälzische Politik Johann Wilhelms und die Friedensschlüsse zu Utrecht, Rastatt und Baden (1711–1716). In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 54 (1923/24), S. 1–51, bes. S. 7f
- Friedrich Lau: Die Regierungskollegien zu Düsseldorf und der Hofstaat zur Zeit Johann Wilhelms (1679–1716). In: Düsseldorfer Jahrbuch 39 (1939), S. 228–242, bes. S. 241f; 40 (1938), S. 257–289
- Hans Schmidt: Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz als Reichsfürst (Forschungen zur Geschichte Mannheims und der Pfalz 2), Bibliographisches Institut, Mannheim 1963
- Max Braubach: Prinz Eugen von Savoyen. Eine Biographie, 5 Bände, Oldenbourg, Wien 1963–65
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Johann Peter von Ludewig: Erläuterte Germania Princeps, Frankfurt am Main / Leipzig 1746, S. 727 (Online). Als Sterbedatum wird auch der 24. Oktober 1724 angegeben, aber der Sohn Ferdinand Philipp wurde bereits am 5. September 1724 „patre mortuo“ mit Gelsdorf belehnt; vgl. Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (Jülich, Lehen, Spezialia Nr. 79 Urk. 4).
- ↑ a b Vgl. H. X. Wiser: Facti species (a. a. O.), S. 88.
- ↑ Vgl. Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (A 5 Aktivlehen von Hessen-Darmstadt, Nr. 253/10 und 11); vgl. auch ein Schreiben des J. W. von Hontheim 1641 über die Erbschaft seines Vaters: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Bestand E 12 Adel und Standesherren, Nr. 117/16). 1661 erscheint Johann Wilhelm Hontheim als Gevollmächtigter der Gebrüder Metternich in Virneburg; 1685 ein metternichscher Amtmann „Honthumb“ in Neckarsteinach; vgl. Peter Neu: Die Arenberger und das Arenberger Land, Bd. II Die herzogliche Familie und ihre Eifelgüter (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz 67), Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz 1995, S. 53f und S. 280.
- ↑ Vgl. Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, Bd. III, T. O. Weigel, Leipzig 1856, S. 219f.
- ↑ Vgl. Rüdiger Lenz: Kellerei und Unteramt Dilsberg. Entwicklung einer regionalen Verwaltungsinstanz im Rahmen der kurpfälzischen Territorialpolitik am unteren Neckar, Kohlhammer, Stuttgart 1989, S. 101f, 104, 110 und 220.
- ↑ Vgl. Alfred Hans: Die kurpfälzische Religionsdeklaration von 1705 (Quellen und Abhandlungen zur Mittelrheinischen Kirchengeschichte 18), Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz 1973, S. 70; Christoph Flegel: Die lutherische Kirche in der Kurpfalz von 1648 bis 1716, Philipp von Zabern, Mainz 1999, S. 172.
- ↑ Vgl. Hierotheus Confluentinus: Provincia Rhenana Fratrum Minorum Capucinorum, A Fundationis Suae Primordiis Usque Ad Annum MDCCL, Johann Jakob Häner, Heidelberg 1750, S. 426.
- ↑ Vgl. Hansjörg Probst: Seckenheim. Geschichte eines Kurpfälzer Dorfes, Südwestdeutsche Verlagsanstalt, Mannheim 1981 S. 606.
- ↑ Ingolstadt, Thomas Graß (Online).
- ↑ Durch die Heiraten mit Anna Katharina Konstanze von Polen-Litauen (1619–1651) und Schweden und Anna Maria Luisa de’ Medici (1667–1743) an Jülich-Berg bzw. an Pfalz-Neuburg gelangt.
- ↑ Vgl. Heinrich Benedikt: Das Königreich Neapel unter Kaiser Karl VI., Manz, Wien / Leipzig 1927, S. 361.
- ↑ Vgl. Friedrich von der Wengen (Bearb.): Die Belagerung von Freiburg im Breisgau 1713. Tagebuch des Osterreichischen Kommandanten Feldmarschall-Lieutenants Freiherrn von Harrsch, Eugen Stoll, Freiburg i. Br. 1898, S. 237f
- ↑ Archiv Burg Müdersheim (Urkunden, Nr. 216). Die Jülicher Belehnung wurde nach dem Herrschaftswechsel am 1. Oktober 1717 von Karl III. Philipp von der Pfalz bestätigt; vgl. Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (Jülich, Lehen, Spezialia Nr. 79 Urk. 3).
- ↑ Vgl. Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (Kurköln Lehen, Specialia 73); Archiv Burg Müdersheim (Urkunden, Nr. 217).
- ↑ a b c d e f Vgl. bes. den Kaufbrief von 1737 (s. unter Quellen).
- ↑ Vgl. Emil Pauls: Tauf- und Heirathsurkunden mehrerer dem Hofe des Kürfürsten Johann Wilhelm nahestehender Persönlichkeiten. (1697–1719). In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins 9 (1895), S. 216–219, bes. S. 219.
- ↑ a b Vgl. Jürgen Rainer Wolf: Jean Clemens Froimon (um 1686–1741) und der Bau des Mannheimer Schlosses für Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz. Ein unbekannter Rechenschaftsbericht. In: Mannheimer Geschichtsblätter 1 (1994), S. 109–180, bes. S. 110 und 130.
- ↑ Gesandter in Spanien und Holland, Bevollmächtigter auf dem Friedenskongress zu Rastadt.
- ↑ Vgl. F. C. von Moser: Mannichfaltigkeiten (a.a.O.), S. 227.
- ↑ Vgl. Günther Ebersold (Hrsg.): Stephan Freiherr von Stengel: Denkwürdigkeiten (Schriften der Gesellschaft der Freunde Mannheims und der Ehemaligen Kurpfalz 23), Palatium, Mannheim 1993, S. 147.
- ↑ Vgl. Alfred Nehls: Aller Reichtum lag in der Erde. Die Geschichte des Bergbaus im Oberbergischen Kreis, Gronenberg, Gummersbach 1993, S. 26.
- ↑ Vgl. Hansjörg Probst: Mannheim vor der Stadtgründung, Bd. II/2, Friedrich Pustet, Regensburg 2008, S. 270.
- ↑ Vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 43, Nr. 5267 und 5260).
- ↑ Vgl. F. C. von Moser: Mannichfaltigkeiten (a.a.O.), S. 241.
- ↑ Zu ihm vgl. Hermann Brommer: Johann Heinrich Hermann Reichsfreiherr von Kageneck (1668–1743). Zum 250. Todestag des Deutschordens-Landkomturs. In: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins Schau-ins-Land 113 (1994), S. 73–90.
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg (B 583, Bü 839); vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe (72 Lehen- und Adelsarchiv, Nr. 6419).
- ↑ Vgl. Britta Wassmuth: Im Spannungsfeld zwischen Hof, Stadt und Judengemeinde. Soziale Beziehungen und Mentalitätswandel der Hofjuden in der kurpfälzischen Residenzstadt Mannheim am Ausgang des Ancien Régime (Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Mannheim 32), pro Message, Ludwigshafen 2005, S. 88.
- ↑ Vgl. Staatsarchiv Ludwigsburg (Bestand B 578, Bü 607).
- ↑ In Betracht kommen Gottfried von Wiser († 1693) oder Franz Melchior von Wiser (1651–1702).
- ↑ Vgl. Hartmut Schmidt: Goldfieber in Mannheim. Mannheimer Alchimisten und Mannheimer Gold unter Kurfürst Carl Theodor, Quadrate-Buchhandlung, Mannheim 2007, S. 36–38.
- ↑ Vgl. Carl August Böhaimb / Georg Fetsch: Beschreibung und Geschichte der Pfarrei Wellheim. In: Jahresbericht des historischen Vereins in Mittelfranken 25 (1857), S. 35–97, bes. S. 73 [Zahlendreher bei der Altersangabe].
- ↑ a b Ein Ballfest am Mannheimer Hofe. In: Mannheimer Geschichtsblätter 5 (1904), Sp. 16–18.
- ↑ Ihr erster Ehemann war Gardehauptmann Heinrich Samuel Ludwig von Geispitzheim († 1759); vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 72 Lehen- und Adelsarchiv, Nr. 4132, 4133, 4136, 4137 und 4142); Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (F 2 Oberrheinische Reichsritterschaft, 83/11 und 84/8).
- ↑ Vgl. Michael Ranft (Hrsg.): Genealogisch-Historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den europäischen Höfen zugetragen, Band 76, Heinsius, Leipzig 1745, S. 740f; Josef Hemmerle: Die Benediktinerabtei Benediktbeuern (Bistum Augsburg 1 - Germania Sacra 28), Walter de Gryter, Berlin / New York 1991, S. 656.
- ↑ Vgl. Hermann Schmitt: Die Aushilfe der Speyerer Weihbischöfe Johann Philipp Burckhardt und Peter Kornel von Beywegh im Bistum Worms. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 12 (1960), S. 237–250, bes. S. 239.
- ↑ Vgl. Hauptstaatsarchiv Münster (Dep. Gesamtarchiv von Landsberg-Velen, Akten Nr. 34398, 34412, 34418 und 34569).
- ↑ Vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 72 Lehen- und Adelsarchiv, Nr. 5817, 8625, 8626, 8637 und 11025–11027).
- ↑ Vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 43, Nr. 2388).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hundheim, Lothar Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Hontheim, Lothar Friedrich Freiherr von; Hondheim, Lothar Friedrich Baron de; Hundtheim, Lotharius Fridericus Liber Baro ab; Huntheim, Lothar Friderich von; Hundheimb, Lothar Friedrich Freyherr von; Hundheym, Baron Lotharius Frederik van; Hundheim, Ferdinand von (falsche Bezeichnung) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher General-Kriegskommissar, Staatsminister und Diplomat der Kurpfalz |
GEBURTSDATUM | 26. September 1668 |
STERBEDATUM | 25. Oktober 1723 |