Osterburg (Altmark)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 47′ N, 11° 46′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Stendal | |
Höhe: | 26 m ü. NHN | |
Fläche: | 229,81 km2 | |
Einwohner: | 9364 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 39606 | |
Vorwahlen: | 03937, 039328 (Ballerstedt, Erxleben teilw., Polkau), 039388 (Walsleben teilw.), 039390 (Königsmark), 039392 (Flessau, Gladigau, Rossau teilw.) | |
Kfz-Kennzeichen: | SDL, HV, OBG | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 90 415 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 32 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Ernst-Thälmann-Straße 10 39606 Osterburg (Altmark) | |
Website: | www.osterburg.de | |
Bürgermeister: | Nico Schulz (CDU) | |
Lage der Stadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal | ||
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Die Hansestadt Osterburg (Altmark) ist eine kreisangehörige Stadt und eine Einheitsgemeinde im Landkreis Stendal in der Altmark in Sachsen-Anhalt.
Geographie
Die Stadt Osterburg liegt 25 Kilometer nördlich von Stendal am Zusammenfluss der Biese und Uchte.
Stadtgliederung
Die Einheitsgemeinde ist nach Ortschaften und Ortsteilen gegliedert.
- Osterburg mit den OT Osterburg, Dobbrun, Krumke und Zedau
- Ballerstedt mit den OT Groß Ballerstedt und Klein Ballerstedt
- Düsedau mit den OT Düsedau und Calberwisch
- Erxleben mit den OT Erxleben und Polkau
- Flessau mit den OT Flessau, Natterheide, Rönnebeck, Storbeck und Wollenrade
- Gladigau mit den OT Gladigau, Orpensdorf und Schmersau
- Königsmark mit den OT Königsmark, Rengerslage, Wasmerslage und Wolterslage sowie die Wohnplätze Blankensee und Rethhausen
- Krevese mit den OT Krevese, Dequede, Polkern und Röthenberg
- Meseberg mit dem OT Meseberg sowie die Wohnplätze Berken, Lindenhof, Kattwinkel, Meierbusch, Ottos Hof 1, Ottos Hof 2, Packebusch und Wenddorf
- Rossau mit den OT Rossau und Schliecksdorf
- Walsleben mit den OT Walsleben und Uchtenhagen
Geschichte
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Blick auf die Nikolaikirche
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Fachwerkhäuser an der Nikolaikirche
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Fachwerkhäuser gegenüber der Nikolaikirche
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Kreismuseum Osterburg
Die erste urkundliche Erwähnung Osterburgs stammt aus dem Jahre 1157 durch Albrecht den Bären. Im Jahre 1188 erfolgte die Weihe der Nicolaikirche. 1208 besaß Osterburg Stadtrechte. Im 13. Jahrhundert gelangte die Stadt in den Besitz der Markgrafen von Brandenburg. In der Zeit von 1436 bis 1478 gehörte Osterburg der Hanse an.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt mehrfach geplündert und im Jahre 1644 verwüstet.
1761 brannten zwei Drittel der Stadt nieder.
Osterburg wurde im Jahre 1816 zur Kreisstadt. 1849 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn von Magdeburg nach Hamburg, etwa zur gleichen Zeit wurde Osterburg durch Chausseen mit Stendal, Wittenberge und Bismark (Altmark) verbunden.
In der Stadt entstanden Betriebe der verarbeitenden Industrie für die Produkte der altmärkischen Landwirtschaft. Aber auch Blechwaren wurden hier produziert. 1929 begründete August Huchel den Ruf Osterburgs als Spargelstadt, als er die Deutsche Spargelhochzuchtgesellschaft gründete. Während der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik waren jeweils eine Zweigstelle der Rathenower Optischen Werke und der Schuhfabrik Roter Stern Burg ansässig, die vor allem vielen hunderten Frauen Arbeit gaben. Mit dem Ende der DDR war das Schicksal dieser Betriebe besiegelt. Vom 1. bis 3. Juni 2007 feierte die Stadt Osterburg ihr 850-jähriges Bestehen und den 11. Sachsen-Anhalt-Tag.
Seit dem 1. Juni 2008 führt die Stadt den Namen Hansestadt Osterburg (Altmark).[2]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Ballerstedt (am 24. November 2008), Düsedau (am 12. November 2008), Erxleben (am 10. November 2008), Flessau (am 27. November 2008), Gladigau (am 26. November 2008), Königsmark (am 25. November 2008), Krevese (am 12. November 2008), Meseberg (am 19. November 2008), Rossau (am 10. November 2008), Walsleben (am 10. November 2008) und der Hansestadt Osterburg (Altmark) (am 6. November 2008), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen Hansestadt Osterburg (Altmark) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[3][4]
Nach Umsetzung des Gebietsänderungsvertrages der bisher selbstständigen Stadt Osterburg (Altmark) wurden Osterburg, Dobbrun, Krumke und Zedau Ortsteile der neuen Hansestadt Osterburg (Altmark). Für die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Stadt Osterburg (Altmark) und die künftigen Ortsteile Osterburg, Dobbrun, Krumke und Zedau wurden zur Ortschaft der neuen Hansestadt Osterburg (Altmark). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Osterburg wurde ein Ortschaftsrat mit neun Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Einwohnerentwicklung
- 1579: 1.500 Einwohner
- 1816: 1.691 Einwohner
- 1840: 2.238 Einwohner
- 1871: 3.518 Einwohner
- 1895: 4.500 Einwohner
- 1987: 8.400 Einwohner
- 2004: 7.196 Einwohner
- 2005: 7.150 Einwohner
- 2006: 6.964 Einwohner
- 2007: 6.797 (davon Dobbrun 125, Krumke 164 und Zedau 100 Einwohner)
- 2008: 6.643 Einwohner
Gedenkstätten
- Gedenkstätte von 1980 Am Weinberg für die Opfer des Faschismus
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat Osterburg besteht aus 28 Stadträten und dem Bürgermeister (insgesamt 29 Sitze).[5]
(Stand: Kommunalwahl Juni 2009)
Wappen
Das Wappen wurde am 12. Juli 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Gemäß Antrag vom 7. Juli 2009 erhält die neue Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark) die Genehmigung zur Weiterführung des nachfolgend beschriebenen Wappens der aufgelösten Hansestadt Osterburg (Altmark). Die Genehmigung erteilte der Landkreis am 24. Juli 2009.
Blasonierung: „In Silber eine schräg ansteigende schwarzgefugte rote Zinnenmauer; das offene Tor mit hochgezogenem goldenen Fallgitter; hinter der Mauer zwei niedere innere und zwei höhere äußere Türme mit blauen goldbeknauften Kuppeldächern; zwischen den Türmen schwebend ein goldbewehrter roter Adler.“[6]
Die Hansestadt Osterburg (Altmark) führt die Farben Rot - Silber (Weiß).
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Fachwerkhäuser in der Altstadt
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Bibliothek von Osterburg
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Historischer Brunnen an der Nikolaikirche
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Bahnhof Osterburg (2006)
Das Wappen entstand wahrscheinlich aus einem Hauptsiegel aus dem 13. Jahrhundert, sowie aus Siegeln des 14. Jahrhunderts, auf denen der Adler der askanischen Markgrafen über der viermal getürmten Stadtmauer mit geöffnetem Tor schwebt oder auf den inneren, niedrigeren Türmen steht. Der ursprünglich rote, brandenburgische Adler wurde 1887 zeitweilig in einen schwarzen, preußischen umgewandelt.
Flagge
Die Flagge der Hansestadt Osterburg (Altmark) ist (1:1) Rot-Weiß-gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Stadtwappen belegt.
Städtepartnerschaften
- Wieluń, Polen, 2000
- Oerlinghausen, Deutschland (Städtefreundschaft), 1991
- Soltau, Deutschland (Städtefreundschaft), 1991
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
In Osterburg befindet sich die Landessportschule Sachsen-Anhalt. Die Stadt war zudem Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit geistiger Behinderung.
Kultur
In Osterburg befindet sich das Kreismuseum Osterburg.
Osterburg gilt in der Altmark als eine Hochburg des Karnevals. Seit 1974 veranstaltet die Osterburger Carnevals Gesellschaft e.V. in der Stadt und der Umgebung verschiedene Auftritte, einer davon führte zu befreundeten Vereinen in Namibia. Seit 1994 findet jährlich ein Faschingsumzug mit vielen Zuschauern statt.
In Osterburg findet seit 2010 auf dem Gelände der Landessportschule jährlich das Made in Germany Festival statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ortsteil Dequede befindet sich der Fernsehturm Dequede.
Verkehrsanbindung
Durch Osterburg führte die Bundesstraße 189 von Stendal nach Wittenberge, die aber nun als Ortsumgehung westlich von Osterburg verläuft.
Vom Bahnhof Osterburg verkehren stündlich Regionalbahnen in Richtung Stendal–Magdeburg (–Schönebeck–Salzelmen) und Wittenberge.
Bildung
Die Grundschule ist die größte in der Umgebung von Osterburg (Verwaltungsgemeinschaften Osterburg sowie Arneburg-Goldbeck). Außerdem gibt es eine Sekundarschule „Karl Marx“, das Markgraf-Albrecht-Gymnasium, welches rund 1000 Schüler unterrichtet, und die Förderschule für Lernbehinderte „Anne Frank“.
Markgraf-Albrecht-Gymnasium
Das Markgraf-Albrecht-Gymnasium (MAG) ist nach dem Markgrafen Albrecht der Bär benannt. Das Gymnasium ist durch sein Engagement im kulturellen (Comenius-Projekt), im sportlichen (Tischtennis, Volleyball und Handball) und im sozialen Bereich (Schulsanitätsdienst), sowie durch seine Geschichts-AG, die auf mehreren bundesweiten Veranstaltungen großes Lob erfuhr, bekannt. Es ist eine öffentliche Schule des gymnasialen Bildungsweges in Sachsen-Anhalt.
Religionen
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Nicolai befindet sich an der Kirchstraße, sie ist benannt nach Nikolaus von Myra. Die Ursprünge dieser heute gotischen Hallenkirche reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Ihre Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Stendal. Die Kirche St. Martin befindet sich auf dem Friedhof an der Werbener Straße, sie ist benannt nach Martin von Tours. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wird heute als evangelische Friedhofskapelle genutzt. Weitere evangelisch-lutherische Kirchen befinden sich in zu Osterburg eingemeindeten Ortschaften.
Die katholische Kirche St. Joseph befindet sich an der Wallpromenade, sie wurde 1928 erbaut und ist benannt nach Josef von Nazaret. Heute gehört die Kirche zur Pfarrei St. Anna mit Sitz in Stendal.
Eine Neuapostolische Kirche befindet sich an der Melkerstraße.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Wilhelm Weidemann (1668–1750), Hofmaler des preußischen Königs Friedrich I.
- Franz Ludwig Güssefeld (1744-1807), Kartograf
- Karl Steinhart (1801–1872), Philologe
- Richard Armstedt (1851-1931), Philologe in Königsberg i. Pr.
- Franz Luis Karl Schulze (1856-1924), deutscher Kapitän
- Julius Richter (Theologe) (1862-1940), Missionswissenschaftler.
- Emil Rungwerth (1864–1945), Heimatforscher und Pädagoge
- Georg Lindemann (1884–1963), Generaloberst der Wehrmacht
- Erich Danehl (1887–1954), Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (SPD)
- Rudolf Bamler (1896–1972), Generalleutnant der Wehrmacht und hoher NVA-Offizier
- Wolfgang Abraham (* 1942), Fußballspieler
- Barbara Alms (* 1945), Museumsleiterin
- Wilfried Hofmann (* 1947), Landtagsabgeordneter (FDP)
- Thomas Rühmann (* 1955), Schauspieler
- Martina Guse (* 1962), Schauspielerin
- Gunnar Solka (* 1970), Schauspieler
- Alexander Wolff (* 1976), deutscher Künstler
- Dominique Siassia (* 1979), Schauspielerin
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Christoph Entzelt (1517–1583), evangelischer Theologe und Historiker, der langjährig als Pastor in Osterburg wirkte
- Ernst von Jagow (1853–1930), Landrat des Kreises Osterburg
- Paul Lipke (1870–1955), Schachmeister und Rechtsanwalt
- Regina Jeske (* 1944), Schauspielerin, wuchs in Osterburg auf
- Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), Altertumswissenschaftler, 1740/41 als Hauslehrer in Osterburg
Literatur
- Heimatverein Osterburg e.V. (Hrsg.): Osterburg im 20. Jahrhundert. Beiträge zur Stadtgeschichte. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2006, ISBN 3-89812-310-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Stadtporträt bei wg-altmark.de, abgerufen am 1. Oktober 2012
- ↑ Amtsblatt des Landkreises Nr. 2/2009 Seite 13-19 (PDF; 524 kB)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste
- ↑ http://www.osterburg.de/inhalt/obg/rat.html
- ↑ Amtsblatt des Landkreis Nr. 16/2009 Seite 159-160 (PDF; 4,5 MB)