Marienglas
Marienglas, auch Selenit genannt, ist Gips von besonders hoher Reinheit. Die großen, durchsichtigen Kristalle lassen sich sehr gut in dünne Blättchen spalten. Sein Name entstand durch die Verwendung als Glasscheibenersatz vor Marienbilder und in Reliquienbehälter. Man kann sie sehr dünn spalten und sie waren im Gegensatz zum damaligen Glas blasenfrei und gleichmäßig dick.
Fein gemahlenes Marienglas wird als historisches Pigment auch unter Farben gemischt, um ihnen eine hohe Brillianz zu verleihen.
Berühmt für sein Marienglas ist die Kristallgrotte in der Marienglashöhle bei Friedrichroda im Thüringer Wald.
Marienglas darf nicht mit Glimmer verwechselt werden. Dies kann man leicht überprüfen: erhitzt man es über einer Flamme, färbt Marienglas sich weiß und zerfällt zu Pulver.