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Blumenthaler SV

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Blumenthaler SV
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Basisdaten
Name Blumenthaler Sportverein
von 1919 e. V.
Gründung 1919
Farben Blau-Rot
Präsident Holger Bors
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Björn Reschke
Spielstätte Burgwall-Stadion
Plätze 10.000
Liga Bremen-Liga
2012/13 7. Platz
Heim
Auswärts

Der Blumenthaler SV (offiziell: Blumenthaler Sportverein von 1919 e. V.) ist ein Fußballverein aus dem nördlichsten Stadtteil von Bremen, der im Jahre 1919 gegründet wurde. Seine erste Männerfußballmannschaft spielt seit dem Aufstieg im Jahre 2005 in der fünftklassigen Bremen-Liga. Mit elf gewonnen Bremer Landesmeistertiteln ist der Verein der Rekordmeister der höchsten Bremer Spielklasse. Darüber hinaus gewann der Verein achtmal den Bremer Pokal.

Geschichte

Von der Gründung zum Verbot (1912 bis 1933)

Obwohl das Jahr 1919 als Gründungsjahr des Vereins gilt, reichen die Wurzeln des Blumenthaler SV zurück bis ins Jahr 1912. Damals gründeten einige Schüler den Verein Spiel und Sport Blumenthal, aus dem wenige Wochen später der Blumenthaler FV wurde. Dieser ließ sich am Sportplatz am Forsthaus nieder. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zur Spaltung des Vereins. Auf der Mitgliederversammlung am 30. Mai 1919 kam es zum Streit zwischen den proletarisch gesinnten und den bürgerlichen Vereinsmitgliedern. Die Proletarier wollten dem SPD-nahem Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) beitreten, während die andere Seite im DFB verbleiben wollte. Am 6. Juni 1919 gründeten die Arbeiter den Blumenthaler SV, der dem ATSB beitrat. Die verbliebenen Mitglieder des Blumenthaler FV fusionierten noch im Jahr 1919 mit dem Vegasacker SV zur SpVgg Vegesack-Blumenthal, aus der nach dem Zweiten Weltkrieg die SG Aumund-Vegesack wurde.

Während der 1920er Jahre erwarb sich der Blumenthaler SV wegen seiner Heimstärke den Namen der „Forsthaus-Elf“. Die Anhängerschaft rekrutierte sich vornehmlich unter den Arbeitern der Bremer Vulkan-Werft und der Bremer Woll-Kämmerei. Sportlich schloss die Mannschaft schnell zu den führenden Teams der Region. Sportlicher Höhepunkt war die Saison 1931/32, als die Blumenthaler zunächst gegen eine Mannschaft aus Hildesheim die Kreismeisterschaft gewann. Damit für die Deutsche Arbeitermeisterschaft qualifiziert drang die „Forsthaus-Elf“ über die Stationen FTSV Kiel-Ost und Spielverein Oberkaufungen in das Halbfinale vor. Dort scheiterten die Blumenthaler mit 1:4 am späteren Meister TSV Nürnberg-Ost.

Ein Jahr später übernahmen die Nationalsozialisten die Macht im Deutschen Reich und verboten die Arbeitersportbewegung. Da ist im Norden von Bremen keinen bürgerlichen Verein gab, der die sportliche Position hätte übernehmen können kam es zur ungeplanten Rettung des BSV. Diese Rettung war allerdings an drei Bedingungen geknüpft: Der Verein musste zum DFB wechseln, seinen Namen ändern und in der Kreisklasse neu beginnen. Durch einen vergleichbaren Vorgang wurde wenige Kilometer weserabwärts aus dem ATV Bremerhaven der Verein Bremerhaven 93.

Der ASV Blumenthal (1933 bis 1947)

Trotz der Rückstufung blieb die „Forsthaus-Elf“ zusammen und erreichte 1936 nach zwei Aufstiegen in Folge die Bezirksklasse. Dort sicherte sich die Mannschaft den Staffelsieg, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur Gauliga Niedersachsen am VfL Osnabrück. Kurze Zeit später wurden Borussia Harburg und Wilhelmsburg 09 in die Gauliga Nordmark versetzt und eine zusätzliche Qualifikationsrunde angesetzt. Nach einem 5:0-Sieg über den 1. SC Göttingen 05 machte der ASV den Gaugligaaufstieg perfekt. Trotz einer 0:12-Niederlage bei Hannover 96 schafften die Blumenthaler problemlos den Klassenerhalt.

Ein Jahr später schien die Mannschaft schon abgestiegen zu sein, als sie aus den letzten vier Saisonspielen noch sieben Punkte holte und damit den Klassenerhalt schaffte. Im Jahre 1940 sorgte die „Forsthaus-Elf“ im Tschammerpokal, dem Vorgänger des heutigen DFB-Pokals für Furore, als sie in der ersten Runde den Hamburger SV mit 3:1 besiegte. Das Aus kam eine Runde später nach einem deutlichen 0:5 beim Dresdner SC. Zwei Jahre später verblieb der ASV nur dank der Auflösung der Gauliga Niedersachsen erstklassig. Während der Saison gab es ein 0:14 bei Wilhelmshaven 05.

In der Saison 1942/43 gab es in der nunmehr Gauliga Weser-Ems gar ein 0:25 beim gleichen Gegner. Ein Jahr später sicherten sich die Blumenthaler die Vizemeisterschaft. Nach Kriegsende wurde der ASV 1946 Bremer Vizemeister hinter dem SV Werder, der im Saisonverlauf mit 3:0 besiegt werden konnte. Nach der Saison 1946/47 nahm der Verein wieder den traditionellen Namen Blumenthaler SV an.

Meisterschaften ohne Aufstiege (1947 bis 1974)

Ab 1947 spielte der BSV in der höchsten Bremer Amateurliga. Zwar gehörte die Mannschaft zu den Spitzenvereinen der Liga, scheiterte aber regelmäßig in der Aufstiegsrunde zur Ober- bzw. Regionalliga Nord. Im Jahre 1950 sicherte sich die „Forsthaus-Elf“ die erste Bremer Meisterschaft, scheiterte aber nach Niederlagen beim TSV Goslar 08 und gegen Altona 93 in der Aufstiegsrunde. EIn Jahr später war die Mannschaft nach zwei Auftaktniederlagen schon frühzeitig aus dem Aufstiegsrennen.

Zwischenzeitlich ins Burgwall-Stadion umgezogen konnte der BSV nach der dritten Meisterschaft 1952 die einzigen Aufstiegsrundenpunkte im bedeutungslosen letzten Spiel gegen den VfB Oldenburg erringen. Nach einigen bescheidenen Jahren im Mittelfeld der Tabelle langte es 1959 zur vierten Bremer Meisterschaft. Erneute wurde in der Aufstiegsrunde der Sprung in die Oberliga verpasst. Drei Jahre später wurde mit Erich Hänel ein renommierter Trainer verpflichtet, der seine Mannschaft 1964 zur fünften Meisterschaft führte. In der Aufstiegsrunde blieb der BSV ohne Punktgewinn. Zur folgenden Spielzeit leistete sich der Verein zahlreiche hochkarätige und teure Neuzugänge, doch am Saisonende wurden die Blumenthaler nur Vizemeister. Es folgten weitere Jahre im Mittelmaß, ehe ab 1969 unter Trainer Wolfgang Bolz wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs gesetzt wurde.

Drei Jahre später holte der BSV Meisterschaft Nummer sechs und verpasste durch ein 3:3 am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde gegen Schleswig 06 den Klassensprung. Ein Jahr später zogen die Blumenthaler in der Aufstiegsrunde gegen den VfL Pinneberg den Kürzeren. 1974 wurde die drittklassige Oberliga Nord eingeführt, für die sich der Bremer Meister automatisch qualifizieren sollte. Am letzten Spieltag kam es zum Showdown zwischen Tabellenführer Bremer SV und dem mit einem Punkt Rückstand auf Rang zwei platzierten Blumenthaler SV. Jener gewann vor 8.000 Zuschauern mit 3:0 und zog in die Oberliga ein.

Zwischen Ober- und Verbandsliga (1974 bis 1993)

Erfolgreich starteten die Blumenthaler in die Oberliga Nord. In der Saison 1974/75 erreichte die Mannschaft den siebten Platz, ein Jahr später reichte es für Platz acht. Parallel dazu trat der BSV mehrfach im DFB-Pokal in Erscheinung. 1974 verlor die Mannschaft in der ersten Runde vor 6.000 Zuschauern gegen den MSV Duisburg mit 1:3. Ein Jahr später besiegten die Blumenthaler zunächst Hertha Zehlendorf mit 1:0 und verloren anschließend in Runde zwei vor 5.000 Zuschauern mit 1:5 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Im Jahre 1977 kam es in der ersten Runde zum Derby gegen Werder Bremen, der vor 5.500 Zuschauern mit 5:1 gewinnen konnte. In der Oberligasaison 1976/77 wurde der BSV hingegen Drittletzter. Da mit dem VfL Wolfsburg und Göttingen 05 zwei Nordvereine aus der 2. Bundesliga abstiegen und mit Bremerhaven 93 nur ein norddeutscher Verein dorthin aufstieg mussten die Blumenthaler runter in die Verbandsliga Bremen.

In der folgenden Spielzeit verlor der BSV zunächst in der ersten DFB-Pokalrunde mit 1:2 nach Verlängerung bei den Amateuren von Fortuna Düsseldorf und verpasste nach einer 2:3-Niederlage beim VfB Lehe die Meisterschaft. Diese wurde ein Jahr später mit einer stark verjüngten Mannschaft geholt, ehe nach einem 1:1 beim direkten Konkurrenten VfR Neumünster sogar der Wiederaufstieg in die Oberliga gelang. Dort war die Mannschaft in der Saison 1979/80 jedoch überfordert und belegte ab dem 13. Spieltag den letzten Tabellenplatz.

Sportlich wie finanziell brachen in Blumenthal schwierige Zeiten an. 1983 rettete eine Spendenaktion den Verein vor dem Konkurs. Fünf Jahre später führte der Trainer Horst Blankenburg die A-Jugend des BSV in die Junioren-Oberliga Nord. Ein Jahr später rückten zahlreiche Talente in die erste Mannschaft auf. Diese sicherte sich 1989 die zehnte Bremer Meisterschaft. In der Aufstiegsrunde verlor die Mannschaft jedoch die abschließenden zwei Spiele und blieb viertklassig. Ein Jahr später reichte es nur zur Vizemeisterschaft hinter OT Bremen. Es folgte eine sportliche Talfahrt, die 1993 zum Abstieg aus der Verbandsliga Bremen führte.

Fahrstuhlära (seit 1993)

In der Saison 1993/94 stieg die Mannschaft in die Bezirksliga ab. Nach drei Aufstiegen in Folge erreichte der BSV 1997 die viertklassige Oberliga Niedersachsen/Bremen und stieg als Tabellenletzter sofort wieder bis 2002 in der Bezirksliga ab. Seit 2005 gehört der BSV nach zwei Aufstiegen in Folge wieder der Bremer Liga an.

2006 gewann die 1. Mannschaft das 18.Lotto-Hallenturnier um den Haake Beck-Cup (die inoffizielle Bremer Hallenmeisterschaft) im Bremer AWD-Dome gegen Werder Bremens U23.

2010 stieg die B-Jugend in die Regionalliga Nord auf und 2011 wieder ab. 2011 gelang das Team der Aufstieg in die A-Junioren Regionalliga Nord und der Klassenerhalt in der zweithöchsten deutschen Jugendspielklasse.

2012 gewann die Ü 32 Alte-Herren-Mannschaft in Neuler den 7. Deutschen Altherren-Supercup, die inoffizielle Deutsche Meisterschaft. 2013 wurde die Titelverteidigung in Neubrandenburg beim 8. Deutschen Altherren-Supercup nur knapp verpasst, das Endspiel wurde im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den VfB Lübeck verloren.

Literatur

Hardy Grüne: Legendäre Fußballvereine - Norddeutschland. AGON-Sportverlag, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8, S. 18.