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Alte Brücke (Heidelberg)

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Die Heidelberger Alte Brücke vom Philosophenweg aus

Die Carl-Theodor-Brücke, auch Alte Brücke genannt, ist eines der Wahrzeichen von Heidelberg. Die Brücke verbindet die beiden Ufer des Neckars, welcher durch Heidelberg fließt.

Geschichte

Die erste Brücke an der Stelle der Alten Brücke wurde 1284 urkundlich erwähnt. Sie war noch aus Holz gebaut und wurde, wie alle ihre hölzernen Nachfolgerinnen, durch Hochwasser und Eisgang zerstört. Als 1784 die damalige Holzbrücke erneut zerstört wurde, gab Kurfürst Carl Theodor den Auftrag eine neue, steinerne Brücke zu bauen. Die Bauarbeiten begannen 1786 und dauerten zwei Jahre. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden die spitzen Kegeldächer des Brückentors durch barocke Turmhelme ersetzt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, am 29. März 1945, wurde die Brücke zusammen mit den anderen Neckarbrücken von deutschen Soldaten gesprengt, um den Vormasch der alliierten Truppen zu verlangsamen. Doch durch eine von den Bürgern umfangreich unterstützte Spendenaktion war nur ein Jahr später bereits schon genug Geld vorhanden, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Die Arbeiten begannen am 14. März 1946 und die Einweihung fand am 26. Juli 1947 statt.

Brückenskulpturen

An beiden Enden der Alten Brücke, auf der Westseite der Brücke, stehen Skulpturengruppen des Bildhauers Konrad Linck. Sie stellen ihren Bauherrn Kurfürst Carl Theodor sowie die römische Göttin Minerva, die Göttin der Weisheit, dar. Um die Sockel der beiden Denkmale winden sich mehrere kleinere Skulpturen, welche die wichtigsten Flüsse im Herrschaftsgebiet Carl Theodors darstellen: Rhein, Mosel, Donau und Isar.

1979 wurde an der Südwestecke der Brücke die Skulptur des Heidelberger Brückenaffen aufgestellt. Es handelt sich dabei um eine Bronzeplastik des Professors Gernot Rumpf. Die Affenskulptur erinnert an den Brückenaffen, der bereits im 15. Jahrhundert an der Nordseite der Brücke stand. Seit dem Pfälzer Erbfolgekrieg (1689 - 1693) ist die Affenfigur jedoch verschwunden.

Nutzung

Ursprünglich übernahm die Alte Brücke auch Verteidigungsfunktionen - das Brückentor war der Hauptzugang zur Stadt Heidelberg und Teil der Befestigungsanlagen.

Nachdem 1788 die Alte Brücke in ihrer steinernen Form fertiggestellt wurde diente das Brückentor auch als Wächterhaus und Gefängnis. Im Torbogen befand sich eine Wohnung, die man über eine Wendeltreppe im östlichen Turm erreichen konnte.

Heute ist sie vor allem eine Attraktion für Touristen und nur noch eine von mehreren Heidelberger Brücken, wenn auch die älteste und schönste.

Im Jahr 2001 wurde die Brücke in den World Monuments Fund aufgenommen und gehört damit zu den 100 am meisten gefährdeten Denkmalen der Welt.

Siehe auch

Literatur


Vorlage:Historische Gebäude der Stadt Heidelberg