Brückenechse
Brückenechse | ||||||||||||
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Brückenechse Brückenechse (Sphenodon punctatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Die Brückenechse oder der Tuatara (Sphenodon punctatus) ist die einzige überlebende Art in der Familie der Brückenechsen (Sphenodontidae) innerhalb der Ordnung der zu den Kriechtieren (Reptilia) gehörenden Schnabelköpfe (Rhynchocephalia).
Der Name Brückenechse stammt von den Schläfenbrücken im Schädel der Tiere, die bei allen anderen Reptilien zurückgebildet sind. Der Maoriname Tuatara bedeutet Stachelträge, was auf den gelben Rückenkamm verweist. Von der Ordnung der Schuppenkriechtiere (z.B. Schlangen, Echsen) unterscheidet sich die Brückenechse durch fehlende Aussenohren und Haken an den Rippenenden.
Entwicklungsgeschichte
Die Brückenechse gilt, da sehr ähnliche Fossilien aus der Zeit des Trias vor gut 200 Millionen Jahren bekannt sind, als lebendes Fossil. Den heutigen Brückenechsen ähnliche triassische Tiere (Gattung Homeosaurus) wurden in Baden-Württemberg gefunden und sind im Museum am Löwentor in Stuttgart ausgestellt. Alle Verwandten der Brückenechse sind seit etwa 60 Millionen Jahren ausgestorben, während sie selber auf Neuseeland überlebte. Bis zur Ankunft des Menschen auf Neuseeland kam die Brückenechse auf ganz Neuseeland vor; Bejagung durch die Maori und die Einschleppung der polynesischen Ratte rottete die Tiere weiträumig aus, so dass sie heute nur noch auf einigen vorgelagerten Inseln vorkommen.
Lebensweise
Brückenechsen werden zwischen 50 cm (Weibchen) und 60 cm (Männchen) lang, und werden zwischen 500 und 1000 Gramm schwer. Die Brückenechse lebt sehr oft in Bruthöhlen von Seevögeln, in denen sie neben Kleintieren auch Vogelküken frisst. In der Regel ist die Brückenechse nachtaktiv, und verlässt die Höhle erst dann zur Nahrungssuche. Der Lebensraum der Brückenechse ist bei 15 Grad Celsius für Reptilien erstaunlich kalt. Damit gehen ein langsamer Stoffwechsel, ein geringer Nahrungsbedarf und ein hohes Lebensalter von vielleicht mehr als 100 Jahren einher.
In freier Wildbahn werden Brückenechsen im Alter von etwa 20 Jahren geschlechtsreif. Die Paarungszeit dauert von Februar bis März, wobei Männchen jährlich, Weibchen jedoch nur alle zwei bis vier Jahre bereit zur Paarung sind. Etwa acht Monate nach der Begattung erfolgt die Ablage von fünf bis fünfzehn Eiern in einem flachen Erdloch, das mit Pflanzenresten und Erde bedeckt wird. Nach zwölf bis fünfzehn Monaten schlüpfen die Jungtiere.
Die Einführung von Ratten in den Lebensraum der Brückenechse bedeutet die größte Gefahr für die Jungtiere und damit für das Überleben der Art.