De Dietrich (Niederbronn)
De Dietrich et Compagnie | |
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Rechtsform | |
Gründung | 1897 |
Auflösung | 1904 |
Sitz | Niederbronn |
Leitung | Eugène de Dietrich |
Branche | Automobilhersteller |

De Dietrich war ein deutscher Hersteller von Automobilen.
Unternehmensgeschichte
Die Industriellen-Dynastie De Dietrich besaß im 19. Jahrhundert zahlreiche Industrieunternehmen im Elsass, Lothringen und weiteren angrenzenden französischen Regionen. 1896 erwarb Eugène de Dietrich eine Lizenz von Amédée Bollée. Das Unternehmen begann 1897 mit der Produktion von Automobilen. Produktionsort war Niederbronn im Elsass, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Der Markenname lautete De Dietrich. Anfangs war die Produktpalette ähnlich mit dem Angebot des zur gleichen Familie gehörenden Unternehmens De Dietrich aus Lunéville. 1902 trat Ettore Bugatti als Chefingenieur in das Unternehmen ein. Die von ihm entworfenen Modelle wurden auch als De Dietrich-Bugatti bezeichnet. 1904 endete die Produktion. Ettore Bugatti wechselte daraufhin zu Hermes-Simplex.
Fahrzeuge
Lizenz Amédée Bollée
Die ersten Modelle entstanden nach Lizenz von Amédée Bollée.[1] Diese Fahrzeuge waren mehrere Jahre im Angebot.[1] Eines der Modelle war der 9/10 PS.[2] Der Zweizylindermotor mit 110 mm Bohrung und 160 mm Hub hatte 3041 cm³ Hubraum und leistete 10 PS.[2] Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 50 km/h.[2]
Lizenz Vivinus
Außerdem fertigte das Unternehmen zwischen 1899 und 1900 eine kleinere und gleichzeitig billigere Modellreihe nach einer Lizenz von Vivinus.[1] Dabei handelte es sich um Voituretten mit Einzylindermotor und Riemenantrieb.[1]
Entwicklungen von Ettore Bugatti
Die Fahrzeuge, die Ettore Bugatti ab 1902 entwarf, hatten einen Vierzylindermotor.[2] Das kleinere Modell war der 24/28 PS[2], nach anderen Quellen 20 HP[1] oder 24 HP[1]. Die Zylinderbohrung betrug 114 mm, der Hub 130 mm; daraus ergab sich ein Hubraum von 5308 cm³. Der Motor leistete 28 PS. [2] Der Radstand betrug 2395 mm und die Spurbreite 1220 mm.[2] Die Höchstgeschwindigkeit war mit 85 km/h angegeben.[2] Das größere Modell mit der Bezeichnung 30/35 PS[2], nach anderen Quellen 24 HP[1], verfügte über einen Motor mit 130 mm Bohrung, 140 mm Hub und 7433 cm³ Hubraum.[2]
Literatur
- Harald Linz und Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag GmbH, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8
- Nick Georgano: The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile, Volume 1 A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch)
- Halwart Schrader: Deutsche Autos. Band 1 1885–1920. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02211-7