Honda CBR 600
Geschichte

1986 dem Markt präsentiert zeichnete sich die Honda CBR600F (interne Bezeichnung: PC19) dadurch aus, daß sie das erste vollverkleidete Motorrad mit 600 Kubikzentimeter Hubraum darstellte. Die Verkleidung aus Kunststoff sorgte zwar für einen günstigen Luftwiderstand, brachte dem Krad aber auch schnell den spitznamen "Joghurtbecher" ein.
Dennoch verkaufte sich die Maschine gut, da die Fachpresse voll des Lobes war und der Fahrer eine gelungene Ergonomie genießen konnte, nach dem Motto "so viel Spaß für wenig Stress". Der Motor glänzte mit zwei obenliegenden Nockenwellen, 16 Ventilen, Wasserkühlung und einer Maximaldrehzal von 12.000 1/min. Die Leistung betrug 85 PS bei vollgetankten 201 kg, Höchsttempo ca. 220 km/h - dies bewegte sich durchaus im bereich Hubraumstärkerer Motorräder die der damals in Deutschland und in Frankreich geltenden Selbstbeschränkung auf 100 PS Leistung unterworfen waren.
Das Fahrwerk funktionierte hinten mit einem Zentralfederbein mit Umlenkhebelei, vorne eine Telegabel. Dieser Aufbau sorgte für gute Fahrstabilität und einfaches Handling. Eine Doppelscheibenbremse vorn in Kombination mit einer Einzelscheibenbremse hinten sorgte für angemessene Negativbeschleunigung.
1991 unter der internen Bezeichnung PC25 geführt bekam die CBR600F eine grundlegende Überarbeitung. Ein neugestalteter Motor mit einem Ventiltrieb hinter dem Zylinderblock, geraderen Kanälen im Zylinderkopf, größeren Ventilen und Flachschiebervergasern mit größerem Durchmesser in kompakter Bauform löste das Vorgängeraggregat ab. Die Gesamtkonstruktion ermöglichte eine deutliche Reduzierung der inneren Reibung und des Gewichts der beweglichen Teile, wodurch eine Leistungssteigerung auf 100PS erzielt werden konnte. Das Fahrzeug wurde insgesamt steifer, da der Motor eine tragende Rolle übernahm.
Im Jahre 1995 folgten dann weitere größere Änderungen die sich in der neuen internen Modellbezeichnung PC31 niederschlugen: Das Kurbelgehäuse blieb unverändert, das Verdichtungsverhältnis wurde jedoch ebenso wie der Vergaserdurchmesser erhöht. Das Getriebe wurde überarbeitet, der Kühler vergrößert und alle beweglichen Teile zur weiteren Reduzierung des Gewichts und der Reibung modifiziert. Die wichtigste Neuerung war jedoch die Ausstattung der CBR mit einem Direktlufteinlaß-system, durch das sich die maximale Drehzahl von 13.000 auf 13.500 1/min erhöhte. Ihre Maximalleistung von - versicherungstechnisch bedingten - 98 PS, lieferte die CBR allerdings weiterhin bei 12.000 1/min. Neben einer geänderten Vorderradgabel erhielt sie eine breitere Hinterradfelge sowie eine größere Schwinge. Das Gewicht erhöhte sich durch diese Chassisänderungen nicht.
Ende der 90er Jahre wuchs der Druck auf die CBR600F. Wettbewerber von Yamaha, Kawasaki und Suzuki holten auf. Das vollkommen neue 1999er Modell mit der Modellbezeichnung PC35 beinhaltete einen komplett überarbeiteten Motor und lieferte 106 PS bei 12.500 min-1 . Überarbeitet auch das Chassis: Sowohl der Rahmen als auch die für zusätzliche Steifigkeit direkt am Kurbelgehäuse befestigte Schwinge sind erstmals aus Aluminium. Die neue CBR600F verbesserte sich mit ihrem Sekundärluftsystem zur deutlichen Reduzierung der Abgaswerte auch in Sachen Umweltschutz.
Im Jahre 2001 erfuhr die PC35 eine weitere Überarbeitung, eine elektronische Einspritzanlage löste die Vergasertechnik in der Gemischaufbereitung ab, ein geregelter 3-Wege Katalysator wurde zur weiteren Verbesserung der Abgaswerte installiert. Die weiteren Änderungen waren 2001 kosmetischer Natur (Doppelscheinwerfer, digitales Kombiinstrument), der Ableger CBR600F-Sport sollte mit Einzelsitzbank, einer zusätzlichen Kupplungsscheibe und kürzerer Sekundärübersetzung vor allem ambitionierte Hobby-Rennfahrer ansprechen und mit wenigen Modifikationen auf Rennstrecken im Amateurbereich konkurrenzfähig sein.
Das neueste Mitglied der CBR600er Familie ist die 2003 vorgestellte CBR600RR (interne Bezeichnung PC37)- diese löst die CBR600F-Sport ab und bietet für Hobby-Rennfahrer einige Überarbeitungen (wird noch nachgetragen). Die "normale" CBR600F läuft unter der Modellbezeichnung PC35 weiter.
Modelle
PC19
- 1986: PC19 wird vorgestellt
PC23
- 1989: PC23 wird vorgestellt
PC25
- 1991: PC25 wird vorgestellt
PC31
PC35
PC37
- 2003: PC37 wird vorgestellt