Body Area Network
Body Area Network (BAN) bezeichnet die drahtlose Kommunikation zwischen Komponenten, die am Körper getragen werden. Die drahtlose Übertragungstechnik ermöglicht dem Patienten größtmögliche Bewegungsfreiheit und optimale Betreuung auch im häuslichen Umfeld.
Verfahren und Komponenten
Hierbei zeichnet sich das drahtlose Körpernetzwerk BAN durch folgende Punkte aus:
- geringe Sendeleistung
- selbstkonfigurierendes, drahtloses Netzwerk
- miniaturisierte Bauform
- minimaler Stromverbrauch
- standardisierte medizinische Gerätekommunikation
- große Robustheit
- einfache Handahbung
Die Frequenz ist optimal für den Einsatz am menschlichen Körper gewählt. Die Sendeleistung ist gering. Die dadurch gegebene Reichweite beträgt etwa einen Meter – exakt den Bereich eines körpernahen Netzes. Hierdurch wird die Sicherheit der so genannten privaten Daten unterstützt.
Der Datenübertragungskanal wird von der Basisstation festgelegt. Sie entscheidet auch, wann ein Kanalwechsel stattfindet, z.B. wenn eine Übertragung mehrere Male hintereinander gestört war.
Für die Übertragung von privaten und vertraulichen Daten sind Mechanismen zur Verschlüsselung vorgesehen.
Anwendungen
Die Anwendungen für Body Area Network sind vielseitig:
- Kommunikation im Krankenhaus
- Kommunikation in Flugzeugen oder Raumschiffen
- Patientenüberwachung zu Hause (postoperative Betreuung)
- Untersuchung in Schlaflaboren
- Integration in Pulsmesser beim Jogging
- Überwachung von Säuglingen
- Einbau in drahtlose Hörgeräte
- Vernetzung von Komponenten tragbarer Unterhaltungselektronik
Neben Audio- und Video-Daten messen die für überwiegend medizinische Anwendungen eingesetzten, am Körper angebrachten Senoren üblicherweise eine der folgenden Vitalwerte:
Für die Grundlagen und ersten Schritte zu Body Area Network wurden am Fraunofer IIS innovative Entwicklungen in allen bestehenden Technologien der drahtlosen Kommunikation entwickelt.
Aktuell wird unter Federführung der IHP GmbH im vom BMWA geförderten BASUMA-Projekt eine BAN-Einzelchiplösung (SoC) in der hauseigenen SiGe:C-Technologie entwickelt und gefertigt. Dieses körpernahe Funknetzwerk (BAN) soll vorrangig zur Langzeitüberwachung von chronisch Kranken eingesetzt werden.
Eine weitere Technologie ist Skinplex, das von der bayrischen Firma Ident Technology entwickelt wurde. Skinplex wird als Einklemmschutz oder in der Zutrittskontrolle verwendet. Es nutzt das kapazitive Nahfeld der Haut für Detektion und Datenübertragung. Auch medizinische Anwendungen sind möglich.