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Geschichte der Vereinten Nationen

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Vorgeschichte

Nach dem endgültigen Scheitern des Völkerbundes mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mussten neue Wege zu einer internationalen Friedensordnung gesucht werden.

Unter dem Eindruck der rigorosen und völkerrechtlich fragwürdigen Kriegshandlungen des Deutschen Reiches kam es zu einer Annäherung zwischen der UdSSR und der USA. US-Präsident Franklin D. Roosevelt hatte bereits am 6. Januar 1941 in einer Kongreßrede sein Konzept der "Vier Freiheiten" (1) erläutert, in dem er das Vorgehen Hitlers gegen die internationale Demokratie als eine "Tyrannei" bezeichnete, der man entschieden begegnen müsse. Der deutsche Angriff auf die UdSSR am 22. Juni 1941 bahnte den Weg zu einer Antikriegskoalition gegen Deutschland, an der sich auch das Vereinigte Königreich beteiligte.

Die am 14. August 1941 veröffentlichte Atlantik-Charta wurde zur Grundlage der Declaration by United Nations vom 1. Januar 1942. Da die UdSSR bei deren Beratungen nicht anwesend war, kam es zu einem weiteren Treffen der Alliierten unter Beteiligung Chinas in Moskau. In der Moskauer Erklärung sprachen sich die Außenminister der künftigen Siegermächte für die Einrichtung einer "internationalen Organisation zur Friedenssicherung" aus. Dieses Ziel wurde am 1. Dezember 1943 auf der Konferenz von Teheran von Roosevelt, Stalin und Churchill bestätigt.

Nachdem bereits im Juli 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods die Grundzüge eines weltweiten Währungs- und Wirtschaftssystems und seiner künftigen Institutionen (IWF und Weltbank) festgelegt wurde, berieten die Alliierten auf der Konferenz von Dumbarton Oakes noch bis zum 7. Oktober 1944 über die Satzung und die Struktur einer künftigen Weltorganisation. Erst die Konferenz von Jalta im Februar 1945 brachte eine Einigung der Großmächte über die Gründung der UNO, die auf der anschließenden Konferenz von San Francisco im Frühjahr 1945 mit der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen durch die Vertreter von 50 Staaten besiegelt wurde. Nachdem auch Polen als 51. Staat seine Ratifizierungsurkunde hinterlegt hatte, trat die UN-Charta am 24. Oktober 1945 endgültig in Kraft. Dieses Datum gilt als der Tag der Vereinten Nationen.

Noch im selben Jahr werden die FAO, die UNESCO, der IMF und die Weltbank gegründet.

1946 bis 1950

Am 10. Januar 1946 fand in London die erste UN-Generalversammlung statt. Dabei konstituierte sich der UN-Wirtschafts- und Sozialrat als zweites Hauptorgan der UNO. Eine Woche später wurde der UN-Sicherheitsrat als drittes Hauptorgan implementiert.

Da laut Satzung ein Landsmann der fünf Siegermächte USA, UdSSR, England, China und Frankreich nicht infrage kam, einigte man sich am 1. Februar 1946 auf den Norweger Trygve Lie als ersten UN-Generalsekretär. Er blieb sieben Jahre lang im Amt. Im Sommer 1946 fand in New York die erste Weltgesundheitskonferenz statt. Zwei Jahre später wurde die WHO gegründet. Im Dezember 1946 kam es zur Gründung der UNICEF und zur Implementierung der ILO als UN-Sonderorganisation. Zudem bemühte sich die Generalversammlung um eine organisierte Rückführung der Flüchtlinge und der Vertriebenen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Mit dem Ziel der sukzessiven Rückführung der ehemaligen Kolonien in die Unabhängigkeit wurde 1947 der UN-Treuhandschaftsrat als viertes Hauptorgan gegründet. Im gleichen Jahr kommt es zur Unterzeichnung der GATT-Verträge in Genf.

1948 beschloß der UN-Sicherheitsrat zum ersten Mal die Entsendung einer Beobachtermission und einer Friedenstruppe. Zur Beobachtung des Waffenstillstandes zwischen Palästina und Israel wurde im August 1948 die UNTSO entsandt. Zur Beilegung des Kaschmirkonfliktes zwischen Indien und Pakistan wurden 1949 die ersten Truppen der UNMOGIP dorthin verlegt.

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der Generalversammlung angenommen. Als Folge der zunehmenden Flüchtlingsströme während des ersten Palästinakrieges beschloss die Generalversammlung am 8. Dezember 1949 die Gründung des Flüchtlingshilfswerks UNRWA, da die arabischen Staaten sich weigerten, die Palästinenser aufzunehmen. Am 1. Mai 1950 wurde die Arbeit aufgenommen.

Der Ausbruch des Koreakrieges und der entstehende Kalte Krieg zwischen den West- und Ostmächten stellte die Handlungsfähigkeit der UNO erstmals auf die Probe. Die UdSSR boykottierte zu der Zeit die UNO, da sie die chinesische Delegation aus Taiwan im Sicherheitsrat nicht akzeptierte. Der Sicherheitsrat hatte Nordkorea in Abwesenheit der UdSSR zum "Angreifer" erklärt. Zur Umgehung eines späteren sowjetischen Vetos wurde auf Drängen Amerikas entgegen den Bestimmungen der UN-Charta die Generalversammlung bevollmächtigt, den Mitgliedstaaten friedenserhaltende und -erzwingende Maßnahmen zu empfehlen. Diese Uniting for Peace-Resolution (Nr. 377) ermöglichte die Verteidigung Südkoreas.

1951 bis 1960

Am 1. Januar 1951 nahm der erste "Hohe Flüchtlingskommissar" (UNHCR) Gerrit Jan van Heuven Goedhart seine Arbeit auf. Das Amt ersetzt die Flüchtlingsorganisation von 1946.

Der Schwede Dag Hammarskjöld wurde am 10. April 1953 als Nachfolger von Trygve Lie zum neuen UN-Generalsekretär gewählt. 1957 wurde er für eine zweite Amtszeit eingesetzt. Er initiierte die Blauhelme als ein Organ der Friedenssicherung.

Im Dezember 1955 wurden die ehemaligen (mit dem Deutschen Reich verbündeten) "Feindstaaten" Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Finnland, Italien und Österreich in die UNO aufgenommen. Gegen die Niederschlagung des Ungarnaufstandes 1956 durch sowjetische Truppen blieb die UNO allerdings machtlos. Am 26. Oktober 1956 wird in Wien die Atomenergiebehörde IAEA gegründet.

Nach dem Ende der Suezkrise beschließt die Generalversammlung im November 1956 die Entsendung der UN-Friedenstruppe UNEF 1 zur Sinai-Halbinsel. Aufgrund eines Vetos von Frankreich und Großbritannien im Sicherheitsrat wurde erneut von der "Uniting for Peace-Resolution" Gebrauch gemacht. Dag Hammarskjöld, bei dem nun die Verantwortung lag, ersann daraufhin ein neues Konzept: man solle fortan unterscheiden zwischen der Notwendigkeit "friedenssichernder" (peace-making mit Waffengewalt) und "friedenserhaltender" (peace-keeping auf Selbstschutz beschränkte) Missionen.

Auf diese Weise sollen künftige Entscheidungen auf der Basis von Konsens und Kooperation im dafür vorgesehenen Sicherheitsrat verbleiben. Dazu gehöre auch das Recht aller Beteiligten, ihre Zustimmung während eines laufenden friedenssichernden Einsatzes rückgängig zu machen. Ägypten macht 1967 von dem Recht Gebrauch, die Truppen wurden abgezogen, und wenig später brach der Sechs-Tage-Krieg aus. Auch das neue Friedens-Konzept hatte also seine Schwächen. Dennoch machte die Differenzierung zwischen peace-keeping und peace-making einen Minimalkonsens möglich und ließ die UNO handlungsfähig bleiben.

Nach der Unabhängigkeit Kongos begann im Juli 1960 die ONUC-Mission. Hier ließ sich die UNO in einen Bürgerkrieg hineinziehen. Die Situation verschärfte sich, als sich viele Staaten weigerten, die Mission weiterhin finanziell zu unterstützen. Dies führte zur ersten Finanzkrise der Vereinten Nationen.

1961 bis 1970

(in Arbeit)

1971 bis 1980

(in Arbeit)

1981 bis 1990

(in Arbeit)

1991 bis 2000

(in Arbeit)

ab 2001

(in Arbeit)


Zur Arbeit der UNO siehe auch: Portal Vereinte Nationen