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Duke of Somerset

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Somerset ist ein englischer Adelstitel.

Die Herzöge von Somerset-Beaufort

1397 erhielt das von den Plantagenets abstammende ältere Haus Beaufort den Grafentitel und 1443 den Herzogstitel von Somerset.

Dieses Haus starb mit Edmund, dem vierten Herzog von Somerset, der nach der Schlacht bei Tewkesbury auf Eduards IV. Befehl enthauptet wurde, aus. Ein natürlicher Sohn des dritten Herzogs Henry von Somerset nahm den Familiennamen Somerset an, und dessen Nachkommen sind 1514 Grafen, 1642 Marquis von Worcester, 1682 aber wieder Herzöge von Beaufort geworden, so daß die jüngern Söhne dieses Herzogshauses Lords Somerset heißen.

Unter ihnen ist hervorzuheben Lord Granville Charles Henry Somerset (* 27. Dezember 1792; † 23. Februar 1848), unter Liverpool Lord des Schatzes, unter Peel Domänenminister und 1841 Kanzler des Herzogtums Lancaster.

Dessen Onkel war Fitzroy James Henry Somerset, später Lord Raglan.

Grafen (Earls) von Somerset

Den Titel Earl of Somerset führte seit dem 3. November 1613 Robert Carr (1590-1645).

Carr stammte aus einer schottischen Adelsfamilie, kam als Page an den Hof Jakobs I., gewann durch seine Schönheit dessen Gunst, wurde von ihm 3. November 1611 zum Viscount of Rochester erhoben und erhielt großen Einfluß auf die britische Regierung.

1613 vermählte er sich mit Frances Howard, Gräfin von Essex, deren Ehe mit dem Grafen von Essex zu diesem Zweck getrennt werden mußte. Einen Gegner dieser Verbindung, Sir Thomas Overbury, ließ der mächtige Günstling im Tower vergiften, wurde aber später durch George Villiers, nachmaligen Herzog von Buckingham, aus des Königs Gunst verdrängt und samt seiner Gemahlin als Mörder Overburys zum Tod verurteilt.

Nachdem beide mehrere Jahre im Gefängnis gesessen, woselbst Somerset mit der Enthüllung von Geheimnissen drohte, die den König kompromittieren würden, erhielten sie die Freiheit und lebten seitdem in stiller Zurückgezogenheit.

Somerset starb im Juli 1645. Aus der Ehe seiner einzigen Tochter Anne mit dem Herzog von Bedford entsprang der unter Karl II. hingerichtete Lord William Russell.

Herzöge von Somerset-Seymour

Schon im 16. Jahrhundert war der Herzogstitel von Somerset an die Familie Seymour gekommen.

1. Herzog von Somerset

Der erste Herzog war Edward Seymour (um 1500-1552), der Lord Protector of England und Bruder der Jane Seymour, der dritten Ehefrau König Heinrichs VIII.

2. Herzog von Somerset

Sein Enkel William Seymour ging 1610 eine heimliche Ehe mit Lady Arabella Stuart, einer Verwandten König Jakobs I., ein und mußte deshalb ins Ausland flüchten, während seine Gattin 1615 im Tower starb. Gleichwohl bewies er sich nachmals als treuen Anhänger der königlichen Sache, ward 1640 zum Marquis von Hertford erhoben und 1660 nach Karls II. Restauration wieder mit dem Titel eines Herzogs von Somerset ausgestattet. Er starb 24. Oktober 1660.

7. bis 11. Herzog von Somerset

Charles Seymour, siebenter Herzog von Somerset, geb. 12. August 1662, spielte unter Karl II., Wilhelm III., Anna und Georg I. als erster Peer des Reichs eine hervorragende Rolle, trug durch seine Gemahlin, die Erbin der Percy, wesentlich zum Sturz Marlboroughs bei, wurde Lord-Oberkammerherr und starb 2. Dezember 1748. Da sein einziger Sohn, Algernon, achter Herzog von Somerset, 7. Februar 1750 ohne männliche Nachkommen starb, trat jene frühere Klausel in Kraft, und die Titel des Herzogs von Somerset und Lord Seymour gingen auf Sir Edward Seymour, einen Nachkommen des 1. Herzogs aus erster Ehe, über, der am 15. Dezember 1757 unverheiratet starb.

Sein Nachfolger in der Herzogswürde wurde sein jüngerer Bruder Webb Seymour (1718-1793), der der 10. Herzog von Somerset wurde. Dessen Sohn Edward Adolphus Seymour (1775-1855) war ein bekannter Mathematiker. Er wurde nach dem Tode seines Vaters der 11. Herzog und änderte den Familiennamen in St. Maur, aber der Name Seymour wurde trotzdem noch häufig gebraucht.

Earl St. Maur

12. Herzog von Somerset

Dessen Urenkel Edward Adolphus, 12. Herzog von Somerset, geb. 20. Dezember 1804, trat 1834 für Totneß ins Parlament. Als eifriger Whig wurde er 1835 zum Lord des Schatzes, 1839 zum Sekretär des indischen Amtes und 1841 auf einige Zeit zum Unterstaatssekretär des Innern ernannt. Von 1849 bis Februar 1852 war er Oberkommissar der Wälder und Forsten, zog sich aber durch Willkürlichkeiten viele Gegner zu und wurde beim Wiedereintritt der Whigregierung 1855 übergangen, dagegen 1859 in das Whigministerium unter Palmerston als erster Lord der Admiralität berufen, welches Amt er bis 1866 verwaltete. Seitdem gehörte Somerset keiner Regierung mehr an und starb am 28. November 1885 im Alter von 81 Jahren in London.

Da der 12. Herzog alle seine Söhne überlebt hatte, folgte sein Bruder Archibald (* 30. Dezember 1810) als 13. Herzog von Somerset.