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Siegfried Scherer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Siegfried Scherer (* 7. April 1955 in Oberndorf am Neckar) ist seit 1991 Professor für Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan und geschäftsführender Direktor des Zentralinstituts für Lebensmittel- und Ernährungsforschung. Er ist ein bekannter Evolutionskritiker und Vertreter einer biblischen Schöpfungslehre. Er gilt als Junge-Erde-Kreationist.

Er studierte von 1974 bis 1979 Biologie, Chemie und Physik an der Universität Konstanz und promovierte im Fach Pflanzenphysiologie. 1986 nahm er an Feldforschungen in China und der Mongolei teil, 1988 und 1989 forschte er am VirginiaTech in Blackburg (USA). 1991 habilitierte er an der Universität Konstanz. Scherer forscht mit gentechnischen Methoden an Krankheitserregern in Lebensmitteln. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Taxonomie und Evolution.

Scherer ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen über Pflanzenphysiologie, Mikrobiologie und Evolution. Weiterhin ist er ehrenamtlicher Vorsitzender der evangelikalen Studiengemeinschaft Wort und Wissen. Als Student gehörte er der Studentenmission in Deutschland an. Er ist neben Reinhard Junker Mitautor des umstrittenen Buches Evolution - ein kritisches Lehrbuch, welches im Jahre 2002 den Deutschen Schulbuchpreis des evangelikalen Vereins "Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft" (LDEZ) erhielt. Scherer war bis 2003 Fellow des Discovery Institute (Seattle), eine der führenden Institutionen der Intelligent-Design-Bewegung, der eine große Bandbreite von Anhängern einer gesteuerten Evolution genauso wie 6-Tage-Kreationisten angehören. Heute distanziert er sich von den aktuellen Aktivitäten des Institutes, Intelligent Design mit juristischen Mitteln im Biologieunterricht zu verankern.

Seine Einladung zum umstrittenen "Erfurter Dialog" im Januar 2006, initiiert durch den Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus, wurde nach heftiger Kritik u.a. vom Verband deutscher Biologen und der Opposition im Thüringer Landtag, sowie kritischen Berichten in den Medien zurückgezogen. Prof. Ulrich Kutschera begründete seine Absage mit folgenden Worten: "Scherer hat erst Anfang Oktober im Interview zugegeben, dass er glaubt, alle Menschen stammten von Adam ab. Man kann mit tief religiösen Menschen in der Öffentlichkeit nicht über Glaubenssätze diskutieren." Prof. Scherer seinerseits bedauerte den Rückzug Kutscheras und ist weiterhin zum Dialog bereit.