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Kleinmühlingen

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Kleinmühlingen
Gemeinde Bördeland
Wappen von Kleinmühlingen
Koordinaten: 51° 57′ N, 11° 45′ OKoordinaten: 51° 56′ 53″ N, 11° 44′ 44″ O
Fläche: 10,49 km²
Einwohner: 640 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner/km²
Eingemeindung: 28. Dezember 2007
KarteBiereEggersdorfEickendorfGroßmühlingenKleinmühlingenZensWelslebenSalzlandkreis
Karte
Lage von Kleinmühlingen in Bördeland
Windmühle Kleinmühlingen
Kirchberg bei Kleinmühlingen

Kleinmühlingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Bördeland im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Bis zum 28. Dezember 2007 war Kleinmühlingen eine selbstständige Gemeinde,[1] in der 640 Einwohner auf 10,49 km² lebten (31. Dezember 2006).

Geografie

Das Gemeindegebiet von Kleinmühlingen im Südosten der Magdeburger Börde nahe den Städten Calbe (Saale) und Schönebeck (Elbe) liegt auf einem äußerst ertragreichen Boden. Der Weinberg (111 m ü. NN), westlich der Gemeinde, überragt die flachwellige Landschaft um über 30 Meter. Südöstlich liegt der kleinere Kirchberg (88 m. ü. NN). Kleinmühlingen ist ca. 25 km von Magdeburg entfernt.

Geschichte

Kleinmühlingen taucht 936 erstmals in einer Schenkungsurkunde Otto I. auf, der Ort ist aber weitaus älter und war ursprünglich slawisch besiedelt.

Noch heute künden die typischen Börde-Vierkanthöfe vom Reichtum früherer Bauerngenerationen. Der auch als Mühlberg bezeichnete Kirchberg ist das Freizeitzentrum der Gemeinde, 1997 wurde hier an der Stelle der ehemaligen Mühle eine neue Bockwindmühle, die Windmühle Kleinmühlingen errichtet.

Neben der Landwirtschaft gibt es kleine und mittlere Gewerbebetriebe in der Gemeinde, unter anderem ein Zulieferbetrieb für die Automobil- und Fahrzeugindustrie.

In der Gemeinde wird seit 1921 das Kunstradfahren betrieben. Die Begeisterung für den Radsport mündete schließlich in der Eröffnung des Friedensfahrt-Museums, dessen Trägerverein von ehemaligen Radsportgrößen wie Täve Schur unterstützt wird. Zu den Traditionen im Ort gehört die jährlich stattfindende „Kleine Friedensfahrt“ und das Ringreiten. Zu einer Namensänderung kam es am 1. Januar 1998, als sich die Gemeinde von Klein Mühlingen in Kleinmühlingen umbenannte.

Politik

Großes Wappen Herzogtum Anhalt Feld 10 ist Wappen von Mühlingen

Wappen

Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau; links ein silberner linksgewendeter Adler am Spalt mit goldener Bewehrung und roter Zunge, rechts eine blaue Windmühle am Spalt mit schwarzem Dach und Durchbrüchen.“

Kleinmühlingen hat einen blauen gespaltenen Schild. In seiner heraldisch linken Seite führt das Wappen den Mühlinger Adler der Grafen von Barby und Mühlingen am Spalt. Die (heraldisch) rechte Seite zeigt in Bezug auf den Ortsnamen im silbernen Feld eine blaue Bockwindmühle am Spalt.

Der Adler war ursprünglich silbern auf rotem Schild. Nach Erlöschen des gräflichen Geschlechts im Jahre 1659 durch Ableben des letzten Grafen von Barby und Mühlingen aus dem Hause Arnstein kam Mühlingen an das Fürstentum Anhalt-Zerbst, später zum Herzogtum Anhalt. Der Adler, im Feld 10 des Anhaltischen Landeswappens blieb silbern, jedoch linksgewendet auf blauem Schild. Diese seit über 300 Jahren gebräuchliche Wappendarstellung und Tingierung wurde sowohl für die Gemeinde Großmühlingen wie auch für Kleinmühlingen übernommen.

Das Wappen wurde 1995 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.

Verkehrsanbindung

Kleinmühlingen ist durch Landstraßen mit den Städten Schönebeck (Elbe) und Calbe (Saale) verbunden. Die Bundesautobahn 14 (MagdeburgHalle) führt westlich an der Gemeinde vorbei (Anschlussstellen Calbe oder Schönebeck). Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Eickendorf (Strecke Aschersleben–Magdeburg), Gnadau und Calbe (Strecke Halle–Magdeburg) sowie in Schönebeck (Strecke Halle–Magdeburg, Erfurt–Sangerhausen–Magdeburg, IC Oberstdorf–Leipzig).

Der Flugplatz östlich von Kleinmühlingen wird von Segelfliegern, Fallschirmspringern und Privatfliegern genutzt. Der ICAO-Code für diesen Flugplatz lautet EDOM.

Bauwerke

Neben der Windmühle Kleinmühlingen ist die evangelische Sankt-Salvator-Kirche zu erwähnen.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007