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Burg Schellenberg (Oberpfalz)

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Burg Schellenberg
Die Reste des vermutlichen Wohnturmes

Die Reste des vermutlichen Wohnturmes

Staat Deutschland
Ort Schellenberg
Entstehungszeit 1347
Burgentyp Höhenburg in
Erhaltungszustand Restaurierte Ruine
Bauweise Bruchsteinmauerwerk mit Eckquadern
Geographische Lage 49° 44′ N, 12° 24′ OKoordinaten: 49° 43′ 56″ N, 12° 23′ 56″ O
Höhenlage 826 m ü. NN
Burg Schellenberg (Bayern)
Burg Schellenberg (Bayern)

Die Burgruine Schellenberg war eine spätmittelalterliche Adelsburg im Oberpfälzer Wald. Sie befindet sich in der Nähe des Ortes Georgenberg nahe dem Skilanglaufzentrum Silberhütte im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern. Nordöstlich erhebt sich in Tschechien der Havran (Großer Rabenberg; 894 m).

Die Ruine der Gipfelburg ist mit 826 Metern die höchste Erhebung im Landkreis und dient als Aussichtspunkt. Sie ist frei zugänglich, der Ausblick reicht über die Ruine Flossenbürg bis zum Parkstein. Neben den Resten der Burg ist vor allem die Felsformation, auf der sich die Reste befinden, interessant.

Geografische Lage

Die Burgruine befindet sich in 826 Metern Höhe auf dem felsigen Gipfel des Schellenberges, etwa 3,6 Kilometer östlich von Flossenbürg. Dort oben stehen mehrere Granit-Felstürme, die zur Anlage einer Burg benutzt worden sind. Am östlichen Fuß der Felstürme, die sich ungefähr in Nordwest-Südost Richtung erstrecken, lag noch eine tieferliegende Vorburg.

Man erreicht die Ruine am besten vom Parkplatz Planer Höhe, wenig östlich von Waldkirch, auf einem Wanderweg.

In der Nähe der Burgruine Schellenberg befinden sich die Ruine Flossenbürg und der Burgstall Haselstein in nordwestlicher Richtung und die Burgruine Leuchtenberg in südwestlicher Richtung.

Grundrissplan der Burgruine Schellenberg

Geschichte der Burg

Gegründet wurde die Burg am 23. August 1347 von den Herren von Waldau auf Waldthurn. Später wurde diese Burg, die damals Lug ins Land genannt wurde, an einen fränkischen Ritter namens Phillip von Guttenberg verpfändet. Im Zuge der Guttenberger Fehde zwischen diesem und seinem Bruder Moritz auf der einen und dem Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach auf der anderen Seite wurde die Burg am 11./12. Juli 1498 vom markgräflichen Hauptmann Konrad von Wirsberg erobert und geschleift. Die Waldthurner lösten die Burgruine zwar anschließend wieder aus, ließen sie jedoch nicht wieder aufbauen. 1540 verkaufte Georg von Waldau und Waldthurn die Herrschaft Waldthurn und mit ihr die Ruine an Wilibald und Albrecht Eitel von Wirsberg, Nachfahren des Zerstörers der Burg. Bis zum Erlöschen der Walthurner Linie im Jahr 1647 blieben die Wirsberger Eigner der Burg, die dann 1648 von Kaiser Ferdinand III. zusammen mit der Herrschaft Waldthurn an Wenzel von Lobkowitz verkauft wurde. Dessen Geschlecht verfügte bis 1807 darüber. Bis dahin befand sich auf dem Schellenberg noch ein Jagdschloss, 1865 wurde das letzte bewohnte Gebäude abgerissen. Reste der Burg haben sich jedoch bis heute erhalten.

Literatur

  • Dieter Bernd: Histor. Atlas von Bayern, Altbayern Heft 39: Vohenstrauß. 1977, Seiten 62–66, 82, 88, 188.
  • Ursula Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1974, ISBN 3-7917-0394-3, S. 94.
  • Georg Hager: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Band 7: Bezirksamt Vohenstrauß. München 1906, ISBN 3-486-50437-1, S. 93.
Commons: Burgruine Schellenberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien