Katar
(Details) | |
Amtssprache | Arabisch |
Hauptstadt | Doha |
Staatsform | Monarchie |
Staatsoberhaupt | Hamad bin Chalifa Al Thani (seit Juni 1995) |
Regierungschef | Abdullah bin Chalifa Al Thani (seit dem 29. Oktober 1996) |
Kronprinz | Tamim bin Hamad Al Thani |
Fläche | 11.437 km² |
Einwohnerzahl | 840.290 (Juli 2004) |
Fluggesellschaft: | Qatar Airways |
Bevölkerungsdichte | 73 Einwohner pro km² |
BIP/Einwohner | 27.496 US-$ (2004) |
Unabhängigkeit | von Großbritannien am 3. September 1971 |
Währung | Katar-Riyal |
Zeitzone | UTC+3 |
Kfz-Kennzeichen | Q |
Internet-TLD | .qa |
Vorwahl | +974 |
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Karte Katars |
Katar (arab.: قطر Qatar) ist ein Staat am Persischen Golf. Die Halbinsel grenzt an Saudi-Arabien und an Bahrain.
Geographie:
Lage und Größe
Qatar liegt im Nordosten der Arabischen Halbinsel,am Persischen Golf gelegen. Seine Nachbarstaaten sind Bahrain, Saudi-Arabien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Fläche des Landes beträgt 11437km².Von Süden nach Norden beträgt die Strecke 180km,von Westen nach Osten 80km.
Landschaft
Seine Topographie ist überwiegend flach. Qatar ist von Geröll-und Kieswüste geprägt. Im Südosten befindet sich die Meereslagune Khor Udaid. Im Süden sind bis zu 40m hohe Sanddünen aufzufinden. Im Westen verläuft die Hügelkette des Jebel Dukhan, deren höchster Punkt etwa 110m erreicht. Das ganze Land ist von Korallenriffen umzäunt.
Klima
Aufgrund der Nähe zum Persischen Golf ist das Klima ganzjährig schwül.Es ist subtropisch und heiß.Im Sommer (Mai bis September) herrschen Temperaturen zwischen 35°C und 45°C, im Winter 25°C-35°C. Die Luftfeuchtigkeit beträgt 80%.Qatar zählt zu den regen-und wasserärmsten Ländern der Welt.
Städte
Die größten Städte sind (Volkszählung 1. März 2004): Doha 338.760 Einwohner, ar-Rayyan 259.223 Einwohner, Umm Salal 27.703 Einwohner, al-Wakra 25.905 Einwohner, al-Haur 17.642 Einwohner, ad-Dahira 13.969 Einwohner und asch-Schahhaniyya 11.001 Einwohner.
Siehe auch: Liste der Städte in Katar
Bevölkerung
Etwa 60 Prozent der Katarer sind Iranier oder Indoiraner. Der Islam ist die vorherrschende Religion (über 95%). Neben Arabisch wird Persisch (Farsi) am meisten gesprochen. Die Bevölkerung Katars setzt sich aus ca. 140.000 bis 180.000 Kataris und dazu ca 750.000 Gastarbeitern zusammen. Letztere kommen in der Hauptsache aus islamischen Staaten wie Pakistan, Bangladesch, Sudan aber auch aus Indien und Nepal.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Katars
Katar wurde während der Steinzeit von Jägern und Sammlern bewohnt, doch wurde das Land aufgrund der zunehmenden Austrocknung seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. von den Menschen verlassen. In den folgenden Jahrtausenden wurde Katar nur sporadisch besiedelt. 628 schlossen sich die Bewohner Katars dem Propheten Muhammad an und traten zum Islam über. Aber auch in der Folgezeit hatte das Land wegen des fehlenden Wassers kaum eine Bedeutung. Von sporadischen Handelssiedlungen an der Küste abgesehen, war das Land nur von Beduinen bewohnt.
Um 1760 wanderten die Sippen der Al Thani und Al Chalifa ein. Zwischen diesen Sippen kam es in der Folgezeit zu vielen Machtkämpfen. 1783 gelang den Al Chalifa die Eroberung von Bahrain, worauf sich ein Großteil des Stammes auf der Insel niederließ. Ende des 18. Jahrhunderts geriet Katar zwischen die Interessen von Persien, Oman und den Arabern der Piratenküste. In dieser unsicheren Zeit gewann der Klan der Al Thani mit seinem Zentrum Doha an der Ostküste Katars die Vorherrschaft. Die Gründung der Al-Thani-Dynastie wird auf 1822 datiert.
1867 kam es erneut zu einem heftigen Kampf um die Herrschaft in Katar zwischen den Al Thani und den Al Chalifa von Bahrain. Großbritannien intervenierte und erzwang einen Frieden. Im folgenden Jahr wurde ein Schutzvertrag zwischen Katar und Großbritannien abgeschlossen, wodurch das Land unter britischen Einfluss geriet. Diese Anerkennung der Al Thani führte zu einer endgültigen Trennung von Katar und der Insel Bahrain. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten die Osmanen ihre Ansprüche auf Katar verstärkt durchzusetzen. So wurden Teile des Landes besetzt. Daraufhin wandte sich Qasim Al Thani um Hilfe an die Wahhabiten. Großbritannien schritt erneut ein (1913) um den osmanischen Einfluss auszuschalten und den Einfluss der Wahabiten zu verhindern. 1916 mussten die letzten osmanischen Truppen das Land verlassen.
In der Folgezeit setzte Großbritannien seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss verstärkt durch. Nach 1930 brach der Perlenhandel im Golf durch das Aufkommen japanischer Zuchtperlen weitgehend zusammen. Dies führte zu einer schweren Wirtschaftskrise, die viele Katarer zur Auswanderung zwang. Allerdings erfolgten schon 1939 die ersten Erdölfunde, wodurch die Ölförderung bald das neue wirtschaftliche Standbein Katars wurde.
Nach dem Rückzug der Briten proklamierte Katar am 1. September 1971 seine Unabhängigkeit und lehnte damit, wie Bahrain, einen Anschluss an die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Auch nahmen die Scheichs von Katar nun den Titel eines Emirs an. Im selben Jahr wurde mit dem Nord-Feld das größte Erdgasfeld der Welt entdeckt. Schon 1972 wurde Emir Ahmad ibn Ali durch Chalifa ibn Hamad (1972–1995) gestürzt, der sich in der Folgezeit verstärkt um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Ansiedlung von Industrie bemühte. Die absolute Herrschaft der Dynastie blieb aber weiter bestehen. 1981 wurde mit Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Saudi-Arabien und Kuwait der Golf-Kooperationsrat gegründet. 1995 wurde Chalifa ibn Hamad aber seinerseits von seinem Sohn Hamad ibn Chalifa (seit 1995) gestürzt, der mit der Einleitung demokratischer Reformen begann. Seit 1998 ist Katar der Sitz des Hauptquartiers der US-Truppen im Nahen Osten und war auch Kommandozentrale im Krieg der USA gegen den Irak im März 2003.
Politik
1970 bildet Scheich Chalifa bin Hamad Al Thani die erste Regierung, im Folgejahr wird die Unabhängigkeit ausgerufen und auf den Beitritt zu den Vereinigten Arabischen Emiraten verzichtet. 1977 wird Hamad bin Chalifa Al Thani, der älteste Sohn des Scheichs zum Kronprinzen und Verteidigungsminister ernannt, welcher seit 1995 die Geschicke des Landes leitet (siehe oben unter "Geschichte").
Am 30. April 2003 stimmten die Einwohner Katars der ersten Verfassung seit der Unabhängigkeit von Großbritannien zu.
Zwei Brückenbauwerke sollen die Abhängigkeit vom Königreich Saudi-Arabien reduzieren. Die so genannte "Freundschaftsbrücke" mit einer Länge von 45 km soll Katar mit Bahrain verbinden. Die zweite Brücke soll eine Verbindung zu den Vereinigten Arabischen Emiraten herstellen.
Das Herrscherhaus forciert die Bildung der Bevölkerung und hat mit den grundlegenden Bildungsrichtlinien eine zukunftsweisende Richtung vorgegeben. Die Gründung der Education City und die Fortentwicklung der University of Qatar in Kooperation mit verschiedenen Universitäten weist einen aussichtsreichen Weg.
Wirtschaft:
Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Erdöl,Erdgas und Düngemittel.
Erdöl
1938 wurde am Jebel Dhukan erstmals Öl gefunden.Ein Jahr danach begann die kommerzielle Förderung,aufgrund des 2.weltkrieges aber verließ erst 1949 qatarisches Öl das Land.Es kam zu einem regelrechten Ölboom.1961 trat Qatar der OPEC bei.Qatar wurde stark modernisiert,es wurde quasi aus dem Mittelalter in die Neuzeit katapultiert.Es fand ein gesellschaftlicher Umbruch statt.Scharen von Gastarbeitern erreichten das Land,was dazu führte dass die Bevölkerungszahl anstieg und die Zahl der Ausländer im Land,die der Einheimischen übertraf.Durch die Übernahme der Ölgesellschaften durch den Staat wurde Qatar 1972 das erste kleine Erdölförderland am Golf,das zu hundert Prozent seiner Vorkommem selbst verfügte.Durch die steigenden Ölpreise wurde Qatar immer reicher.Das Prokopfeinkommen ist sehr hoch.Die Gesamtölreserven werden auf 3700Millionen Barrel geschätzt(1Barrel=159Liter).
Erdgas
Doch der Reichtum Qatars liegt im Erdgassektor.Qatar besitzt nach Russland und dem Iran mit 1/12 der Weltgareserven das drittgrößte Erdgasvorkommen der Erde.Unter dem Meeresgrund liegt das North Gas Field,das mit 380000Milliarden Kubikfußreserven,das größte Naturgasfeld der Erde ist.Qatar hat sich in den letzten Jahren eine weltweit führende Rolle in der Gasverarbeitung erarbeitet.Es gibt zwei Betriebe,die im Gasgeschäft vertreten sind.Das Zentrum der Gasindustrie ist die im Norden gelegene Ras Laffan Industial City.Durch die Indienststellung einer neuen Erdgasverflüssigungsanlage ist der wirtschaftliche Abtransport des Erdgases möglich. Die Hauptabnehmer sind die GCC-Staaten.Wegen ständiger Nachfrage importiert Qatar immer mehr Erdgas.
Weitere Industrien
Weitere Industrien sind die Groß-und Schwerindustrie. Wichtigste Standpunkte:Mesaid und Ras Laffan
Weitere Wirtschaftsektoren
In den letzten Jahren setzt Katar immer mehr auf die Landwirtschaft. Auch die Fischerei ist ein weiterer Wirtschaftssektor Die bedeutendsten Häfen sind Ras Laffan, wo neben Stückgut- und Containern im Wesentlichen Gas verladen wird, und Mesaid, wo Massengut und Stückgut sowie Öl umgeschlagen werden. Der Hafen der Hauptstadt Doha wird hauptsächlich von Dhaus (engl.:Dhows) angelaufen, die auf den traditionellen Routen des Persischen Golfes, jedoch auch bis Südindien verkehren. Ein wesentliches Transportgut für diese Schiffe ist Futter. Eine neue kleine Hafenanlage in der Bucht von Doha ermöglicht auch hier den Umschlag von Stückgut und Containern. Die Häfen von al-Chaur (nördlich Doha) und al-Wakr (südlich Doha) sind im Wesentlichen Fischereihäfen mit geringem Küstenschifffahrtsverkehr. Ar-Ruwais an der Nordküste ist ein reiner Fischereihafen.
Perlenhandel
Der Perlenhandel war seit der Dilmunkultur 3200 v.Chr.,die auf Bahrin beheimatet war und Handelsbeziehungen bis nach Indien aufwies die wichtigste Einnahmequelle Qatars bevor die Naturperlen durch billige Zuchtperlen ersetzt wurden und viele Menschen dadurch ihre Existenzgrundlage verloren.Davor hatte der Perlenhandel regelrecht geboomt.
Sport
2005 fanden die West Asian Games in verschiedenen Sportstätten statt. 2006 werden die Asian Games in Katar veranstaltet. Motorrad-Weltmeisterschaftsrennen werdenim neugebauten Motodrom nördlich Doha durchführt.
Medien
Der kontroverse arabische Nachrichtensender al-Dschazira hat seinen Sitz in Katar. An englischsprachigen Zeitungen werden gelesen: "The Peninsula", die "Gulf Times" und die "Khaleej Times" aus Dubai. Zunehmend sind auch sozialkritische Artikel zu lesen, in denen es ínsbesondere um die Lage der nicht-katarischen Arbeiter geht.
Ende 2005 wurde berichtet (Meldung auf heise.de), daß die monopolistische Qatar Telecom Qtel im eigenen Datennetz Audio- und Videokommunikationsdienste wie MSN Messenger, Yahoo Messenger oder Google Talk sperrt, was von einer Sprecherin des Unternehmens auch bestätigt wurde. Besonders brisant ist dieses Vorgehen, da etwa 80% der Einwohner Katars Ausländer sind (Gastarbeiter etc.), für die diese Art der Kommunikation die einzig bezahlbare darstellt.
Flora und Fauna
Da Qatar ein wüstenhaftes Land ist, gibt es nur wenige Trockenpflanzen, die sich durch Wassersparen und großer Saugfähigkeiten optimal an die Verhältnisse angepasst haben. An Land gibt es zahlreiche Kleintiere. Unter den Großtieren,von denen es nur wenige in freier Natur gibt,ist das Oryx das Bekannteste. Die Gewässer des Persischen Golfes sind sehr fischreich. Manchmal sind sogar Pottwale,Delfine und die sehr seltenen Seekühe aufzufinden. An der Nordküste befinden sich westlich von Ras Laffan Eiablagestrände von Meeresschildkröten.Es gibt etwa 30 einheimische Vogelarten.
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