Mike Tyson

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Mike Tyson, 2004

Michael Gerard Tyson -Kampfname Iron Mike- (* 30. Juni 1966 in New York) ist ein ehemaliger Schwergewichts-Boxweltmeister. Mike Tyson wuchs in den "Slums von New York" auf und machte bereits in jungen Jahren wie viele andere seiner Hautfarbe auch, Erfahrungen mit Gewalt, Kriminalität, Jugendbanden und Arrestzellen.

Sein Ziehvater Cus D'Amato, der Mike Tysons Talent im Alter von 13 Jahren erkannte und ihn aus den Slums holte, verstand es als einziger Mike Tyson zu führen. In dieser Phase konnte man einen sehr zahmen Mike Tyson beobachten, der vor jedem seiner Kämpfe ängstlich und nervös war. Seine Amateurlaufbahn beendete er mit einer beachtlichen Bilanz von 24 Siegen bei lediglich 3 Niederlagen. Als er in das Profilager wechselte, war er gerade mal 18 Jahre alt und am 22.11.1986 wurde er mit einem Sieg über WBC Weltmeister Trevor Burbick der jüngste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. Leider konnte dies Cus D'Amato nicht miterleben, da er kurz vor dem Titelkampf verstorben war -Mike Tyson nannte diesen Zeitpunkt den schlimmsten seines Lebens und auch wollte er sich wenig später sein Leben nehmen. Diesem Sieg folgte nur 3 Monate später der Titelgewinn der WBA. Die Vereinigung aller Titel vollzog er am 01.08.1987, als er gegen Tony Tucker auch den IBF-Titel holte - von da an war er "Undisputed Champion of the World".

In den späten 80er Jahren verteidigte er mehrmals die WM-Titel aller Boxverbände und war unumstrittener Herrscher der Boxszene. Es war nicht mehr eine Frage, ob er einen Kampf gewinnen würde, sondern in welcher Runde der Gegner ausgeknockt würde. So wurden für den Kampf gegen James Douglas bei einigen Wettbüros überhaupt keine Wetten auf einen Sieg Tysons angenommen, da dies als völlig sichere Sache galt. Aber sein turbulentes Privatleben beeinträchtigte zusehends die sportlichen Leistungen. Schlusspunkt einer stetig absteigenden Entwicklung war die unerwartete jedoch auch umstrittene Niederlage gegen James 'Buster' Douglas. Douglas ging bereits zu Boden, doch der Ringrichter zählte ihn erst nicht an und dann nicht aus. Tyson, obwohl erst 24 Jahre alt, schien seinen Zenit schon überschritten zu haben.

Bevor ein erfolgreiches Comeback gelingen konnte, wurde Tyson von Desiree Washington, einer Kandidatin einer Misswahl, der Vergewaltigung bezichtigt und dafür 1992 zu 6 Jahren Haft verurteilt. Der Schuldspruch beruhte nur auf einer Aussage, keinen Beweisen und nicht nur die Eltern von Desiree Washington bezichtigten sie der Lüge. Tyson wurde nach 3 jähriger Haft wegen guter Führung entlassen. Nach seinem Gefängnisaufenthalt in Plainfield, Indiana, erlangte Tyson zwar eine sogar noch höhere Popularität als davor. Er wurde zwar erneut Boxweltmeister, kam aber nie wieder in die Nähe früherer Leistungen. Sein phänomenaler Jab und seine beachtenswerte Technik kam nicht mehr so häufig, seine Beweglichkeit nahm ab und er musste sich mehr und mehr auf seine brutale Schlagkraft und Aggressivität verlassen. Ein Grund hierfür ist für viele Beobachter Tysons Wechsel zu Boxpromoter Don King, der Tyson mit Geld und Frauen bei Laune hielt und keinen sportlichen Druck ausübte.

Berüchtigt ist Tyson, weil er 1997 in einem Kampf Evander Holyfield ein Stück vom Ohr abbiss. Einige Sportreporter versuchten diesen Vorfall so zu erklären: Tyson habe sich zu der Biss-Attacke entschlossen, um sich bewusst disqualifizieren zu lassen, da er seinem Gegner sportlich unterlegen gewesen sei. Eine sportliche Niederlage jedoch habe er um jeden Preis vermeiden wollen. Diese Interpretation bezweifeln wiederum andere, die Tyson einen solchen "Plan" aufgrund seines eher kindlichen Intellekts nicht zutrauen. Es wird hier auch ein verzweifelter Akt der Hilflosigkeit gesehen. Weitere Experten sind der folgenden Meinung: Tyson erhielt im ersten Kampf gegen Holyfield einige Kopfstösse, die ihn beeinträchtigten und nicht geahndet wurden. Er war überzeugt das er nur deshalb den Kampf verloren hatte. Im zweiten Kampf kam es ebenfalls zu einem Kopfstoss -jedoch hier eher unabsichtlich- so das er seine Nerven verlor und geistesabwesend zubiss.

Seither kam Tyson wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt. Auch die weitere Boxkarriere ist von Sperren und Skandalen überschattet, wie etwa eine durch ihn ausgelöste Massenschlägerei auf einer Pressekonferenz, die seinem Kampf gegen Lennox Lewis diente. Im Handgemenge soll er seinen Kontrahenten sogar in den Oberschenkel gebissen haben.

Von Geldsorgen getrieben ließ sich Mike Tyson auf ein neuerliches Comeback im Jahr 2004 ein. Gegen den bis dahin recht unbekannten Danny Williams ging er in Runde 4 zu Boden und der Ringrichter beendete den Kampf, obwohl Tyson in den Runden zuvor lange klar überlegen war. Der Grund dafür, dass Tyson verlor, war eine Knieverletzung (kurz nach dem Kampf folgte eine OP des Meniskus)in Runde 1. Er bekam dafür eine geschätzte Prämie von 6 Millionen USD.

Seinen letzten Kampf als aktiver Boxer (Prämie für ihn: 5 Millionen US-Dollar) bestritt er bei seinem Comeback am 11. Juni 2005 gegen den Iren und eher unterklassigen Boxer Kevin McBride. Nach Punkten führend ging er Ende der 6. Runde nach einem Niederschlag zu Boden. Dieser jedoch wurde nicht als solcher gezählt, da ihn der Gegner zu Boden gedrückt hat. Dennoch trat er nicht mehr zur 7. Runde an und gab somit den Kampf auf. Dieser technische KO war die sechste Niederlage in 58 Profikämpfen. Nach diesem Kampf erklärte er seinen endgültigen Rücktritt vom Boxsport und versprach, "den Boxsport, dem er so viel zu verdanken habe, nicht mehr durch seine Auftritte lachhaft zu machen".

Es bleibt aber abzuwarten, ob er nicht doch wieder zurückkehrt. Denn durch Missmanagement und auch einem zwielichtigen Don King gelang es Tyson nicht seine mit dem Boxen verdienten Millionen von Dollar als Rente zu hinterlegen. Er ist pleite und eine hohe Steuerschuld drückt = wo gibt es mehr Geld zu verdienen als beim Boxen. Experten sind der Meinung das er mit einem richtigen Management und Trainerstab wieder ähnlich zu alter Stärke gelangen und auch wieder Boxweltmeister werden könnte. Doch ist momentan keiner in Sicht, der sich einem labilen und unberechenbaren Mike Tyson annehmen möchte; dies auch da Mike Tyson selbst wenig Vertrauen in Menschen besitzt -das letzte welches er einem schenkte und der ihn nicht betrog/enttäuschte war der legendäre Cus D'Amato.

--Medo3011 09:14, 28. Dez 2005 (CET)(Ahellwig, wo bitte war es nicht sachlich? Bin vom Fach mein lieber Herr!)

Weblinks

• Kampfrekord von Mike Tyson auf BoxRec