Königstor (Berlin)
Das als Bernauer Tor, ab 1809 als Königstor bekannte und nunmehr als Platz am Königstor in Erinnerung gehaltene Tor in Berlin, war Bestandteil der historischen Berliner Zollmauer.
Nachdem die innere Stadtmauer 1734 abgerissen wurde, da sie einer weiteren Expansion der Stadt im Wege stand, wurde in den Jahren von 1734 bis 1736 eine etwa 15 Kilometer lange neue Zollmauer errichtet. Das Bernauer Tor befand sich im Nordosten Berlins als bezüglich seiner Nachbartore relativ weit vorgezogenes Tor, am Ende der damaligen Bernauer Straße, wo sich heute die Otto-Braun-Straße, Prenzlauer Berg, Greifswalder Straße, Straße am Friedrichshain und Friedensstraße treffen an der Grenze zwischen den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Pankow.
Den Namen "Königstor" erhielt das Bernauer Tor am 23. Dezember 1809. An diesem Tag kehrten Ihre Majestäten Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, und Königin Luise durch das Bernauer Tor von Ostpreußen nach Berlin zurück, wo sie der gesamte Magistrat unter Führung des Oberbürgermeisters Carl Friedrich Leopold von Gerlach (1757–1813), die Stadtverordneten und die hohe Geistlichkeit Berlins empfingen. Anlässlich dieses Ereignisses wurden das Tor und die Bernauer Straße in Königstor bzw. Neue Königstraße umbenannt.
Auch diese Mauer wurde der weiter expandierenden Stadt mit der Zeit immer mehr zum Hindernis. Zwischen 1866 und 1869 wurde sie mitsamt dem Königstor abgerissen. Als einziges blieb das Brandenburger Tor stehen.
Im Zeitraum zwischen 1910 und 1914 erhielt der Platz die Bezeichnung "Platz am Königstor" zusätzlich zum weiterhin gebrauchten "Königstor". Da der Platz jedoch keine anliegenden postalisch zu adressierenden Gebäude oder Grundstücke hatte, wurde diese Bezeichnung am 12. Juni 1975 aufgehoben. Erst seit 1991 wird der Name wieder verwendet.