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Soldat

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Ein Sergeant der US-Armee mit einem M4 Karabiner und einem M203 Granatenwerfer

Ein Soldat (nach dem Sold, den er bezieht) ist ein bewaffneter Angehöriger einer Armee oder der Streitkräfte eines Landes. In der Schweiz wird er häufig als Wehrmann bezeichnet.

Geschichte

Datei:De Soldaten 1914.jpg
Deutsche Soldaten 1914

Soldaten im eigentlichen Sinne gibt es nach dem römischen Reich in Europa erst wieder mit der Bildung stehender Heere. Frühere Heere wurden entweder durch feudale Strukturen kurzzeitig verpflichtet oder für den jeweiligen Kriegszug von anderen Landesoberhäuptern gekauft (Landsknechte, Söldner).

Soldaten fühlten sich zunächst nur an ihren Kommandeur gebunden, der der jeweiligen Einheit oft auch seinen Namen gab. Erst mit dem Übergang von der absolutistischen zur nationalen Staatsidee wandelte sich auch das Bild vom Soldaten, der nun seiner Nation verpflichtet war. Die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, die Bundeswehr, verstehen ihre Soldaten als "Staatsbürger in Uniform", um deutlich zu machen, dass anders als in früheren deutschen Armeen der Soldat weiter in die zivile Gesellschaft eingebunden bleiben soll.


Dienstgrade

Die meisten Soldaten haben einen Dienstgrad, der ihre Stellung und ihre Befugnisse innerhalb der Streitkraft regelt. In der Regel untersteht ein Soldat mit einem niedrigen Dienstgrad dem Kommando eines höher gestellten Soldaten, es gibt aber Ausnahmen. Ein einfacher Soldat ("Mannschaftsdienstgrad") hat im Gegensatz zu Offizieren oder Unteroffizieren keine Befehlsgewalt, sofern er diese nicht zur Erfüllung besonderer Aufgaben erhalten hat (etwa als stellvertretender Wachhabender, Wachvorgesetzter, Vorgesetzter aufgrund besonderen Aufgabenbereichs oder auch bei Aufsicht von Kriegsgefangenen).

Aufgaben

Der Soldat ist im Rahmen seiner Armee als erstes, ein Garant für die äußere Souveränität seines Landes. Er und die Armee sind in der Lage die Interessen des Staates, egal wie ausgeartet, gegenüber anderen Staaten(oder aber inneren Bewegungen) durchzusetzen.

Im Kriegsfall ist das Aufgabenfeld des Soldaten und seiner Armee sehr weit gestreut. Je nach Lage sind folgende Dinge vordringlich: - Aufklären des Feindes - Lagebeurteilung - Ergreifen von Maßnahmen die dem gesetzten Ziel dienlich sind - Vernichtung gegnerischer Kräfte - Besetzen taktisch, strategisch oder wirtschaftlich wichtiger Punkte - Sicherung der Stellung, sowie Sicherung des Hinterlandes und der Nachschublinien.

Berufsbild

Ein norwegischer Soldat (mit einer MP5 bewaffnet)

In europäischen oder vergleichbaren Ländern werden Soldaten oft an andere Dienstorte versetzt – auch in Friedenszeiten; dies hat zur Folge, dass die Familien oft unter einer erhöhten Belastung stehen, da es schwer ist, Bekannten- und Freundeskreis, Berufstätigkeit des Ehepartners und Schulbesuch konstant zu gestalten. Auch die im Allgemeinen kritische Haltung der Bevölkerung gegenüber dem Militär trägt nicht zur Beliebtheit dieses Berufes bei. Der Beruf des Soldaten hat den Vorteil, dass der Ruhestand meist sehr früh beginnt, kommt es doch auf die körperliche Fitness an. Auch sind in vielen europäischen Ländern die Soldaten verbeamtet.

Die meist gute technische Ausbildung des Soldaten wird auch in der Wirtschaft geschätzt. Die Möglichkeit, sich als Zeitsoldat zu verpflichten und dadurch vom Staat ausgebildet zu werden, wird von vielen genutzt. Daher treten ehemalige Soldaten oft später noch einmal ins zivile Berufsleben ein; Luftwaffenpiloten arbeiten dann beispielsweise als Verkehrspiloten, auch haben viele Fahrschullehrer ihren Beruf bei der Bundeswehr erlernt.

Warlords

In Ländern ohne Zentralgewalt, wie etwa in einigen Ländern Asiens oder Afrikas (Afghanistan, Somalia) verdienen sich Soldaten ihren Lebensunterhalt oft durch Plünderungen und Raub unter der Regie von so genannten Warlords, die Landesteile kontrollieren.
Auch in Europa waren die eigenen Armeen für die Zivilbevölkerung eines Landes oft verheerend (Dreißigjähriger Krieg, Hundertjähriger Krieg). Es lag an den Heerführern, wo und wie sie die Bezahlung ihrer Truppen erhielten. So gab es in alten Zeiten kaum einen Unterschied, ob ein feindliches oder freundliches Heer durchs Land zog, da der Sold der Soldaten oft nur aus dem bestand, was Land und Bewohnern zu nehmen war.

Zitate

  • Wir Soldaten haben den Frieden zum Beruf. Dieter Wellershoff (*1933), dt. Admiral, Generalinspekteur der Bundeswehr a.D.
  • Wenn man sein Wesen betrachtet, ist der Militärdienst in sich eine sehr ehrenvolle, sehr schöne, sehr edle Sache. Der eigentliche Kern der Berufung zum Soldaten ist nichts anderes als die Verteidigung des Guten, der Wahrheit und vor allem jener, die zu Unrecht angegriffen werden. Johannes Paul II.
  • Der Autor Kurt Tucholsky bezeichnete in dem Weltbühnen-Artikel Der bewachte Kriegsschauplatz Soldaten als Mörder.
  • "Soldat,Du bist wie jeder andere Mensch verantwortlich für Tun und Unterlassen"
  • "Ehre den Soldaten, die Gutes und Schlechtes voneinander zu unterscheiden versuchen und danach handeln, was immer man ihnen befehlen mag."
  • "Verdammt sei der Soldat, der seine Waffe gegen das eigene Volk erhebt!" Simón Bolívar

Siehe auch

Wikiquote: Soldat – Zitate

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