Zum Inhalt springen

Homerecording

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Dezember 2005 um 01:22 Uhr durch Phantom (Diskussion | Beiträge) (Produktionsprozess). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Von Homerecording (auch Heimaufnahme) spricht man, wenn Musikproduktionen statt im professionellen Tonstudio zu Hause, mit relativ geringem finanziellen Aufwand in den eigenen vier Wänden, oder im Proberaum stattfinden. Im Regelfall wird die Produktion dann nicht mit großen Mischpulten, analogen Effekten und Outboard-Equipment erstellt, sondern mit den Möglichkeiten, die aktuelle PCs und kleine Mehrspurrecorder bieten.

Auch die Digitalisierung von alten LPs sowie Aufnahmen aus dem Radio kann zum Homerecording gezählt werden.

Raum zur Aufnahme

Günstig ist ein möglichs trocken klingender Raum. Dieser kann mit Hilfe von Decken und Teppichen leicht selbst gebaut werden.

Hardware zur Audioaufnaheme

Rechner

Trotz allem gibt es gewisse "Mindestanforderungen", die ein Homerecording-Studio bieten sollte, um sinnvoll zu arbeiten. Neben einem Rechner ab 1GHz Taktfrequenz und 512MB Arbeitsspeicher, sollte eine ausreichend dimensionierte, möglichst schnelle Festplatte zur Verfügung stehen.

Soundkarte

Durch die ständig steigende Qualität der Analog-Digital-Wandler auf handelsüblichen Soundkarten sind diese mehr und mehr als brauchbar für privates Homerecording zu betrachten. Die Qualität der noch vor fünf bis acht Jahren üblichen Mehrspurtechnik mit Tonbändern oder Audiokassetten wird durch viele günstige Soundkarten längst erreicht. Hierbei muss man aber auf jeden Fall auch den Faktor "Mensch" beachten. Das Equipment kann noch so gut sein, wenn Wissen und Verstand dafür fehlen. Beim Einsatz eines Windows-Betriebssystems mit WDM-Treiberfähigkeit (Windows 2000 / Windows XP) kann der generische ASIO-Treiber "Asio4all" verwendet werden. Diese Softwarelösung setzt einen WDM-Treiber für die Soundkarte voraus und bildet darauf die ASIO-Schnittstelle ab. Die Stabilität hängt von sehr vielen Faktoren ab. Da "Asio4all" zum aktuellen Stand kostenlos verfügbar ist, könnte ein Test im Heimgebrauch durchaus sinnvoll sein, bevor eine teuere High-End-Soundkarte angeschafft wird. Viele dieser Hersteller bieten Soundkarten an, mit denen es möglich ist, mehrere Eingangssignale parallel getrennt voneinander aufzunehmen. Wichtig ist dies zm Beispiel bei Schlagzeugaufnahmen um jede Trommel auf eine eigene Spur zu bekommen um diese individuell in der Lautstärke zu ändern oder Effekte hinzuzufügen. Erste "Gehversuche" im Homerecording sind schon mit einer 500-800 MHz-CPU, 256MB RAM, Windows XP Home einer modernen Festplatte und einer WDM-unterstützten Soundkarte (auch USB 2.0) möglich. Demo- oder gar Produktionsqualität ist damit aber nicht erreichbar.

Kabel

Bei Kabeln muss nicht viel beachtet werden. In der Regel genügen Kabel mit XLR-, 6,3/3,5mm-Klinke- oder Cinch-Steckern. Allerdings sind symmetrische XLR-Kabel (wie bei Mikrofonen üblich) qualitativ meist die beste Lösung, da sie weniger anfällig für Störgeräusche sind.

Mikrofone

Die verwendeten Mikrofone sind oft mit ausschlaggebend für die gesamte Produktion. Bei sehr billigen Mikros wird die Aufnahmequalität sowie das Rauschen nie so gut sein wie bei höherpreisigen Modellen. Sehr beliebt im Homerecording-Bereich sind die Mikrofone der Firmen Shure, StudioProjects, Behringer und der Thomann-Marke t.bone.

Software

Neben der Hardware ist aber auch die Software von großer Bedeutung. Für Homerecording-Aufnahmen haben sich die Sequenzer der großen Hersteller etabliert. ProToolsLe oder HD von Digidesign, Logic Audio, Cakewalk, Sonar oder aber auch Cubase (VST bzw. SX) der Firma Steinberg. (siehe Musiksoftware)

Produktionsprozess

In einem Sequenzer kommt das ganze Audiomaterial (und evtl. auch MIDI-Material) zusammen, kann aufgenommen werden und natürlich auch abgemischt werden, mit Effekten versehen und bearbeitet werden. Die Sequenzer stellen hierfür dann ein virtuelles Mischpult bereit, das in Funktion und Optik einem Echten ähnelt.

Nachdem alle Aufnahmen, alle Bearbeitungsschritte beendet sind, wird der Song als sogenannter "Mixdown" exportiert. Hier kommen nun alle Spuren, Effekte zusammen und werden in eine Datei (im Regelfall im Wave- oder MP3-Format) gespeichert. In dieser Datei ist es dann nicht mehr möglich ein bestimmtes Instrument nochmals zu ändern. Das muss im Sequenzer in der "Rohdatei" geschehen und ein neuer Mixdown erstellt werden.

Diese Mixdown-Datei lässt sich nun entweder direkt auf CD brennen oder in anderen Programmen wie Wavelab, Soundforge etc. weiter nachbearbeiten (Summenkompression, Summenhall etc.). Dieses Nachbearbeiten nennt man "Premastering" umgangssprachlich oft auch nur "Mastering".

So kommen Stück für Stück die eigenen Songs durch das Homerecording zusammen, mit dem Ziel eine CD zu füllen. Diese kann dann bei einem Presswerk verfielfältigt werden oder selbst erstellt werden.

Hardware zur CD-Erstellung

Für keine Auflagen gibt es bereits kostengünstige Produktionsanlagen, die in einem automatisieren Prozess die CDs brennen und beschriften.