Default Mode Network
Als Default Mode Network (englisch, DMN, dt. ‚Bewusstseinsnetzwerk‘ oder ‚Ruhezustandsnetzwerk‘) bezeichnet man eine Gruppe von Gehirnregionen, die beim Nichtstun aktiv werden und beim Lösen von Aufgaben deaktiviert werden. Die Ruheaktivität dieser Hirnregionen lässt sich mit fMRT, Elektroenzephalografie und Magnetoenzephalographie nachweisen.
Die Aktivität dieser Hirnregionen ist korreliert. Deshalb wird diese Gruppe von synchron aktiven Hirnregionen als Netzwerk aufgefasst. Das Netzwerk kann mit dem mathematischen Werkzeug Graphentheorie beschrieben werden.
Zu den beteiligten Hirnregionen gehören medialer präfrontaler Cortex, Praecuneus, Teile des Gyrus cinguli sowie, schwächer angebunden, der Lobulus parietalis superior des Scheitellappens und der Hippocampus.
Das DMN scheint dann aktiv zu sein, wenn ein Mensch tagträumt, Zukunftspläne macht usw.
Bei verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen, u. a. bei der Alzheimer-Krankheit, hat man Veränderungen im DMN gefunden.
Literatur
- M. Pievani, W. de Haan, T. Wu, W. W. Seeley, G. B. Frisoni: Functional network disruption in the degenerative dementias. In: Lancet neurology. Band 10, Nummer 9, September 2011, ISSN 1474-4465, S. 829–843, doi:10.1016/S1474-4422(11)70158-2, PMID 21778116 (Review).
- A. Otti, H. Gündel, A. Wohlschläger, C. Zimmer, C. Sorg, M. Noll-Hussong: „Default-mode“-Netzwerk des Gehirns. In: Der Nervenarzt. Band 83, Nummer 1, Januar 2012, ISSN 1433-0407, S. 16–24, doi:10.1007/s00115-011-3307-6, PMID 21584789 (Review).