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Burg Fürstenberg (Rheindiebach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fürstenberg von Süden

Die Burgruine Fürstenberg liegt oberhalb des Ortes Rheindiebach am Mittelrhein bei Bingen.

Lage

Die Burg liegt als Hangburg oberhalb von Rheindiebach im Oberen Mittelrheintal. Zur Bergseite hin war sie durch einen Halsgraben und eine bis zu 10 m hohe Schildmauer mit dahinterliegendem Bergfried gesichert. Der Zugang erfolgte über eine Brücke (heute erneuert) mit Torhaus.

Fürstenberg Schildmauer
Fürstenberg Reste des Palas

Geschichte

1219 wurde Fürstenberg im Auftrag von Erzbischof Engelbert von Berg errichtet, um die kurkölnischen Besitzungen um Bacharach zu sichern. Schon 1243 ging sie als Lehen an die Kurfürsten von der Pfalz, die sie 1410 durch Kauf endgültig erwarben. Im 15. Jahrhundert wurde an der Knickseite der Ringmauer angebaut, der eine Flankierung der Mauer durch Feuerwaffen ermöglichte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1620 durch die Spanier und 1632 durch die Schweden erobert. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten die Franzosen schließlich 1689 wie viele andere Burganlagen der Region auch Fürstenberg, das seitdem Ruine ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen im Oberen Mittelrheintal erfolgte hier kein Wiederaufbau im 19. Jahrhundert, so daß in der Ruine noch originales mittelalterliches Mauerwerk mit Putz- und Farbresten erhalten blieb. Zunächst hatte 1844 die Witwe König Friedrich Wilhelms III. von Preußen, Fürstin Auguste von Liegnitz, vergeblich die Burg zu erwerben suchte. Dies gelang 1845 dessen Schwiegersohn, Prinz Friedrich der Niederlande, der dessen Tochter Luise geheiratet hatte. Sie war die Schwester des regierenden Königs Friedrich Wilhelm IV. Er schenkte die Anlage am 1.2. 1846 seiner Faru. Nach dem Tode des Ehepaares gelangte die Ruine in den Besitz der einzigen überlebenden Tochter, Fürstin Marie zu Wied. Luise der Niederlande plante einen prächtigen Ausbau der Ruine in neugotischen Formen, die der ArchitektC. de Jong zeichnete. Wäre diese Planung zur Ausführung gelangt, wäre einer der elegantesten Burgausbauten am Rhein entstanden.

Heute

Die Burg steht ist in Privatbesitz, ist aber über eine Öffnung seitlich über dem Zufahrtsweg (für Fahrzeuge gesperrt) zu betreten. Im Moment (August 2005) erfordert das ein bißchen Kletterei, was sich ändern wird, da der Rhein-Burgen-Wanderweg durch die Ruine führen wird. In letzter Zeit wurden und werden noch Sicherungsarbeiten mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege durchgeführt.

Literatur

  • Bernhard Gondorg: Wiederaufbaupläne für Burg Fürstenberg am Rhein. In. Burgen und Schlösser, 32. Jg. 1991, S. 28-45
  • Günther Stanzl: Der Erzbischof liebte Rot - Der Bergfried der Fürstenberg. Oder: Über das Anmalen von Architektur. In: Burgen und Schlösser, 46. Jg. 2005, S. 208-214
  • ders.: Bauforschung und Instandsetzung an der Burgruine Fürstenberg. In: Jahresbericht des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz 1997-2001, Worms 2003, S. 56-76