Israelische Verteidigungsstreitkräfte
Tzahal (צה"ל, aus der Abkürzung צבא הגנה לישראל Tzwa hagana leJisra′el; manchmal auch Zahal oder Tsahal geschrieben), bezeichnet die israelischen Verteidigungskräfte (Israel Defense Forces, IDF) und damit Israels offizielle Armee.
Tzahal wurde am 31. Mai 1948 gegründet und ging aus Untergrundorganisationen im Jischuw (der jüdischen Gemeinschaft in Palästina vor Gründung des Staates Israel) hervor, insbesondere aus der Hagana. Auch Teile der mit der Hagana rivalsierenden Irgun und Palmach wurden in Tzahal eingegliedert.
Dienst bei Tzahal
Wehrpflicht
In Israel gelten für Frauen zwei Jahre und für Männer drei Jahre Wehrpflicht. Ausgenommen von der Wehrpflicht sind nur orthodoxe Juden, israelische Araber sowie alle nichtjüdischen, schwangeren oder verheirateten Frauen. Rechtlich ist es nur Frauen gestattet, der Wehrpflicht aus Gewissensgründen nicht nachzukommen (da im sogenannten orthodoxen Judentum allein der Mann zur Verteidigung Israels verpflichtet ist) und einen zivilen Ersatzdienst von ein oder zwei Jahren zu leisten.
Die Verweigerung des Militärdienstes ist für Männer eine langwierige Prozedur mit mehreren Anhörungen, an deren Ende sich der Verweigerer vor einem sogenannten Gewissens-Komitee zu verantworten hat. Darauf folgen eventuell Gerichtsverfahren (vergleichbar mit der Totalverweigerung in Deutschland), an deren Ende der Verweigerer fast immer vom Wehrdienst befreit ist, allerdings unter Umständen auch mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann. Als Alternative zur Verweigerung bieten sich innerhalb der Streitkräfte im Regelfall aber Posten außerhalb der Kampfeinheiten, z.B. beim Erteilen von Zivilschutzunterricht an Schulen.
Im Gegensatz zu Frauen, die Ersatzdienst leisten, werden Männer, die ihrer Wehrpflicht nicht nachkommen, gesellschaftlich geächtet, da es in Israel im Gegensatz zu Deutschland als selbstverständlich gilt, dass ein Mann den Armeedienst leistet. Verweigerung kann zu Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche u.ä. führen. Ähnliches gilt für eine Ausmusterung aufgrund von Drogen, wobei auch weiche Drogen dazugezählt werden.
Dienst in den Reserven
Auf die Wehrpflicht folgt ein Monat Reservedienst (Miluim) pro Jahr; bei Männern bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres (oder des 51. bei Offizieren) und bei Frauen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres. Nicht alle Frauen und Männer werden jedes Jahr zu Reservedienten eingezogen, jedoch ein sehr großer Teil. Dies geschieht auch meist in den gleichen Einheiten; so ist es möglich, dass dieselben Kameraden aus der aktiven Dienstzeit wieder und wieder miteinander dienen.
Traditionell wurde der Reservedienst als sehr wichtiger Bestandteil von Israels Verteidigungspolitik angesehen, was sich seit den 1980ern jedoch ein wenig verändert hat. Laut "War Resisters International" werden Männer über 35 oft nicht mehr zum Reservedienst einberufen und Männer im Alter von 41 oder 45 Jahren üblicherweise endgültig aus dem Militärdienst entlassen. Frauen werden allgemein überhaupt nicht zum Reservedienst einberufen.
Freiwilliger Dienst
Tzahal ist eine klassische Wehrpflichtigenarmee. Trotzdem kann man sich auch über den Grundwehrdienst hinaus dort verpflichten. Für jüdische Nichtisraelis im Alter von 18 bis 23 Jahren besteht daneben die Möglichkeit, freiwillig für 14,5 Monate zu den sogenannten Machal-Einheiten der Streitkräfte zu gehen. Jüdische und nichtjüdische Freiwillige aus dem Ausland können auch über das Sar-El-Programm für eine kurze Zeit bei Tzahal Dienst ohne Waffe leisten.
Frauen bei Tzahal
In Israel unterliegen auch Frauen der allgemeinen Wehrpflicht. Jedoch ist ein Drittel der Frauen, meist aus religiösen Gründen, vom Dienst befreit.
Frauen wurden in der Geschichte von Tzahal vom Kampf ausgeschlossen. Sie dienten stattdessen in einer Vielzahl von technischen und administrativen Unterstüzungsposten, dies mit Ausnahme des Unabhängigkeitskrieges von 1948, wo viele Frauen, aufgrund der Knappheit der Männer auch an aktiven Kampfhandlungen teilnahmen.
Nach der Klage von Alice Miller, einer jüdischen Einwanderin aus Südafrika, entschied das höchste Gericht mit einer Grundsatzentscheidung 1994, dass die Israeli Air Force (IAF) ihre Pilotenausbildung für Frauen öffnen müsse. Während des Unabhängigkeitskrieges 1948 und der Operation Kadesch 1956 hatten Frauen bereits Transportmaschinen geflogen, jedoch schloss die IAF ihre Reihen für Frauen später wieder. Alice Miller scheiterte bei den Einstellungstests, nichtsdestotrotz wurden nach ihrer Initiative viele zusätzliche Posten für Frauen geöffnet. Seit 2005 stehen Frauen 83 % der Streitkräfte offen, inklusive dem Dienst an Bord von Kriegsschiffen (ausgenommen U-Boote) und in der Artillerie. Jedoch ist der Einsatz in Kampfeinheiten für Frauen freiwillig.
2002 waren 33 % der niederen Offiziersränge und 21 % der Seren und Raw Seren, jedoch nur 3 % der Stabsoffiziere Frauen.
Zur Zeit dienen 450 Frauen in Kampfeinheiten der Israelischen Sicherheitskräften, sehr häufig in der Grenzpolizei. Der erste weibliche Kampfpilot erhielt sein Fliegerabzeichen 2001. In einer kontroversen Aktion löste die Tzahal 2004 ihr Women-Corps-Kommando mit der Begründung, dass es ein Gegensatz und ein Hindernis für die volle Integration der Frau als normaler Soldat ohne Sonderstatus in die Streitkräfte sei, auf. Auf Drängen von Feministen behielt der Generalstabschef den Posten des Beraters für Frauenangelegenheiten jedoch bei.
Dienstalltag
Tzahal ist auf ein Maximum an Effizienz ausgelegt. Das bedeutet, dass den Soldaten nach einer harten Grundausbildung mehr Freiheiten gelassen werden als in jeder anderen Armee. Die Anzugordnung ist eher fakultativ, das Tragen privaten Schuhwerkes im Dienst ist z.B. erlaubt, solange es schwarz ist. Militärisches Grüßen ist eher unüblich, Vorgesetzte gehen mit auf Wache, viele der Offiziere sind Wehrpflichtige und bekommen nur geringfügig höheren Sold als die Mannschaften. Auf allen Militäreinrichtungen herrscht jedoch ein striktes Alkoholverbot.
Struktur
Hierarchie
Offiziere der Tzahal | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Raw-Aluf רב-אלוף Dienstanzug |
Aluf אלוף Ausgehuniform |
Tat-Aluf תת-אלוף Kampfanzug |
Aluf Mischne אלוף משנה Diensthemd |
Sgen Aluf סגן אלוף Ausgehuniform |
Raw-Seren רב סרן Kampfanzug |
Seren סרן Dienstanzug |
Segen סגן Kampfanzug |
Segen Mischne סגן-משנה Dienstanzug | ||
OF-8 | OF-7 | OF-6 | OF-5 | OF-4 | OF-3 | OF-2 | OF-1b | OF-1a | ||
Unteroffiziere der Tzahal | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Raw-Negad רב נגד Diensthemd |
Raw-Samal Bachir רב סמל בכיר Dienstanzug |
Raw-Samal Mitkadem רב סמל מתקדם Kampfanzug |
Raw-Samal Rischon רב סמל ראשון Dienstanzug |
Raw-Samal רב סמל Kampfanzug | ||||||
OR-10 | OR-9 | OR-8 | OR-7 | OR-6 | ||||||
Mannschaften der Tzahal | ||||||||||
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Samal Rischon סמל ראשון |
Samal סמל |
Raw-Tura′i רב טוראי |
Tura′i Rischon טוראי ראשון |
Tura′i טוראי | ||||||
OR-5 | OR-4 | OR-3 | OR-2 | OR-1 | ||||||
kein Abzeichen |
Anmerkungen
1. Den höchsten Dienstgrad Raw-Aluf hat jeweils nur der Generalstabschef von Tzahal inne. Da bei Tzahal nur drei Generaldienstgrade existieren, ist er vergleichbar mit einem Generalleutnant, entspricht aber als dienstgradhöchster Soldat wohl eher einem General.
2. Im Gegensatz zu vielen anderen Streitkräften, nutzt Tzahal für alle Teilstreitkräfte die gleichen Dienstgrade.
3. Zur Vergleichbarkeit sind entsprechende NATO-Soldstufen angegeben.
4. Seit einiger Zeit erfolgt die erste Beförderung in der Mannschaftslaufbahn gleich zum Raw-Tura′i, der Rang Tura′i Rischon wird nicht mehr vergeben.
5. Das blattförmige Symbol auf den Schulterstücken der höheren Offiziere wird von den Mannschaften umgangssprachlich als Falafel bezeichnet.
Der Generalstab
Tzahal steht unter dem Kommando eines Generalstabs. Der Chef des Generalstabs (רמטכ"ל - Ramatkal) hat als einziger den Rang Raw-Aluf (רב אלוף - vergleichbar mit einem Generalleutnant oder General) inne und ist der Oberkommandierende von Tzahal. Er untersteht direkt dem Verteidigungsminister und damit indirekt dem Premierminister von Israel und seiner Regierung. Die Generalstabschefs (Ramatkalim) werden von der Regierung, auf Vorschlag des Verteidigungsministers, für drei Jahre berufen. Die Regierung hat jedoch das Recht seine Dienstzeit auf vier (in Ausnahmefällen fünf) Jahre zu verlängern.
Der Posten des Ramatkal stellt eine Schlüsselstellung in Israel dar. Von dort aus ist der nächste, nahe liegende Schritt, der in das Verteidigungsministerium und damit in die Politik. Verglichen mit den Generalstabschefs anderer Länder sind die Oberkommandierenden der israelischen Armee oft sehr jung gewesen. Die Siege der Jahre 1967, 1956, 1948 wurden unter den Generälen Rabin (45 Jahre), Dajan (41 Jahre) und Jadin (32 Jahre) erfochten.
Liste der Generalstabschefs
Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|
Dan Chalutz | 2005 | |
Mosche Ja′alon | 2002 | 2005 |
Scha′ul Mofaz | 1998 | 2002 |
Amnon Lipkin-Schahak | 1995 | 1998 |
Ehud Barak | 1991 | 1995 |
Dan Schomron | 1987 | 1991 |
Mosche Lewi | 1983 | 1987 |
Rafael Eitan | 1978 | 1983 |
Mordechai Gur | 1974 | 1978 |
David Elazar | 1972 | 1974 |
Chaim Bar-Lew | 1968 | 1972 |
Jitzchak Rabin | 1964 | 1968 |
Tzvi Tzur | 1961 | 1964 |
Chaim Laskow | 1958 | 1961 |
Mosche Dajan | 1953 | 1958 |
Mordechai Maklef | 1952 | 1953 |
Jiga′el Jadin | 1949 | 1952 |
Ja′akow Dori | 1948 | 1949 |
Der Generalstab setzt sich aus folgenden Posten zusammen:
- Chef des Generalstabes — Raw-Aluf Dan Chalutz
- Stellv. Chef des Generalstabs — Aluf Mosche Kaplinsky
- GOC Armee-Hauptquartier — Aluf Benny Gantz
- Direktor der Technologie- und Logistikabteilung — Aluf Awi Mizrachi
- Direktor des Militärgeheimdienstes Aman — Aluf Aharon Ze'ewi-Farkasch
- Direktor der Personalabteilung — Aluf Elazar Stern
- Direktor der Abteilung für Operationen — Aluf Gadi Eizenkot
- Direktor der Planungs- und Strategieabteilung — Aluf Jitzchak Harel
- Kommandeur der Israeli Air Force — Aluf Eliezer Schkedi
- Kommandeur der Israeli Navy — Aluf David Ben Ba′aschat
- GOC Zentralkommando — Aluf Ja′ir Nawe
- GOC Kommando Nord — Aluf Udi Adam
- GOC Kommando Süd — Aluf Dan Harel
- GOC Heimatfrontkommando — Aluf Jitzchak Garschon
- Kommandeur der Militärcolleges und Senior Field Commander — Aluf Ejal Ben Re′uwen
- Koordinator der Regierungsaktivitäten in den Regionen — Aluf Josef Mischlaw
- Präsident des militärischen Berufungsgerichts — Aluf Jischai Bar
- Direktor des C4I und Senior Field Commander — Aluf Udi Schani
- Generaldirekor des Verteidigungsministeriums — Aluf (d.R.) Amos Jaron
- Militärminister des Premierministers — Aluf Gadi Schamni
- Sprecher der Tzahal — Tat-Aluf Miri Regew
- Finanzberater des Generalstabschefs — Tat-Aluf Mosche Lipel
- Direktor der Abteilung für die Entwicklung von Waffensystemen — Aluf (d.R.) Schmu′el Keren
- Leiter des Rechnungswesens der Tzahal — Aluf (d.R.) Jossi Beinhorn
- Militärgeneralanwalt — Aluf Awichi Mendelblit
Die Bodentruppen
- Infanterie
- Giw′ati-Brigade (גבעתי)
- Golani-Brigade (גולני)
- Nachal-Brigade (נח"ל)
- Fallschirmjäger-Brigade (צנחנים)
- Verschiedenen Spezialeinheiten und Antiterrorspezialeinheiten (Sajeret)
- Fünf zusätzliche gemischte Bataillone (Haruw, Schimschon, Nachschon, Lawi, Duhifa)
- Gepanzerte Truppen
- Barak gepanzerte Brigade (188. Brigade)
- Ga′asch-Brigade (Chatiwa Schewa oder 7. Brigade)
- Ikwot-haBarzel-Brigade (401. Brigade)
- Artillerie
- bestehend aus drei Brigaden
- Pioniere
- Israeli-Pionier-Korps (bestehend aus einer Brigade und zusätzlichen kleineren Einheiten)
- Eine Pionierkompanie in jeder Infanteriebrigade
Die Luftwaffe
Die Israeli Air Force (IAF - חיל האוויר) besteht aus:
- Kampfflugzeugen
- Kampfhubschraubern
- Transporthubschraubern
- Frachtmaschinen
- Luftabwehr-Brigaden
Die Marine
Das Israeli Sea Corps (ISC - חיל הים) besteht aus:
- Patrouillenbooten
- Raketenflottille
- U-Boot-Flottille
- Marinegeheimdienst
- Radareinheiten
- Marinesonderkommando Schajetet 13
- Unterwassereinsatzeinheit
- Hafensicherheitskräfte
Militärgeheimdienst
- Direktorat des Militärgeheimdienstes Aman (אגף מודיעין)
Kampfunterstützung
- C4I-Direktorat (Command, Control, Communications, Computers and Intelligence - Kommando, Kontrolle, Kommunikations-, Computer- und Nachrichtendienst)
- C4I-Korps
- Technologie- und Logistikabteilung
- Logistik-Korps
- Ordonnanz-Korps
- Medizinisches Korps
- Personalabteilung
- Adjutanten-Korps
- Militärpolizei (MP)
- Militärrabbinat
- Militärgerichte und Militäranwälte
- Militärschulen und Militärakademie
Regionalkommandos
Die militärische Führung ist in vier Regionalkommandos aufgeteilt:
- Kommando Nord (פיקוד הצפון)
- Zentralkommando (פיקוד המרכז)
- Kommando Süd (פיקוד הדרום)
- Heimatfrontkommando (פיקוד העורף)
- Das Heimatfrontkommando (Pikud haOref) wurde 1991 nach dem Zweiten Golfkrieg gegründet, um die HAGAH (Zivilverteidigung) zu ersetzen. Die Hauptaufgabe des Kommandos ist die Verteidigung von Zivilisten in Kriegszeiten und bei Katastrophen.
- Such- und Rettungseinheiten
- Bereitstellung von Schutzmitteln gegen ABC-Waffen
Ausrüstung
Aufgrund der traditionell starken Verbindung Israels zu den USA stammt ein Großteil der israelischen Armeeausrüstung aus amerikanischer Produktion. Das israelische Verteidigungsministerium behält sich aber eigene Weiter- und Neuentwicklungen vor, was in der Vergangenheit zu diplomatischen Verwicklungen Israels mit den USA führte. So entwickelte Israel mit Indien Anfang der 2000er das Barak-Luftabwehrsystem, das bis dato jeder NATO-Luftabwehr überlegen ist, und stellte damit seine eigene weitreichende Verfügung über amerikanische Systeme in Frage. Hinzu kam in jüngster Vergangenheit (2004) ein Konflikt, bei dem Israel eine Weiterentwicklung von in den 1990er Jahren an China veräußerte amerikanische Technologie weiterverkaufte, ohne, wie vereinbart, die Genehmigung der USA dazu einzuholen. 1
Handwaffen
Pistolen
Schrotflinten
Sturmgewehre
Scharfschützengewehre
- modifiziertes Galil
- TCI M89
- IMI 99SR
- M24
- M82
- Ruger 10/22
- Mauser 66
- Mauser 86
- modifizierte Remington 700
Maschinengewehre
Raketen
- M72 (Panzerabwehr)
- RPG-7
- B-300
- Shipon
- FIM-92 Stinger
Verhaltenskodex
1992 führte Tzahal einen Verhaltenskodex ein. Dieser Kodex ist eine Mischung aus internationalem und israelischem Recht, jüdischer Tradition und einem Tzahal-eigenen ethischen Kodex. Dieser Kodex heißt Ruach Tzahal (רוח צה"ל)
Werte, die der Kodex enthält
Der Verhaltenskodex setzt Schwerpunkte auf die folgenden Werte:
- Zuverlässigkeit bei der Missionsausführung, um zu siegen (חתירה לניצחון והשלמת המשימה)
- Verantwortung (אחריות)
- Glaubwürdigkeit (אמינות)
- Persönliches Vorbild (דוגמה אישית)
- Wert menschlichen Lebens (ערך חיי אדם)
- Professionalität (מקצועיות)
- Disziplin (משמעת)
- Kameradschaft (רעות)
- Missionsverständnis (שליחות)
- Waffenreinheit (טוהר הנשק) - purity of arms
Dieser Ethos lautet wörtlich: "Die Soldaten von Tzahal werden ihre Waffen und Kräfte nur einsetzen, um ihre Mission zu erfüllen, und werden ihre Menschlichkeit auch im Kampf bewahren. Soldaten der Tzahal werden ihre Waffen und Kräfte nicht benutzen, um Menschen, die Nichtkombattanten oder Kriegsgefangene sind, zu gefährden, und werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um eine Gefährung ihrer Leben, Körper, Würde und ihres Besitzes zu verhindern."
("The IDF servicemen and women will use their weapons and force only for the purpose of their mission, only to the necessary extent and will maintain their humanity even during combat. IDF soldiers will not use their weapons and force to harm human beings who are not combatants or prisoners of war, and will do all in their power to avoid causing harm to their lives, bodies, dignity and property.")
Amnesty International und andere Kritiker beklagen jedoch, dass Israel gelegentlich seinen eigenen "Purity-of-Arms"-Kodex verletze und die Soldaten schütze, die dies tun.
Verhaltenskodex gegen Terroristen
Ein Team von Professoren, Kommandeuren und früheren Richtern entwickelten unter der Führung von Assa Kascher, Kopf der ethischen Vereinigung der Universität von Tel Aviv, einen Verhaltenskodex, der Regeln enthält, um gegen Terroristen unter der Zivilbevölkerung zu kämpfen. Den Reserve- und Reguläreinheiten werden folgende elf Verhaltensregeln als Ergänzung zum allgemeinen Verhaltenskodex gelehrt:
- Militärangriffe können nur gegen militärische Ziele geführt werden
- Der Einsatz von Gewalt muss angemessen sein
- Soldaten sollen nur Waffen einsetzen, die sie von den Tzahal erhalten
- Jedem, der sich ergibt, wird Pardon gewährt
- Nur speziell Ausgebildete können Gefangene verhören
- Soldaten müssen respekt- und würdevoll mit der palästinensischen Bevölkerung und Gefangenen umgehen
- Soldaten müssen, wenn es die Umstände erlauben, angemessene medizinische Hilfe für sich selbst und den Feind leisten
- Plünderung sind absolut illegal
- Soldaten müssen angemessenen Respekt für religiöse und kulturelle Plätze und Artefakte zeigen
- Soldaten müssen Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen, deren Besitz und Fahrzeuge beschützen
- Soldaten müssen alle Verletzungen dieses Kodexes melden
Konflikte
An folgenden Konflikten war Tzahal beteiligt:
- Palästinakrieg 1948
- Sueskrise 1956
- Sechs-Tage-Krieg 1967
- Abnutzungskrieg 1969-1970
- Jom-Kippur-Krieg 1973
- Libanon-Feldzug 1982
- Intifada 1987-1991
- al-Aqsa-Intifada 2000-2005
Daneben wurden folgende Operationen von Tzahal ausgeführt:
- "Schlacht von Karame" 1968
- Operation Entebbe Geiselbefreiung in Uganda 1976
- Operation Sphinx Zerstörung des irakischen Atomprogramms Osirak 1980
- Räumung Gazas und Nordsamarias 2005
Siehe auch
Israelische Spezialeinheiten:
Israelische Sicherheitskräfte:
- Israelische Grenzpolizei
- Israelische Polizei
- Aman (Militärgeheimdienst)
- Schabak / Schin Bet (Inlandsgeheimdienst)
- Mossad (Auslandsgeheimdienst)
Freiwilligenprogramme der Tzahal: