Hugo Spiegel
Hugo Spiegel war ein westfälischer Viehhändler aus Warendorf und der Vater von Paul Spiegel, dem späteren Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Leben
Hugo Spiegel übte wie sein Vater und Großvater den Beruf eines Viehhändlers in Warendorf aus. Nach den Ereignissen der „Reichskristallnacht“ 1938 entschloss sich die Familie, mit dem Kleinkind Paul Spiegel und der neunjährigen Tochter Rosa nach Brüssel umzusiedeln, wo Hugo Spiegel Arbeit und Unterkunft gefunden hatte.
Als 1940 die deutsche Wehrmacht Belgien besetzte, tauchte die Familie zunächst in Brüssel unter — bald jedoch wurde das Versteck entdeckt und Hugo deportiert; er überlebte die Konzentrationslager Buchenwald, Auschwitz und Dachau. Seine Tochter Rosa wurde 1942 in Auschwitz ermordet; Sohn Paul und seine Frau konnten in Belgien untertauchen.
Bereits 1945 kehrte Hugo Spiegel — als erster Jude — nach Warendorf zurück und holte seine überlebende Familie zu sich. Er baute die jüdische Gemeinde wieder auf und initiierte den Wiederaufbau der zerstörten Synagoge. Heute steht ein Gedenkstein für ihn vor der Synagoge.
Hugo Spiegel ist auf dem neuen jüdischen Friedhof in der Hugo-Spiegel-Straße zu Warendorf begraben.
Personendaten | |
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NAME | Spiegel, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | Vater von Paul Spiegel |
GEBURTSORT | Warendorf |