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Strukturierte Tinnitus-Therapie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sie dient der Durchführung einer kognitiven Verhaltenstherapie. Grundlage einer strukturierten Therapie ist ein dokumentiertes Therapieprogramm und/oder ein dokumentiertes Manual. Dem Arzt oder Psychologen sind Behandlungspfad und Behandlungsprozeduren vorgegeben. Im Rahmen von strukturierten Programmen ist die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie wissenschaftlich dokumentiert (Evidenzbasierte Medizin, EbM-Level IIa).

Zusammen mit seinem Arzt oder Psychologen lernt der Patient, seine Wahrnehmung für das Ohrgeräusch zu beinflussen.

Ein typisches strukturiertes Therapie-Programm umfasst 5-15 Therapiebausteine z.B. aus folgenden drei Therapiesäulen:

1. Aufmerksamkeitslenkung: Mit aufmerksamkeitsmedizinischen Verfahren wird zur erwünschten Unempfindlichkeit des Gehirns gegenüber dem Tinnitus beigetragen. Dieser kann durch die Behandlung nachhaltig in den Hintergrund treten.

2. Tinnitusstressabbau: In Fällen von chronischem Stress wird ein Stressabbautraining erlernt.

3. Psychosomatische Tinnitustherapie: Bei chronischen Schlafstörungen oder chronischen Kopfschmerzen werden gezielte psychosomatische Behandlungsbausteine eingesetzt.

Beispiele von strukturierten Programmen sind die Programme nach Delb et al. von der Universität des Saarlandes, das Tinnitus-Care-Programm der Universität Tübingen sowie das Kroener-Herwig-Programm der Universität Göttingen. Die genannten Programme sind sich prinzipiell ähnlich.