Zum Inhalt springen

Manfred Müller (Bischof)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juni 2013 um 17:38 Uhr durch Wikida (Diskussion | Beiträge) (Leben: -). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Manfred Müller Bischof von Regensburg (1982–2002)

Manfred Müller (* 15. November 1926 in Augsburg) ist emeritierter Bischof von Regensburg.

Leben

Bischof Manfred Müller besuchte in seiner Heimatstadt die Volksschule und die Oberrealschule (heute: Holbein-Gymnasium). Im Jahr 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Er kam in englische Gefangenschaft, aus der er im Jahr 1946 wieder freigelassen wurde. Danach studierte er am Herzoglichen Georgianum an der Ludwig-Maximilians-Universität München Katholische Theologie und empfing am 24. Juni 1952 das Sakrament der Priesterweihe.

Papst Paul VI. ernannte ihn am 3. Januar 1972 zum Titularbischof von Iubaltiana und zum Weihbischof in Augsburg. Die Bischofsweihe spendete ihm der Augsburger Bischof Josef Stimpfle am 25. März desselben Jahres im Augsburger Dom. Mitkonsekratoren waren der damalige Regensburger Bischof Rudolf Graber und der Passauer Bischof Antonius Hofmann. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 16. Juni 1982 zum Bischof von Regensburg.

Bereits vor seiner Zeit als Bischof bewegten ihn Themen der Schule und des Religionsunterrichts. Zunächst als Kaplan in Starnberg tätig, unterrichtete er sieben Jahre lang an der Berufsschule in Augsburg, drei an der Oberrealschule in Lindenberg und sechs am Holbein-Gymnasium in Augsburg. Zuletzt hatte er das Amt des Fachberaters für Katholische Religionslehre in Südbayern inne. Während seiner Zeit als Bischof von Regensburg war er in der Freisinger Bischofskonferenz Referent für Schulfragen, zuständig beispielsweise für die Genehmigung der im bayerischen Religionsunterricht verwendeten Bücher. Seit 1983 stand er dem Verwaltungsrat des Katholischen Schulwerkes für Bayern vor.

Darüber hinaus war er seit 1972 Mitglied und von 1982 bis 1992 Vorsitzender der Kommission für Fragen der Wissenschaft und Kultur, seit 1991 Vorsitzender der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz und von 1981 bis 1986 Mitglied der Publizistischen Kommission. Von 1978 bis 1987 war Müller Vorsitzender der Jury zur Verleihung des katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises der Deutschen Bischofskonferenz und von 1982 bis 1986 Präsident des Rates der OIEC (Catholic International Education Office), des Weltverbandes katholischer Schulen.

Vom Vorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weinzierl, wurde Müller, in dessen Diözese die geplante Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf lag, als „Atom-Bischof“ bezeichnet, da er jedes Gespräch mit Kernkraftgegnern verweigerte. Überdies wurden Geistliche, die den Widerstand unterstützten, von der Bistumsleitung gemaßregelt.[1]

Nach der politischen Wende im benachbarten Böhmen engagierte sich Müller für die Unterstützung der Bistümer Prag und Pilsen. In Pilsen förderte er das neu gebaute katholische Gymnasium, in Prag den Neubau der ersten katholischen Kirche nach über fünfzig Jahren.

Am 15. Januar 2002 nahm Papst Johannes Paul II. das Rücktrittsgesuch von Bischof Manfred Müller an, das dieser bei Erreichen des 75. Lebensjahres eingereicht hatte. Müller lebt seither in Kloster Mallersdorf. Sein Nachfolger in Regensburg wurde Bischof Gerhard Ludwig Müller.

Ehrungen

  • 1991: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
  • Die von ihm gegründete katholische freie Grund- und Mittelschule der Schulstiftung der Diözese Regensburg trägt den Namen Bischof Manfred Müller Schule.[2].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kirche: Kartoffeln und Kraut - (Der Spiegel vom 29. September 1986)
  2. Bistum Regensburg
VorgängerAmtNachfolger
Rudolf GraberBischof von Regensburg
1982–2002
Gerhard Ludwig Müller