Naxos (Label)
Naxos ist ein Plattenlabel für klassische Musik.
Geschichte
Naxos wurde 1987 von dem Deutschen Klaus Heymann in Hongkong gegründet. [1] Design und Umfang der Booklets fielen in der Regel schmaler aus als bei vergleichbaren Labels, dafür waren die Produktionen günstiger zu kaufen. Arbeitete Naxos in den 1980er-Jahren vorwiegend mit osteuropäischen Sinfonieorchestern und wenig bekannten Dirigenten zusammen, um die Produktionskosten niedrig zu halten, so kamen seit den 1990ern zunehmend amerikanische und britische Orchester wie das Bournemouth Symphony Orchestra oder Seattle Symphony und bekanntere Dirigenten wie Leonard Slatkin hinzu. Mittlerweile vertreibt das Label auch CDs und DVDs von anderen Produktionsfirmen.
Repertoire
Die Firma verfügt über Aufnahmen von weniger bekannten und gespielten Komponisten, wie z. B. die Sinfonien des russischen Komponisten Nikolai Mjaskowski oder Aufnahmen zeitgenössischer Komponisten und Neuer Musik, außerdem eigene Serienausgaben und Ersteinspielungen von etwa japanischer klassischer Musik, jüdisch-amerikanischer Musik, Filmmusik und Alter Musik.
Die Firma beauftragte den englischen Komponisten Peter Maxwell Davies, zehn Streichquartette zu schreiben: die so genannten Naxos Quartets.
In den letzten Jahren begann Naxos damit, alte Aufnahmen von anderen Produktionsfirmen und historische Aufnahmen, deren Schutzrechte abgelaufen sind, zu restaurieren ("re-mastering") und auf CD zu veröffentlichen. Ein prominentes Beispiel sind die Studioaufnahmen von Maria Callas.
Von einigen Komponisten hat Naxos Gesamtausgaben ihres Schaffens herausgegeben:
- Gesamte Orchestermusik der Komponisten (in Klammern: Dirigent)
- William Alwyn (David Lloyd-Jones)
- Samuel Barber (Marin Alsop)
- Claude Debussy (Jun Märkl)
- Alexander Glasunow
- Charles Ives (James Sinclair)
- Witold Lutosławski (Antoni Wit)
- Joaquín Rodrigo
- Arnold Schoenberg (Robert Craft)
- Johann Strauss (Sohn) (verschiedene Dirigenten)
- Josef Strauss
- Igor Strawinski (Robert Craft)
- Karol Szymanowski (zwei Ausgaben: Karol Stryja und Antoni Wit)
- Edgar Varèse (Christopher Lyndon-Gee)
- Anton Webern (Robert Craft)
- Alle Sinfonien von (in Klammern: Dirigent)
- Hugo Alfvén (Niklas Willén)
- Malcolm Arnold (Andrew Penny)
- Mili Balakirew (Igor Golowschin)
- Arnold Bax (David Lloyd-Jones)
- Ludwig van Beethoven (Bela Drahos)
- Leonard Bernstein (Leonard Slatkin)
- Franz Berwald (Okko Kamu)
- Johannes Brahms (zwei Ausgaben: Alexander Rahbari und Marin Alsop)
- Anton Bruckner (Georg Tintner)
- Antonín Dvořák (Stephen Gunzenhauser)
- Joseph Haydn (Barry Wordsworth, Nicholas Ward, Bela Drahos, Patrick Gallois, Helmut Müller-Brühl, Kevin Mallon)
- Gustav Mahler (Antoni Wit und Michael Halasz)
- Bohuslav Martinů (Arthur Fagen)
- Felix Mendelssohn (Reinhard Seifried)
- Wolfgang Amadeus Mozart (Nicholas Ward und Barry Wordsworth)
- Carl Nielsen (two sets: Adrian Leaper und Michael Schonwandt)
- Krzysztof Penderecki (Antoni Wit)
- Sergei Prokofjew (Theodore Kuchar)
- Sergei Rachmaninow (Alexander Anissimow)
- Nikolai Rimski-Korsakow (André Anichanow)
- Anton Rubinstein (Robert Stankovsky und Stephen Gunzenhauser)
- Franz Schubert (Michael Halasz)
- William Schuman (Gerard Schwarz)
- Robert Schumann (Antoni Wit)
- Dmitri Schostakowitsch (Ladislav Slovak)
- Jean Sibelius (zwei Ausgaben: Adrian Leaper und Petri Sakari)
- Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Adrian Leaper und Antoni Wit)
- Ralph Vaughan Williams (Kees Bakels und Paul Daniel)
- Gesamtausgabe der Klaviermusik von
- Gesamtausgabe der Vokalmusik von
- Themenreihen
- Klassik kennen lernen - Musikgeschichte in Klangbeispielen[2] (bisher zehn Titel)
Streaming-Webportale
Naxos hat eine ganze Reihe an Streaming-Diensten aufgebaut, in denen nicht nur Produktionen der eigenen Firma abrufbar sind, sondern auch Inhalte von Drittanbietern. Es gibt jeweils ein Webportal für klassische Musik, Hörbücher, Jazz-Musik und für Videos aus der Klassik-Szene. Das Naxos Web Radio mit über 80 Kanälen ist der älteste Streaming-Dienst von Naxos.
- Naxos Music Library (Ressource für Universitäten, Musikschulen, öffentliche Bibliotheken, Schulen, professionelle Musiker und Sammler)
- Naxos Video Library (Videostreaming-Dienst für klassische Musik, Konzerte, Opern, Ballett und Musikdokumentationen)
- Naxos Spoken Word Library (Ressource für Hörbücher)
- Naxos Music Library Jazz (Ressource für Jazzlieberhaber)
- Naxos Web Radio (Internetradio mit mehr als 80 Kanälen klassischer Musik aus dem Repertoire von Naxos)
Weblinks
- Naxos-Website
- Naxos Music Library Jazz
- Naxos Web Radio
- Vivaldi für das Volk – FAZ über Klaus Heymann und Naxos
- Klassik hat Zukunft – Südwestpresse Burkhard Schäfer im Gespräch mit Naxos-Gründer Klaus Heymann
- Eine hirnrissige Geschichte - Kölner Stadt-Anzeiger Markus Schwering: Naxos-Gründer Klaus Heymann äußert sich über das erfolgreichste Klassik-Label.
Einzelnachweise
- ↑ The Story Naxos. Abgerufen am 16. Mai 2011 (englisch).
- ↑ Musikseminare bei Naxos