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Bergtheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Bergtheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bergtheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 10° 4′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 10° 4′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Bergtheim
Höhe: 216 m ü. NHN
Fläche: 26,48 km2
Einwohner: 3695 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97241
Vorwahl: 09367
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 117
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeinde Bergtheim
Am Marktplatz 8
97241 Bergtheim
Website: www.bergtheim.de
Bürgermeister: Konrad Schlier (CSU)
Lage der Gemeinde Bergtheim im Landkreis Würzburg
KarteLandkreis Main-SpessartLandkreis SchweinfurtLandkreis KitzingenLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimBaden-WürttembergIrtenberger WaldIrtenberger WaldGuttenberger WaldGuttenberger WaldGramschatzer WaldWürzburgWinterhausenUettingenSommerhausenRemlingen (Unterfranken)Reichenberg (Unterfranken)AltertheimZell am MainWaldbüttelbrunnWaldbrunn (Unterfranken)VeitshöchheimUnterpleichfeldLeinachThüngersheimTheilheimTauberrettersheimSonderhofenRottendorfRöttingenRiedenheimRandersackerProsselsheimOchsenfurtOberpleichfeldEisenheimNeubrunn (Unterfranken)MargetshöchheimKürnachKleinrinderfeldKistKirchheim (Unterfranken)Holzkirchen (Unterfranken)HöchbergHettstadtHelmstadtHausen bei WürzburgGünterslebenGreußenheimGiebelstadtGeroldshausenGerbrunnGelchsheimGaukönigshofenFrickenhausen am MainEstenfeldErlabrunnEisingen (Bayern)EibelstadtBütthardBieberehrenBergtheimAubLandkreis AnsbachRimpar
Karte

Bergtheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim.

Geografie

Geografische Lage

Bergtheim liegt in der Planungsregion Würzburg.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Bergtheim hat drei amtlich benannte Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl, Stand: 2004)[2]:

  • Bergtheim (2035)
  • Dipbach (675)
  • Opferbaum (770)

Es gibt die Gemarkungen Bergtheim, Dipbach und Opferbaum.

Geschichte

Bergtheim wurde schon im Jahr 772 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klerikers Alwalah im Urkundenbuch des Klosters Fulda erwähnt, jedoch gab es schon 400 v. Chr. keltische Siedlungen bei Bergtheim. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Bergtheim 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert und im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Die erste urkundliche Erwähnung des Gemeindeteiles Dipbach stammt aus dem Jahr 1282, als Bischof Berthold II. von Sternberg zu Würzburg das Dorf Dipbach an Wolff von Grumbach verpfändete. Es ist zu vermuten, dass Dipbach zur Zeit der fränkischen Landnahme entstand. Der Ortsname dürfte aus der Zusammensetzung von Diepold und Bach entstanden sein.

Opferbaum wurde erstmals am Jahr 1160 in einer Urkunde erwähnt, in der ein gewisser Rupert für seinen Herrn Sefried dem Kloster St. Stephan einen Hof und einen Acker in Opferbaum schenkte. Der Ortsname leitet sich vermutlich von „Opferbann“ her, was so viel wie Opferbezirk bedeutet. Der Ortsname könnte auf eine germanische Kultstätte, vielleicht auf dem nahen Eichelberg, hinweisen.

Bundesweites Aufsehen erlangte Bergtheim durch die Wahl des neuen Bürgermeisters im April 2008, bei der Konrad Schlier (CSU) gegen Robert Kremling (Freie Christliche Wählergemeinschaft) antrat. Die Auszählung ergab eine Mehrheit von einer Stimme für Kremling, woraufhin Schlier eine Überprüfung der Stimmzettel forderte. Sie ergab, dass eine der Stimmen für Kremling tatsächlich ungültig war. Aufgrund der Stimmengleichheit musste nun das Los entscheiden, das schließlich zu Gunsten Schliers entschied. Zu weiterer Verwirrung trug bei, dass der örtliche Wahlleiter ebenfalls den Nachnamen Schlier trug, was bei Kremlings Gefolgschaft zu heftigen Anschuldigungen gegen ihn führte, obwohl Kandidat und Wahlleiter nicht verwandt sind. Der Fall brachte es Ende 2008 sogar bis in die ZDF-Sendung „Menschen 2008“, in der beide Bürgermeisterkandidaten und der örtliche Wahlleiter anwesend waren.[3]

Religionen

Von den 3450 Einwohnern im Jahre 2004 waren 93 Prozent katholisch, sechs Prozent evangelisch und ein Prozent einer anderen Religion angehörig.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dipbach, die zum Landkreis Kitzingen gehörte, eingegliedert.[4] Opferbaum kam am 1. Mai 1978 hinzu.[5]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 2375[5]
  • 1970: 2543[5]
  • 1987: 2874
  • 2000: 3391
  • 2004: 3450
  • 2011: 3408

Politik

Bürgermeister ist Konrad Schlier (CSU), zweiter Bürgermeister Robert Kremling (Freie Christliche Wählergemeinschaft).

Der Bergtheimer Gemeinderat besteht aus 17 Mitgliedern und setzt sich wie folgt zusammen[6]:

  • 8 Sitze CSU
  • 4 Sitze Freie Christliche Wählergemeinschaft
  • 4 Sitze SPD
  • 1 Sitz Unabhängige Frauenliste

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.375.000 Euro, davon waren umgerechnet 138.000 Gewerbesteuereinnahmen (netto).

Städtepartnerschaften

Am 28. April 1984 unterzeichneten die Bürgermeister Ernst Steigleder und Robert Richard den Partnerschaftsvertrag mit der französischen Gemeinde Boutiers St.Trojan.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 140 und im Bereich Handel und Verkehr 149 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1181. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 74 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2520 Hektar, davon waren 2087 Ackerfläche und 402 Dauergrünfläche.

Verkehr

Bergtheim besitzt im Osten des Ortes einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bamberg-Würzburg, der stündlich von der Regionalbahn bedient wird.

Durch Bergtheim führt die Bundesstraße 19 Richtung Würzburg und Werneck. Außerdem führen von Bergtheim aus zwei Kreisstraßen nach Oberpleichfeld und Erbshausen. Der nächste Autobahnanschluss (an die A 7) besteht bei Erbshausen an der Anschlussstelle Gramschatzer Wald (100).

Bergtheim ist mit der Buslinie 46 von Würzburg an das Omnibus-Netz angebunden.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 200 Kindergartenplätze mit 169 Kindern
  • Volksschulen: eine Grundschule, dreizügig, zwölf Klassen mit ca. 20 Lehrkräften und 265 Schülern. In der Grundschule sind Schüler aus den Orten Bergtheim, Erbshausen-Sulzwiesen, Hausen, Oberpleichfeld, Opferbaum und Rieden. Die Schule hat noch Gebäude in Erbshausen-Sulzwiesen und Rieden. Die Schule in Erbshausen ist generalsaniert, die Schule in Bergtheim bekam 2008 einen Erweiterungsbau und wurde generalsaniert.
  • Der Gemeindeteil Dipbach gehört dem Schulverband Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt) an.
Commons: Bergtheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111110/165323&attr=OBJ&val=1781
  3. Klaus Tscharnke: Gemeinde Bergtheim gespalten – Bürgermeister ausgelost. n-tv, 2. April 2008, abgerufen am 1. Mai 2010.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 597.
  5. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
  6. Gemeinderat. Gemeinde Bergtheim, abgerufen am 1. Mai 2010.