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Konrad Kunze

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Konrad Kunze (* 17. Mai 1939 in Titisee-Neustadt) ist ein deutscher Literatur- und Sprachwissenschaftler. Er lehrte bis zu seiner Pensionierung 2004 an der Universität Freiburg.

Laufbahn

Geboren 17. 05. 1939 in Titisee-Neustadt, aufgewachsen in Donaueschingen, dort 1958 Abitur am Fürstl. Fürstenbergischen Gymnasium. Studium der Fächer Latein, Deutsch, Katholische Theologie an den Universitäten Freiburg, Innsbruck und Würzburg. In Freiburg Staatsexamen 1964, Promotion 1966 (Dissertation "Texte und Studien zur Legende der heiligen Maria Aegyptiaca im deutschen Sprachgebiet". Ab 1966 Assistent am Institut für Geschichtliche Landeskunde der Universität Freiburg, 1966-69 auch Mitarbeiter am Projekt "Bibliotheca Sanctorum" der päpstlichen Lateranuniversität Rom, von 1970 bis zur Pensionierung 2004 Akademischer Oberrat am Deutschen Seminar der Universität Freiburg. 1973-83 Leitung des Projekts "Deutsche Hagiographie" bei der Würzburger Forschergruppe "Prosa des deutschen Mittelalters", 1983 Habilitation für Ältere deutsche Sprache und Literatur an der Universität Würzburg, 1992 apl. Prof. in Freiburg. Zeitweise Lehrtätigkeit an den Universitäten Innsbruck, Eichstätt und Mainz. Hauptforschungsgebiete sind deutsche und lateinische Literatur des Mittelalters, Legenden- und Heiligenforschung, Ikonographie, Sprachgeschichte, Dialektologie und Namenforschung. 2005 Begründer und mit Damaris Nübling (Deutsches Institut der Universität Mainz) Herausgeber des "Deutschen Familiennamenatlas".

Öffentliches Wirken

Zahlreiche Vorträge und Seminare in Volkshochschulen, Bildungswerken usw. zu Themen der südwestdeutschen Landeskunde, Literatur, Dialektologie, Namenforschung und Kunstgeschichte. Seit 2003 wöchentliche Beantwortung von Anfragen zu Familiennamen im SWR 4 Südbaden. Für Adressaten auch außerhalb der Fachkreise bestimmt ist der "dtv-Atlas Namenkunde" (5. Aufl. 2004), sodann das Buch "Himmel in Stein. Das Freiburger Münster" (14. Aufl. 2013), das laut Untertitel exemplarisch den "Sinn mittelalterlicher Kirchenbauten" erschließt.

Ehrungen

  • Landes-Lehrpreis Baden-Württemberg 1994
  • Festschrift „Studien zur deutschen Sprache und Literatur“ zum 65. Geburtstag, hg. von V. Bok, W. und U. Williams, Hamburg 2004
  • Zum 70. Geburtstag gewidmet: "Familiennamengeographie. Ergebnisse und Perspektiven europäischer Forschung", hg. von R. Heuser, D. Nübling, M. Schmuck, Berlin/New York 2011

Schriften

  • Studien zur Legende der heiligen Maria Aegyptiaca im deutschen Sprachgebiet (= Philologische Studien und Quellen. H. 49, ISSN 0554-0674). Schmidt, Berlin 1969.
  • mit Hans Fromm, Kurt Gärtner, Klaus Grubmüller (Hrsg.): Konrad von Fussesbrunnen: Die Kindheit Jesu (= Litterae 42). Ausgewählte Abbildungen zur gesamten handschriftlichen Überlieferung. Kümmerle, Göppingen 1977, ISBN 3-87452-331-4.
  • (Hrsg): Die Legende der Heiligen Maria Aegyptiaca. Ein Beispiel hagiographischer Überlieferung in 16 unveröffentlichten deutschen, niederländischen und lateinischen Fassungen (= Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Bd. 28). Schmidt, Berlin 1978, ISBN 3-503-00582-X.
  • mit Wolfgang Kleiber, Heinrich Löffler: Historischer südwestdeutscher Sprachatlas. Aufgrund von Urbaren des 13. – 15. Jahrhunderts (= Bibliotheca Germanica 22A–22B). 2 Bände (Bd. 1, Text: Einleitung, Kommentar und Dokumentationen. Bd. 2, Karten: Einführung, Haupttonvokalismus, Nebentonvokalismus, Konsonantismus.) In Weiterführung der im Institut für Geschichtliche Landeskunde Freiburg unter Leitung von Friedrich Maurer geschaffenen Grundlagen. Francke, Bern/ München 1979, ISBN 3-7720-1440-2.
  • Himmel in Stein. Das Freiburger Münster. Vom Sinn mittelalterlicher Kirchenbauten. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1980, ISBN 3-451-18279-3 (13., Auflage der Gesamtausgabe. ebenda 2007, ISBN 978-3-451-29254-5).
  • (Hrsg.): Das Sondergut (= Die Elsässische „Legenda aurea“. Bd. 2 = Texte und Textgeschichte. Bd. 10). Niemeyer, Tübingen 1983, ISBN 3-484-36010-0.
  • mit Hubert Klausmann, Renate Schrambke: Kleiner Dialektatlas. Alemannisch und Schwäbisch in Baden-Württemberg (= Themen der Landeskunde. H. 6). Konkordia-Verlag, Bühl/Baden 1993, ISBN 3-7826-0166-1 (3., durchgesehene und ergänzte Auflage. ebenda 1997).
  • dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet (= dtv 3234). Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1998, ISBN 3-423-03234-0 (5., durchgesehene und korrigierte Auflage. (= dtv 3266 Reihe „dtv-Atlas“). ebenda 2004, ISBN 3-423-03266-9.
  • Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet (= Digitale Bibliothek 124). Digitale Version. Directmedia-Publishing, Berlin 2005, ISBN 3-89853-524-X.
  • mit Damaris Nübling: Deutscher Familiennamenatlas, Band 1-4, Berlin/New York 2009-2013.

Mitarbeit an:

  • Flurnamenbuch Baden-Württemberg, Stuttgart 1993.
  • Topographische Karte 1:25000, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Neuausgabe 1980-97.
  • Bibliotheca Sanctorum, Università Lateranense, Roma 1961-69.
  • Lexikon der christlichen Ikonographie, Rom/Freiburg 1970-76.
  • Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Berlin/New York 1978-2005.
  • Lexikon des Mittelalters, München/Zürich 1980-99.
  • Enzyklopädie des Märchens, Berlin/New York 1975ff.
  • Dictionnaire de spiritualité ascétique et mystique, Paris 1932-2002.
  • Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Berlin/New York 1997ff.

Literatur

  • Freiburger Bibliographisches Taschenbuch der Albert-Ludwigs-Universität. Jg. 8, 1997, ZDB-ID 985603-1, S. 142.
  • Schriftenverzeichnis bis 2004 in: Václav Bok, Ulla Williams, Werner Williams-Krapp (Hrsg.): Studien zur deutschen Sprache und Literatur. Festschrift für Konrad Kunze zum 65. Geburtstag (= Studien zur Germanistik. Bd. 10). Kovač, Hamburg 2004, ISBN 3-8300-1457-0, S. 418–433.