Böhse Onkelz
Böhse Onkelz | |
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Gründung: | 1980 |
Auflösung: | 2005 |
Herkunft: | Deutschland (Frankfurt) |
Label: | Rock-O-Rama Records Metal Enterprises Bellaphon Records Virgin Records Rule23 Recordings SPV Recordings |
Website: | http://www.onkelz.de/ |
Bandmitglieder | |
Gesang: | Kevin Richard Russell |
Bass, Gesang, Akustikgitarre: |
Stephan Weidner |
Schlagzeug: | Peter "Pe" Schorowsky |
Gitarre: | Matthias "Gonzo" Röhr (ab 1981) |
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Singles
- Terpentin
- DE(Top100): 7 –17.08.1998–11 Wo.
- CH(Top50): kein Entry
- AT(Top40): 8 –30.08.1998–10 Wo.
- Dunkler Ort
- DE(Top100): 2 –14.02.2000–10 Wo.
- CH(Top100): 22 –13.02.2000–7 Wo.
- AT(Top40): 17 –27.02.2000–7 Wo.
- Keine Amnestie für MTV
- DE(Top100): 2 –04.03.2002–11 Wo.
- CH(Top100): 25 –03.03.2002–8 Wo.
- AT(Top75): 8 –03.03.2002–11 Wo.
- Onkelz vs. Jesus
- DE(Top100): 2 – 05.07.2004–10 Wo.
- CH(Top100): 16 –04.07.2004–9 Wo.
- AT(Top75): 9 –04.07.2004–12 Wo.
Alben
- Es ist soweit
- DE Nordparade: 33-1990-?
- Live In Vienna
- DE(Top100): kein Entry
- CH(Top40): kein Entry
- AT(Top40): 38-24.05.1992-2 Wo.
- Heilige Lieder
- DE(Top100): 5–21.09.1992–13 Wo.
- CH(Top40): kein Entry
- AT(Top40): 7–27.09.1992–7 Wo.
- Weiß
- DE(Top100): 10–18.10.1993–13 Wo.
- CH(Top40): 37–24.10.1993–2 Wo.
- AT(Top40): 16–24.10.1993–16 Wo.
- Schwarz
- DE(Top100): 12–18.10.1993–13 Wo.
- CH(Top40): 38–24.10.1993–2 Wo.
- AT(Top40): 15–17.10.1993–16 Wo.
- Gehasst, verdammt, vergöttert
- DE(Top100): 47–02.01.1995–9 Wo.
- CH(Top50): 36–11.12.1994–5 Wo.
- AT(Top40): 13–04.12.1994–16 Wo.
- Hier sind die Onkelz
- DE(Top100): 5–09.10.1995–27 Wo.
- CH(Top50): 25–15.10.1995–4 Wo.
- AT(Top50): 12–22.10.1995–16 Wo.
- E.I.N.S.
- DE(Top100): 4–04.11.1996–19 Wo.
- CH(Top50): 32–10.11.1996–5 Wo.
- AT(Top50): 6–10.11.1996–16 Wo.
- Live in Dortmund
- DE(Top100): 5–08.09.1997–27 Wo.
- CH(Top50): 39–21.09.1997–3 Wo.
- AT(Top50): 9–07.09.1997–14 Wo.
- Viva los Tioz
- DE(Top100): 1–21.09.1998–22 Wo.
- CH(Top50): 10–20.09.1998–6 Wo.
- AT(Top50): 3–20.09.1998–10 Wo.
- Ein böses Märchen aus 1000 finsteren Nächten
- DE(Top100): 1–03.04.2000–22 Wo.
- CH(Top100): 11–02.04.2000–9 Wo.
- AT(Top50): 2–02.04.2000–9 Wo.
- Gestern war heute noch morgen
- DE(Top100): 3–19.03.2001–26 Wo.
- CH(Top100): 24–18.03.2001–7 Wo.
- AT(Top75): 13–18.03.2001–13 Wo.
- 20 Jahre - Live in Frankfurt
- DE(AlbumTop100): 19–05.11.2001–5 Wo.
- DE(MusikDVDTop20): 17-05.09.2005-4 Wo.
- CH(Top100): kein Entry
- AT(Top75): kein Entry
- Dopamin
- DE(Top100): 1–29.04.2002–23 Wo.
- CH(Top100): 13–28.04.2002–8 Wo.
- AT(Top75): 4–28.04.2002–12 Wo.
- Adios
- DE(Top100): 1–09.08.2004–17 Wo.
- CH(Top100): 4–08.08.2004–10 Wo.
- AT(Top75): 6–08.08.2004–12 Wo.
- Live in Hamburg
- DE(Top100): 1-25.04.2005-24 Wo.
- CH(Top100): 28-24.04.2005-7 Wo.
- AT(Top75): 7-24.04.2005-15 Wo.
- La Ultima/Live in Berlin DVD
- DE(AlbumTop100):1 -04.07.2005-14 Wo.
- DE(MusikDVDTop20): 1 -06.07.2005-?
- CH(AlbumTop100): 77 -03.07.2005-1 Wo.
- AT(MusikDVDTop10): 1 -29.06.2005-10 Wo.
Die Böhsen Onkelz sind eine 1980 gegründete, deutsche Rockband. 2005 feierten sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere den Rückzug aus dem Musikgeschäft und produzieren seitdem keine neuen Studioalben mehr.
Mitglieder
- Kevin Richard Russell (Gesang)
- Matthias "Gonzo" Röhr (Gitarre)
- Stephan Weidner (Bass, Gesang, akustische Gitarre)
- Peter "Pe" Schorowsky (Schlagzeug)
Geschichte
Gründung
Inspiriert durch Bands wie die Sex Pistols oder die Ramones gründeten Stephan Weidner (17), Kevin Richard Russell (16) und Peter 'Pe' Schorowsky (16) im November 1980 in Hösbach eine Punkband. Den Namen gaben ihnen einige Kinder, die die drei Jungs am 25. November 1980 als die „bösen Onkels“ bezeichnen, weil sie einem Kind den Schlitten geklaut haben. Kevins Mutter litt zu dieser Zeit an Alkoholismus, Stephans Vater besaß ein Bordell und ließ seinen Sohn in der angeschlossenen Kneipe jobben. Die Band war anfangs hauptsächlich im Großraum Frankfurt am Main aktiv.
1981 stieß Matthias 'Gonzo' Röhr (18) hinzu. Dieser hatte bereits sechs Jahre lang Gitarre in verschiedenen Bands (u.a. Antikörper) gespielt und brachte somit Erfahrung in die musikalisch unbedarfte Band. Zunächst spielte Pe das Schlagzeug, Stephan die Gitarre, Gonzo den Bass und Kevin übernahm den Gesang. Kurz vor der ersten Aufnahme zum Sampler "Soundtrack zum Untergang 2" wechselten Gonzo und Stephan die Instrumente.
Einstieg in die Skinhead-Szene
Die Band nahm ihre erste größere Veröffentlichung auf dem eher linken Punk-Sampler Soundtrack zum Untergang Vol. II auf. Nach dem aber die bisher unpolitische Punk-Bewegung immer weiter nach links rückte, verlor die Subkultur an Interesse für die Onkelz. Fußball wurde wichtiger und die Schlägereien häuften sich.
Die Band zählte sich zur ursprünglich ebenfalls unpolitischen Oi-Bewegung und machte anfangs deren politischen Rechtsdrift in den frühen 80ern mit. Sowohl die ersten Auftritte als auch die damals veröffentlichten Demos bedienten die Vorurteile ihrer unpolitischen bis rechtsextremen Fangemeinde. 1984 folgte die Veröffentlichung des Albums Der Nette Mann beim Rechtsrock-Label Rock-O-Rama. Diese Platte wurde im September 1986 aufgrund von gewaltverherrlichenden und sexistischen Inhalten indiziert. Auf diesem Album wurden auch patriotische Lieder, wie Stolz oder Deutschland aufgenommen, was den Onkelz einen langsam einsetzenden Kultstatus in der rechten Szene einbrachte. Der Nette Mann wurde 1000-fach über Dritte auf Kassetten weitergegeben und verbreitete sich so rasch in der Szene.
Mit der Veröffentlichung der EP Mexico war der Plattenvertrag mit Rock-O-Rama erfüllt. Die Band trennte sich danach im Streit von diesem Label.
Nach dem Ausstieg aus der Skinhead-Szene
Die Band ging seit ihrem Ausstieg aus der Skinhead-Szene 1986 unpolitischer vor. In den späten achtziger Jahren war es recht ruhig um die Band. Die folgenden Alben handelten zwar anfangs noch immer von Suff und Gewalt, wurden textlich und musikalisch aber komplexer, trotz massiver Probleme bedingt durch die Alkohol- und Heroinabhängigkeit des Sängers Kevin, die nach der Tötung des besten Freundes der Band, Andreas "Trimmi" Trimborn, am 16. Juni 1990 durch einen Zeitsoldaten so eskalierte, dass er fast gestorben wäre.
1992 gelang ihnen ohne jedes Marketing mit dem Album Heilige Lieder der Einstieg auf Platz fünf der deutschen Charts. Trotz ihres immer größer werdenden kommerziellen Erfolgs war die Band durch den Vorwurf, sie sei rechtsextrem, der ab den frühen 90er Jahren gegen sie geäußert wurde, bis heute schwer belastet. Im Zuge verschiedenster rechtsradikaler Übergriffe in dieser Zeit entdeckten die Medien die rechte Vergangenheit der Band, worauf sich die Onkelz mit einer massiven Kritik konfrontiert sahen, die unter anderem dazu führte, dass sich mehrere Radiosender und später auch TV-Sender (MTV und VIVA) weigerten, Onkelz-Platten zu spielen. Während dieser Medieninformation erschienen auch zahlreiche – meist schlecht recherchierte – Artikel, die dem Ruf der Böhsen Onkelz schadeten.
Hinzu kam, dass große Verkaufshäuser wie Media Markt, WOM (World of Music) oder Saturn die Tonträger der Onkelz nicht verkaufen wollten. Ende der 90er nahmen Media Markt und WOM die Platten wieder in den Verkauf. Saturn jedoch weigert sich vereinzelt bis heute, obwohl die letzten Alben mehrere Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Charts standen. In den folgenden Jahren brachten die Onkelz mehrfach ihre Ablehnung gegenüber "Extremismus jeglicher Art" zum Ausdruck und beziehen Position als Außenseiter, die jede Art von Politik vehement ablehnen.

Die Band erkämpfte sich mit der Zeit eine große Fangemeinde und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Musikgruppen. 1998 verkaufte sie von ihrem Album "Viva los Tioz" innerhalb der ersten 48 Stunden nach Verkaufsstart über 300.000 Exemplare, womit sie zum ersten Mal Platz 1 der deutschen Charts erreichte.
Am 8. August 2003 kam es zum "musikalischen Ritterschlag" (Zitat: http://www.onkelz.de): Die Böhsen Onkelz traten trotz vieler negativer Schlagzeilen, vor allem aus dem Ausland, als Vorband der Rolling Stones beim Konzert auf dem EXPO-Gelände in Hannover auf.
Ende der Karriere

Nach dem Vertrag mit dem Plattenlabel Virgin, der nach 3 Studioalben 1998 auslief, gründete die Band ihr eigenes Label "rule23", Virgin übernahm weiterhin den Vertrieb. rule23 wurde später in "regel23" umbenannt. Am 24. Mai 2004 kündigten die Onkelz offiziell ihren Rückzug vom aktiven Musikgeschäft an. Auf der Homepage ließ man folgendes verlauten: „[...] Aber – seien wir ehrlich zu uns, das ist die logische Konsequenz aus allem. Aus den vergangenen 24 Jahren, aus dem Keller in Hösbach und der ausverkauften Festhalle in Frankfurt. Die Onkelz hatten nie die Ambition, als Rockeremiten mit ergrautem Haar auf dem Rockolymp anzukommen, sondern wenn mit vollem Elan und nicht schon auf dem absteigenden Ast sitzend.“ Nach dem Erscheinen des Albums, einem Auftritt im August beim Wacken Open Air und der restlos ausverkauften Tour 2004 fand am 17. und 18. Juni 2005 ein Abschieds-Open-Air-Festival unter dem Namen „Vaya Con Tioz“ (frei übersetzt: Geh mit den Onkelz) am EuroSpeedway Lausitz statt.

Im Rahmen dieses Open Airs brachte die Band auch die eBay-Kartenproblematik ins Interesse der Öffentlichkeit, da die etwa 100.000 Tickets 22 Tage nach Vorverkaufsstart ausverkauft waren. Eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Tickets wurde von Zwischenhändlern aufgekauft und später bei eBay zu Wucherpreisen wieder verkauft. Allein für den Weiterverkauf erzielten diese gewerblichen eBay Händler so Gewinne von mehreren Hundert Prozent. Gegen diese Problematik gingen die Böhsen Onkelz im Rahmen des Open Airs auf dem Lausitzrings vor, indem sie in Zusammenarbeit mit dem offiziellen Ticketversand die Auslieferung von Tickets an diese Händler verweigert haben. Davon betroffen waren nach Auskunft auf der offiziellen Homepage etwa 850 Karten, die stattdessen an die Fans verteilt wurden.
Neben den Onkelz als Headliner spielten am Lausitzring zum Support Motörhead, Machine Head, J.B.O., In Extremo, Psychopunch, Children of Bodom, ProPain und weitere Bands sowie Onkelz-Coverbands wie die Enkelz. Bands wie Misfits und Turbonegro hatten zuerst zugesagt, sprangen aber aufgrund des öffentlichen Drucks ab. Marky Ramone sagte wenige Tage vor dem Konzert ab, da ihm in den USA mit Boykott gedroht wurde.
Während des ersten Konzertes beim Abschlussfestival spielte die Band trotz Warnungen des Landeskriminalamtes Brandenburg das indizierte Stück "Der nette Mann" vom gleichnamigen Debutalbum, was zu einer Anzeige führte – bei früheren Konzerten nahmen die Onkelz dies bereits gelegentlich gegen die Zahlung eines Ordnungsgeldes in Kauf.
Musikstil
Auch die Musik der Böhsen Onkelz hat sich immer wieder geändert. Anfänglich spielten sie Punk (1980/81), entwickelten sich für kurze Zeit in die Richtung des Ska. Anschließend wurde ihre Musik härter und widmeten sich dem Oi-Punk (1982/83). Ab ca. 1984 spielten sie harte Rockmusik, auf dem Album Kneipenterroristen (1988) war ihre Musik stilistisch dem Heavy Metal zuzuordnen, wobei spätere Alben fast ausschlisslich dem Rock zuzuordnen sind. Sie zeichneten sich nach Meinung ihrer Anhänger durch die Wut und den Gestus des Ausgeschlossenseins aus, die ihnen aus der Seele sprachen. Ein weiteres musikalisches Markenzeichen war die brutale Stimme des Sängers Kevin Russell.
Auf den meisten Alben ist das erste Lied eine Art Willkommensgruß, in dem sich die Böhsen Onkelz mit einem Augenzwinkern und teilweise mit Selbstironie, als die Allergrößten präsentieren. Oft wird in diesen Liedern auch mit dem Ruf der Band kokettiert – aus der Ablehnung heraus, die Band und Fans von der Öffentlichkeit erfahren, wird ein Gemeinschaftsgefühl beschworen.
Ebenso greift die Band in ihren Liedern oft ihre Kritiker an, von denen sie sich ungerecht behandelt fühlt. Daher richten sich viele Lieder gegen die Medien, insbesondere Journalisten, die mit allerlei Verachtungen und Kritik bedacht werden sowie gegen andere Bands, die sie als Nazi-Band beschimpften. Dieses Thema zieht sich durch die gesamte Onkelz-Diskografie bis zum heutigen Tag herauf.
Des Weiteren sangen die Onkelz in jungen Jahren bereits diverse Trinkerhymnen wie Heute trinken wir richtig, Alkohol und Freibier.
Darüber hinaus beschäftigen sich die Texte späterer Alben (etwa ab 1991) auch mit der Frage nach dem Sinn des Lebens, so eine Textstelle in Finde die Wahrheit: „denn die Wege sind lang, und selbst der Tod ist nicht ihr Ende, wach endlich auf...“. Weitere Lieder zu diesem Thema sind Wieder mal `nen Tag verschenkt, Stand der Dinge, Das Problem bist du und Dunkler Ort.
Diese Fragen ergaben sich wohl auch durch die Verarbeitung des Todes eines sehr guten Freundes der Band - Andreas "Trimmi" Trimborn. Dieser wurde am 16. Juni 1990 von einem jungen Mann mit einem Messer tödlich in der Brustgegend verletzt. Der Täter, der im darauf folgenden Prozess eine Notwehrsituation schilderte, wurde freigesprochen. Auch dieses Ereignis wurde seinerseits in mehreren Songs verarbeitet.
Ebenfalls ein wichtiges Thema in der Musik ist die Selbstfindung und Selbstliebe. In dem Lied "Wenn du wirklich willst" heißt es:„Sei du selbst, steh zu dir, die Wahrheit wird gelebt und nicht doziert. Du bist was du warst und du wirst sein was du tust, beginne dich zu lieben, und du findest was du suchst“. In Liedern wie Das Wunder der Persönlichkeit, Mutier mit mir, Ich mache was ich will und Ich bin wie ich bin beziehen sich die Texte stark auf den Individualismus.
In den späteren Alben wird immer wieder die Vergangenheit angesprochen, wobei es oft um die "Wilde Zeit" der Bandmitglieder geht. Ein Beispiel hierfür ist das Lied Erinnerungen. In der Textstelle: „Ich erinner` mich gern an diese Zeit, eine Zeit, die man nie vergißt. Doch ich muss mein Leben leben, meinen Weg alleine gehn, mach`s gut du schöne Zeit auf Wiedersehn.“ wird der Ausstieg aus der Skinhead-Szene thematisiert, die immer mehr mit der rechtsradikalen Szene korrespondiert.
Rechtsextremismusvorwürfe
Ursache
Bis heute werden der Gruppe, trotz zahlreicher Distanzierungsversuche, rechtsextreme Tendenzen vorgeworfen, wobei häufig der Titel Türken raus aus dem Jahr 1981 angeführt wird. In diesem Stück, dass die Band in ihrer Punk-Phase aufnahm, finden sich die Zeilen „Türkenfotze unrasiert, Türkenfotze wird rasiert, Türkenfotze unrasiert, Türkenfotze! Türkenpack, Türkenpack, raus aus unserm Land, geht zurück nach Ankara, denn ihr macht mich krank“. Nach Angaben der Band entstand das Lied als Reaktion auf eine verfeindete, türkische Jugendgang, mit der es desöfteren zu Schlägereien kam. Kritiker verweisen darauf, dass in dem Lied nicht von einer spezifischen Gruppe die Rede ist, sondern gefordert wird, dass „alle Türken [...] raus“ müssten. Diese Verallgemeinerung ist laut Band auf ihre damalige primitive Denkweise zurückzuführen.
Außerdem wird das Lied Deutschland den Deutschen, das eine umgeschriebene Version von Oi, oi, oi ist, angeführt, in dem es heißt: „[...] gegen euch und eure Kanakenwelt“. Wie Türken raus war auch dieses Stück eine Reaktion auf die Erfahrungen auf der Straße und die Unfähigkeit sich gegen die Gewalttaten der Jugendgangs entsprechend zu verteidigen. Ihre Wirkung auf Jugendliche, sich rechtsradikalem Gedankengut zuzuwenden, hatten sie aber in jedem Fall.
Das Stück SS-Staat, ebenfalls von 1981 (auf der Platte Kill the Hippies), wird nach Angaben der Band als bewusste Provokation von Nazis verstanden. Eine Zeile in dem Stück wird von Kritikern aufgrund der schlechten Tonqualität nicht, wie im Orginaltext, als „SS-Staat im Staate wir wollen's nicht erleben“ verstanden, sondern als „SS-Staat im Staate wir wollen's miterleben“.
Der Umgang der Band mit dieser Thematik ist umstritten. Fans der Band weisen darauf hin, dass Türken Raus und Deutschland den Deutschen auf keiner offiziellen Veröffentlichung der Böhsen Onkelz zu finden sind. Verbreitet wurden die Stücke durch illegales Kopieren von Demotapes, die weitergereicht wurden. Stephan Weidner meinte in einem Interview dazu: „Der Text war eine große Dummheit und natürlich gab es nie eine Veröffentlichung des Songs, selbstverständlich wird es eine solche Veröffentlichung auch nie geben.“
Die Sicht der Kritiker
Das erste offizielle Studioalbum, "Der nette Mann", enthielt verschiedene Songs (insgesamt sechs der 14), die die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften dazu veranlassten, sie 1986 auf den Index zu setzen: Die Lieder „Der Nette Mann“, „Dr. Martens Beat“ und „Fußball & Gewalt“ wurden von ihr als gewaltverherrlichend eingestuft, „Mädchen“ als sexistisch, „Frankreich '84“ sowie „Böhse Onkelz“ als Verherrlichung von nationalsozialistischem Gedankengut. Bei den der BPjS-Kommision vorliegenden Texten weichten einige Zeilen oder Wörter von den eigentlichen Texten ab.
In der Begründung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften heißt es, das Stück „Der nette Mann“ sei geeignet, niedere Instinkte zu wecken und rufe zur Gewalt gegen Kinder auf. Die Band hingegen bezeichnete es als ihr Anliegen, auf eine ziemlich direkt-derbe Art und Weise darauf aufmerksam zu machen, wie grausam nekro- sowie pädophile Gewalttäter sind, und dass selbst der unscheinbarste Mensch ein solcher Straftäter sein könnte (hier "der nette Mann von nebenan" - Der Nachbar). Der Sänger der Onkelz meint, dass es notwendig gewesen sei, die Rolle des Kinderschänders zu spielen, um die Gedankenwelt eines solchen Menschens und das Abstößige des Verbrechens in aller Deutlichkeit darstellen zu können.
Umstritten waren auch Zeilen in dem Stück „Böhse Onkelz“ – laut eigener Aussage verherrlicht sich die Band in diesem Stück selbst, die Bundesprüfstelle jedoch stufte den Text („Wir saufen mit links und herrschen mit der Rechten (...) Wir sind Böhse Onkelz und machen was uns gefällt, heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt“) als Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankenguts ein, was durch die Doppeldeutigkeit aufgrund der Zeitgeschichte falsch verstanden wurde.
Das Stück „Frankreich '84“ ist laut Aussage der Band als Resultat auf die Fußballeuropameisterschaft von 1984 zu sehen, bei der die Band in Konflikt mit der französischen Polizei kam. Die Indizierungskomission sah in dem Stück jedoch eine Assoziation mit dem Frankreichüberfall von 1940 („Ja, wir sehen uns in jedem Fall, im Sommer 84 beim Frankreichüberfall, ...“).
Oft wird auch das Lied „Deutschland“ zu den Titeln mit tendenziell rechtem Inhalt gezählt. Das Lied weist einen übersteigerten Patriotismus auf, welcher unterschiedlich aufgefasst werden kann. Mit der Zeile „Auch zwölf dunkle Jahre in deiner Geschichte...“ wird ein Bezug zur nationalsozialistische Zeit Deutschlands hergestellt, der als Distanzierung verstanden werden kann.
Auf der Platte Böse Menschen, böse Lieder veröffentlichte die Band den Song "Hässlich, brutal und gewalttätig" in welchem sie sich gegen Neonazis und das Vorurteil, alle Skinheads seien rechtsradikale Gewalttäter, ausprachen. In dem Stück heißt es: "Wir tragen alle Hakenkreuze, Skinheads haben nur Gewalt im Sinn. Ist es das, was ihr hören wolltet, daß wir hirnlose Schläger sind?" und weiter "In den Medien steht es immer wieder, daß wir Schlägertrupps und Nazis sind. Doch wir haben uns nichts vorzuwerfen, denn es ist ihr Gerede, das stinkt."
Bei einem Konzert bei Lübeck 1985 vor etwa 700 Skinheads tauschte der Sänger Kevin Russell eigenwillig beim Lied "Deutschland" die Erwähnung der Farben Schwarz-Rot-Gold gegen Schwarz-Weiß-Rot aus. Nach Angaben der Band, die dies als „weitere Dummheit“ bezeichnete, waren sie „außer sich vor Wut über diesen Alleingang“. Kevin erntete danach viel Kritik innerhalb der Band und es kam zu einer Bandkrise.
Die Meinung der Fans zu den frühen Liedern ist gespalten. Es finden sich sowohl Anhänger der frühen Phase, als auch andere, die alles bis Der Nette Mann ablehnen. Fans der Band sehen in dieser Streuung des Publikums (die bei unbestritten rechtsradikalen Bands wie Landser nicht gegeben ist) ein klares Zeichen dafür, dass es primär nicht der politische Nimbus ist, der für die meisten Hörer ausschlaggebend sei. Kritiker hingegen stellen sich auf den Standpunkt, die Band wolle ein breiteres Publikum erreichen, jedoch darauf achten, rechtsextreme Fans nicht zu verprellen. So habe die Band ihrer Ansicht nach ihre Texte gerade genug abgemildert, um nicht offen „rechts“ zu sein und folglich einer Zensur (und der damit verbundenen Unmöglichkeit eines kommerziellen Erfolgs) entgehen zu können.
In dem Lied Ohne mich aus dem Album Viva los Tioz distanzieren sich die Onkelz sowohl von Rechts- wie Linksextremisten. Kritiker sind allerdings der Meinung, dass diese Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus eine verkappte Verharmlosung des ihrer Meinung nach gefährlicheren Rechtsextremismus darstelle.
Der Titel "Deutschland im Herbst", wird von Fans häufig als Beweis für die Distanzierung von der Vergangenheit gesehen: „Ich sehe alle gegen alle, jeder gegen jeden. [...] Ich sehe braune Scheiße töten. Ich sehe Dich! [...] Ich höre weiße Geräusche, rassenreine Lieder. Ich höre hirnlose Parolen von Idioten und Verlierern. Ich hör die Lügen der Regierung. Die Lüge eures Lebens. Die Lüge über uns.“ Kritiker sind jedoch der Ansicht, dass der Text einen Mangel an Klarheit mit sich brächte, da er eine „wirre Reihung“ enthalte, die Kritik an der Band und ihren Texten angreife und somit nicht als Beweis von Distanzierung gesehen werden könne.
Auch in Konzertansagen distanzierte sich die Band von politischer Gewalt von beiden Seiten - rechts wie links ("Bei unseren Gig`s wird keine Politik gemacht" Stephan Weidner), und Konzertbesucher, die rechtsradikale Symbole wie Hakenkreuz oder Hitlergruß päsentierten, bekamen von der Security einen Platzverweis ausgesprochen oder wurden von der Band während des Konzerts aufgefordert, die Halle zu verlassen. Die Saalverweise lassen die Kritiker nicht als Beweis für die Distanzierung von rechtem Gedankengut gelten, da die Verwendung nationalsozialistischer Symbole in Deutschland gesetzlich verboten ist, und es im Eigeninteresse der Band liege, keine Straftaten bei ihren Konzerten zu dulden. Als weitere Kritikpunkte werden die Verherrlichung des Männlichen (oft in Form von Gewaltphantasien) und ein bewusstes Spiel mit der Gruppendynamik und Lagerbildung deutlich, die entsteht, wenn man sich als zu Unrecht und aus politischem Kalkül verfolgt darstellt. Das kann man unter anderem im Lied „Danket dem Herrn“ hören, wo es heißt: „Mit dieser Band hast du nicht viele Freunde, doch die, die du hast, teilen deine Träume. Die die du hast, teilen alles mit dir“. Dies wird von Kritikern als bewusstes Ansprechen von Rechtsradikalen verstanden, da auch in der rechten Szene Kritik am Standpunkt der Gruppe als politisches Kalkül gedeutet wird, mit dem die Feinde die Gruppe aus niederen Motiven unterdrücken wollten. Allerdings ist das Bilden eingeschworener Gemeinschaften, die sich gegen den Mainstream behaupten wollen und Wert auf die Betonung des Männlichen legen, ein häufiger Effekt bei der von Metal-Bands propagierten Kultur.
Auch die Weigerung der Band bezüglich eines Namenwechsels sorgt immer wieder für Kritik, da Kritiker darin einen Beweis dafür sehen, dass dies ein Zeichen für Beständigkeit darstellt und die Band bewusst versucht, aus ihrer Vergangenheit Profit zu schlagen. Von der Band und ihrem Umfeld wurde jedoch angeführt, dass eine Namensänderung verlogen und der Wandel der Band dann nicht mehr dokumentiert sei. So nimmt die Band im Lied Danke für nichts dazu Stellung: „Ändert Euren Namen, sagst du – ändere Deinen!“ und „Die Wahrheit ist in dir, und nicht in Deinem Namen“.
Als die Onkelz auf einem Konzert für die Opfer rechter Gewalt spielten, wies Stephan Weidner in einem Interview darauf hin, dass es um die „Opfer rechter Gewalt“ gehe, und „kein Konzert gegen Rechts“ sei. Damit sollte die Veranstaltung für die Menschen stehen und nicht selbst einer Politisierung zum Opfer fallen, die die Menschen für politische Zwecke instrumentalisieren würde. Kritiker sahen in dieser Unterscheidung einen Beleg dafür, dass die Band noch immer bewusst eine rechtsradikale Klientel bediene, Band und Fans hingegen bezeichneten es als Versuch, ein Publikum anzusprechen, das normalerweise nicht auf „Konzerte gegen Rechts“ komme.
Bei einem weiteren Rock-gegen-Rechts-Konzert 1996 in Bremen stellte die Band erneut klar, dass sie rechtes Gedankengut, Fremdenhass und generellen Hass ablehne. Die ganze Veranstaltung trug den Titel "Mensch!?" und fand in der Bremer Stadthalle statt. Die Böhsen Onkelz und einige andere kleinere Bands spielten dort. Des Weiteren wurden Arbeiten zum Thema Ausländerfeindlichkeit ausgestellt, und den Bremer Kulturvereinen die Möglichkeit gegeben, sich vorzustellen. Die kleine Gruppe rechtsradikaler Skinheads, die dennoch das Konzert besuchen wollte und rechtsextreme Parolen skandierte, fand sich wenig später, in Begleitung der Security, bereits wieder auf dem Weg nach draußen, begleitet von den „Nazis raus“-Rufen von 7000 Onkelz-Fans.
Auseinandersetzungen zwischen Band und Kritikern
In einem Kommentar in der Tageszeitung Darmstädter Echo glaubt ein Journalist einen Liednamen entschlüsselt zu haben, der rückwärts gelesen „Arier on“ ergebe. Tatsächlich heißt das Lied, welches auf dem Album „Heilige Lieder“ erschien, nicht „Noreira“, sondern „Noreia“, benannt nach einer keltischen Gottheit. Allerdings gab es einen Fehldruck auf dem LP-Cover, auf dem Noreira steht. Als Reaktion auf die pedantische Suche nach Skandalen veröffentlichte die Band 1996 auf dem Album E.I.N.S. das Lied Enie Tfahcstob rüf Ediona-RAP (für: 'Eine Botschaft für Paranoide'), auf dem ein von Stephan Weidner gesprochener Text rückwärts abgespielt wird, der richtig herum folgendermaßen lautet: „Herzlichen Glückwunsch. Muss 'ne Menge Arbeit gewesen sein, dieses Lied rückwärts abzuspielen. Entweder du bist eines dieser paranoiden Arschlöcher, für die wir dieses Lied gemacht haben, oder du bist einfach nur neugierig. Ersteren sei gesagt: Wer rückwärts gesprochene satanistische oder faschistische Botschaften auf unseren Platten vermutet, muss ausgesprochen dämlich sein und außerdem unter extremem Verfolgungswahn leiden. Armes Schwein, du tust uns echt Leid. Sperr dich ein und schmeiß den Schlüssel weg.“
Im Mai 2001 scheiterten die Böhsen Onkelz mit einer Klage gegen die taz. Diese hatte die Onkelz in einem Artikel als „berüchtigte rechtsradikale Band“ bezeichnet. In zweiter Instanz wurde zu Gunsten der taz entschieden. Laut Landgericht Berlin sei dies ein „zulässiges Werturteil“, welches durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Die taz hatte ihren Standpunkt unter anderem folgendermaßen begründet: „Die Böhsen Onkelz geben zwar vordergründig vor, mit ihrer rechten Vergangenheit nichts mehr zu tun zu haben, versichern ihren rechtsradikalen Anhängern allerdings bei jeder Gelegenheit augenzwinkernd, dass sie trotz des Drucks der Öffentlichkeit im Kern ungebrochen und ganz die Alten geblieben sind.“
Im Juli 2001 strahlt MTV im Rahmen der Sendung „MTV Masters“ einen Beitrag über die Böhsen Onkelz aus, in dem die Band sehr kritisch beleuchtet wird. Der Beitrag wurde zwei Tage vor der Ausstrahlung komplett umgeschnitten und anders ausgestrahlt als die persische Redakteurin ihn zeigen wollte. Diese verweigerte daraufhin ihre Unterschrift unter diesen Beitrag, da er die Band in einem ganz anderem Licht darstellen würde als Sie die Band in Ihrer einjährigen Recherche kennengelernt hatte. Obwohl im Beitrag nicht gesagt wird, die Böhsen Onkelz seien rechtsradikal, sorgt er sowohl bei Band als auch bei Fans für Empörung. So interpretiert MTV beispielsweise das Lied „Der nette Mann“ als gewaltverherrlichend, obwohl Band und Fans es als gegen Kindesmissbrauch gerichtet verstanden. Darüber hinaus äußern sich Kollegen aus der Musikbranche wie Die Ärzte, Afrob und D-Flame im Bericht kritisch über die Band. Die Onkelz beschließen daraufhin, nicht mehr mit MTV zusammenzuarbeiten. Außerdem wird noch ein offener Brief verfasst und ein halbes Jahr später veröffentlichen die Onkelz den Song Keine Amnestie für MTV.
Weitere negative Presseerfahrungen, bei denen die Onkelz sich beklagten, mit schlecht recherchierten Artikeln in die rechte Ecke geschoben worden zu sein, ohne eine Chance zur Rechtfertigung erhalten zu haben, führten zur Einschränkung der Zusammenarbeit mit der Presse. So wurden teilweise Interviews und Pressekarten für Konzerte verweigert.
Einige Kollegen aus der Musikbranche betrachten die Böhsen Onkelz sehr kritisch. Campino von den Toten Hosen bezeichnete in einem am 12. Dezember 1998 abgedruckten Interview mit der Frankfurter Rundschau die Liedtexte der Böhsen Onkelz als „unsägliche Landser-Heftchen-Lyrik“. In einem Interview auf der Toten-Hosen-Homepage 2003 kritisierte er jedoch, dass den Onkelz immer wieder vor 20 Jahren begangene Fehler vorgehalten werden, und meinte: „Man sollte die Onkelz endlich wie jede andere Hardrock-Band behandeln. [...] Ich bin bei diesem Thema mittlerweile entspannter.“
Im Anti-Nazi-Lied Schrei nach Liebe von den Ärzten lautet eine Zeile: „Zwischen Störkraft und den Onkelz steht ne Kuschelrock-LP“, wobei diese Textpassage auf dem Album „Unplugged Rock'n'Roll Realschule“ „zwischen Störkraft und den anderen“ lautet. Diese Textänderung hat für einige Verwirrung gesorgt. Farin Urlaub sagte dazu: „Wir haben daraufhin tatsächlich begeisterte E-Mails von Onkelz-Fans gekriegt, mit dem Tenor ‚Endlich habt Ihr’s verstanden!‘. Was ich eigentlich meinte, war viel härter: ‚Störkraft und die anderen‘ - das ist für mich noch viel deutlicher, dass die Onkelz ’ne Naziband sind. Wir singen jetzt auch wieder ‚Onkelz‘ für die ganzen Stumpfen. Ich weiche da keinen Deut von ab. Ich mag die nicht, nach wie vor.“ Im Zuge der Auseinandersetzung mit den Ärzten und den Toten Hosen veröffentlichten die Onkelz 1996 auf dem Album „E.I.N.S.“ das Lied „Ihr sollt den Tag nicht vor dem Abend loben“, in dem sie bewusst die beiden Bands ansprechen: „Schöne Grüße nach Düsseldorf und Berlin [...] Opium fürs Volk, Scheiße für die Massen, ja Ihr habt es geschafft, ich beginne euch zu hassen, wenn ich so etwas sage, ist das nicht gelogen, Ihr sollt den Tag nicht vor dem Abend loben!“. „Opium fürs Volk“ heißt ein 1996 erschienenes Album der Toten Hosen, Düsseldorf und Berlin sind die Gründungsorte der beiden Bands.
Innerhalb der Musikbranche gibt es aber auch prominente Befürworter wie den Rapper Moses Pelham oder den Techno-DJ Sven Väth. Im Laufe der Zeit bekamen die Onkelz auch außerhalb der Musikbranche prominente Fürsprecher, wie die Ausländerbeauftragte des Landes Bremen Dagmar Lill, den Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit oder die Emanzipations-Ikone Alice Schwarzer.
Das heutige Verhältnis der rechten Szene zur Band
Die rechte Szene ist zu diesem Thema gespaltener Meinung. So äußern vor allem Neonazis immer wieder, dass sie gerne die älteren Stücke der Böhsen Onkelz hören. Allerdings gibt es auch Musiker aus der rechtsradikalen Szene, die schon zum Ausdruck gebracht haben, dass sie sich von den Onkelz „verraten“ fühlen. So sagt die rechtsradikale Band Landser in einem Lied von 1992, die Onkelz seien mal geil gewesen bis sie Geld verdienen wollten, gefolgt von Beleidigungen. Die Zillertaler Türkenjäger beschimpfen Stephan Weidner im Lied „1001 Nacht“ des indizierten Albums „12 Doitsche Stimmungshits“.
Diskografie
Studioalben
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Seit März 2005 werden die Alben, die bei der Bellaphon erschienen sind, unter SPV/regel23 vertrieben. Die Metal-Enterprise-Alben "Kneipenterroristen" und "Es ist soweit" sowie die EP "Lügenmarsch" werden seit 2005 mit überarbeitetem Cover unter dem Label SPV/regel23 neu vertrieben. Das Album "Onkelz wie wir..." wurde komplett neu eingespielt und kommt vermutlich 2006 in die Läden.
Singles
Live
- 1992 Live in Vienna (Doppel-LP/-CD/VHS)
- 1997 Live in Dortmund (Doppel-CD/VHS)
- 2001 Böhse Onkelz Tour 2000 (Doppel-DVD & CD/VHS)
- 2001 20 Jahre - Live in Frankfurt (Doppel-DVD & Doppel-CD)
- 2005 Live in Hamburg (Doppel-CD)
- 2005 La Ultima 2004 (Tourfilm + Livekonzertmitschnitt von Berlin) (Doppel-DVD)
Best Of
Video / DVD
- 1982 Soundtrack zum Untergang (VHS)
- 1985 Böse Menschen - Böse Lieder (VHS)
- 1987 Onkelz wie wir (VHS)
- 1992 Live in Vienna (VHS)
- 1994 B.O.S.C Fan-Video (VHS)
- 1996 Live in Dortmund (VHS)
- 2000 Dunkler Ort + Clip - Making of (VHS)
- 2000 Tourfilm 2000 (VHS / DVD)
- 2001 20 Jahre - Live in Frankfurt (DVD)
- 2004 Adios (DVD zum Album)
- 2005 Tourfilm "La Ultima" - Live in Berlin (DVD)
- 2006 "Vaya Con Tioz" DVD - voraussichtlich zwischen März und Juni 2006
Bücher
- 1997 Danke für nichts (bei der 1. Auflage inklusive CD mit 8 Demotracks aus den 80er Jahren)
Compilations
- 1982 Soundtracks zum Untergang 2 (Neuer deutscher Punk-Underground)
Soundtracks
- 2005 Im Film Kombat Sechzehn von Mirko Borscht wird das Lied "Wenn Du wirklich willst" in der Abschlussszene und im Abspann gespielt. Der Film wird aufgrund von unverdeckter Darstellung von Gewalt teilweise kritisiert ist aber unstrittig ein Werk gegen Rechtsradikalismus. Er mahnt aber auch einen anderen Umgang der Öffentlichkeit (z.B. in den Schulen) mit dem Thema an. "Wenn Du wirklich willst" steht hier für die Option aus der rechten Szene auszusteigen. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem ZDF.
Unautorisierte Veröffentlichungen
Die Böhsen Onkelz gehören zu den Bands, von denen besonders viele Bootlegs im Umlauf sind. Oft werden ganze Konzerte mitgeschnitten, meist in schlechtester Qualität, und dann auf dem Schwarzmarkt teuer verkauft. Diese reichen vom Jahre 1980 bis zum Abschlusskonzert in der Lausitz 2005. Oft werden Cover mit Bildern veröffentlicht, die auf die Vergangenheit der Band anspielen, um die entsprechende Käuferschicht anzuregen. 2005 wurden ca. 250 Bootlegs gezählt.
Das Böhse-Onkelz-Management duldet unter Beobachtung die Website www.Onkelzbootlegs.de, die Bootlegs der Onkelz kostenfrei zum Download anbietet. Durch dieses kostenlose Downloadangebot soll profitorientierten Bootleggern die Plattform zu ihren Verkäufen von Falschpressungen entzogen werden.
Daneben vertreiben einige ehemalige Labels Alben mit Stücken, an deren Vertrieb sie zwar vertraglich die Rechte haben, deren Neuauflage jedoch von den Onkelz nicht autorisiert wurde.
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Literatur
- Edmund Hartsch, Böhse Onkelz, Danke für nichts, ISBN 3-00-001743-7
- Klaus Farin, Buch der Erinnerungen, ISBN 3-9337731-3-X
- Cornelius Peltz, Hesse trifft Hesse – Eine Reise ins Universum der Persönlichkeit mit Hermann Hesse und Stephan Weidner, beziehbar über Archiv der Jugendkulturen
- Annas, Max / Ralph, Christoph (Hrsg.): Neue Soundtracks für den Volksempfänger: Nazirock, Jugendkultur und rechter Mainstream. Berlin / Amsterdam, 1993 ISBN 3-89408-028-0
- Archiv der Jugendkulturen: Reaktionäre Rebellen: Rechtsextreme Musik in Deutschland. Berlin, 2001 ISBN 3-936068-04-6
- Dornbusch, Christian / Raabe, Jan (Hrsg.): RechtsRock. Bestandsaufnahme und Gegenstrategien. Münster 2002 ISBN 3-89771-808-1 [1]
- Searchlight, White Noise, Rechts-Rock, Skinhead-Musik, Blood & Honour: Einblicke in die internationale Neonazi-Musik-Szene. Hamburg/Münster, 2001 ISBN 3-89771-807-3
- Speit, Andreas : Ästhetische Mobilmachung: Dark Wave- und Neofolkszene. Münster, 2002 ISBN 3-89771-804-9
Weblinks
- Offizielle Homepage
- B.O.S.C. – Böhse Onkelz Supporters Club
- ADIOZ.DE - BÖHSE ONKELZ FANZ UNITED! Sehr viele nützliche Informationen mit großer Community
- LOS-ONKELZ.DE Onkelz-Fanpage mit sehr vielen Informationen für die Onkelz
- 3tioz.de – Böhse Onkelz Supporters Website
- www.onkelz-4-life – Große Böhse Onkelz Fanpage
- Onkelz-Web – Böhse Onkelz Fanpage
- heilige-lieder.de – Fanseite mit vielen Infos
- Indizierungsbericht „Der Nette Mann“
- Ausführliches Referat zum Thema „Wie böse sind die Böhsen Onkelz“
- FAQ der Newsgroup de.alt.fan.boehse-onkelz
- Artikel zum Urteil Onkelz vs. taz
- Umfassende Infos zu den Onkelz-Schallplatten, Vinyl-Singles, Vinyl-Fälschungen + Vinyl-Bootlegs
- Eine der bekanntesten Onkelz-Coverbands
- Midi-Sammlung der Böhsen Onkelz
- Umfangreiche Fan-Site
- Site mit Fanvideos
- Website von Matthias "Gonzo" Roehr
- Bericht zu Indizierungen- "Onkelz schlimmer als die NPD?"