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A-Square Shock Power Index

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ASPI-Werte nach Alphin (angelsächsisches Maßsystem) [ft*lb*in²]
ASPI-Werte metrisch [Jmm²]
Deformationsbeispiele Bleihohlspitzgeschosse abgefeuert mit Patronen .22 lfB-Unterschallmunition (Subsonic)
Abbildung eines aufgepilzten Geschosses, cal. .38spec

A-Square Shock Power Index (abgekürzt ASPI) oder A-Square Power Index ist ein Index zur Kennzeichnung einer Geschosswirkung. Er basiert auf den Größen Energie und Querschnitt und repräsentiert damit ausschließlich die Auftreffballistik, jedoch nicht die Innen-, Außen- oder gar Wundkanalballistik. Die Eigenschaften und Wirkung des Projektils werden somit nicht beschrieben.

Geschichte

Die komplexen Abläufe beim Aufschlagen eines Geschosses auf ein Ziel sind nur schwer zu erfassen. Das liegt zum einen in der komplexen Mathematik und den Grenzen der numerischen Simulation (FEM,BEM), aber auch im Fehlen der notwendigen Werkstoffkennwerte in diesen Bereichen. Dazu kommt, dass zumeist vorher unklar ist, was und wo genau getroffen wird. Somit sind die zu treffenden Annahmen für eine Berechnung sehr umfangreich.

Schon früh wurde versucht, die Wirkung eines Geschosses und den Schutz gegen dieses Geschoss mathematisch-physikalisch in vereinfachender Weise zu beschreiben. Hier seien Newton und seine Berechnung der Durchschlagskraft oder die Panzerformel genannt.[1]

Der ASPI wurde von A. B. Alphin aus seinen Erfahrungen beim Militär mit der Stoppwirkung verschiedener Kaliber entwickelt. Colonel Arthur Brent Alphin war Gründer und Entwickler des amerikanischen Munitionsherstellers A-Square Company, welche 2001 in Konkurs ging und von James L. Smith übernommen wurde. Seither fungiert Arthur Alphin als technischer Direktor. Alphin stellte 1996 in seinen Buch Any Shot you want mit einer Variante des Penetration Index ein Kennzahlensystem vor, um die Leistungsfähigkeit von Kalibern vergleichbar zu machen[2][3].

Bedeutung

Kennzahlen wie ASPI haben v. a. für Polizei, Selbstschutz und Jagd Bedeutung. Für einen Jäger ist es wichtig, sein Wild möglichst schonend und ohne Leid zu erlegen. Dazu sind einerseits der Treffersitz entscheidend, andererseits die Geschosswirkung[4][5]. Dies wird auch im Bundesjagdgesetz juristisch geregelt[6][7]. Hier wird aber nur von Mindestkalibern und Mindestenergien gesprochen. Der Jäger möchte gerne eine höhere Gewissheit in der Auswahl des Kalibers.

In der Praxis werden daher verschiedene Empfehlungen gegeben, die auf praktischen Erfahrungen beruhen[8]. Der ASPI gibt diese zumindest im wesentlichen wieder[9]. Nicht wiedergegeben werden durch den ASPI die Auswirkung durch das Kaliber hinsichtlich z.B. Ablenkung von kleinen Kalibern durch Äste, Wundballistik oder die Auswirkungen des Geschosstyps.

Es sei an dieser Stelle ganz klar darauf hingewiesen, dass jeder Jäger gemäß Bundesjagdgesetz und Waidgerechtigkeit zu handeln hat. Das schließt nicht nur die angemessene Kaliberwahl sondern v.a. die korrekte Ansprache des Wildes, den Umgang mit der Waffe und die Verantwortung für den Schuss und die daraus resultierenden Folgen voraus. Auch sei darauf verweisen, dass Übungsmunition, wie sie gerne auf Schießständen eingesetzt wird, grundsätzlich nicht jagdtauglich ist und auch nicht die angeführten ASPI-Werte erreicht.

Berechnung und Nutzung

Die Berechnung des ASPI ist wie folgt:

mit als Bewegungsenergie des Geschosses

und als Durchmesser des Projektils

mit

und als Masse des Projektils

und als Geschwindigkeit des Projektils.

Da Energie und Geschwindigkeit über die ballistische Flugbahn geringer werden, geht man in der Praxis von als Mündungsenergie bzw. als Mündungsgeschwindigkeit aus und bleibt innerhalb sinnvoller Reichweiten zum Ziel.

Leider wurden nur Tabellen veröffentlicht[10], die auf dem angelsächsischen Maßsystem von Inch statt Millimeter und foot-pounds statt Joule beruhen. Somit entspricht ein ASPI im englischen System von 200 ft*lb*in² (Mindestwert auf Schwarzwild) etwa 170-180 kJmm²im metrischen System. A. B. Alphin verwendet aber in seinen Veröffentlichungen Werte aus nicht näher definierter Laborierung ( bzw. bleiben unbekannt) wodurch im Vergleich außer der rein metrischen Umrechnung ein Korrekturfaktor von etwa 1,3 anzunehmen ist.

In der ASPI metrisch sind exemplarisch metrische ASPI-Werte (Jmm²) zusammengestellt. Diese basieren auf den spezifizierten Durchmessern der Geschoße eines Kalibers, den spezifizierten Mündungsenergien bzw. -geschwindigkeiten. Für einige Kaliber wurden mangels publizierter Spezifikation Herstellerwerte verwendet.

So wird für Ansitzjagd und Pirsch auf Schwarzwild ein stärkere 7 x 57 mm als geeignet angesehen (ASPI 157 ft*lb*in² , metrisch 120-132 kJmm²), für eine Drückjagd wird jedoch dringend eine 8x57 (ASPI 237 ft*lb*in² , metrisch 191-218 kJmm²) empfohlen. Weitere Empfehlungen siehe [11].

Einzelnachweise

  1. http://www.rathcoombe.net/sci-tech/ballistics/myths.html
  2. http://www.africahunting.com/content/2-penetration-index-energy-329/
  3. http://www.deutsches-jagd-lexikon.de/index.php/Alphin,_Arthur
  4. http://jasw.de/kaliber-_und_geschosswahl_.html
  5. http://www.langmaack.com/munition.html
  6. http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/BJNR007800952.html#BJNR007800952BJNG000900325
  7. http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/BJNR007800952.html#BJNR007800952BJNG001000325
  8. http://lutz-moeller-jagd.de/
  9. http://jasw.de/waffen-_und_kaliberwahl_nach_schockwirkung.html
  10. http://jasw.de/waffen-_und_kaliberwahl_nach_schockwirkung.html
  11. http://jasw.de/kaliber-_und_geschosswahl_.html