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Laura (1944)

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Film
Titel Laura
Produktionsland USA
Originalsprache englisch
Erscheinungsjahre 1944
Länge 84 Minuten
Stab
Regie Otto Preminger
Drehbuch Jay Dratler, Samuel Hoffenstein, Elizabeth Reinhardt und Vera Caspary (Roman)
Produktion Otto Preminger
Musik David Raksin
Kamera Joseph LaShelle
Schnitt Louis R. Loeffler
Besetzung

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Laura ist ein Film des österreichisch-US-amerikanischen Regisseurs Otto Preminger aus dem Jahr 1944. Der Film noir basiert auf einem Roman von Vera Caspary und wurde von dem Filmstudio Twentieth Century Fox produziert.

Handlung

An einem der heißesten Wochenenden in New York im Jahr 1941 wird die erfolgreiche Geschäftsfrau Laura Hunt tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Der Mörder hat der schönen, jungen Frau aus nächster Nähe mit einer Flinte ins Gesicht geschossen, als sie ahnungslos ihre Wohnungstür öffnete. Die Tote, die nur mit einem Morgenrock bekleidet war, wurde von dem treuergebenen Dienstmädchen Bessie entdeckt. Waldo Lydecker, ein bekannter Radiokolumnist und Freund der Verstorbenen, beginnt schon einen Tag später ihre Geschichte niederzuschreiben, als er Besuch von dem Kriminalbeamten Mark McPherson erhält, der mit den Ermittlungen um den Aufsehen erregenden Mord beauftragt wurde. Laura war am Freitagabend mit Lydecker verabredet gewesen, hatte ihm jedoch telefonisch abgesagt. Sie hatte geplant die Stadt zu verlassen und ein paar Tage in ihrem Haus auf dem Land zu verbringen. McPherson konfrontiert Lydecker mit einem Bericht, den der renommierte Journalist vor zwei Jahren über einen Mordfall verfasste und entgegen der gerichtsmedizinischen Obduktion in seiner Kolumne das Mordopfer durch einen Kopfschuss mit einer Flinte ums Leben kommen lies. Lydecker leugnet, dass seine schöpferische Arbeit etwas mit dem Mord an Laura Hunt zu tun haben könnte und gibt Auskunft über sein Verhältnis zum Mordopfer, die ihn als einen der gescheitesten, witzigsten und interessantesten Menschen ansah, den sie kannte. Lydecker interessiert sich sehr für die Zeugenaussagen der übrigen Freunde Lauras und er darf Detective Lieutanant McPherson bei seiner Arbeit begleiten.

Der scharfzüngige Lydecker und McPherson besuchen als nächsten Verdächtigen Mrs. Ann Treadwell, eine reiche Tante Laura Hunts. Treadwell ist Lauras Verlobten Shelby Carpenter sehr zugetan, der sich in wenigen Tagen mit Laura hatte vermählen wollen. Mark McPherson erkundigt sich bei Mrs. Treadwell über die finanzielle Unterstützung die sie Shelby zukommen lies. Überraschend treffen Lydecker und McPherson auch auf Shelby Carpenter, der sich vor der Presse zu Lauras Tante geflüchtet hat. Er beteuert seine Unschuld und beharrt auf seinen Heiratsabsichten. Waldo Lydecker stellt die Hochzeitspläne jedoch in Frage und gibt bekannt, dass Laura es sich mit der Vermählung noch mal hatte überlegen wollen und dass das der eigentliche Grund war, warum sie plante aufs Land zu fahren. Carpenter begleitet Lydecker und McPherson in die Wohnung von Laura Hunt. Dort rekonstruiert der Kriminalbeamte noch einmal das Verbrechen und kann Shelby Carpenter des Versuches überführen, den Schlüssel zu Lauras Landhaus in ihren Nachttisch zu schmuggeln. Waldo Lydecker sieht diese Handlung unzweifelhaft als Indiz für Carpenters Verwicklung in den Mord an. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen Lauras Verlobten und Waldo Lydecker, die jedoch von Mark McPherson im Keim erstickt werden kann.

Am Abend besuchen Mark McPherson und Waldo Lydecker das Restaurant in dem der Journalist und das Mordopfer oft zu Gast waren und Pläne für Zukunft schmiedeten. Hier erinnert sich Lydecker an die erste Bekanntschaft mit der jungen Laura Hunt, die vor fünf Jahren im Algonquin Hotel stattfand. Laura, Angestellte der großen Werbeagentur Bullitt & Company, hatte Lydecker zu überreden versucht für 5000 US-Dollar seine Unterschrift unter einem Werbeplakat eines Füllfederhalters zu setzen. Lydecker hatte Laura jedoch kalt abblitzen lassen, was die energische Frau mit einem traurigen Resümee über das Leben des kaltherzigen Journalisten konterte. Verärgert über den Zwischenfall und beeindruckt von ihrer Person machte sich Lydecker in die Werbeagentur auf, wo er sich bei Laura entschuldigte und seine Unterschrift unter das Inserat setzte. Mit Lydecker als Werbeikone startete Lauras erfolgreiche Karriere bei Bullitt & Company. Waldo Lydecker machte sich mit wichtigen Kunden bekannt und besorgte ihr weitere Unterschriften. Durch ihr Talent Zusammenhänge schnell zu begreifen, gelang es ihr bis in die Vorstandsetage der Werbeagentur zu gelangen. Während dieser Zeit unterhielt Laura ein freundschaftliches Verhältnis zu Lydecker, als sie aber die Bekanntschaft mit dem Maler Jacoby machte, der sie auch porträtierte, endeten die Besuche Lauras bei ihrem Gönner. Lydecker entdeckt die Liaison und stellte Jacoby in seiner Kolumne bloß, was zum Scheitern der Beziehung führte. Als Laura auf einer Abendgesellschaft ihrer Tante Ann Treadwell die Bekanntschaft mit Shelby Carpenter machte, verliebte sie sich in ihn und beschaffte dem verarmten Playboy eine Stelle in der Werbeagentur. Lydecker beobachtete die Beziehung argwöhnisch und sammelte Beweise um Laura von Carpenters unlauteren Charakter zu überzeugen. Er präsentierte die Ergebnisse seiner Ermittlungen Laura, die sie u. a. über die Beziehung Carpenters zum Fotomodell Diane Redfern und Ann Treadwell informierten. Als Laura und Lydecker kurz darauf überraschenderweise Shelby Carpenter bei ihrer Tante vorfindet, war die Karrierefrau verunsichert. Sie lud das Fotomodell Diane Redfern zum Essen ein und lies kurze Zeit später Lydecker telefonisch davon wissen, dass sie ihre Verabredung mit ihm am Freitagabend nicht einhalten könne. Es war das letzte Mal, dass Lydecker ihre Stimme hörte.

Der Kriminalbeamte Mark McPherson ist schon bald fasziniert von Laura Hunt. Er verbringt immer öfter Zeit in ihrer Wohnung, liest ihre Tagebuch, geht ihre persönliche Korrespondenz durch und plant Lauras Portrait über dem Kamin zu kaufen. McPherson stößt bei seinen Ermittlungen u. a. in Lauras Hausbar auf eine Flasche billigen Whiskeys der Marke Black Pony. Bei einem Gespräch mit Lauras Hausmädchen Bessie Clary kommt heraus, dass die treuergebene Bessie keinen schlechten Ruf auf ihre Herrin hatte kommen lassen wollen. Als sie die Leiche entdeckte, lies sie die zwei Gläser aus Lauras Schlafzimmer verschwinden und versteckte den billigen Scotch in der Hausbar. Dies lässt in McPherson den Verdacht aufsteigen, dass Laura am Freitagabend noch Besuch von einem Mann hatte. Als der bestellte Shelby Carpenter zusammen mit Ann Treadwell und Waldo Lydecker den Kriminalbeamten in Lauras Wohnung aufsucht, kommt es zum Streit über die Erbschaft. McPherson lässt die Mordverdächtigen heimlich vom billigen Whiskey probieren und nur Carpenter verwehrt den Tropfen aus fadenscheinigen Gründen.

Als es Mark McPherson am Montag Abend, drei Tage nach dem Mord, wieder zum Tatort zieht und er in der Wohnung einschläft, kommt es zu einer entscheidenden Wendung im Mordfall. Die vermeintlich tote Laura Hunt betritt ihre Wohnung. Verwirrt über das Antreffen des Kriminalbeamten erklärt sie, die letzten Tage in ihrem Landhaus verbracht, nicht ausgegangen und keinen Besuch empfangen zu haben. Durch ein defektes Radio hatte sie nichts von dem Mordfall mitbekommen. Für McPherson rückt mehr und mehr Lauras Geliebter Shelby Carpenter in den Focus der Ermittlungen. Laura verteidigt Carpenter leidenschaftlich, lässt McPherson jedoch wissen, dass sie ihn nicht heiraten wird. Der Kriminalbeamte weist Laura an, das Haus nicht zu verlassen und nicht zu telefonieren, um so den Mörder, der in Lauras Freundeskreis zu suchen ist, über dessen Fehler im Unklaren zu lassen. Schon kurz nach der Entdeckung erfährt McPherson vom Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung, die das Fotomodell Diane Redfern als Mordopfer identifiziert.

Laura hält nicht viel von McPhersons Anweisung und vereinbart telefonisch ein Treffen mit ihrem Verlobten Shelby Carpenter. Lauras Telefon wird jedoch überwacht und McPherson und ein Kollege folgen ihr und beobachten das Treffen. Als sich die Wege von Laura und Shelby trennen folgt McPherson Carpenter zum Landhaus der schönen Geschäftsfrau, wo er sich an einer Flinte an der Wand zu schaffen macht. McPherson stellt Carpenter und findet heraus, dass aus der Flinte die er Laura einst zum Schutz schenkte, vor kurzem geschossen wurde. Lauras Verlobter gibt jedoch an, mit der Waffe vor langer Zeit auf Kaninchenjagd gewesen zu sein. Er berichtet McPherson vom Freitagabend, davon dass er den Schlüssel zu Lauras Wohnung aus ihrem Büro stahl um sich mit Diane Redfern ungestört auszusprechen. Im Verlauf der Unterhaltung wurde jedoch an die Tür geklopft. Diane Redfern ging in der dunklen Wohnung, in der kein Licht brannte, an die Tür und wurde erschossen, Carpenter verließ Hals über Kopf den Tatort. Im Landhaus stößt McPherson außerdem auf das vermeintlich kaputte Radio, das in Wirklichkeit funktioniert.

Nachdem sowohl Bessie als auch Waldo Lydecker die vermeintlich Tote Laura Hunt erblicken und einem Schock bzw. einen Schwächeanfall erliegen, wird eine Party für die Wiederauferstehung der Laura Hunt gefeiert. Laura und Shelby gehen dort miteinander um als wäre nichts passiert. Ann Tredwell macht daraufhin ihrer Nichte noch einmal ihre Besitzansprüche an Shelby Carpenter deutlich. Nach einem auf der Party erhaltenen Telefonanruf nimmt Mark McPherson Laura Hunt des Mordes an Diane Redfern fest. Im Verhör auf dem Polizeirevier widerspricht Laura der These, dass das Radio nie defekt gewesen wäre und gibt an, die Verlobung und mögliche Heirat mit Shelby Carpenter nur weiterzuführen um keinen Verdacht auf Carpenter lenken zu wollen. McPherson sieht sich in seiner Ahnung bestätigt, er hatte nie wirklich Laura Hunt des Mordes verdächtigt, wollte aber ihr Verhältnis zu ihrem Verlobten ausloten und letzte Zweifel aus dem Weg räumen.

Laura und Mark McPherson kommen sich näher, während Waldo Lydecker versucht wie schon in der Vergangenheit zuvor die Beziehung zu torpedieren. Laura kündigt daraufhin die Freundschaft mit Lydecker, der empört die Wohnung verlässt und die beiden an seine Radiokolumne erinnert die wenigen Minuten ausgestrahlt wird. Während sich Waldo Lydecker im Haus versteckt, entdecken McPherson und Laura in einer antiken Uhr, die der angesehene Kolumnist seiner Freundin einst schenkte, die Mordwaffe. McPherson verlässt Lauras Wohnung um Lydecker zu verhaften, doch der will seinen Fehler ungeschehen machen und die Frau, die er in den Armen keines anderen sehen will, ein zweites Mal töten. Er schleicht sich in die Wohnung von Laura, nimmt die Flinte aus der Uhr an sich und versucht sie zu erschießen. Es gelingt Laura aber zur Wohnungstür zu flüchten, wo sie bereits Mark McPherson und seine Kollegen erwarten. Lydecker, der noch einmal auf Laura anlegt, wird von einem Kollegen McPhersons erschossen. Der letzte Flintenschuss trifft das Ziffernblatt von Lydeckers Uhr, die er Laura einst schenkte.

Entstehungsgeschichte

Der Film basiert auf dem 1943 erschienen Roman Laura der bekannten Schriftstellerin Vera Caspary. Der Roman war zuerst unter dem Titel Ring Twice for Laura als Kurzgeschichte im Collier's-Magazin (Oktober bzw. November 1942) erschienen. Schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung wurden die Filmrechte an der Kurzgeschichte von dem Filmstudio Twentieth Century Fox erworben.

Der Inhaber des Filmstudios, Darryl F. Zanuck, vertraute Rouben Mamoulian die Regie an, während Lucien Ballard für die Kameraarbeit verpflichtet wurde. Otto Preminger bekleidete die Rolle des Produzenten, da Zanuck ihn als Filmproduzent und nicht als Regisseur sah. Die Feindseligkeit zwischen den beiden hatte ein Regieverbot für jeden Film heraufbeschworen bei dem Preminger die Produzentenrolle bekleidete. Viele Regisseure die von dem Konflikt wussten, hatten sich geweigert, die Regie bei Laura zu übernehmen.

Für die Titelrolle der Laura wurde Gene Tierney verpflichtet, die in den 1940er Jahren als eine der schönsten Frauen in Hollywood galt. Sie hatte bereits 1942 mit Mamoulian an der Romantikkomödie Das große Spiel zusammen gearbeitet. Für Tierney war es die erste Rolle seit einem Jahr, in dem sie Mutter ihrer erstgeborenen Tochter Daria wurde, die aufgrund einer in der Schwangerschaft erlittenen Rötelerkrankung schwachsinnig zur Welt kam. Für die Rolle des scharfzüngigen Journalisten Waldo Lydecker wurde Clifton Webb engagiert, der nach langer Leinwandabstinenz mit Laura seinen Einstand in den Tonfilm feierte. Darryl F. Zanuck war wegen dem offenen Geheimnis um Webbs Homosexualität zuerst gegen ein Mitwirken des bekannten Broadway-Schauspielers, doch Preminger beharrte auf ihn. Dana Andrews wurde als Kriminalbeamter Mark McPherson verpflichtet, der auch nicht Zanucks erste Wahl für die Rolle war. Vincent Price und Judith Anderson, die 1940 als geheimnisvolle Mrs. Danvers in Alfred Hitchcocks Rebecca geglänzt hatte, ergänzten das Schauspielensemble. Die Dreharbeiten begannen am 27. April 1944.

Mamoulians erste Muster von Laura vielen wider Erwarten durch, in anderen Quellen wird von kreativen Differenzen zwischen Mamoulian und Produzent Otto Preminger berichtet. Mamoulian gab schon achtzehn Tage nach Drehbeginn die Arbeit an der Produktion auf und Preminger schlüpfte in die Rolle des Regisseurs und ersetzte Lucian Ballard durch den Kameramann Joseph LaShelle. Der neue Regisseur engagierte den Drehbuchautoren Samuel Hoffenstein, der nach den Wünschen des neuen Regisseurs das Filmskript änderte. Preminger ließ außerdem viele von Mamoulians Szenen nachdrehen (andere Quellen berichten davon, dass Preminger das gesamte Material seines Vorgängers zerstörte), veränderte die Filmsettings und setzte sich stark für das neue Drehbuch ein. Darryl F. Zanuck hatte sich eigentlich für ein anderes Filmende entschieden, in dem sich am Ende herausstellen sollte, dass alles nur ein Traum des Kriminalbeamten gewesen war. Als sich Zanuck die Version des Films gemeinsam mit dem befreundeten Klatschkolumnisten Walter Winchell ansah, fiel das Ende jedoch bei Winchell durch, weil er es nicht verstand. So erhielt Otto Preminger die Genehmigung Laura das ursprüngliche Ende zurückzugeben. Die Dreharbeiten wurden im Juni 1944 beendet.

Für die Filmmusik wurde der US-Amerikaner David Raksin verpflichtet. Er sollte auf Wunsch von Otto Preminger ein Thema auf Basis von Duke Ellingtons "Sophisticated Lady" bzw. George Gershwins Summertime kreieren. Doch Raksin entschloss sich eine eigene Filmmusik zu entwickeln. Als Inspiration für die Titelmelodie von Laura dienten ihm die Briefe seiner Frau, die stets mit den Worten "Dear David" begannen und er komponierte den eindringlichen Theme innerhalb eines Wochenendes.

Rezeption

Laura feierte seine Premiere am 11. Oktober 1944 im New Yorker Roxy Theatre zum Höhepunkt des Hays Codes, der auf die moralisch akzeptable Darstellung von u. a. Kriminalität in US-amerikanischen Spielfilmen Wert legte. Der Film startete einen Monat später landesweit in den US-amerikanischen Kinos. Der Psychothriller mit vielen unerwarteten Wendungen in der Handlung versehen, wurde erfolgreich vom US-Publikum angenommen. Gelobt wurde die elegante Inszenierung Premingers, die Schauspielleistung von Clifton Webb, der als zynischer Kolumnist seine Filmkarriere wiederaufleben ließ, sowie die Kameraarbeit von Joseph LaShelle.

Heute zählt Laura neben John Hustons Die Spur des Falken (1941) und Howard Hawks' Tote schlafen fest (1946) zu den Meisterwerken des Film noir, was auch auf die eindringliche und oft kopierte Titelmelodie von David Raksin zurück zu führen ist, die später von Johnny Mercer zu einem erfolgreichen Song verarbeitet wurde.

In Deutschland startete der Film am 9. Mai 1947, fast zweieinhalb Jahre nach seiner Uraufführung. In Finnland und Frankreich feierte Otto Premingers siebte Regiearbeit, Jahrzehnte nach dem regulären Kinostart, am 24. Juli 1959 bzw. am 16. März 2005 Wiederveröffentlichungen.

Anekdoten

  • Bei dem berühmten Portrait Lauras über dem Kamin handelt es sich um eine Fotografie von Gene Tierney, die mit etwas Ölfarbe zum Gemälde umgestaltet wurde.
  • Ursprünglich war Jennifer Jones erste Wahl für die Rolle der Laura, aber sie lehnte ein Mitwirken in dem Film ab. Ebenso wurde Hedy Lamarr der Part unterbreitet, doch sie war mit dem Drehbuch nicht einverstanden. Später sagte Lamarr, sie hätte die Rolle angenommen, wenn sie Kenntnis von der eindringlichen Filmmusik Raksins gehabt hätte.
  • Es wird angenommen, dass die Rolle von Waldo Lydecker auf den bekannten Kolumnisten, Radioreporter und Theaterkritiker des New Yorker, Alexander Woollcott, basiert. Ebenso wie die Filmfigur war auch Woollcott fasziniert von Morden und dinierte stets im Algonquin Hotel, dem Ort an dem sich Laura und Waldo Lydecker zum ersten Mal begegnen.
  • Ursprünglich war die finale Szene aus einer anderen Perspektive gedreht worden, doch Otto Preminger entschied sich dafür, sie noch einmal nachzudrehen.
  • In der restaurierten Fassung des Films, der neu auf DVD vorliegt, ist eine Szene enthalten die ursprünglich aus der Originalversion herausgeschnitten wurde. In ihr berät Clifton Webb alias Waldo Lydecker die Titelfigur hinsichtlich ihrer Frisur und ihres Kleidungsstils, eine Szene, die letztendlich als zu feminin für die Figur angesehen wurde.
  • Schauspieler Vincent Price, der zu Beginn der Dreharbeiten 32 Jahre alt war, entging durch das verabschiedete Gesetz zur Altersbeschränkung dem Einzug in die Navy und konnte dadurch an der laufenden Filmproduktion weiter mitwirken.
  • Vincent Price berichtete davon, wie er Otto Preminger gefragt habe, warum er so viel besser mit dem Stoff zureckt kam als Rouben Mamoulian. Preminger entgegnete ihm, dass Mamoulian nur schöne und angenehme Menschen kenne, er aber die Charaktere in Laura besser verstanden habe, da sie Mistkerle wären, genauso wie Premingers Freunde.

Kritiken

  • "Otto Premingers Laura fesselt in seiner aufregenden Mischung von Stilen - schwarzes Psychodrama, Melodrama, und Krimi-Thriller - und erreicht in kurzen Momenten unsterbliche Größe." (1001 Filme - Die besten Filme aller Zeiten)
  • "Es ist Clifton Webbs Schauspielleistung als Waldo Lydecker die das Herz des Films darstellt, zusammen mit Vincent Price als Lauras Verlobter Shelby Carpenter, am Saum ihres Kleides knabbernd wie ein begieriger Cocker Spaniel." (Chicago Sun-Times)
  • "Otto Premingers bedrückender Schwarzweiß-Film spielt mit den Vermutungen und der Fantasie seiner Figuren genauso hemmungslos wie mit den Erwartungen der Zuschauer und überrascht dementsprechend oft mit verblüffenden Wendungen. Der spannende Film noir ist auch eine romantische Dreiecksgeschichte, wobei die wahre Identität der Heldin, des Objekts der Begierde, bis zuletzt ein Rätsel bleibt - ein Element, von dem sich Hitchcock für 'Vertigo' inspirieren ließ. Exzellente Photographie und ein intensives Ensemblespiel machen den Film zu einem der besten seines Genres." (VideoWoche)

Auszeichnungen

Laura war bei der Verleihung der Academy Awards im Jahr 1945 für fünf Oscars nominiert, darunter auch Regisseur Otto Preminger und Nebendarsteller Clifton Webb. Preisgekrönt wurde der Film noir für Joseph LaShelles Kameraarbeit. Otto Preminger und Clifton Webb mussten sich Regisseur Leo McCarey und Schauspieler Barry Fitzgerald geschlagen geben, die beide für die Komödie Der Weg zum Glück ausgezeichnet wurden, die auch den Oscar für den besten Film des Jahres erhielt.

1999 wurde Laura in das National Film Registry aufgenommen, ein Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden

  • Beste Kamera (schwarz-weiß)

Nominiert in den Kategorien

  • Beste Regie
  • Bester Nebendarsteller (Clifton Webb)
  • Bestes Drehbuch
  • Bestes Produktionsdesign – Innenausstattung (schwarz-weiß)

Weitere

National Film Preservation Board 1999

  • Eintragung in das National Film Registry

Remakes

Im Jahre 1962 wurde in der BRD der Stoff von Regisseur Franz Josef Wild noch einmal verfilmt. Das gleichnamige 115 Minuten lange Remake, mit Hildegard Knef als Laura Hunt, Anton Walbrook als Waldo Lydecker, Helmut Lange als Mark McPherson und John Van Dreelen als Shelby Carpenter wurde am 26. Juli 1962 im Fernsehen ausgestrahlt. Die von Drehbuchautor George Sklar adaptierte Version von Vera Casparys Roman konnte jedoch genauso wenig an den großen Erfolg von Otto Premingers Film anknüpfen, wie ein US-amerikanisches Remake. 1968 widmete sich John Llewellyn Moxey auf Basis eines Drehbuchs von Truman Capote einem gleichnamigen TV-Film mit Lee Radziwill in der Rolle der Laura und George Sanders als Lydecker.

Literatur

  • Caspary, Vera: Laura. München : Heyne, 1983. ISBN 3453104838
  • Caspary, Vera: Laura. London : ibooks, 2000. ISBN 0743400100 (engl. Ausgabe)
  • Preminger, Otto ; Caspary, Vera ; Dratler, Jay ; Hoffenstein, Samuel ; Reinhardt, Betty: Laura : screen play. Twentieth Century-Fox, 1944. (engl. Ausgabe)
  • Bächler, Odile: Laura : Otto Preminger. Paris : Nathan, 1995. ISBN 209190972 (frz. Ausgabe)
  • Pendleton, Hopeanne: American animas of the war years-1941 to 1945-in selected works of Raymond Chandler, Otto Preminger, and Edward Hopper. Dissertation: Thesis (M.L.A.) - University of South Florida, 1998. (engl. Ausgabe)
  • Santamaría, Antonio R.: Laura = Laura : Otto Preminger. Barcelona : Ediciones Paidós, 2001 (Paidós películas ; 17). ISBN 8449311624 (span. Ausgabe)
  • Special Preminger. Paris : Avant-Scène, 1978 (L'Avant-scène du cinéma ; 211/212). (frz. Ausgabe)