Zum Inhalt springen

Weihnachtsmarkt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Dezember 2005 um 18:47 Uhr durch Eskimbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: it). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

An vielen Orten wird in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmarkt abgehalten (je nach lokaler Tradition auch Christkindlesmarkt, Christkindlemarkt, Christkindlmarkt oder Adventmarkt genannt). Ursprünglich dienten die Weihnachtsmärkte dazu, den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit zu geben, sich mit winterlichem Bedarf einzudecken. Im Laufe der Zeit wurden die Märkte zu einem festen Element des weihnachtlichen Brauchtums. Zum eigentlichen Weihnachtsfest sind die meisten Weihnachtsmärkte bereits wieder geschlossen.

Weihnachtsmarkt in Frankfurt am Main

Traditionelles Bild eines Weihnachtsmarktes

Ein typischer Weihnachtsmarkt besteht aus zahlreichen Verkaufsständen auf den Straßen und Plätzen eines Ortes, oft vor historischer und publikumswirksamer Kulisse. Es werden weihnachtliche Backwaren wie Lebkuchen, Pfannkuchen, Spekulatius, Christstollen, diverse Süßigkeiten wie Schokoladenfiguren, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, heiße Maronen und warme Speisen angeboten, z.B. Ofenkartoffeln. Gegen die Kälte wird Glühwein, Feuerzangenbowle und Glühmost (in Österreich) zum Durchwärmen ausgeschenkt, aber auch andere Getränke wie Weihnachtsbock. Die meisten Regionen haben ihre weihnachtlichen Spezialitäten. Zum obligatorischen Programm eines Weihnachtsmarktes gehören Verkaufsstände für Weihnachtsartikel oder Schmuck für den Christbaum wie Glaskugeln, Adventssterne, Lametta oder kunsthandwerkliche weihnachtliche Artikel wie Krippen, Schwibbogen und Räucherfiguren.

Zu den meisten Weihnachtsmärkten gehört ein künstlerisches oder kulturelles Rahmenprogramm. Für die Kinder erscheint Nikolaus mit seinen Helfern, der Weihnachtsmann oder das Christkind und teilt kleine Geschenke aus. Gelegentlich werden Weihnachtskrippen oder andere Figurengruppen aufgestellt (z. B. Szenen aus Märchen). Bei manchen Weihnachtsmärkten gibt es auch lebende Krippen, mit echten Schafen, Eseln und Ziegen. Auf einer geeigneten Bühne, z.B. dem Balkon eines Rathauses, werden Krippenspiele oder weihnachtliche Konzerte aufgeführt.

Seinen besonderen Reiz erlangt der Weihnachsmarkt durch die festliche Beleuchtung, die im Kontrast zur früh einsetzenden Dunkelheit steht, und zuweilen durch eine erste Schneebedeckung.

Auf den größeren Weihnachtsmärkte, oft auch als Adventmärkte bezeichnet, werden hauptsächlich Waren als reguläres Geschäft von professionellen Marktfahrern angeboten. Es gibt auch viele Märkte, die von einem oder mehreren Vereinen organisiert werden und auch die verkauften Gegenstände selbst hergestellt wurden, wo der Erlös des Verkaufes karitativen Zwecken zufließt.

Große Weihnachtsmärkte in Deutschland

Datei:Augsburg Christkindlesmarkt.jpg
Christkindlesmarkt in Augsburg

Augsburg

Der Augsburger Christkindlesmarkt hat seinen Ursprung im 1498 erstmals urkundlich erwähnten Lebzeltermarkt. Neben dem Christkindlesmarkt auf dem Rathausplatz gibt es in der Stadt noch weitere kleinere Märkte, z. B. vor dem Hauptbahnhof oder dem Martin-Luther-Platz. Berühmt ist der Christkindlesmarkt vor allem durch das Engelsspiel.

Dortmund

In Dortmund wird jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt ein besonderer Weihnachtsbaum aufgebaut

Der Dortmunder Weihnachtsmarkt ist mit über 300 Marktständen einer der großen Weihnachtsmärkte Deutschlands. Seit 1997 wird auf dem Hansaplatz jedes Jahr ein besonders großer Weihnachtsbaum errichtet. An einem 45 m hohen konisch zulaufenden Stahlgestell werden dabei rund 1700 einzelne Fichten befestigt, so dass sie gemeinsam wie ein sehr großer Baum wirken. In der Eigenwerbung wird er als größter Weihnachtsbaum der Welt bezeichnet, es gab und gibt jedoch in anderen Ländern weit größere Weihnachtsbäume.

Dresden

Weihnachtsmarkt in Dresden

Der Dresdner Striezelmarkt geht auf ein Privileg des sächsischen Kurfürsten Friedrich II. (Sachsen) von 1434 zurück. Er gehört damit zu den traditionsreichen Weihnachtsmärkten Deutschlands und wird alljährlich auf dem Altmarkt in Dresden veranstaltet.

Mehr im Hauptartikel Dresdner Striezelmarkt.

Erzgebirge

Über Deutschland hinaus sind auch die erzgebirgischen Weihnachtsmärkte bekannt. Sie sind vor allem durch die Jahrhunderte alte Bergbautradition im "Weihnachtsland" (ein Synonym des Erzgebirges) geprägt. So werden nicht nur zu den berühmteren Märkten große Bergparaden in der besonderen Atmosphäre traditionell geschmückter, mittelalterlicher Bergstädte abgehalten. Die althergebrachten, stark durch den Bergbau beeinflussten, Weihnachtsbräuche mit denen die Erzgebirgler die Advents- und Weihnachtszeit intensiv erleben sowie der regional typische Weihnachtsschmuck wie Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden, Schwibbogen oder Bergmanns- und Engelfiguren geben den erzgebirgischen Weihnachtsmärkten ihren unverwechselbaren Charakter.

Die bekanntesten erzgebirgischen Weihnachtsmärkte finden statt in:

Frankfurt am Main

Der Frankfurter Weihnachtsmarkt wird erstmals 1393 urkundlich erwähnt. Er findet auf dem Römerberg und den umliegenden Gassen und Plätzen statt. Mit rund drei Millionen Besuchern ist er einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland.

Siehe auch: Frankfurter Weihnachtsmarkt

Hannover

Schon vor 150 Jahren wurde rund um die Marktkirche ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Heute besteht der Weihnachtsmarkt aus rund 120 Ständen. Als Besonderheiten gelten das Finnische Dorf und das mittelalterliche Weihnachtsdorf. Ferner stehen den Besuchern 7 Fahr-, Schau-, und Belustigungsgeschäfte zur Verfügung, darunter das Geschicklichkeitsspiel "Sternentaler", ein großes historisches Pferdekarussell, ein kleines Riesenrad, Wahrsagerin, Armbrustschießen und ein Kasperletheater. Neben dem Weihnachtsmarkt Hannover gibt es noch zwei weitere Weihnachtsmärkte in Hannover: Einen recht modernen auf der Lister Meile und einen eher mittelkleinen auf dem Ernst-August-Platz. 2005 sendet erstmals ein Weihnachtsmarkt-Radio mit einem stadtweit zu empfangenden 24 Stunden-Programm.

Leipzig

Der Leipziger Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und den angrenzenden Straßen gehört mit etwa 250 Ständen zu den großen Weihnachtsmärkten Deutschlands. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1767 zurück. Eine besondere Attraktion ist ein 857 m² großer freistehender Adventskalender.

München

Christkindlmärkte sind aus München nicht wegzudenken und lassen sich in der Vorweihnachtszeit in vielen Stadtteilen und Landkreisgemeinden finden. Der größte und älteste Christkindlmarkt in München ist der am Münchner Marienplatz, der Touristen aus aller Welt anlockt. Ebenfalls erwähnenswert sind die alljährlich stattfindenden größeren Weihnachtsmärkte am Chinesischen Turm im Englischen Garten, am Sendlinger Tor sowie an der Münchner Freiheit.

Nürnberg

Christkindlesmarkt in Nürnberg im 19. Jahrhundert

Der Christkindlesmarkt ist ein Weihnachtsmarkt in Nürnberg, der in der Innenstadt auf dem Hauptmarkt vor der Frauenkirche in den Wochen vor Weihnachten stattfindet.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkten in Deutschland. Auf dem Markt befinden sich alljährlich weit über 150 Verkaufsbuden. Eröffnet wird der Markt jeweils am Freitag vor dem ersten Advent. Der letzte Tag ist immer der 24. Dezember.

Es gibt keine genauen Erkenntnisse darüber, wann der Markt zum ersten Mal stattfand. Aus dem Jahr 1628 gibt es eine Schachtel aus Nadelholz auf dessen Boden sich folgende Inschrift befindet: „Regina Susanna Harßdörfferin von der Jungfrau Susanna Eleonora Erbsin (oder Elbsin) zum Kindles-Marck überschickt 1628." Diese Schachtel, im Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, gilt als der älteste Existenz-Nachweis des Christkindlesmarkts.

Von 1898 bis 1933 fand der Markt nicht auf dem Hauptmarkt statt. Innerhalb dieser Zeit musste der Markt auf verschiedene Veranstaltungsorte ausweichen.

Seit 1933 findet der Markt wieder auf dem Hauptmarkt statt. 1933 gab es auch eine Neuerung: Zur Eröffnung des Marktes findet in jedem Jahr ein Prolog durch das Nürnberger Christkind, mit Glockenläuten und Kinderchorgesängen, statt. Dabei spricht das Christkind vom Balkon der Frauenkirche herab: „Ihr Herrn und Frau'n, die Ihr einst Kinder wart, Ihr Kleinen, am Beginn der Lebensfahrt, Ein jeder, der sich heute freut und morgen wieder plagt: Hört alle zu, was Euch das Christkind sagt! ..." Bis 1969 wurde das Christkind von Schauspielerinnen dargestellt. Seitdem wird das Christkind alle zwei Jahre durch die Nürnberger Bevölkerung gewählt. Bewerben dürfen sich Nürnbergerinnen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren.

In den Jahren des Zweiten Weltkrieges und darüber hinaus fand der Markt bis 1948 nicht statt.

Berlin-Spandau

Der Weihnachtsmarkt im Berliner Stadtteil Spandau ist mit 1,8 Millionen Besuchern (Stand 2004) einer der großen Weihnachtsmärkte Deutschlands. Er findet seit dem 1. Advent 1974 jährlich in der Altstadt Spandau statt. 1977 wurden Teile des Kulturprogramms im Fernsehen übertragen, was zu einer gesteigerten Popularität des Marktes beitrug. Seit 1983 öffnet der Markt seine Buden an allen Adventswochenenden. Die Besucherzahl erreichte 1989 eine Million.

An den Adventswochenenden umfasst der Weihnachtsmarkt über 400 Stände, die einen großen Teil der Altstadt einnehmen. An Wochentagen gibt es rund 200 Stände von Markthändlern, Kunsthandwerkern und Schaustellern in den größeren Straßen der Altstadt. Auf einer Bühne am Marktplatz findet ein Kulturprogramm mit täglichen Aufführungen statt, darunter die Freitagskonzerte und der WinterZauberBerlin. Bemerkenswert sind ferner eine Weihnachtskrippe mit lebenden Tieren vor der Nikolaikirche auf dem Reformationsplatz sowie der Basar der Spandauer Schulen auf dem alten Posthof an der Carl-Schurz-Straße.

Stuttgarter Weihnachtsmarkt 2004 auf dem Schillerplatz mit Blick auf die Stiftskirche

Stuttgart

Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt wurde erstmalig im Jahr 1692 als eine altgewohnte Stuttgarter Traditionsveranstaltung urkundlich erwähnt. Mit über 270 Ständen und rund 3,6 Millionen Besuchern (Stand 2005) gehört er zu den großen Weihnachtsmärkten in Deutschland.

Der Markt findet auf dem Schlossplatz (u. a. Märchenland für Kinder und Schlittschuhbahn) und den angrenzenden historischen Plätzen und Straßen im Stadtzentrum statt, darunter der Kirchstraße und der Hirschstraße, dem Schillerplatz, dem Karlsplatz (u. a. finnisches Weihnachtsdorf und Weihnachts-Sammler-Antikmarkt) und auf dem Marktplatz. Er wird alljährlich am letzten Donnerstag im November im Renaissance-Innenhof des Stuttgarter Alten Schlosses eröffnet.

Der Markt hat sich über die Jahre zu einer touristischen Sehenswürdigkeit entwickelt und ist besonders bei Schweizer, französischen und italienischen Touristen populär.

Weitere bekannte Weihnachtsmärkte

Franz Skarbina: Weihnachtsmarkt in Berlin, 1892
  • Aachen: Der Aachener Weihnachtsmarkt findet rund um das historische Rathaus statt.
  • Bautzen: Der Bautzener Weihnachtsmarkt ist ein kleiner, aber sehr traditionsreicher Weihnachtsmarkt, dessen Geschichte bis zum Jahr 1384 zurückreicht
  • Berlin: Im Jahr 2004 gab es 39 gewerbliche und 18 gemeinnützige Weihnachtsmärkte in der Stadt, darunter den oben erwähnten Spandauer Weihnachtsmarkt.
  • Braunschweig: Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt rund um den Braunschweiger Dom wird seit dem 17. Jahrhundert abgehalten. Er wurde schon mehrfach zum schönsten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands gewählt.
  • Bremen: Der Weihnachtsmarkt mit über 170 Ständen findet auf dem Marktplatz rund um das Bremer Rathaus und den Roland statt.
  • Erfurt: Der Erfurter Weihnachtsmarkt wird auf dem Domplatz vor der Kulisse von Dom und Severikirche abgehalten.
  • Essen: Hier gibt es einen Weihnachtsmarkt auf mehreren Plätzen in der Innenstadt.
  • Esslingen am Neckar: Mittelaltermarkt und Weihnachtsmarkt mit mittelalterlicher Handwerkskunst, Speisen und Musik auf mehreren Plätzen und Gasen in der historischen Altstadt der ehemaligen freien Reichsstadt.
  • Köln: Mehrere thematisch unterschiedliche Weihnachtsmärkte gibt es in der Innenstadt, u.a. den „Märchen-Weihnachtsmarkt“ am Rudolfplatz oder den traditionellen Weihnachtsmarkt am Kölner Dom.
  • Ludwigsburg: Barock-Weihnachtsmarkt mit über 160 Ständen auf dem barocken, arkadengesäumten Marktplatz der ehemaligen württembergischen Residenzstadt.
  • Münster: Insgesamt sechs Weihnachtsmärkte werden in der historischen Innenstadt abgehalten.
  • Maulbronn: Jeweils am ersten Wochenende im Dezember findet vor der beeindruckenden Kulisse des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn der Weihnachtsmarkt statt. Über 120 festlich geschmückte Verkaufsstände bieten Kunsthandwerk und Selbstgemachtes an. Ein ansprechendes Rahmenprogramm mit Musik, Märchenerzählerinnen und Andachten machen den Maulbronner Weihnachtsmarkt zu einem Erlebnis für die ganze Familie.
  • Rostock: Der laut Eigenwerbung „Größte Weihnachtsmarkt Norddeutschlands“ mit rund 250 Ständen erstreckt sich über rund 3,2 km vom Neuen Markt über den Platz am Kröpeliner Tor bis zum Hafen.
  • Siegburg: Hier gibt es einen sehenswerten mittelalterlichen Weihnachtsmarkt.
  • Soest: Auf dem Petrikirchplatz findet der größte Weihnachtsmarkt der Hellweg-Region statt und lockt tausende Besucher in die historische Soester Altstadt.
  • Sommerhausen: Dieser kleine Ort in Franken verwandelt sich komplett in einen Weihnachtsmarkt; alle Gäßchen sind dekoriert und alle Läden, die zahlreichen Galerien und sogar die Dorfkirche sind mit einbezogen.
  • Ulm: Der Marktplatz vor dem Hauptportal des Ulmer Münsters wird für den Weihnachtsmarkt in ein Hüttendorf verwandelt.
  • Linz am Rhein: Der Weihnachtsmarkt ist flächenmäßig nur klein, doch wird lokales Handwerk gezeigt.

Große Weihnachtsmärkte in Österreich

Wien

1294 wurde das Privileg zum Abhalten eines Dezembermarktes von Herzog Albrecht II. erteilt.

Alte Wiener Aufzeichnungen ergeben, dass bereits 1626 ein dem später so genannten Christkindlmarkt ähnlicher Markt vor dem Stephansdom abgehalten wurde. Die Verkaufstände standen in der Zeit von 16. Dezember bis 9. Januar und es wurden Waren von Peckn, Lebzelter und Zuggerpacher angeboten. Dieser Markt wurde aber 1761 wieder aufgelassen.

Der eigentliche Wiener Christkindlmarkt führt auf das Jahr 1764 zurück. Er wechstelte im Laufe der Jahrhunderte oftmals seinen Standort, da er anfangs mit den traditionellen Jahrmärkten konkurierte. So wechselt er von der Freyung auf den Platz Am Hof, war auch am Neubaugürtel und vor dem Messepalast. Seit 1975 ist er vor dem Wiener Rathaus.

Weitere bekannte Christkindlmärkte in Wien gibt es:

Hier ist eine Liste weiterer Märkte: mit Adressen: http://www.wien-event.at/veranstaltungsTipps/eventDetail.cmi?cmi.eventId=3728 mit Links: http://www.vienna.info/article.asp?IDArticle=12088

Weitere bekannte Weihnachtsmärkte

  • Innsbruck: In Innsbruck wird während der ganzen Adventszeit ein Markt in der Altstadt abgehalten. Er wird sehr oft von italienischen und deutschen Touristen besucht.

Große Weihnachtsmärkte in der Schweiz

  • Einsiedeln: Weihnachtsmarkt in der Zentralschweiz. Vor dem Klosters können Besucher an 110 geschmückten Ständen verweilen oder einkaufen.

Große Weihnachtsmärkte in Südtirol

Bozen ist seit immer eine Handelsstadt und seit immer gibt es in der Adventszeit weihnachtliche Veranstaltungen. Der heutige große und italienweit bekannt erste italienische Christkindlmarkt wurde 1990 geboren und er hat am Bozner Waltherplatz seinen Platz. Der erfolgreiche Markt hat rund 80 Stände, in der Bozner Altstadt gibt es aber auch andere Nebenmärkte wie der Handwerksmarkt am Rathausplatz und der Markt der Solidarität in einigen Straßen der Altstadt. Außerdem gibt es als Zusatzveranstaltungen der kleine Adventsmarkt von Gries am Mazziniplatz, das Bienenfest am 8. November in der Reschenstraße und gastronomische Weihnachtsdelikatessen aus den Regionen Italiens am Gerichtsplatz. Die Besucherzahl erreichte 2004 850.000 und so ist der Bozner Christkindlmarkt der besuchteste Südtirols und Italiens. Bozen ist in den letzen Jahren als "Italienische Hauptstadt des Weihnachtens" bezeichnet worden.

Weitere bekannte Weihnachtsmärkte

In Südtirol gibt es 5 "Original Südtiroler Christkindlmärkte", die die größte und bekannteste sind, gibt es doch andere kleinere Advents-, Weihnachts- oder Christkindlmärkte.

  • Meran: Der Meraner Christkindlmarkt ist mit ungefähr 65 Ständen der zweitgrößte Südtirols.
  • Brixen: in Brixen wird der Markt "Weihnachtsmarkt" genannt. Er ist ein kleiner Markt mit rund 35 Ständen.
  • Bruneck: auch hier wird der Markt "Weihnachtsmarkt genannt und er hat die selbe Austellerzahl wie in Brixen.
  • Sterzing: mit fast 40 Ständen ist der "Weihnachtsmarkt" der kleinen Stadt Sterzing der jüngste und drittgrößte in Südtirol.

Andere kleine und bekannte Adventsmärkte in Südtirol befinden sich im Bozner Stadtviertel Gries, in Sarnthein und in verschiedenen Orten des Landes.

Christkindlmärkte in Italien

Nach dem gewaltigen touristischen Erfolg der Südtiroler Weihnachtsmärkte beim italienischen Publikum haben in den letzten Jahren andere Teile Italiens die Christkindlmärkte kopiert, zuerst das Trentino, das seine fast 1000 Jahre unter Österreich-Ungarn aufgefrischt hat, um das Flair der Märkte in deutschsprachigen Ländern zu reproduzieren. Viele Waren entstammen zwar wirklich der Trentiner Tradition (etwa der Zelten, den es so auch in Südtirol gibt), andere werden zwar als "typisch" bezeichnet, sind aber erfunden oder eigens importiert. Manche Namen der angebotenen Produkte können die Trentiner wohl selbst nicht aussprechen.

In Italien gibt es kleinere Weihnachtsmärkte, die aber nicht Konkurrenz den Südtiroler Märkten auftreten, zum Beispiel in Belluno, Turin, Livigno und Udine.

Weiteres Ausland

Traditionelle Weihnachtsmärkte gibt es auch in Luxemburg und im Elsass. Als größter ausländischer Weihnachtsmarkt gilt häufig der seit 1570 abgehaltene Markt von Straßburg.

Im englischsprachigen Raum gab es traditionell keine Weihnachtsmärkte, jedoch wird das Konzept in neuerer Zeit gerne kopiert. Mittlerweile gibt es Weihnachtsmärkte (meist als "German Christmas Market" oder "Christkindlmarket") unter anderem in Chicago (seit 1995), Birmingham (seit 1997), Bristol (1998), Manchester (seit 1999), Edinburgh (seit 2000), Osaka (seit 2000), Leeds, Nottingham und Kingston upon Thames. Der größte authentische deutsche Weihnachtsmarkt außerhalb von Deutschland und Österreich ist nach eigener Darstellung der Frankfurt Christmas Market in der Frankfurter Partnerstadt Birmingham, mit ca. 80 Marktständen ein nach deutschen Maßstäben eher kleiner Weihnachtsmarkt.

Mit dem Aufkommen der Billigfluglinien werden z.B. in Großbritannien vermehrt Wochenendausflüge zu deutschen Weihnachtsmärkten als Pauschalreisen angeboten und auch gerne gebucht.

Vorlage:Wiktionary1