Hardangervidda
Die Hardangervidda in Norwegen ist die größte Hochebene Europas.
Sie ist mit einer Fläche von ca. 8.000 km² Norwegens größtes Fjell und im Mittel zwischen 1200-1400m hoch. Seit 1981 sind 3.422 km² der Hardangervidda als Nationalpark (1) ausgewiesen.
Die Hochebene ist der Rest einer Gebirgslandschaft, die in den Eiszeiten durch Gletscher abgeschliffen wurde. Die Gletscher gaben dem Plateau seine heutige Form mit weiten Ebenen, flachen Seen und wenigen, sanft ansteigenden Gipfeln. Nur im höheren westlichen Teil, wo die Ebene zum Sørfjord und zum Eidfjord hin abfällt, gibt es schroffere Abschnitte. Der Hardangerjøkulen ist mit 73 km² Fläche heute der größte Gletscher auf der Hardangervidda. Er entstand allerdings erst vor ca. 2000-3000 Jahren und ist damit kein Überbleibsel der Gletscher, welche die Hardangervidda formten.
Der niederschlagsreiche westliche Teil der Hardangervidda bietet einen großen Pflanzenreichtum, während der östliche Teil weiter im Landesinneren eher karg ist. Auf der Hardangervidda lebt die größte Rentierherde Norwegens mit ca. 10.000 Tieren. Die Rentiere wandern im Frühling von den Winterweiden im Osten der Hochebene auf die höheren, nahrungsreicheren Sommerweiden der westlichen Hardangervidda.
Der Mensch hat das Hochplateau nach der letzten Eiszeit ab ca. 6000 v. Chr. besiedelt. Er folgte wahrscheinlich den Rentieren, die mit dem zurückweichenden Eis auf die fruchtbare Ebene vordrangen. Heute ist die Hardangervidda ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, in erster Linie durch den Tourismus.