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Hude (Oldenburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Hude (Oldenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hude (Oldenburg) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 7′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 53° 7′ N, 8° 28′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Oldenburg
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 124,79 km2
Einwohner: 15.955 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 128 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27798
Vorwahlen: 04408, 04484
Kfz-Kennzeichen: OL
Gemeindeschlüssel: 03 4 58 010
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Parkstraße 53
27798 Hude (Oldenburg)
Website: www.hude.de
Bürgermeister: Axel Jahnz (SPD)
Lage der Gemeinde Hude (Oldenburg) im Landkreis Oldenburg
KarteLandkreis OldenburgNiedersachsenLandkreis VechtaLandkreis DiepholzDelmenhorstBremenLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandOldenburg (Oldenburg)Landkreis WesermarschColnradeWinkelsettWildeshausenGroßenknetenPrinzhöfteBeckelnDötlingenWardenburgHattenHarpstedtHudeGanderkeseeDünsenKirchseelteGroß Ippener
Karte

Hude (Oldenburg), amtlich Hude (Oldb), ist eine Gemeinde zwischen Oldenburg (Oldb.) und Bremen. Sie gehört zum Landkreis Oldenburg in Niedersachsen und ist einer der so genannten Hude-Orte.

Geografie

Die Gemeinde liegt am Rande der leicht hügeligen Wildeshauser Geest und wird durch zahlreiche Bachläufe sowie sumpfiges Gelände geprägt.

  • Höchster Geländepunkt: 31,5 m über NN (Hohenbökener Weg)
  • Tiefster Geländepunkt: 0,2 m unter NN (Hollersiel)

Gemeindegebiet

Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 124,6 km², davon werden 9.290 ha landwirtschaftlich genutzt. Der Rest besteht aus Waldland (1.146 ha) und bebauten Flächen sowie Straßenland (898 ha).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Hude gehören folgende Ortsteile:

  • Altmoorhausen
  • Hemmelsberg
  • Holle
  • Holler-Neuenwege
  • Hudermoor
  • Hurrel
  • Kirchkimmen
  • Lintel
  • Maibusch
  • Nordenholz
  • Nordenholzermoor
  • Oberhausen
  • Tweelbäke-Ost
  • Vielstedt
  • Wraggenort
  • Wüsting-Grummersort
  • Wüsting-Holler-Neuenwege
  • Wüsting-Wraggenort
  • Hude Süd
  • Hude Nord

Geschichte

Im Jahr 1232 wird Hude in den „Annales Cistercienses“ erstmals urkundlich erwähnt, und zwar aus Anlass der Errichtung des Zisterzienserklosters. 1536 wurde das Kloster aufgehoben und die Klostergebäude weitgehend abgerissen, so dass fast nur noch Ruinen vorhanden sind. Die einstige Torkapelle blieb erhalten; sie ist die heutige Elisabethkirche, Pfarrkirche von Hude. Auch das ehemalige Abtshaus besteht noch; nach Verwendung als Jagdschloss wurde es Gutshaus.[2]

1867 wurde die Bahnstrecke Bremen–Oldenburg eröffnet und 1873 die Bahnstrecke Hude–Nordenham.

1972 schlossen sich die Gemeinden Hude und Wüsting im Rahmen der Gebietsreform freiwillig zusammen. Hude gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der infolge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Im August 2009 feierte Hude sein 777-jähriges Bestehen.

Einwohnerentwicklung

(Stand jeweils 31. Dezember)

Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Einwohner 15.758 15.718 15.756 15.860 15.809 15.785 15.764 15.829

Politik

Kommunalwahl 2011
 %
40
30
20
10
0
33,58 %
31,08 %
19,20 %
9,68 %
4,04 %
2,40 %
keine %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−1,33 %p
−2,07 %p
+11,53 %p
−4,42 %p
+4,04 %p
+2,40 %p
−10,14 %p

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 11. September 2011 führte bei einer Wahlbeteiligung von 56,35 % (2006: 59,24 %) zu folgender Sitzverteiliung im Gemeinderat:

Partei / Liste SPD CDU GRÜNE FDP LINKE FW Gesamt
Sitze 2011 11 10 6 3 1 1 32

Partnerschaften

Die Partnergemeinden der Gemeinde Hude sind[3]:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

St.-Elisabeth-Kirche

St.-Elisabeth-Kirche

Die heutige evangelisch-lutherische St.-Elisabeth-Kirche wurde um 1300 als Torkapelle des Zisterzienserklosters errichtet. Der frühgotische Backsteinbau dient seit etwa 1548 als evangelische Pfarrkirche. In ihr befinden sich Wandmalereien aus der Entstehungszeit und eine Kanzel von 1672.

Kloster Hude

Klosterruine Hude
Klosterruine Hude

Das Kloster wurde durch den Zisterzienserorden im Jahre 1232 gegründet. Von der im 13. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik errichteten Anlage sind Teile der ehemals dreischiffigen Klosterkirche als Ruine sowie die Torkapelle (heute St.-Elisabeth-Kirche) und das Abthaus erhalten.

siehe auch: Kloster Hude

Raffinerie und Haus Marienhude

Im südlichen Teil von Hude befand sich um 1900 eine Raffinerie für die Herstellung von Benzin, welches unter dem Namen Hudolin verkauft wurde. Die Fabrik war das Stammwerk der Bremer Firma „Chemische Fabriken AG“ und war bis 1933 in Betrieb. Nach Betriebsende wurden große Teile der Fabrik abgerissen und an ihrer Stelle Wohnhäuser errichtet. Von der Fabrik geblieben ist lediglich die 1905 gebaute Villa „Haus Marienhude“, die nach mehreren anderen Nutzungen 1986 zu einer Bildungsstätte für den Zivildienst unter Trägerschaft des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Oldenburg umgewandelt wurde.

Skulpturenufer

Südlich des Ortskerns von Hude sind 45 Skulpturen auf einer 1,4 ha großen Wiese parallel zum Huder Bach im Freien aufgestellt. Das Huder Skulpturenufer wurde am 31. Mai 1992 eröffnet. Es ist durch Zusammenarbeit der Gemeinde Hude, der Aktionsgemeinschaft für Hude und des Bildhauers Wolf E. Schultz, der seit 1983 in Hude lebt, entstanden. Ein Vorläufer des Skulpturenufers ist der 1985 angelegte Skulpturenweg.[4]

Planetenweg

Von Hude aus führt ein Planetenlehrpfad nach Wüsting. Er ist im Maßstab 1:1 Mrd. angelegt und soll die Größenverhältnisse unseres Sonnensystems veranschaulichen und erlebbar machen. Die Pfadlänge beträgt daher rund 6 km. Das Modell der Sonne besteht aus einem ARIANE-5-Tank, die Planeten sind auf Bronzetafeln dargestellt, die sich entlang des Pfades aufreihen.[5]

Sport

In der Gemeinde kann man in etlichen Vereinen auf vielfältige Weise sportlich aktiv sein. Der Turnverein Hude von 1895 e.V hat sogar eine Gruppe Rollstuhltanz[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Schienennetz rund um Oldenburg und Hude.

Landwirtschaftsstruktur

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe (Stand 1995) beträgt 323. Davon erreicht mehr als ein Drittel der Betriebe eine Mindestgröße von 30 ha.

Wirtschaftsstruktur

In Hude sind als große Arbeitgeber von überregionaler Bedeutung die Amazonen-Werke (Landmaschinen), sowie die Firma Labom (industrielle Messtechnik) vertreten. Darüber hinaus überregionale Bedeutung haben eine Reihe kleinerer Betriebe.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Arbeitsort

Insgesamt gibt es in der Gemeinde 2.678 (Stand 30. Juni 2005) sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Die meisten sind in Energie, Wasser, Bergbau und verarbeitendem Gewerbe tätig (1.542), in der Landwirtschaft arbeiten dagegen nur rund 100 Beschäftigte.

Verkehr

Hude wird von Bahnen der Relationen Oldenburg–Bremen und Nordenham–Bremen bedient. Seit dem 12. Dezember 2010 ist Hude mit zwei Linien an das Netz der S-Bahn Bremen angebunden. Die Verbindung der Ortsteile miteinander übernehmen Linienbusse.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Zisterzienserkloster Hude
  3. Konzept Partnerschaftsarbeit der Gemeinde Hude (Oldb) (PDF; 47 kB)
  4. Gemeinde Hude: Skulpturenufer
  5. Planetarium Bremen-Planetenweg Hude
  6. Rollstuhltanz abgerufen am 21. Januar 2012
Commons: Hude (Oldenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien