Oberriet
Vorlage:Ort Schweiz Oberriet SG ist eine Gemeinde im Wahlkreis Rheintal des Kantons St. Gallen.
Geographie
Begrenzt durch den Rhein und den Ausläufer des Alpsteingebirges liegt die Gemeinde Oberriet im Herzen des St. Galler Rheintals. Sie ist mit ihren 34.5 Quatradkilometern eine der grösseren Gemeinden des Kantons St. Gallen. Zur politischen Gemeinde gehören neben dem gleichnamigen Dorf noch die Dörfer Montlingen (PLZ 9462), Kriessern (PLZ 9451), Eichenwies und Kobelwald sowie die Weiler Moos, Rehag, Stieg, Freienbach, Stein, Kobelwies, Watt und Hard. Der höchste Punkt Oberriets ist beim Gebiet Zapfen mit 1302 m.ü.M., während der tiefste Punkt mit 407 m.ü.M. bei der Kanalbrücke an der Verbindungsstrasse zwischen Balgach und Diepoldsau ist.
Zwischen den Dörfern befinden sich verschiedene Naturschutzgebiete mit einem grossen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten.
Das Gemeindegebiet beträgt 3456 ha, wovon 292.2 ha Bauzone ist. 234.7 ha davon wurde weitgehend überbaut.
Die zwischen Buchs SG und Altstätten liegende Gemeinde ist in Oberriet und in Kriessern an die Autobahn A13 angeschlossen. Oberriet hat zwar einen Bahnhof, doch mangels Regios auf dieser Strecke hält kaum ein Zug dort. Dafür ist es durch eine Buslinie zwischen Altstätten und Buchs SG verbunden.
Die Gemeinde in Zahlen
Bevölkerung
Mit dem Stand vom 31. Dezember 2003 hatte Oberriet total 7674 Einwohner. Nach Geschlechtern getrennt sind es 3937 männliche und 3737 weibliche Einwohner. 6175 Einwohner waren katholisch, 741 reformiert und 758 gehören einer anderen oder keiner Konfession an.
In Oberriet wohnten 4172 Ortsbürger, 1598 Kantonsbürger sowie 1098 Bürger der übrigen Schweiz. Oberriet beherbergte 806 ausländische Staatsangehörige.
Geschichte
Die historischen Wurzeln der Gemeinde beginnen vor über 3000 Jahren auf dem Montlingerbergli. Damals bot der Inselberg den aus dem Süden eingewanderten Ur-Rätern schutz vor den Rheinüberflutungen. Später wurden sie von den aus dem Norden nachrückenden Alemannen verdrängt. Diese brachten nebst vielen Sitten und Gebräuchen das Deutsche als Muttersprache zu uns. Noch heute erinnern uns die urchigen Dialekte im Rheintal an diese Vorfahren. Im 8. Jahrhundert entstand der königliche Reichshof Criesserrun. Durch den Bau eines Gotteshauses in Montlingen im 9. Jahrhundert bildeten sich zwei Zentren im Hof: Die weltliche Verwaltung in Kriessern und der kirchliche Mittelpunkt in Montlingen. Der deutsche König schenkte 1229 den Hof dem Kloster St. Gallen und Abt Berchthold von Falkenstein liess zur Verteidigung des Besitzes die Burg Blatten erbauen. Von 1490 bis 1798 war das ganze Rheintal ein Untertanenland der Eidgenossen.
Mit der französischen Revolution im Jahre 1798 erhielten die Rheintaler von der eidgenössischen Tagsatzung die volle Unabhängigkeit. Doch nur für kurze Zeit gehörte der Hof zur Republik Rheintal. Für fünf Jahre zwängten ihn die französischen Besetzter zum Kanton Säntis, dessen Grenze gegen den Kanton Linth über den Blattenberg verlief. Aus dem freien Reichshof Kriessern entstand 1803 die politische Gemeinde Oberriet.
Innerhalb der Gemeindegrenzen entwickelten sich die fünf Dörfer und schliesslich erhielt auch jedes seine eigene Kirche. Wie überall im Rheintal war hier der Haupterwerbszeig die Landwirtschaft. Später gewannen die Stickereien immer grösserer Wichtigkeit. Zum Industriestandort entwickelte sich die Gemeinde erst langsam nach dem zweiten Weltkrieg.