Tschagatai-Khanat
Das Tschagatai-Khanat umfaßte im wesentlichen die mittelasiatischen Staaten Usbekistan, Kirgisien und weite Teile des heutigen Kasachstan. Ferner waren ihm die Gebiete Xinjiang und der Norden Afghanistans angeschlossen. Es bestand von 1226 bis 1571. Der Name stammt von Dschingis Khans 2. Sohn Tschagatai Khan ab.
Das Tschagatai-Khanat umfaßte also jene Gebiete, die heute als Turkestan bekannt sind - daher wurde es auch verschiedentlich als Khanat Turkestan bezeichnet. Es umfaßte insgesamt 6,2 Mio. km² und hatte Amalik (Kuldscha) zur Hauptstadt.
Die Bevölkerung bestand hauptsächlich aus Angehörigen verschiedener Turkvölker: Im Osten siedelten die Karachaniden, Naimanen, Kirgisen und Uiguren. In der Mitte Tschigilen, Kimeken und Türgesch. Im Westen Seldschuken, Oghusen und Tadschiken. Im Süden Afghanen, Perser und Kaschmiris.
Das Tschagatai-Khanat war ein Reich mit wechselnen Grenzen. Vor allem die verwandten Nachbarreiche bereicherten sich stets auf dessen Kosten.
1370 wurde dieses Khanat durch die Machtübernahme Timurs geteilt: Während der Westteil seinem Reich einverleibt wurde, bestand der Ostteil als "Khanat Moghulistan" bis 1571 weiter.
Letzter Herrscher des Tschagatai-Khanates war Abdul Rashid Khan, der 1533 an die Macht kam und ungefähr bis 1571 regierte.