Eschweiler
Wappen | Karte |
---|---|
![]() | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Köln |
Kreis: | Aachen |
Fläche: | 76,559 km² (31. Dez. 2003) |
Einwohner: | 55.697 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 728 Einw./km² |
Höhe: | 260 m ü. NN |
Postleitzahl: | 52249 |
Vorwahl: | 02403 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | AC |
Gemeindeschlüssel: | 05354012 |
Stadtgliederung: | 22 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 52249 Eschweiler |
Offizielle Website: | www.eschweiler.de |
E-Mail-Adresse: | info@eschweiler.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rudi Bertram (SPD) |
Die Stadt Eschweiler ist eine mittlere kreisangehörige Stadt und ein Mittelzentrum im nordrhein-westfälischen Kreis Aachen und in der Städteregion Aachen. Sie liegt an der Inde im westlichen Rheinland und damit in unmittelbarer Nähe des Dreiländerecks Deutschland-Niederlande-Belgien.
Geschichte

Die Geschichte Eschweilers reicht bis in die römische Besatzungszeit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung durch Einhard als Königsgut Fundus Regius Ascvilare ist aus dem Jahre 828 erhalten. In der Zeit der Karolinger gehörte Eschweiler zum Jülichgau, seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Jülich. Von 1394 ist die älteste bekannte Urkunde über Eschweiler Bergbau: "Koylberg zu Eschwylre". Völlige Zerstörung im Oktober 1678 durch französische Kriegstruppen - bis auf ein Haus (an der heutigen Dürener Straße in der Altstadt) und die Lederpieta (heute in der Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul).
Eschweiler nach 1800
Unter napoleonischer Besatzung war Eschweiler von 1800 bis 1815 Mairie und Hauptort des Kantons Eschweiler. 1815 wurden die französischen Kantone Burtscheid und Eschweiler zum preußischen Landkreis Aachen vereinigt. 1838 wurde der Eschweiler Bergwerksverein EBV von Christine Englerth gegründet. 1856 erhielt die Stadt preußisches Stadtrecht. Eschweiler wurde Ende des Zweiten Weltkriegs zu 70 % zerstört. Seit 1914 ist Eschweiler Garnisonsstadt mit kleinen Unterbrechungen - zuerst mit der Kaserne Stadtmitte (Preyerstraße), jetzt mit der Donnerbergkaserne (Birkengangstraße). 1923 wird die Rheinische Republik in der Neustraße ausgerufen. Im 20. Jahrhundert gab es eine Eschweiler Bank und eine Stadtsparkasse Eschweiler. Aktiv um Geschichte und Zeitgeschehen ist der Eschweiler Geschichtsverein. Die Mundart Eischwiele Platt wird nicht nur im Karneval gepflegt.
Eschweiler Industriegeschichte
Von besonderer Bedeutung für die Stadt ist der Eschweiler Bergbau. Eschweiler trägt den Titel Wiege des rheinischen Bergbaus. Durch den Abbau von Braunkohle in Tagebauen mussten acht Stadtteile (Lohn, Pützlohn, Erberich, Laurenzberg, Langendorf, Lürken, Hausen) umgesiedelt werden. Im Rahmen der Rekultivierung ehemaliger Tagebauflächen entstand der künstliche Blausteinsee.
Das Eschweiler Industriegebiet mit Eisen-, Nichteisen-, Glashütten- und chemischer Industrie ist charakterisiert durch schon Kelten und Römern bekannte Lagerstätten von Zink-, Blei- und Eisenerzen sowie Kalkstein und Quarzsand zusammen mit der bereits erwähnten Kohle und ausreichend Wasserkraft. Im Eschweiler Raum setzt die Industrialisierung vor 1850 ein und erreicht eine Blüte im 19. Jahrhundert, denn die günstigen Standortbedingungen, die Dampfmaschine, ein dicht verzweigtes Eisenbahnnetz seit 1841 und der Eschweiler Bergwerksverein lassen hier die erste Industrieregion Deutschlands entstehen.
Die Eschweiler Industrie nach Beendigung der Steinkohleförderung Mitte des 20. Jahrhunderts hat neue Standbeine: Elektrogussstahl-, Kabel-, Kunststoff-, Farb- und Kalkwerke, Apparate-, Behälter-, Messlehren- und Prüfgerätebau, eine Nähmaschinenfabrik, eine Gießerei, Braunkohlenbergbau, ein Großkraftwerk (Kraftwerk Weisweiler) nebst Müllverbrennungsanlage, das Elektrowerk, ein Mineralölwerk und die Herstellung chemisch-pharmazeutischer Gummiartikel. Ende des 20. Jahrhunderts und Anfang des 21. Jahrhunderts kommen Dienstleistungsunternehmen wie bofrost, ups, das Versorgungsunternehmen EWV und das Aldi-Verteilungszentrum für das westliche Rheinland sowie das Gewerbe-Technologie-Center GeTeCe in der "Gartenstraße" und der Industrie- und Gewerbepark IGP im Osten des Eschweiler Stadtgebiets hinzu.
Wappen und Stadtfarben
Das seit 1880 geführte Eschweiler Wappen zeigt den zungeherausstreckenden Jülicher Löwen mit dem blauen Schlüssel von St. Peter in den Händen. St. Peter ist der Schutzpatron der Kölner Domkirche, zu deren Lehen Eschweiler vom 11. bis 16. Jahrhundert gehörte. Die Mauerkrone weist auf die mittelalterliche Stadtummauerung hin. Die Stadtfarben sind Schwarz, Gelb und Blau. Das Wappen entstand aus einem Schöffensiegel von 1469 bzw. 1740 und ist eins der ältesten Stadtwappen Nordrhein-Westfalens.
Die Eschweiler Fahne ist Schwarz-Gelb-Blau. Schwarz-Gelb steht für das Herzogtum Jülich, Blau für den Schlüssel im Wappen. Die Stadtfarben Eschweilers wurden 1914 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Stadtgliederung
Vorlage:Navigationsleiste Eschweiler Stadtteile
Zu Eschweiler gehören die Stadtteile
- zentral: Stadtmitte, Eschweiler-Ost, Wardenslinde, Vöckelsberg, Röthgen, Röhe,
- im Nordwesten: Kinzweiler, Hehlrath, St. Jöris,
- im Norden: Dürwiß, Neu-Lohn, Fronhoven,
- im Osten: Weisweiler, Hücheln, Wilhelmshöhe,
- im Südosten: Nothberg, Bergrath, Bohl, Volkenrath, Hastenrath, Scherpenseel,
- im Südwesten: Pumpe-Stich, das auch die Siedlung Waldschule und Aue umfasst.
Eschweiler gliedert sich in die drei Zonen
- Bördenlandschaft im Norden mit Blausteinsee (im Indeland) und weiten Feldern
- Indetal in der Mitte mit Auen, die am Ufer der zum Teil begradigten und zum Teil renaturierten Inde verlaufen
- Voreifel im Süden mit Höhen und Wäldern: Propsteier Wald, Ichenberg, Eschweiler Stadtwald, Bovenberger Wald, Halde Nierchen.
Die 15 Eschweiler Stadtbezirke der Größe nach sind (mit Bezirksnummer)
- 01 Stadtzentrum 11.823
- 08 Dürwiß 7.190
- 10 Weisweiler/Hücheln/Wilhelmshöhe 6.028
- 12 Bergrath/Bohl/Volkenrath 5.539
- 03 Röthgen 4.796
- 02 Innenstadt 4.681
- 15 Pumpe/Aue/Siedlung Waldschule 2.897
- 14 Stich 2.604
- 04 Röhe 2.336
- 11 Nothberg 2.159
- 13 Hastenrath/Scherpenseel 2.023
- 06 Kinzweiler 1.712
- 07 Hehlrath 1.285
- 05 St. Jöris 885
- 09 Neu-Lohn/Fronhoven 857
(Einwohnerzahlenstand: Ende 2004)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Karneval
Eschweiler ist eine rheinische Karnevalshochburg mit dem viertgrößten Rosenmontagszug Deutschlands: Eschweiler Karneval.
Wallfahrtsorte
In Eschweiler gibt es zwei Wallfahrtsorte: Eschweiler-Kinzweiler mit der Wallfahrtskirche zur Mutter vom Guten Rat mit einem Gnadenbild von 1767 sowie Eschweiler-Nothberg mit der Wallfahrtskirche zur schmerzhaften Mutter mit einer Pietà aus dem 15. Jahrhundert.
Burgen und Herrenhäuser
- Eschweiler Burg aus dem 13. Jahrhundert (ehemalige Wasserburg: drei Türme, ein Nebenhaus)
- Röthgener Burg, Wasserburg
- Nothberger Burg mit Pasqualini-Erker und -Lustgang, einmalige Donjon-Bauweise (einzige nördlich der Alpen) in Eschweiler-Nothberg
- Nothberger Hof
- Weisweiler Burg in Eschweiler-Weisweiler, jetzt zum Teil evangelische Kirche
- Haus Palant östlich von Eschweiler-Weisweiler, Rittergut derer von Palant
- Drimbornshof in Eschweiler-Dürwiß
- Broicher Hof in Eschweiler-Dürwiß, heute Sitz der regionalen Forstbehörde
- ehemalige Burgen Lürken, Laurenzberg und Rittergut Hausen (wegen Braunkohletagebau abgerissen)
- Kinzweiler Burg, Wasserburg
- Haus Kambach, Wasserschloss in Eschweiler-Kinzweiler mit Golfheim für den dortigen Golfplatz
Museen und weitere sehenswerte Gebäude
- Heimat- und Handwerksmuseum im Drimbornshof in Eschweiler-Dürwiß
- Villae Rusticae, zum Beispiel die Propsteier Villa im Propsteier Wald im Südwesten des Stadtgebiets
- Gressenicher Mühle bei Eschweiler-Scherpenseel
- Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul mit teilweise romanischem Turm und seltener Lederpietà
- Wallfahrtskirche Eschweiler-Nothberg
- Wallfahrtskirche Eschweiler-Kinzweiler
- Motten beim Kalvarienberg der Kinzweiler Wallfahrtskirche
- ehemaliges Zisterzienserinnenkloster in Eschweiler-St. Jöris, mit Schädelreliquie
Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul
Die Kirche hieß erst "Sankt Michael", dann, nachdem Eschweiler an den Kölner Dompropst kam, "Sankt Peter und Paul" nach dem Kölner Dom "Sankt Peter". Von der ursprünglich im romanischen Stil erbauten Kirche steht nur noch der untere Turmbau aus dem 14. Jahrhundert. Der schlechte Bauzustand der alten gotischen Hallenkirche nach dem Brand am 4. Oktober 1678 und die im 19. und 20. Jahrhundert rasch wachsende Gemeinde machten Erweiterungen in mehreren Bauabschnitten erforderlich. 1880 wurde ein neues großes Querschiff angefügt. 1904 wurde das alte Langschiff abgerissen und durch ein neues ersetzt. 1906 schließlich wurden die beiden oberen Turmstockwerke und die barocke Turmhaube durch zwei neue Stockwerke mit hohem Turmhelm ersetzt; der Turm hatte eine Höhe von 75 m. Das Hauptschiff hatte ein Kreuzgewölbe und der Chorraum war neugotisch. Brandbomben im Zweiten Weltkrieg am 26. Februar 1943 und der Angriff in der Nacht zum 31. August 1943 richteten große Schäden an. Die an der Marktseite explodierende Luftmine zerstörte Chor und rechtes Seitenquerschiff; der Hochaltar und die Nebenaltäre wurden verwüstet. Das zerstörte Querschiff wurde vom Langschiff notdürftig durch eine Mauer getrennt. In der Notkirche fand Weihnachten 1943 wieder der erste Gottesdienst statt. Eine neue Michael-Statue wurde am 21. Mai 1985 an der Kirche an der "Dürener Straße" aufgestellt, und am 7. März 1986 wird der zerstörte Turmhelm in alter Form wieder aufgebaut und am 30. Juni eingeweiht. Der Turmhelm ist ein wenig umstritten, da die turmhelmlose Kirche für viele ein Wahrzeichen Eschweilers und ein Symbol für Krieg ist. Sehenswürdigkeiten der Hauptpfarrkirche sind:
- Eine wiedergefundene Sonnenuhr von 1658 an der Südseite
- Hauptportal aus Kupfer
- Kalbslederpieta (70 kg) aus dem 14. Jahrhundert (Es wird erzählt, dass die drei Männer, welche die Pieta 1678 während des großen Stadtbrands retteten, beim Hinauslaufen aus der Kirche Feuer fingen.)
- 9 m hohes Christus-Bild mit zwei Engeln (sog. Sgrafitto) im Altarraum
- Altartisch aus Bronze und Stein
- Tabernakel und Phönix aus Silber
- Taufstein aus dem 16. Jahrhundert
Kultur, Theater und regelmäßige Veranstaltungen
- Kulturzentrum Eschweiler Talbahnhof, Bistro und Kabarett [1]
- EMF (Eschweiler Musikfestival)
- Grenzlandtheater
- Tag des Eschweiler Karnevals (um den 11. November mit verkaufsoffenem Sonntag)
- Blausteinsee-Cup
- Größter Rosenmontagszug der Dreiländerregion Aachen / Maastricht / Lüttich
- Drei-Länder-Eck-Schau (Verbraucherschau)
- Indeschau (Verbraucherschau)
Zeitungen
Seit Herbst 1931 erscheint die Eschweiler Filmpost, ein kostenloses Wochenblatt, das jeden Donnerstag mit dem Eschweiler Kinoprogramm, geschäftlichen und privaten Kleinanzeigen u. a. erscheint. Die beiden Eschweiler Tageszeitungen sind die Eschweiler Nachrichten und die Eschweiler Zeitung, vormals Bote an der Inde.
Kulinarische Spezialitäten
Die Eschweiler Küche ist rheinisch und zum Teil belgisch geprägt. Neben Muscheln gibt es Sauerbraten mit einer Soße aus Rosinen und Printen, Panhas, Reibekuchen (in Eischwiele Platt: Riefkooch) mit Schwarzbrot, Apfelkraut (Appelkruck) oder Rübenkraut (Sehm), Blutwurst - roh oder gebraten - (Flönz / Puttes / Blootwuësch), Hemmel on Äed ("Himmel und Erde", das heißt Kartoffelpüree mit Apfelmus und gebratener Blutwurst oder gebratenem Panhas) sowie Reis-, Aprikosen- und Birnenfläden (Vlaam); Birnenfläden, auch Schwatze Flaam genannt, gibt es traditionsgemäß zu Beerdigungen.
Eschweiler Dialekt
Die Eschweiler Mundart, das "Aischwiile Plat" oder "Eischwiele Platt", gehört zur ripuarischen Dialektgruppe. Typisch für Deutsche anderer Dialektgruppen sind "dat" und "wat" für "das" und "was" sowie "j" bzw. "ch" für "g": Ne jut jebratene Jans is ne jute Jabe Jottes. Für Auswärtige ist der Eschweiler Singsang markant.
Die Endung -es markiert Örtlichkeiten: Backes (= Backhaus), Jeckes (= Irrenanstalt), Kackes (= Toilette), Kruffes (= enge Behausung; von kruffe = kriechen), Pannes (= Pannhaus), Schneckes (= Schneckenhaus). Vergleiche hierzu das im Rheinland verbreitete Mäckes für den "McDonald's".
Eschweiler Wolf
Im Februar 2005 verunsichert ein vermutlich aus Belgien stammender Wolf die Gegend um Eschweiler. Die Medien nennen ihn den Eschweiler Wolf. Heinsberger Polizisten erschießen ihn am 21. Februar.
Erste urkundliche Erwähnung
Das Zitat zur Ersterwähnung Eschweilers im Jahre 828 durch Einhard findet sich nicht in der "Vita Karoli", sondern in "Translatio et miracula SS. Petri et Marcellini", Buch IV, Kapitel 6. Dort heißt es: Ascilvarem vocant fundum regium ab Aquense palatio quattuor leugarum spatio distantem (zitiert nach: MGH Scriptores (SS) Tomus XV,1 (1887) Seite 257).
Kuriositäten und E'ler, Ewr, EW
- Da die Eschweiler Hauptpfarrkirche erst St. Michael und erst später St. Peter und Paul wegen des Zuschlags an den Kölner Dompropst hieß, feiert man in Eschweiler-Mitte zweimal Kirmes im Jahr - einmal zu Michael und einmal zu Peter und Paul.
- Über 70 Jahre lag der Hauptbahnhof einer Nachbargemeinde auf Eschweiler Stadtgebiet.
- An der Aussprache des Wortes Talbahnhof erkennt man den gebürtigen Eschweiler: Er betont den Namen nämlich auf der zweiten Silbe: Talbáhnhof.
- Eschweiler wird häufig "E'ler" abgekürzt, besonders vor dem Datum bei Unterschriften. In den Telefonbüchern der Deutsche Telekom steht "Ewr". Die Eschweiler Stadtbusse werden mit "EW" abgekürzt, z.B. EW1, EW2, EW3, EW4. Auch die Verkehrsunternehmen nutzen diese Abkürzung unter anderem auf Plänen für die Bahnhöfe EW-Aue, EW-West, EW-Talbahnhof, EW-Nothberg und EW-Weisweiler der Euregiobahn.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- August Thyssen (1922)
- Hugo Merckens (1951)
Söhne und Töchter der Stadt
- Theo Altmeyer, ehemaliger deutscher Tenor.
- Götz Briefs (* 1. Januar 1889 in Eschweiler, † 16. Mai 1974), Nationalökonom und Sozialphilosoph.
- Markus Daun (* 10. September 1980 in Eschweiler), Fußballspieler des 1. FC Nürnberg.
- Christine Englerth (geborene Wültgens; * 1767 in Rath bei Düsseldorf, † 1838 in Eschweiler), Gründerin des Eschweiler Bergwerksvereins EBV, ihr Gatte Carl Englerth und ihr Sohn Friedrich Englerth.
- Wilhelm Lexis (* 17. Juli 1837 in Eschweiler; † 24. August 1914 in Göttingen), deutscher Volkswirt, Nationalökonom und Statistiker.
- Marcus Maletz (* 03. Februar 1976 in Eschweiler), Gitarrist der Kölner Musikgruppe "Paraplüs".
- Rudolf Neubrand ist der einzige Ritterkreuzträger aus Eschweiler, Oberleutnant; er fällt am 12. Oktober 1941, und zu seinen Ehren beschließt der Eschweiler Stadtrat am 2. November 1941 die Umbenennung der "Hompeschstraße" in "Rudolf-Neubrand-Straße"; die Rückumbenennung in "Hompeschstraße" erfolgt nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Preyer Eine Eschweiler Malerfamilie.
- Franz Reuleaux (* 30. September 1829 Eschweiler-Pumpe; † in Berlin), "Vater der Kinematik".
- Günter Roth (* 1934 in Eschweiler), Bildhauer.
- Michaela Schaffrath (* 6. Dezember 1970 in Eschweiler), Pornodarstellerin und Schauspielerin,
- Wilhelm Scheller (* 3. Januar 1873 in Eschweiler), Junkers-Flugzeugveteran, 1902 Eintritt bei Junkers, Leiter der Versuchsanstalt Prof. Junkers in Aachen, Schwager von Luerken, 04. April 1917 Vortrag über "Ölmotoren in der Binnenschiffahrt" im Aachener Bezirksverein des VDI, 1918 nach Dessau übergesiedelt.
- Karl-Heinz Smuda (* 24. Januar 1961 in Eschweiler), Hörfunkjournalist.
- Hans Stuchlik (* 1944 in Reichstadt (Zakupy)), Eschweiler Künstler tschechischer Abstammung.
- August Thyssen (* 1842 in Eschweiler; † 2. Dezember 1926 in Duisburg), gründete 1867 in Duisburg das Eisenwerk "Thyssen-Foussol & Co" und später weitere Stahlwerke. Das Unternehmen ging 1997 in der ThyssenKrupp AG auf.
Etagenjupp
Josef Schmitz oder Jupp Schmitz alias Etagenjupp (* 19. Juli 1931 Eschweiler, † 3. September 1997 Eschweiler) war Reporter, Fotograf, Heimatmaler und Eschweiler Original. Zu seinem 65. Geburtstag schrieb die Eschweiler Zeitung über ihn, er gehöre zu Eschweiler wie Tünnes und Schäl zu Köln und der schiefe Turm zu Pisa. Er war Sportfotograf auf dem Aachener Tivoli und bei Reitturnieren, später Lokalreporter sowohl bei dem Boten an der Inde als auch bei den Eschweiler Nachrichten und nicht zuletzt Karnevalist, ferner Mitbegründer des Eschweiler Eishockeyclubs "Grizzlies" und aktiver Handballer. Einige Jahre unterhielt er die Kneipe "Bei Etagenjupp" in der "Dürener Straße" in der Eschweiler Altstadt.
Er malte und zeichnete zahlreiche Bilder, viele an Hauswänden und Zimmerwänden privater Wohnungen, Restaurants und Gaststätten in Eschweiler. Seine bevorzugten Motive sind Gebäude und Landschaften aus Dürwiß, Alt-Eschweiler, Hastenrath und dem Kirchspiel Lohn. Er hat damit abgebaggerte Heimat eindrucksvoll festgehalten. Dreizehn seiner zum Teil unter Mühen wiedergefundenen Werke wurden in einem Heimatkalender 2006 veröffentlicht: siehe hier.
Als Eschweiler Original - über 2 m groß und mit Schuhgröße 52 - radelte er täglich mit Fotoapparat um den Hals durch die Stadt. Seinen Spitznamen "Etagenjupp" erhielt er seinerzeit vom Vorsitzenden seines Karnevalsvereins "Rote Funken", da der Vorsitzende zu ihm meinte, im Verein seien drei "Jupp Schmitz" und er hieße ab sofort zur besseren Unterscheidung "Etagenjupp", da er mit ausgestreckter Hand die erste Etage erreichen könne. Ein Foto von ihm ist hier.
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
Nachbarorte
Alsdorf | Aldenhoven | Inden |
Würselen | ![]() |
Langerwehe |
Aachen | Stolberg | Gressenich |
Verkehr
Eschweilers Ausfahrtsstraßen verlaufen sternförmig in Richtung Westen (Würselen, Broichweiden), Osten (Langerwehe, Düren), Nordwesten (Alsdorf, Hoengen), Norden (Aldenhoven, Jülich), Nordosten (Inden), Südwesten (Monschau) und Südosten (Gressenich, Langerwehe-Heistern). Die Stadt durchziehen fünf Hauptachsen in Ost-West-Richtung: die Autobahn A 4, die Bundesstraße B 264, die Inde, die Talbahnlinie mit "Eschweiler-Talbahnhof" und die Haupteisenbahnstrecke Köln-Aachen mit "Eschweiler Hbf".
Datei:Zeichen 330.png Eschweiler ist über zwei Autobahnauffahrten von der A 4 Köln-Aachen zu erreichen: Eschweiler und Eschweiler-Weisweiler (ab 2005 ersetzt durch Eschweiler-Ost). Außerdem besteht über Aldenhoven, Alsdorf und Broichweiden ein Anschluss an die A 44. Auf der A 4 liegen auf Eschweiler Stadtgebiet die Autobahnraststätten Aachener Land-Nord sowie -Süd, die bis 1996 "Propsteier Wald" hießen.
Datei:Db-schild.jpg Eschweiler verfügt momentan über sechs Bahnhöfe, davon liegen zwei an der DB-Strecke Köln-Aachen: Eschweiler Hbf und Nothberg (Rheinische Eisenbahn). Die übrigen vier Haltepunkte wurden mit der Erweiterung der euregiobahn ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 in Betrieb genommen und heißen Eschweiler-West, Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisen-Platz, Eschweiler-Nothberg und Eschweiler-Weisweiler. Weitere Haltepunkte in Eschweiler-Aue (vor Eschweiler-West) und Eschweiler-St. Jöris (Richtung Alsdorf, Herzogenrath) sind geplant. Diskutiert wird ein Haltepunkt an der Bergrather Straße. Die Eschweiler Talbahnstrecke Aue - Tal - Weisweiler - Frenz - Inden - Jülich - Hochneukirch - Rheydt-Odenkirchen wurde 1873 als Bergisch-Märkische Eisenbahn eröffnet.
Eschweiler verfügt über zwei Bushöfe: "Eschweiler Bushof" und "Eschweiler-Talbahnhof/Raiffeisenplatz" und etwas über 100 Bushaltestellen, welche von den folgenden Linien bedient werden:
- EW1 (Stadtbus): Bushof - Bergrath - Volkenrath - Hastenrath - Scherpenseel - Gressenich
- EW2 (Stadtbus): Dürwiß - Bushof - Bergrath - Nothberg
- EW3 (Stadtbus): Bushof - Bergrath - Volkenrath - Hastenrath - Scherpenseel - Werth
- EW4 (Stadtbus): St. Jöris/Aue - Röhe - Bushof - Talbahnhof - Hauptbahnhof
- 6: Bushof - Dürwiß - Neu-Lohn - Aldenhoven
- 8: Bushof - Talbahnhof - Stich - Pumpe - Waldsiedlung - Stolberg
- 26: Bushof - Bergrath - Nothberg - Heistern - Hamich - Gressenich
- 28: IGP/Hücheln - Weisweiler - Ost - Bushof - Hehlrath - Kinzweiler - Hoengen - Alsdorf
- 48: Bushof - Hauptbahnhof - Stich - Pumpe - Waldsiedlung - Donnerbergkaserne - Stolberg
- 52 (Schnellbus): Hücheln/Vöckelsberg - Ost - Bushof - Röhe - Autobahn - Aachen
- 94: Bushof - Ost - Weisweiler - Kraftwerk Weisweiler - Frenz (weiter als 294)
- 96: Bushof - Ost - Weisweiler - Heidesiedlung - Langerwehe (weiter als 296)
Postleitzahlen
Beim in den 1940er Jahren eingeführten Postleitzahlensystem hatte Eschweiler die Postleitzahl 22c. Beim Anfang der 1960er Jahre eingeführten System war es erst 518, später, ab 1974, dann 5180. Der Eschweiler Leitbereich "518" bestand aus fünf Postleitzahlen für sechzehn Orte, welche - bis auf Eschweiler selbst - den Zusatz "/über Eschweiler" führten:
- 518: Eschweiler, Eschweiler-Hastenrath, Eschweiler-Scherpenseel, Eschweiler-Volkenrath
- 5181: Fronhoven, Hamich, Hehlrath, Heistern, Kinzweiler, Laurenzberg, Lohn, Merzbrück, Sankt Jöris, Schevenhütte, Schönthal, Wenau
- 5182: Weisweiler
- 5183: Dürwiß
- 5184: Gressenich
Seit 1993 gilt für den Leitbereich "52230 Eschweiler" die folgende Zuordnung:
- 52231: PLZ der Postfächer 1101 bis 1184 im Eschweiler Hauptpostamt
- 52232: PLZ der Postfächer 1201 bis 1284 im Eschweiler Hauptpostamt
- 52233: PLZ der Postfächer 1301 bis 1384 im Eschweiler Hauptpostamt
- 52234: PLZ der Postfächer 1401 bis 1484 im Eschweiler Hauptpostamt
- 52235: PLZ der Postfächer 1501 bis 1548 im Eschweiler Hauptpostamt
- 52238: PLZ der Postfächer 6101 bis 6180 im Dürwißer Postamt
- 52240: PLZ der Postfächer 7101 bis 7160 im Weisweiler Postamt
- 52241: PLZ der Postfächer 7201 bis 7260 im Weisweiler Postamt
- 52249: Zustellpostleitzahl aller Eschweiler Hausanschriften
Ansässige Unternehmen
Kabel, Feinmechanik, Metallverarbeitung, Papier, Nahrungsmittel sowie Logistik: ups, bofrost, Kraftverkehr Nagel, Eukalin (Spezialklebstoffe) ALDI-Verteilerzentrum Rheinland bei Eschweiler-Kinzweiler. Ferner Braunkohlekraftwerk Weisweiler mit Müllverbrennungsanlage und Industrie- und Gewerbepark IGP Eschweiler. Im Gewerbe-Technologie- Center (GeTeCe) haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt.
Eschweiler Kreditinstitute
- Die Eschweiler Zweigstelle der Landeszentralbank in der "Englerthstraße" wird am 31. Dezember 1967 geschlossen. Für einen Parkplatz wird das 1904 errichtete Gebäude im Mai 1968 abgerissen. Eine 1,50 m hohe und 1 m breite Gebäudeecke wird symbolisch übrig gelassen.
- Eschweiler Bank
- Stadtsparkasse Eschweiler
Religionen
Eschweiler hat 16 katholische und vier evangelische Gemeinden sowie fünf Moscheen und ist Sitz des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Weiter betätigen sich die Freie evangelische Gemeinde, die Agape-Gemeinde, die Apostolische Kirche, die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas. Eschweiler gehört zum katholischen Bistum Aachen und zum evangelischen Kirchenkreis Jülich.
Ebenfalls besteht in der Gemeinde Eschweiler ein Jugendmesskreis ("himmelsmieter"). Dieser feiert monatlich mit jungen Christen einen Gottesdienst.
Von 1909 bis 1960 stand in der "Jülicher Straße" (bis 1935: "Poststraße") ein Mönchskloster der Alexianer.
Öffentliche Einrichtungen
Das Eschweiler St.-Antonius-Hospital ist das größte Krankenhaus des Kreises Aachen. Eschweiler ist unter anderem Sitz des Amtsgerichts Eschweiler, des Gesundheitsamts des Kreises Aachen sowie NRW-Forstbehörde für den Bereich Eschweiler/Aachen/Jülich/Düren/Heinsberg/Wassenberg.
Ausbildungsstätten
Eschweiler verfügt über elf Grundschulen, eine Gesamtschule Waldschule in Pumpe-Stich, eine Gemeinschaftshauptschule, eine Hauptschule Dürwiß, eine Realschule Patternhof, zwei Gymnasien Städtisches Gymnasium (im Volksmund: das Städtische) und Bischöfliche Liebfrauenschule (im Volksmund: der Nonnenbunker), die Astrid-Lindgren-Schule für Erziehungshilfe, die Erich-Kästner-Schule für Sprachbehinderte, eine Schule für Lernbehinderte, die Jugendverkehrsschule Dürwiß, die Musikschule der Stadt Eschweiler, ein Berufskolleg, ein Studienzentrum der FernUni Hagen.
Freizeit- und Sportanlagen
- Freibad Dürwiß mit Rutsche
- Familien- und Spaßbad Jahnstraße mit Wellenbad und Rutsche
- Eissporthalle August-Thyssen-Straße
- Skater-Anlage Indestraße
- Großsportanlage mit Stadion Dürwiß
- Moto-Cross Gelände des MSC Grenzland 1982 e.V.
- 18-Loch-Golfanlage Haus Kambach in Eschweiler-Kinzweiler
- Blausteinsee: Tauchen, Schwimmen, Segeln
- Kinzweiler Burg Rockfestival "Castlemania"
- Jugendzentrum OASE
- Marktplatz mit Sonnenwagen
Einwohner- und Stadtentwicklung
Einwohnerzahlen
Umfassende Daten zur Eschweiler Bevölkerungsentwicklung finden sich unter Eschweiler/Bevölkerungsentwicklung.
Ein- und Ausgemeindungen
- Spätestens im 16. Jahrhundert kamen die drei Rodungsorte Bergrath, Röhe und Röthgen zu Eschweiler (→ Bild 1)
- 1823 wurde Eschweiler-Mühle nach Stolberg ausgemeindet
- 1859 wurden Hehlrath, Kinzweiler und St. Jöris ausgemeindet (→ Bild 2)
- 1932 wurden Hastenrath, Nothberg, Scherpenseel und Volkenrath eingemeindet
- 1935 wurden ein südlicher Bahnhof, Eschweiler-Birkengang, Eschweiler-Donnerberg, Eschweiler-Duffenter, Eschweiler-Steinbachshochwald, Eschweiler-Steinfurt und Eschweiler-Velau nach Stolberg ausgemeindet (→ Bild 3)
- 1972 wurden Dürwiß, Lohn (mit Erberich, Laurenzberg und Pützlohn) und Weisweiler (mit Hücheln und Wilhelmshöhe) eingemeindet und kam Kinzweiler (mit Hehlrath und St. Jöris) zurück (→ Bild 4)
- 2003 wurde der Südteil des ehemaligen, belgischen Camp Astrid an Stolberg ausgemeindet
-
1800 bis 1823
-
vor 1932
-
1935 bis 1972
-
1972
Wahlen
Kommunalwahl 12. September 1999
- SPD 22 Sitze (44,6 %)
- CDU 21 Sitze (41,1 %)
- UWG 3 Sitze (5,8 %)
- Grüne 2 Sitze (4,1 %)
- FDP 1 Sitz (2,8 %)
- FBE 1 Sitz (1,4 %)
Kommunalwahl 26. September 2004
- SPD 24 Sitze (47,8 %)
- CDU 16 Sitze (32,9 %)
- UWG 4 Sitze (8,3 %)
- Grüne 3 Sitze (5,7 %)
- FDP 3 Sitze (5,3 %)
Städtepartnerschaften
seit 1975: Wattrelos (Frankreich)
seit 1985: Reigate & Banstead (England)
Literatur
- Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins (23 Bände bis Anfang 2005)
- Eschweiler in seiner Geschichte (zwei Bände)
- Nothberger Burg (zwei Bände)
- Eschweiler in alten Ansichten (zwei Bände)
- Wie me bej os sprisch: Eschweiler Mundartwörterbuch
- Eschweiler - eine Stadt zum Anfassen
- Eschweiler entdecken (Wander-)Führer des Eifelverein Eschweiler, ISBN 3-921805-24-4
- Die schöne Eifel: Ausgabe Eschweiler
Weblinks
- Website der Stadt Eschweiler
- Städte Wiki
- www.eschweilergeschichtsverein.de Seite des Eschweiler Geschichtsvereins e.V., gegr. 1974.
- www.eischwieleplatt.de - Wörterbuch der Eschweiler Mundart
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Aachen