Lea
Lea oder Leah ist ein weiblicher Vorname.
Herkunft und Bedeutung
Für den Namen Lea gibt es verschiedene Herkunftserklärungen. Hypothesen erschließen sich aus sprachfamiliären und/oder religiösen Hintergründen.
Bibel
Im Tanach und dem Alten Testament der Bibel ist Lea bzw. Le'ah (hebräisch לֵאָה) die erste Ehefrau des Patriarchen Jakob und die Mutter von sechs Söhnen, die zu den Stammvätern der Zwölf Stämme Israels zählen, sowie der Tochter Dina. Für die Ableitung des Namens Lea/Leah gibt es mehrere Auffassungen. Einerseits soll er auf den hebräischen Wortstamm לאה (la'ah, „ermüden“, „sich vergeblich bemühen“) zurückgehen (vgl. Gen 29,17 EU), wobei es sich möglicherweise um eine Volksetymologie handelt, denn es erscheint fraglich, ob über die ugaritische Wurzel L'j für „stark sein“, aber auch „ermüden“ ein paronomastischer Bezug des hebräischen Wortes la'ah zum Namen Leas vorliegt.[1] Alternativ kann der Name die Bedeutung des hebräischen „(Wild-)Kuh“ haben, das in Beziehung steht zu akkadischen, ugaritischen und arabischen Wurzeln.[2] Die Wildkuh oder Antilope ist ein Aspekt Ascheras und vieler altorientalischer Göttinnen.[3]
Andere Ableitungen
Aus dem Assyrischen soll Lea als die Herrscherin oder Herrin abgeleitet werden können.[3]
Im romanischen Sprachraum kann der Vorname Lea aus der lateinischen Bedeutung für Löwin[4][5] (Synonym zu Leaena[6]) abgeleitet werden und ist damit das weibliche Pendant zu dem männlichen Vornamen Leo.[7]
Tradition und Verbreitung
In Dantes Göttlicher Komödie (14. Jahrhundert) ist Lea die Verkörperung der aktiven und fruchtbringenden Liebe (Purgatorio, 27er Gesang, Absatz 34).[8]
Seit den 1980er Jahren gehört Lea zu den beliebtesten weiblichen Vornamen und erreichte 1996 erstmals die vordersten 10 Plätze dieser Auflistung.[9]
Namenstag
22. März: Hl. Lea von Rom († 22. März 384). Ihr Name geht auf die lateinische Namenstradition zurück.[10] In der katholischen Kirche ist die Heilige die Mutter der Jungfrauen und Schutzheilige der Witwen. Aus ihrem Todestag leitet sich der Namenstag Leas am 22. März ab.
Namensträgerinnen
- Lea (Bibel): die ältere Schwester von Rahel und erste Frau Jakobs, des Stammvaters der Israeliten in der Tora
- Lea Ackermann (* 1937), deutsche Ordensschwester
- Lea Ahlborn (1826–1897), schwedische Künstlerin
- Lea Fleischmann (* 1947), israelische Schriftstellerin
- Leah Goldberg (1911–1970), israelische Schriftstellerin, Übersetzerin und Sprachwissenschaftlerin
- Lea Große (1906–1997), jüdische, kommunistische Funktionärin
- Lea Grundig (1906–1977), deutsche Malerin und Grafikerin
- Lea Saskia Laasner (* 1980), Schweizer Autorin
- Léa Linster (* 1955), luxemburgische Sterne-Köchin
- Lea Massari (* 1933), italienische Filmschauspielerin (u.a. Die Dinge des Lebens)
- Lea Nikel (1919–2005), israelische abstrakte Malerin
- Léa Pool (* 1950), schweiz-kanadische Filmregisseurin und Drehbuchautorin
- Leah Rabin (1928-2000), Ehefrau des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin
- Leah Remini (* 1970), US-amerikanische Schauspielerin und Sitcom-Star (u.a. King of Queens)
- Lea Rosh (* 1936), deutsche Fernsehjournalistin und Publizistin
- Lea Salonga (* 1971), philippinische Sängerin, Schauspielerin und Musicaldarstellerin
- Lea Sölkner (* 1958), ehemalige österreichische Skirennläuferin
- Lea Thompson (* 1961), US-amerikanische Schauspielerin
Einzelnachweise
- ↑ Stefan Beyerle: LEA. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1283–1286.
- ↑ Stefan Beyerle: Art.: Lea, in: Neues Bibellexikon. Band II, H-N, Zürich, Düsseldorf 1995, Sp. 594
- ↑ a b Interpretation des alten Testaments (Theologin Ester Keller)
- ↑ Latin Dictionary University of Notre Dame (englisch)
- ↑ Latein Wörterbuch nach lateinischen Autoren
- ↑ Eintrag im Wiktionary (Victionarium Latinum)
- ↑ Eintrag im Namenslexikon Nordic Names (englisch)
- ↑ Skript Dantes Göttlicher Komödie
- ↑ Eintrag im Namenslexikon
- ↑ Kirchenseiten des Bistums von Münster
Literatur
- Stefan Beyerle: Art.: Lea, in: Neues Bibellexikon. Band II, H-N, Zürich, Düsseldorf 1995, Sp. 594-595 ISBN 3-545-23075-9.
- Caroli Egger: Lexicon nominum virorum et mulierum. Romæ : Studium, 1963.
- Catholic Church: Martyrologium Romanum: Gregorii papae XIII jussu editum, Urbani VIII et. Typis Polyglottis Vaticanis, 1956.