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LWL-Museum für Kunst und Kultur

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LWL-Museum für Kunst und Kultur

Altbau des Landesmuseums
Daten
Ort Münster
Eröffnung 19. Jahrhundert
Betreiber
Leitung
Hermann Arnhold
Website
ISIL DE-MUS-100818

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur ist das zentrale Kunstmuseum Westfalens. Träger ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Seit 1908 befindet es sich am Domplatz in Münster. Mehr als 300.000 Exponate befinden sich im Besitz des Museums.[1]

Bis zum Jahr 2008 lautete der Name Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte oder kurz Westfälisches Landesmuseum oder Landesmuseum Münster.[2] Die Umbenennung wurde damit begründet, die Bezeichnung Landesmuseum verweise zu stark auf das Land Nordrhein-Westfalen.[2] Auch nach der Umbenennung sind diese Bezeichnungen gebräuchlich.[2] Am Portal des Altbaus ist die Bezeichnung „Landesmuseum“ zu finden, während am Neubau der Schriftzug „LWL-Museum für Kunst und Kultur“ zu lesen ist.[2]

Direktor des LWL-Museums ist seit August 2004 Dr. Hermann Arnhold. Zu seinen Vorgängern zählt Klaus Bußmann.

Aufgrund umfangreicher Bauarbeiten wird das Museum vom 1. Juli 2012 bis zum Herbst 2014 geschlossen. Die Ausstellungsfläche wird um 1.800 auf 7.500 Quadratmeter erweitert, die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 48 bis 50 Millionen Euro, von denen das Land NRW neun Millionen Euro übernimmt.[3][2][4][1]

Geschichte

Gründung und Erweiterung

Das Museum wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom Westfälischen Kunstverein und dem Altertumsverein für Westfalen gegründet. Die Gemäldesammlung Alexander Haindorfs bildete einen Grundstock. Nach mehrjähriger Renovierung wird der 1908 errichtete Altbau seit 1999 wieder als Teil der Ausstellungshallen genutzt. Der Aufbau der Sammlung wurde lange Jahre von Paul Pieper begleitet, der von 1972 bis 1977 Direktor des Museums war. 1970 wurde das Museum um den Neubau erweitert, der neben Teilen der Ausstellung auch das Foyer beherbergt.

Baustelle des Neubaus (2012)

Abriss und Neubau

Zurzeit erhält das LWL-Museum einen Neubau, der es ermöglicht, die umfangreichen Sammlungsbestände den heutigen Anforderungen entsprechend angemessen und zukunftsorientiert zu präsentieren. In 51 Räumen des neuen Landesmuseum sollen die Ausstellungsstücke in einem chronologisch gegliederten Rundgang präsentiert werden.[5] Am 26. Mai 2009 begannen die Abbrucharbeiten an ebendiesem Erweiterungstrakt und dem Gebäude des ehemaligen Westfälischen Museums für Archäologie, die in dreijähriger Bauzeit durch einen Neubau ersetzt werden sollen, dessen Eröffnung für Herbst 2014 geplant ist und der gut 50 Millionen Euro kosten soll.[6] Damit vergrößert sich die Ausstellungsfläche auf rund 7.500 m². Einzelne Räume werden bis zu 200 m² groß sein.[7] Im Jahre 2005 hat der Berliner Volker Staab den Architektenwettbewerb für dieses Bauvorhaben gewonnen. Ziel des an den Altbau funktional angeschlossenen Neubaus ist nach Angaben von Staab die Herstellung einer neuen „innere(n) Logik, bei der die Erschließung der unterschiedlichen Sammlungsbereiche sinnfällig erfahren wird“.[8] Der Entwurf Staabs legt zusätzliches Gewicht darauf, dass sich der Neubau in die vorhandene kleinteilige Bebauung einfügt. Durch einen neuen Vorhof am Domplatz, durch innere Lichthöfe und ein großzügiges Foyer wird das Erdgeschoss des Museums in die innerstädtische Wegführung einbezogen. Auch optisch orientiert sich der Neubau mit seiner Sandsteinfassade am baulichen Umfeld.

Am 1. Februar 2013 verunglückte ein 30-jähriger Elektriker bei Elektro-Arbeiten im Inneren des Gebäudes, nachdem er nach einem Stromschlag von einem Gerüst mehrere Meter in die Tiefe stürzte und seiner Kopfverletzung sowie inneren Verletzungen erlag.[9][10][11] Die am 6. Februar 2013 durchgeführte Obduktion wies den Stromschlag als Todesursache aus.[12][13][14] Ein Fremdverschulden konnte nach Angaben der Oberstaatsanwalt ausgeschlossen werden.[15]

Ursprünglich war die Eröffnung des neuen Landesmuseum für das Frühjahr 2013, später für das Frühjahr 2014 vorgesehen.[16][17] Die Bauzeit verlängerte sich jedoch aus mehreren Gründen. Der Winter nach dem Abriss des Gebäudes fiel ungewöhnlich lang und frostig aus.[4][17] Zudem wurde asbestbelastetes Baumaterial gefunden, dessen Entsorgung sich aufwändig gestaltete.[4][17] Schließlich wurden die Arbeiten durch zwei Vergabebeschwerden zur Ausschreibung des Wärmedämm-Verbundsystems verzögert.[4][17] Zuletzt sorgten Risse auf rund 1.000 Quadratmetern im Putz der Eingangshalle dafür, dass sich die geplante Eröffnung um ein weiteres halbes Jahr verschob.[16][18][17][19]

Mitte April 2013 bezog die Museumsverwaltung den Neubau, nachdem sie viereinhalb Jahre in einem ehemaligen Bankgebäude am Friesenring ausgegliedert war.[1] Zehn Tage später folgte die Rückkehr von insgesamt 300.000 Exponaten.[1] Mit der Eröffnung des Museums wird zum Herbst 2014 gerechnet.[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} [4][16]

Sammlung

August Macke, „Modegeschäft“

Das Museum zeigt bedeutende Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Die historischen Bestände umfassen bedeutende Kunstwerke der Region und benachbarter Gebiete, darunter das Familienbild des Grafen Johann II. von Rietberg, Fragmente des Liesborner Altars sowie des Marienfelder Altars.

Die Mittelalter-Sammlung stellt in Umfang und Qualität einen der Schwerpunkte des LWL-Museums dar. Sie bietet einen repräsentativen Querschnitt zu allen Gattungen der mittelalterlichen Kunst: Tafelgemälde und Glasmalereien, Skulpturen und Reliefs aus Holz, Stein, Edelmetall und Elfenbein, liturgische Gerätschaften und Gewänder. Bekannt ist das Museum für das Soester Antependium, Bilder von Conrad von Soest und die berühmten romanischen Glasfenster des Meisters Gerlachus aus der Sammlung des Freiherrn vom Stein.

Schwerpunkte liegen auf der romanischen und gotischen Monumentalskulptur (Heinrich wie Johann Brabender, Evert van Roden und der Meister von Osnabrück) und der frühwestfälischen Tafelmalerei, mit Namen wie Conrad von Soest, Johann von Soest und Johann Koerbecke.

Die Renaissance ist neben einigen deutschen (Lukas Cranach) und niederländischen Werken (Jan Gossaert) vor allem durch Werke westfälischer Künstler vertreten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das malerische Werk der aus Münster stammenden Künstler tom Ring. Es wird im Bereich der Plastik ergänzt durch die Werke der münsterschen Bildhauer Heinrich und Johann Brabender.

Die Epoche des Barock ist in der Malerei mit allen Gattungen vertreten. Das Kunsthandwerk wird durch Augsburger und Münstersche Goldschmiedearbeiten, frühes Glas sowie Truhen- und Schrankmöbel geprägt: International bedeutsam ist u. a. der in Augsburg gefertigte Wrangel Schrank, ein um 1566 entstandenes intarsiertes Kabinettmöbel. Die großen Ereignisse der Geschichte in Westfalen, wie die Wiedertäuferzeit und der Westfälische Friede spiegeln sich ebenso in der Sammlung wie die adelige und bürgerliche Kultur der Barockzeit.

Neben der älteren Kunst ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Sammlung und Ausstellungstätigkeit die seit 1950 aufgebaute Moderne Galerie mit einem umfangreichen Gemäldebestand vom deutschen Impressionismus mit Liebermann, Slevogt und Corinth, dem Expressionismus (Die Brücke und Blauer Reiter mit besonderem Gewicht auf den aus Westfalen stammenden August Macke) über die Bauhauszeit und die Kunst der fünfziger Jahre bis zur internationalen Avantgarde. Große Retrospektiven haben in den letzten Jahren Hunderttausende von Besuchern angezogen. So gilt die internationale Ausstellung Skulptur.Projekte von 1977, 1987, 1997 und 2007 mittlerweile als Musterbeispiel für die Möglichkeiten von Kunst im öffentlichen Raum.

Die Retrospektive von Chaim Soutine gilt auch heute noch als Standard. Die August Macke-Ausstellung von 1987 hat mit ihren über 400.000 Besuchern das Phänomen der erfolgreichen Sonderausstellungen mitbegründet. Die Retrospektive des amerikanischen Malers Ellsworth Kelly, die Münster in Kooperation mit dem Centre Pompidou Paris und der National Gallery Washington erarbeitet hat, wurde in den Medien als ein hervorragendes Beispiel für internationale Kooperationen genannt.

So gewann das ursprüngliche Provinzialmuseum, das zur Bewahrung und Forschung der Geschichte und Kunst der Landschaft Westfalen im Rahmen der Kulturpolitik der preußischen Selbstverwaltung gegründet wurde, an Aufmerksamkeit über die Region hinaus. Das inzwischen internationale Prestige hat sich auf der Grundlage der Sammlung und vor allem durch die Ausstellungen des Hauses entwickelt.

Überregionale Bedeutung haben auch die historischen Sammlungen: Das Porträtarchiv Diepenbroick ist das Lebenswerk des Freiherrn Diepenbroick(1902-1980), der dem LWL-Museum für Kunst und Kultur seine umfangreiche Sammlung druckgraphischer Porträts testamentarisch übertragen hat. Es umfasst ca. 120.000 druckgrafische Porträts verschiedenster Techniken (Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien sowie Zeichnungen, Aquarelle und Silhouetten) und ca. 150 Porträtstichwerke sowie Sammel- und Klebebände des 16. bis 20. Jahrhunderts.

Der Schwerpunkt der Sammeltätigkeit der Münzsammlung liegt bei Münzen und Medaillen aus Westfalen sowie Münzfunden aus der Region. Nennenswerte Bestände hat das Münzkabinett auch an römischen Münzen und solchen aus der Zeit der Ottonen und Salier (10./11. Jahrhundert). Das Münzkabinett (rund 100.000 Objekte: Münzen, Medaillen, Papiergeld, Prägestempel, Siegel und Siegelabdrücke) ist auch die Anlaufstelle für die Bearbeitung von Münzfunden in Westfalen.

Das Westfälische Volksliedarchiv ist angegliedert.

Ausstellungen (Auswahl)

Dauerausstellung „Aufgemischt – Meisterwerke der Sammlung im Dialog“ (23. August 2009 - 1. Juli 2012)

Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster präsentierte sich während einem Teilabschnitt der Umbauzeit mit einer Auswahl seiner Hauptwerke aus einer neuen Perspektive im Altbau am Domplatz. Die Ausstellung „Aufgemischt – Meisterwerke der Sammlung im Dialog“ zeigte die Kunstwerke nicht mehr chronologisch gegliedert, sondern epochenübergreifend im Dialog. Thematische, formale sowie Stimmung und Gefühl erzeugende Gemeinsamkeiten waren Kriterien für ihre Auswahl und Gruppierung. Diese ungewöhnliche Präsentationsform stellte zum einen Werke zugespitzt auf bestimmte Aspekte nebeneinander und bot zugleich Raum für Assoziationen und Entdeckungen.

„Orte der Sehnsucht – Mit Künstlern auf Reisen“ (28.September.2008 - 11.Januar.2009)

Die Jubiläumsausstellung des LWL-Museums für Kunst und Kultur anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Museums wurde vom 28. September 2008 bis zum 11. Januar 2009 gezeigt. Orte der Sehnsucht – Mit Künstlern auf Reisen widmete sich dem Thema der Künstlerreise erstmals aus einer übergreifenden Perspektive: Zahlreiche Künstler, wie Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Paul Gauguin und Paul Klee, sind durch die Jahrhunderte hinweg zu den unterschiedlichsten Zielen gereist und haben ihre Ortserfahrung in ihren Werken verarbeitet. Die Jubiläumsausstellung zeigte dazu über 550 Werke von mehr als 200 Künstlern vom ausgehenden Mittelalter bis in die Gegenwart. Fast 100.000 Besucher sahen die Ausstellung.

PALERMO – Who knows the beginning and who knows the end (27. Februar – 15. Mai 2011)

Der Künstler Blinky Palermo (1943–1977) gilt als einer der rätselhaftesten Protagonisten der bildenden Kunst der 1960er und 1970er Jahre in Deutschland. Die Palermo-Ausstellung, die das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster in Zusammenarbeit mit dem Palermo-Archiv in Amerika präsentierte, verfolgte einen ganz neuen Ansatz in der Interpretation und Präsentation seines Werkes. Thema war der offene, durchlässige und flüchtige Farbauftrag, der seine sinnliche Intensität an der konkreten und objekthaften Fläche gewinnt. Es ging also um den Aspekt des Malerischen in Palermos Werk, jedoch eigentlich nicht um Bilder. Die Ausstellung umfasste rund 60 – teilweise mehrteilige – Bildobjekte und Zeichnungen (Aquarelle) aus allen Schaffensperioden, an denen diese offene, die Eingrenzungen überschreitende Farbwirkung spürbar ist. Insbesondere zeigen viele Werke aus Palermos letztem Schaffensjahr (1976/77) ein ungreifbares Aufleuchten der Farbe. Der Ausstellungstitel „Who knows the beginning and who knows the end“ war ein Werktitel aus dieser Zeit.

„Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“ (26. Februar 2012 – 28. Mai 2012)

Gemeinsam mit der Domkammer des Bistums Münster und dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zeigte das LWL-Museum für Kunst und Kultur vom 26. Februar bis 28. Mai 2012 die Sonderausstellung „Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“. Die Ausstellung widmete sich erstmals den vielfältigen (kunst-)historischen, sozialen, funktionalen und technischen Facetten der mittelalterlichen Goldschmiedearbeiten Westfalens. In den erblühenden Bischofs- und Hansestädten dieser Region entstanden seit dem 13. Jahrhundert Werke von hohem künstlerischen Rang: prächtige Reliquienschreine und Reliquiare, aufwendig gestaltete liturgische Geräte wie Kelche und Monstranzen, Kruzifixe, Buchdeckel, Mantelschließen, weltlicher Schmuck und Ratssilber. Im Glanz von Gold, Silber und Edelsteinen wurde ein bedeutendes Kapitel westfälischer Kunst- und Kulturgeschichte zu neuem Leben erweckt. Ausstellungsorte waren das LWL-Museum für Kunst und Kultur und die Domkammer des Bistums Münster.

Außenstellen

Seit 1996 zeigt das Landesmuseum im Museum Kloster Bentlage, einem ehemaligen Kreuzherrenkloster aus dem 15. Jahrhundert bei Rheine, die „Westfälische Galerie“ mit Werken von Wilhelm Morgner, Christian Rohlfs und August Macke. In dem ehemaligen Prämonstratenserkloster Schloss Cappenberg aus dem 12. Jh. in Selm bei Unna zeigt das Landesmuseum in zehn Räumen mit insgesamt 200 Exponaten das Leben und Wirken seines prominentesten Bewohners, des Freiherrn vom Stein, der das säkularisierte Kloster 1816 vom preußischen Staat als Alterssitz erwarb.

Kunstvermittlung und Kulturprogramm

Das LWL-Museum ist ein Ort des sinnlichen Erlebens, der Kommunikation und der Bildung. Vielfältige Präsentations- und Vermittlungsformen verhelfen zum Verständnis der Sammlungs- und Ausstellungsinhalte. Dazu zählen regelmäßige öffentliche Führungen wie SilberBlick, Kunstpause, Feierabend und Sonntagsaussichten sowie Workshops für unterschiedlichste Zielgruppen. Zudem bietet die Kunstvermittlung Ferienprogramme und eine Sommerakademie an, bei der sich Kinder und Jugendliche kreativ mit dem Museum auseinandersetzen.

Im Rahmen der Sonderausstellungen finden Schüler- und Studierendentage statt, an denen der Eintritt für Schülerinnen und Schüler und Studierende kostenlos ist. Außerdem gibt es ein Rahmenprogramm und Führungen.

Das LWL-Museum veranstaltet jedes Jahr im September eine Lange Nacht, in der das Museum bis 24 Uhr geöffnet ist.

Die „FilmGalerie“ gründete sich 2005 mit dem Ziel, im LWL-Museum einen verlässlichen Ort für den Film als eigenständige Kunstgattung zu schaffen und die filmische Bildsprache in ihrer Vielfältigkeit und Qualität einem breiten Publikum näherzubringen. In enger Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Katholischen Filmkommission sowie dem LWL-Medienzentrum für Westfalen präsentiert das Landesmuseum zweimal jährlich Filmreihen, die thematisch die Sammlungs- und Ausstellungspolitik des Museums aufnehmen oder eigenständige thematische Schwerpunkte setzen.

Rückgabe von Kunstwerken

Im November 2009 hat die Bundesregierung das Gemälde Siesta am Hofe der Mediceer von Hans Makart aus dem Bestand des Landesmuseums an die Erbin der ehemaligen jüdischen Besitzerin zurückgegeben. Die vom NS-Regime verfolgte jüdische Eigentümerin war gezwungen, das Werk 1940 zu verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Kunstwerk befand sich seit 1966 als Leihgabe des Bundes im Landesmuseum.

Auch die rechtmäßigen Besitzer des Gemäldes Romantische Landschaft mit Ruine von Carl Blechen konnten ermittelt und das Bild an sie zurückgegeben werden. Durch die Verbundenheit der Erben mit dem Museum ist es gelungen, dieses Kunstwerk für die Sammlung des LWL-Museums zurückzuerwerben. Es wurde im April 2010 übergeben.

Förderer

Förderer des Museums sind der Freundeskreis des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte e.V., die Provinzial Stiftung LWL-Landesmuseum, die Stiftung kunst³ sowie die Gesellschaft zur Förderung der westfälischen Kulturarbeit.

Seit 1976 bildet der Freundeskreis des Museums eine wichtige ideelle und finanzielle Flankierung des Hauses. Seit 2005 existieren auch die Jungen Freunde des Landesmuseums, die sich an Schüler, Studierende, junge Erwachsene und junge Familien wenden.

Die „Provinzial Stiftung LWL-Landesmuseum“ wurde 2008 gegründet. Die Stiftung wird vor allem das LWL-Museum nach dem Um- und Neubau bei der Ausrichtung von anspruchsvollen Ausstellungen unterstützen und so neue Chancen und Handlungsspielräume für das Haus ermöglichen. Das Stiftungsvermögen von 2,5 Millionen Euro wurde von der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung zur Verfügung gestellt.

Auch die „Stiftung kunst³“ wurde 2008 als Partnerin des LWL-Museums gegründet. Sie ist in erster Linie angetreten, in regelmäßigen Abständen exzellente Ausstellungen des Museums zu ermöglichen und zu fördern. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft sowie Institutionen. kunst³ ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts mit eigenem Stiftungsvermögen.

Einzelnachweise

  1. a b c d Westfälische Nachrichten: Rückkehr aus dem Exil: Verwaltung bezieht den Neubau des Landesmuseums / Lkw haben 2500 Umzugskartons angeliefert, Münster, Münster, Martin Kalitschke, 12. April 2013
    Westfälische Nachrichten: Umzug in den Neubau des Landesmuseums: Rückkehr aus dem Exil, Münster, Martin Kalitschke, 12. April 2013
  2. a b c d e Westfälische Nachrichten: Kapitulation vor einem Kürzel: Das frühere Westfälische Landesmuseum heißt ab sofort „LWL-Museum für Kunst und Kultur“, Kultur, Münster, Johannes Loy, 9. Februar 2013
  3. WDR 3: http://www.wdr3.de/kulturnachrichten/details.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=29845&cHash=d078b74efed714fd435c58a88010b1b6, abgerufen am 27. Juni 2012
  4. a b c d e Münstersche Zeitung: Probleme auf Baustelle: Landesmuseum wird erst im Herbst 2014 eröffnet, Münster, Sabine Müller, 25. Februar 2013
  5. Westfälische Nachrichten: Baustelle am Domplatz: Neubau des Landesmuseums öffnet zwei Tage lang seine Pforten, Münster, Martin Kalitschke, 20. Dezember 2012
  6. Westfälische Nachrichten: Neues Tor zur Innenstadt: Straßen vor dem künftigen Landesmuseum sollen zurückgebaut werden / Vorplatz wird integriert, Münster, 24. Januar 2012
  7. Westfälische Nachrichten: Neubau des Landesmuseums: Millionen-Projekt nimmt Gestalt an – Rohbau ist fertiggestellt, Münster, Martin Kalitschke, 15. Februar 2012
  8. Besuch im LWL-Landesmuseum: Regierungsvizepräsidentin Feller-Elverfeld besichtigt den Rohbau, Presse-Infos/Kultur, Münster, 1. Juni 2011
  9. Westfälische Nachrichten: Tödlicher Sturz im Landesmuseum, Titelseite, 2. Februar 2013
  10. Westfälische Nachrichten: Todessturz auf Großbaustelle, Münsterischer Anzeiger, Münster, Ralf Repöhler, 2. Februar 2013
    Westfälische Nachrichten: Arbeitsunfall auf Großbaustelle am Landesmuseum: Sturz vom Baugerüst endet für einen 30-jährigen Elektriker tödlich, Münster, 1. Februar 2013
  11. Münstersche Zeitung: Unfall auf Baustelle: Sturz aus großer Höhe endet tödlich, Münster, Benjamin Legrand, 1. Februar 2013
  12. Westfälische Nachrichten: Elektriker starb durch Stromschlag, Münsterischer Anzeiger, Münster, Ralf Repöhler, 7. Februar 2013
  13. Westfälische Nachrichten: Arbeitsunfall im Landesmuseum: Obduktionsergebnis: Elektriker starb durch Stromschlag, Münster, Ralf Repöhler, 7. Februar 2013
  14. Münstersche Zeitung: Unfall auf Museumsbaustelle: Ergebnis der Obduktion: Handwerker starb durch einen Stromschlag, Münster, Anna Altfelix, 6. Februar 2013
  15. Münstersche Zeitung: Unfall auf Museumsbaustelle: Arbeiter starb durch eigenes Verschulden, Münster, 5. Februar 2013
  16. a b c Kaufen + sparen: Die Dauerbaustelle: Baumängel verzögern die Eröffnung / Landesmuseum erst im Herbst 2014 fertig, Münster, Münster, Sabine Münster, 27. Februar 2013
  17. a b c d e Westfälische Nachrichten: Landesmuseum wird später fertig: Landesmuseum öffnet erst im Herbst 2014, Münster, Martin Kalitschke, 25. Februar 2013
    Westfälische Nachrichten: Münsterscher Anzeiger, Landesmuseum öffnet erst im Herbst 2014: Wandputz im Foyer gerissen, Münster, Martin Kalitschke, 26. Februar 2013
  18. Westfälische Nachrichten: Landesmuseum öffnet später: Bauarbeiten schwieriger als gedacht, Titelseite, Münster, kal/fpl, 26. Februar 2013
  19. Westfälische Nachrichten: Bauschäden im Foyer des neuen Landesmuseums, Münster, Martin Kalitschke, 20. März 2013
Commons: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 57′ 43″ N, 7° 37′ 28″ O