Die Sendung mit der Maus
Die Sendung mit der Maus (ursprünglich: Lach- und Sachgeschichten) läuft seit 1971 jeden Sonntag um 11:30 Uhr in der ARD. Es handelt sich dabei hauptsächlich um eine Art Wissenssendung für Kinder, die aber auch von Erwachsenen angesehen wird. Laut Welt am Sonntag vom 6.11.05 beträgt das Durchschnittsalter der Zuschauer 39 (!) Jahre.
Inhalt
Armin Maiwald, der „Moderator“ und Erfinder, Christoph Biemann, der ursprünglich nur als Regisseur tätig war und seinen ersten Auftritt 1983 hatte, und seit 1999 Ralph Caspers, der als Nachfolger der beiden Erstgenannten gilt, erklären ihrem Publikum in kleinen Einspielfilmen (den sogenannten „Sachgeschichten“) auf einfache Art und Weise mitunter sehr komplexe Vorgänge und Themen. Das Alte Rom, Brennnesseln, Tschernobyl, das Archimedische Prinzip, Bundestagswahl, Kettenreaktion, Internet, Nachkriegszeit, die Weltraumstation Mir, die Herstellung unzähliger Produkte (vom Tennisball bis zum Flugzeug) und vieles mehr wurden und werden dem Zuschauer auf sehr anschauliche Weise nähergebracht.
Für diese Leistung wurde die Sendung mit vielen Preisen ausgezeichnet (siehe unten), erhielt Anerkennung von allen Seiten und läuft inzwischen in fast 100 Ländern (wenn auch selten komplett), womit sie eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehproduktionen überhaupt ist. Maiwalds charakteristische Stimme, mit der er die Filme kommentiert, und Biemanns grüner Pullover dürften auch heutzutage noch den meisten Kindern bekannt sein.
Die Maus, die der Sendung ab dem 23. Januar 1972 ihren Namen gab und die gemeinsam mit ihren Freunden, dem kleinen blauen Elefant und der gelben Ente in kleinen Einspielfilmchen, den sogenannten Mausspots, zu sehen ist, wurde von der Künstlerin Isolde Schmitt-Menzel erschaffen. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte die Maus in der Lachgeschichte „Die Maus im Laden“, einer von Isolde Schmitt-Menzel illustrierten Bildergeschichte. Die Animationen werden vom Zeichentrickfilmer Friedrich Streich erstellt, die berühmte Eröffnungsmelodie stammt von Hans Posegga. Die Maus war auf der Mir auch als Stofftier zu Gast.
Die Vorstellung der Themen einer Sendung geschieht zuerst in Deutsch, dann in einer Fremdsprache (gefolgt von der Erklärung, z. B. „Das war Englisch“). Ein weiterer fester Bestandteil der Sendung sind Kinderlieder, filmische Umsetzungen von Gedichten (beispielsweise Fünfter Sein von Ernst Jandl, realisiert von Norman Junge) und wechselnde Mini-Serien (die sog. Lachgeschichten), wie beispielsweise Käpt’n Blaubär, Der kleine Maulwurf oder Petzi.
Besonderes
Ende der 1990er Jahre wurde eine Wanderausstellung namens MAUS OLEUM zusammengetragen, die sich bis 2004 auf Tour befand.
Eine steinernde Maus-Statue, die in einer Maus-Sendung von einem Bildhauer erstellt wurde, ziert seitdem den Eingangsbereich des WDR.
1996 komponierte Stefan Raab anlässlich des 25. Geburtstag der Sendung das Lied Hier kommt die Maus, das es bis auf Platz 2 der deutschen Charts schaffte. Die Zahl von 400.000 Käufern dieses Hip Hop-Remix der bekannten Titelmelodie zog eine Goldene Schallplatte nach sich.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1973 Goldener Bambi
- 1988 Adolf-Grimme-Preis in Gold
- 1993 Deutscher Fernsehpreis, Sonderpreis für das Team
- 1993 Telestar, Sonderpreis der Jury
- 1995 Bayerischer Fernsehpreis für die Nachkriegs-Maus (Armin Maiwald)
- 1995 Bundesverdienstkreuz für Armin Maiwald und Christoph Biemann
- 1997 Goldene Kamera
Außerdem erhielt die Sendung rund 75 weitere nationale und internationale Preise.
Literatur
- Dirk Ulf Stotzel: Das Magazin „Die Sendung mit der Maus“: Analyse einer Redaktions- und Sendungskonzeption. ISBN 3-447-02991-9