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Pigou-Steuer

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Pigou-Steuer ist ein Oberbegriff für Lenkungszwecknormen, also für Steuern, die weniger einen Fiskalzweck haben, als vielmehr hauptsächlich der gezielten Lenkung des Verhaltens dienen.

Im Gegensatz zu Subventionen handelt es sich bei Pigou-Steuern um belastende Lenkungszwecknormen. Sie können dazu dienen, durch die Internalisierung von externen Effekten ein Marktversagen zu korrigieren. Da das Marktgleichgewicht in diesem Fall nicht pareto-optimal ist, kann durch den Einsatz von Pigou-Steuern eine Pareto-Verbesserung erreicht werden.

Ein klassisches Beispiel ist eine Ökonomie aus zwei Produzenten, einer Fabrik und weiter unten im Fluss ein Fischer. Die Fabrik leitet ihr im Rahmen der Produktion entstehendes Abwasser in den Fluss, was die Gewinne des Fischers verringert. Ohne Regulierung wird die Fabrik in ihrer Entscheidung, wieviel sie produzieren soll, die Auswirkungen ihrer Entscheidung auf den Fischer nicht beachten (externe Effekte). Dies ist gesamtwirtschaftlich ineffizient, daher muss die Fabrik ihre Verschmutzung reduzieren.

Dies kann entweder durch ein oberes Limit erzielt werden (Emissionsgrenzwert), durch den Handel mit Emissionszertifikaten, oder durch eine Pigou-Steuer.

Dabei sollte die Pigou-Steuer je Verschmutzungseinheit genauso hoch sein, wie diese Einheit Kosten (externe Effekte) verursacht, dann wird die Fabrik genauso entscheiden, wie wenn sie die Kosten selber tragen würden, d.h. so als ob ihr die Fischerei selbst gehören würde.