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Eisenbahn.Exe Professional

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:Eepscreen1.jpg
Typische EEP-Szene. Eisenbahnen, Fahrzeuge, Gebäude und Landschaft sind gleichberechtigt

Kurzvorstellung

Die Idee von Eisenbahn.Exe Professional, kurz EEP, ist die des virtuellen Modelleisenbahnbaus. Der User soll in die Lage versetzt werden, am PC eine komplette Modellbahnanlage zu planen, zu bauen und anschließend mit Zügen, Straßenbahnen, Autos und Schiffen zu befahren. Hierzu werden entsprechende Editiersysteme für das Gelände, das Verkehrswegesystem und Immobilien bereitgestellt. Für die Zugbildung stehen mehrere Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven sowie Personen- und Güterwaggons zur Verfügung, die man ganz nach Belieben in den Gleisplan einsetzen und dort koppeln kann. Neben der Bahn können Straßenbahnen, Autos und Schiffe eingesetzt werden.

Das Programm kam 2001 erstmals in der Version 2.43 auf den Markt. Es war der Nachfolger des virtuellen Modelleisenbahnprogramms EEEC (Eisenbahn.exe European Class) aus 1999. Später kamm die Version 3.0. Seit November 2005 ist Version 4.0 erhältlich.

Das Grundkonzept der Software ist die Umsetzung einer kompletten Modellbahnanlage auf dem Computer, ohne Rücksicht auf den üblicherweise zur Verfügung stehenden Platz nehmen zu müssen. Mit EEP lassen sich kleine aber auch komplexe Modellbahnanlagen erstellen und befahren. Im Gegensatz zu Eisenbahnsimulationen wie MSTS liegt der der Schwerpunkt von EEP wie beim konventionellen Modellbahnbau auf der Erstellung und Veränderung von Anlagen und weniger auf dem vorbildgerechten Abfahren von Strecken.

Wichtige Funktionen

  • 2D-Konstruktionseditor - mit ihm werden Anlagen erstellt und bestehende Anlagen bearbeitet
  • 3D-Simulation der erstellten Anlagenwelt
  • Dynamische Kameras - diese können beliebig platziert werden und verfolgen Züge oder andere sich bewegende Objekte
  • Tag- Nachtschaltung - mit dieser Funktion lassen sich Lichter an Rollmaterialien und Objekten einschalten
Datei:Eepscreen2.jpg
2D-Editor. Hier werden sämtliche Objekte platziert.

Programmbedienung

Grundsätzlich ist das Programm in den 2D-Editor und die 3D-Ansicht unterteilt. Einfach erklärt bedeutet das: im 2D-Editor wird die Anlage erstellt, in der 3D-Ansicht wird die Anlage "bespielt".

  • Im 2D-Modus findet man zunächst eine leere Anlage vor. Wie auch beim realen Anlagenbau beginnt man nun, die Landschaft zu formen, also Erhebungen und Senken zu erstellen. Anschließend geht es an das Verlegen von Gleisen, Straßen oder Wasserwegen. Diese Verkehrswege sind später die Fahrstrecken, auf denen sämtliche Rollmaterialien verkehren. Es folgt die Ausstattung der Anlage mit Bahnhöfen, Gebäuden, Bäumen, Büschen, sowie sonstigem Zubehör. Während dieser Arbeiten wird man immer wieder in die 3D-Ansicht schalten, um einen Überblick über den Baufortschritt seiner Anlage zu erhalten.
  • Ist die Anlage erstellt, wechselt man in den 3D-Bereich. Hier setzt man sämtliches Rollmaterial wie Lokomotiven, Fahrzeuge, Schiffe oder sogar Flugzeuge auf die entsprechenden Verkehrswege ein.

Steuerung der Anlage

Sämtliche Weichen und Signale werden in der dreidimensionalen Ansicht geschaltet. Züge oder Kraftfahrzeuge lassen sich sowohl per manueller Steuerung als auch im Automatik-Modus betreiben. Letztere Möglichkeit bietet dem User die Möglichkeit, Züge über vorbestimmte Weichenstraßen, bspw. im Bahnhofsbereich, verkehren zu lassen. So lassen sich mehrere Züge auf einer Anlage gleichzeitig betreiben. Das Setzen von Signalen und entsprechenden Steuerpunkten, den sogenannten Kontaktpunkten erfordert allerdings ein wenig Geschick. Hier hat der Hersteller des Programms, der Trend-Verlag, allerdings für die kommende Version umfangreiche Änderungen angekündigt. (Siehe Vorschau)


Besondere Funktionen

Mit EEP kann man nicht nur Züge fahren lassen, sondern sich auch abseits der Fahrtregler betätigen. So ermöglicht es eine Beladungsfunktion, Container oder andere Güter per Kran auf Lkw oder Güterwaggons zu verladen und diese dann an einen anderen Ort seiner Anlage zu verbringen. Allerdings ist diese Funktion noch ausbaufähig, da die Güter teilweise sehr willkürlich reagieren. EEP verfügt über einen Nachtmodus. Hier lässt sich seine Anlage in der Dunkelheit, also mit entsprechend beleuchteten Rollmaterialien und Gebäuden, befahren.

Kameraansichten

Entscheidend für jede Eisenbahnsimulation sind die Sichten. Hier verfügt EEP gleich über mehrere Möglichkeiten. Per Tastatur und Maus kann man sich an jede beliebige Stelle in der 3D-Ansicht bewegen. Eine weitere Möglichkeit, sich visuell auf der Anlage fortzubewegen, ist, sich an ein Rollmaterial zu "koppeln". In dieser Mitfahransicht fährt man mit der selben Geschwindigkeit wie das angewählte Rollmaterial. Zusätzlich kann man sich vor die Lok setzen und aus Lokfahrerperspektive seine Anlage bereisen. Cabviews, also Ansichten des Führerstandes gibt es allerdings nicht. Die dritte Möglichkeit, seine Kameras einzusetzen, sind "dynamische Kameras". Diese platziert man an eigens ausgewählten Orten. Angewählte Rollmaterialien werden nun dynamisch verfolgt, was dem realen Betrachten bereits sehr nahe kommt.


Modelle

Das Programm Eisenbahn.Exe Professional wird auf einer CD vertrieben, die einige kleine Anlagen enthält. Daneben ist ein bereits recht umfangreiches Modellsortiment mit dabei. Bereits mit dieser Grundversion lassen sich beachtliche Anlagen erstellen. Zusätzlich haben Nutzer von EEP die Möglichkeit, sich im Internet weitere Modelle zu downladen. Die meisten Modelle sind in Webshops erhältlich, dennoch gibt es auch eine große Community, in denen auf kostenfreie Modelle hingewiesen wird. Grundsätzlich kann jeder User auch seine eigenen Modelle entwerfen. Hierfür ist jedoch der so genannte "Nostruktor", ein Programm zum Erstellen dreidimensionaler, texturbasierter Modelle, erforderlich. Dieser ähnelt grundsätzlich Programmen wie 3D-Max u.ä., wurde jedoch speziell für EEP entwickelt. Modelle, die mit anderen Programmen erstellt wurden, sind somit nicht mit EEP kompatibel und umgekehrt.

Vorschau

Seit November 2005 ist die Version EEP 4.0 auf dem Markt erscheinen. Diese Version basiert im wesentlichen auf EEP 3.0, wurde jedoch noch einmal kräftig "aufgebohrt". Wie aus Beta-Tests bereits ersichtlich ist, wird es nun erstmals möglich sein, ein komplexes Fahrplanmanagement einzusetzen. Dieses arbeitet in Echtzeit oder im Zeitraffermodus. Ebenfalls enthalten sein wird eine Fahrzustands- und Geschwindigkeitsüberwachung. Neu ist außerdem ein dynamisches Tag/Nacht- und Wettermodel mit fließenden Übergängen zwischen den Tageszeiten. Implementiert wurde zudem die Simulation von Schnee und Regen.

Systemvoraussetzungen

Als mindeste Anforderungen, die für EEP benötigt werden, gibt der Hersteller an:

  • Microsoft® Windows® 98/ME/2000/XP
  • PC mit 800 MHz oder höher mit 128 MB RAM
  • 400MB Festplattenspeicher
  • DirectX 8.1 oder höhere kompatible Grafikkarte, die 32bit Farbtiefe und eine Auflösung von 1024x768 beherrscht
  • Soundkarte oder Headset, Microsoft Mouse oder andere kompatible


Allerdings reicht diese Konfiguration nicht aus, wenn Anlagen mit zahlreichen Modellen ausgestattet werden. Dreidimensionale Modelle mit hoher Polygonzahl belasten jeden Rechner enorm, hier sollte nicht am Prozessor gespart werden. Befriedigende Ansichten erreicht man am besten mit Rechnern jenseits der 2 Ghz-Klasse. Mindestens genauso wichtig ist für den ruckelfreien Betrieb von EEP ausreichend Arbeitsspeicher.


Siehe auch