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Friedrich Karl von Reventlow

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Friedrich Karl Graf von Reventlow (* 31. Januar 1755 in Altenhof; † 28. September 1828 in Berlin) war ein Diplomat in dänischen Diensten und Gutsbesitzer.

Leben

Friedrich Karl Graf von Reventlow entstammte einer angesehenen altadeligen Familie in Schleswig-Holstein als Sohn des Wirklichen Geheimraths und Oberkammerherrn Detlev Graf von Reventlow. Sein Bruder Cay Friedrich von Reventlow (1753-1834) war Schwiegersohn von Andreas Peter von Bernstorff und nach dessen Tod von 1797 bis 1802 dessen Nachfolger als Chef der Deutschen Kanzlei in Kopenhagen. Beide Brüder studierten von 1769 bis 1773 an der Universität Göttingen, wo sie die Bekanntschaft der Mitglieder des Göttinger Hains machten. Anschließend stand Friedrich von Reventlow im Dienst der dänischen Regierung.

In erster Ehe heiratete er 1779 Julia von Schimmelmann, die Tochter des dänischen Schatzmeisters Heinrich Carl von Schimmelmann. Das Erbe seiner Frau erlaubte es Rewentlow, aus dem diplomatischen Dienst auszuscheiden und sich auf Gut Emkendorf niederzulassen, das ihm sein Vater vererbt hatte. 1783 und von 1795 bis 1797 unternahm das Ehepaar Reisen nach Italien, von denen sie viele Kunstschätze mitbrachten, mit denen sie das Gutshaus ausschmückten.

Reventlow war von 1800 bis 1808 Kurator der Universität Kiel. Er machte es sich zur Aufgabe, den Rationalismus zu bekämpfen. Dazu berief er Johann Friedrich Kleuker als Professor der theologischen Fakultät und Hermann Daniel Hermes, der gemeinsam mit Johann Christoph von Wöllner 1788 das sogenannte Wöllnersche Religionsedikt in Preußen erlassen hatte, zum Nachfolger des 1804 entlassenen Heinrich Müller als Leiter des von Johann Andreas Cramer 1781 gegründeten Schullehrerseminars. Die folgenden Personalstreitigkeiten führten zum Eingehen des Seminars. Als Sprecher der schleswig-holsteinischen Ritterschaft versuchten Reventlow und sein Bruder Cay, deren steuerliche Privilegien gegenüber dem dänischen König durchzusetzen. Weil dieses Vorhaben scheiterte, legte Cay von Reventlow 1802 seine Staatsämter nieder und zog sich auf sein Gut Altenhof zurück.

Nach dem Tod seiner Frau 1816 verließ Reventlow das Gut Emkendorf und ging als Diplomat nach Berlin. In zweiter Ehe war er ab 1822 mit Charlotte Gräfin von Schlippenbach verheiratet. Aus beiden Ehen hatte er keine eigenen Kinder. Gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau adoptierte er die Kinder ihrer Schwester Caroline. Joseph Graf von Reventlow-Criminil (1797-1850) wurde sein Erbe.

Literatur