Emmenhausen (Waal)
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Emmenhausen (Waal)
Emmenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Waal im Landkreis Ostallgäu.
Geschichte
Der Ortsname Emmenhausen wird auf einen Personennamen "Hemmo" zurückgeführt, also "beim Haus/bei den Häusern des Hemmo".
Emmenhausen zählt zu den wenigen Orten, die bereits bei der Wildbannverleihung durch König Heinrich IV. an Bischof Heinrich von Augsburg im Jahre 1059 erwähnt werden.[1]
Im 12. Jahrhundert benennt sich ein hochstiftisches oder welfisches Dienstmannengeschlecht nach dem Ort. Genannt werden Werimar des Emmenhausa, der Zeuge bei einer Schenkung an das Kloster St. Ulrich in Augsburg ist, und in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts Wernherus de Emmenhusa. Er ist in der Umgebung welfischer Ministerialen Zeuge einer Schenkung an das Kloster Polling.
Im 14. Jahrhundert war der Ort in Besitz der Ritter von Nordholz, die ihren Stammsitz bei Illertissen hatten. 1360 versetzten die Brüder Wigelais, Pilgrim und Eitel von Nordholz ihre Burg Emmenhausen samt Zugehörde, Kirchensatz, Zoll und einer Wiesmahd auf dem Lechfeld an den Mann ihrer Schwester Afra, Otto Zwerger. Weil das Pfand nicht wieder eingelöst wurde, verkaufte 1386 die Afra als Witwe den Besitz an Eita von Lichtenau, Witwe des Johann Schönstetter. 1402 überließ diese Turm, Burgstall und das Dorf Emmenhausen mit Zwinger und Bännen ihrem Vetter Manz von Lichtenau, der ihr jedoch die lebenslange Nutznießung der Güter zugestand. Im Jahre 1420 schließlich verkaufte Manz den Besitz als frei, vogtbar, unsteuerbar, undienstbar und unzinsbar an den Kaufbeurer Bürger Ulrich Honold (* um 1390; † 1466).
Die Patrizierfamilie Honold vom Luchs [2] besaß Emmenhausen über fünf Generationen. Der letzte männliche Nachkomme, Hans Honold, um 1520 geboren, wurde 1538 geadelt und nannte sich nun Hans Honold von und zu Emmenhausen. Es wird berichtet, dass er als Student in Wittenberg Tischgenosse von Martin Luther gewesen sei. Jedenfalls hat er sich schon frühzeitig der Reformation angeschlossen und in seiner Herrschaft den neuen Glauben eingeführt und gefördert. Als die Maßnahmen der Gegenreformation auch in Emmenhausen spürbar wurden, ermahnte seine Tochter Felizitas, die Untertanen, ihrem evangelischen Glauben treu zu bleiben. Trotzdem verkauften die Erben von Hans Honold die Herrschaft Emmenhausen 1609 an das Kloster Heilig Kreuz in Augsburg, das die Rekatholisierung der Bevölkerung betrieb. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 blieb Emmenhausen im klösterlichen Besitz und wurde durch einen Vogt verwaltet.
Selbständige Gemeinde
Nach dem Übergang des Klosterterritoriums an das Kurfürstentum Bayern entwickelte sich Emmenhausen nach und nach zu einer selbständigen Gemeinde, die zunächst von einem Gemeindevorsteher geleitet wurde. Er hatte in dem zentralistisch regierten bayerischen Staat nur Verwaltungsaufgaben. Mit der zunehmenden Demokratisierung und der Verlagerung der Aufgaben nach unten entstand das Amt des Bürgermeisters. Von ihnen sind in Emmehausen bekannt:
- Joseph Mayr
Wappen

Das Wappen wurde durch Entschluss der Bayerischen Staatsministerium des Inneren am 13. Oktober 1950 der Gemeinde Emmenhausen verliehen. Es stellt in Blau ein sechsspeichiges goldenes Rad dar, auf dem ein goldenes Tatzenkreuz steht.
Rad und Kreuz sind die Wahrzeichen im Wappen ehemaliger Grundherren des Ortes:
- Ein silbernes Rad führte das schwäbische Uradelsgeschlecht von Nordholz als Schildfigur. Aus heraldischen Gründen wurde es im Gemeindewappen in Gold tingiert.
- Das goldene Kreuz geht auf das Klosterwappen des Augustinerchorherrenstifts in Augsburg zurück.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Walther E. Vock: Die Urkunden des Hochstiftes Augsburg (769-1420), S. 3
- ↑ Bertold Pölcher: Die Kaufbeurer Patrizierfamilie Honold vom Luchs. In: Kaufbeurer Geschichtsblätter Bd. 7 Nr. 8, S. 233ff und Nr. 9
- ↑ Klemens Stadler/Friedrich Zollhoefer, Wappen der schwäbischen Gemeinden, Verlag des Heimatpflegers von Schwaben, Kempten, 1952, S. 141
Literatur
- Richard Dertsch: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Stadt- und Landkreis Kaufbeuren (Bd. 3), Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1960, S. 18
- Anton Port: Chronik der Gemeinde Emmenhausen, Druckerei Obermayer, Buchloe, 1955
- Anton von Steichele: Das Bisthum Augsburg, Bd. 8, 1883
- Anton Dürr: Emmenhausen. In: Aegidius Kolb/Ewald Kohler (Hg.), Ostallgäu - einst und jetzt, Allgäuer Zeitungsverlag 1984, ISBN 3 88006 103 3, Bd. 1, S. 1265
- Bertold Pölcher: Häuserchronik von Emmenhausen, Bd. 1 (1974) und Bd. 2 (1992), Maschinenschrift
Koordinaten: 47° 59′ 49,8″ N, 10° 48′ 4,9″ O